Akademie der Kunst und Philosophie | Academy of Arts and Philosophy
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Kurs Nr. 650 Pedro Calderón de la Barca III

- Poet, Komiker, Dramatiker und Philosoph



"Beide (Shakespeare und Calderón) sind freilich der Art, dass man über sie nicht Gutes genug sagen kann" Johann Wolfgang Goethe, 1827

«Lógico» es apodo sabio  / y no debiera ofenderle." ("Logiker" ist ein weiser Spitzname und es sollte dich nicht beleidigen), "Porque así llamamos / los doctos a los que en forma  / responden." (Weil wir das so nennen, wenn die Gelehrten, passend antworten)

"pues hallo  / que sobre el libre albedrío  / ni hay conjuros ni hay encantos." (Denn ich weiß es / Weder Zauber noch Beschwörung / Kann den freien Willen meistern). - Pedro Calderón de la Barca, El mágico prodigioso, Gran comedia II

"No fuera libre albedrío / si se dejara forzar." (Wäre denn der Wille frei, Wenn er je sich ließe zwingen?) - Pedro Calderón de la Barca, El mágico prodigioso, Gran comedia III

Jusepe de Ribera, La Inmaculada Concepción, 1637

 

 
 
 
 
 

 

Aus dem Inhalt:
 

"Bei Calderón finden Sie dieselbe theatralische Vollkommenheit... es ist in ihnen kein Zug, der nicht für die beabsichtigte Wirkung kalkuliert wäre. Calderón ist dasjenige Genie, was zugleich den größten Verstand hatte." Johann Wolfgang Goethe, 1826

"Beide (Shakespeare und Calderón) sind freilich der Art, dass man über sie nicht Gutes genug sagen kann" Johann Wolfgang Goethe, 1827

Pedro Calderón de la Barca y Barreda González de Henao Ruiz de Blasco y Riaño verkörpert im Vergleich mit dem volkstümlicheren und oft originelleren Lope de Vega (Vega Carpio) die strengere Kunst, gepaart mit tiefgründiger Philosophie. Von Calderón sind ca. 120 Dramen (sogenannte Comedias) und 80 Fronleichnamsspiele erhalten. Zudem schrieb er etliche Entremés, Libretti für Opern und Zarzuelas. Im 17. Jahrhundert galt Calderón als unbestrittener Meister des spanischen Theaters; erst die deutsche Klassik und Romantik hat ihn wiederentdeckt. Exemplarische Werke wurden von August Wilhelm Schlegel übersetzt; auch E. T. A. Hoffmann widmete sich, als er 1806–1813 in Bamberg weilte, der Übersetzung von Calderón ins Deutsche. Goethe, Schelling und Schopenhauer waren von ihm begeistert, insbesondere was seine Philosophie und Islamkritik betrifft, was zum Beispiel in folgenden Werken zum Ausdruck kommt: "Amar después de la muerte" (I, 5-6),  "El príncipe constante y esclavo por su patria" (I, 7-8), "La devoción de la misa" (I, 9-11), EL PURGATORIO DE SAN PATRICIO (II, 12-21), "La devoción de la Cruz, Comedia famosa" (II, 22-25),  "El médico de su honra, Comedia famosa" (II, 26-31), "El diablo mudo" (III, 5-7 ), "Loa en metáfora de la piadosa Hermandad del Refugio discurriendo por calles y templos de Madrid" (III, 9), "El mágico prodigioso" (III, 10-17),  "La protestación de la fe" (IV, 1-2), "La aurora en Copacabana, Comedia famosa" (IV, 9-15), "A María el corazón, Auto historial alegórico" (IV, 16), "El Santo Rey Don Fernando, Auto historial alegórico intitulado" (IV, 17). Schopenhauer nannte Calderóns Werk La vida es sueño das philosophische Schauspiel par excellence. Goethes Faust ist zum Beispiel stark von Calderóns großer Komödie "El mágico prodigioso" (III, 10-17) beeinflusst.  Ähnlich wie viele Werke des Cervantes oder des Lope de Vega können auch einige Komödien des Calderón wie LA DAMA DUENDE (II, 1-6), "La devoción de la Cruz, Comedia famosa" (II, 22-25)  "El médico de su honra, Comedia famosa" (II, 26-31), NO HAY BURLAS CON EL AMOR (II, 7-11), Antes que todo es mi dama (III, 1), Céfalo y Pocris, comedia burlesca (III, 3-4), No hay cosa como callar (III, 18), El galán fantasma (IV, 5-6) als Werke eines Komikers durchgehen und erfordern quasi eine "Lizens zum Lachen", zum Beispiel wenn es um BARZOQUE, den Liebescoach geht oder COQUÍN, den Knastcoach oder CANDIL, den Heul- und Trauercoach. [1]
 
 

1. «Lógico» es apodo sabio  / y no debiera ofenderle." ("Logiker" ist ein weiser Spitzname und es sollte dich nicht beleidigen), "Porque así llamamos / los doctos a los que en forma  / responden." (Weil wir das so nennen, wenn die Gelehrten, passend antworten); "que nadie se cure  / con médico enfermo" (dass niemand heilt mit einem kranken Arzt); "es falso  / que no haya alivio el enfermo  / de los consejos del sano" (es ist falsch, dass es keine Erleichterung für die Kranken gibt vom Rat der Gesunden); "El demonio que lo entienda." (Der Teufel ist derjenige, der es versteht)

Die zwei Diener HERNANDO und MENDOZA treten als die Komiker in der Komödie auf. HERNANDO mit zwei Koffern in der Hand will wissen wo er die Klamotten seines Herrn verstauen soll: "¿Dónde tengo de poner  / estas maletas que traigo,  / que son recámara y son  / guardarropa de mi amo?  / ¿Cómo se ha de acomodar  / la vivienda de su cuarto?  / ¿Y cuándo vendrá, si dijo?" (Wo lege ich hin diese Koffer, die ich mitbringe, wo sind Schlafzimmer und Kleiderschrank meines Herrn? Wie ist er unterzubringen in der Behausung seines Zimmers? Und wann wird er kommen, wenn er es sagte?) MENDOZA: "Responder a todo aguardo.  / ¿Dónde pondrá las maletas?  / En aquesta sala en tanto  / que abren su aposento. ¿Cómo?  / Arrimándolas a un lado.  / ¿Cuándo ha de venir? Muy presto,  / que él y mi señor quedaron  / aquí cerca. Conque he dicho  / el dónde, el cómo y el cuándo." (Antworte auf alles, wie ich es erwarte. Wo wirst du die Taschen hinstellen? In diesem Raum so lange wie das Zimmer geöffnet ist. Wie? Ziehe sie zur Seite. Wann soll er kommen? Sehr schnell, er und mein Herr sind in der Nähe geblieben. Also sagte ich das wo, wie und wann). [2]

HERNANDO gibt dem anderen Diener den Spitznahmen "Logiker", weil er so freundlich und logisch geantwortet hatte: "¿Ha sido vuesa merced  / lógico?" MENDOZA: "¿Viene borracho?" (Bist du betrunken?) HERNANDO: "No hice hasta ahora por qué;  / pero, ¿de qué se ha enfadado?" (Ich weiß bis jetzt nicht warum; aber worauf ist er wütend geworden?) MENDOZA: "No soy amigo de apodos." (Ich bin kein Freund von Spitznamen) HERNANDO: "«Lógico» es apodo sabio  / y no debiera ofenderle." ("Logisch" ist ein weiser Spitzname und es sollte dich nicht beleidigen). MENDOZA: "¿Por qué?" (Warum). HERNANDO: "Porque así llamamos / los doctos a los que en forma  / responden." (Weil wir das so nennen, wenn die Gelehrten, passend antworten). MENDOZA: "Yo no sé tanto, / que solo sé, en no entendiendo  / algo, dar a uno con algo." (Ich weiß nicht so viel, ich weiß nur, dass es das ein oder andere gibt, was ich nicht verstehe). [3]

Wie man sich auf die gesunde Wissenschaft, so verlässt man sich auch auf die gesunde Medizin und den gesunden Arzt und nicht auf eine krankmachende Medizin mit gentechnisch veränderten Arzneien: "que nadie se cure  / con médico enfermo" (dass niemand heilt mit einem kranken Arzt). Erleichterung für die Kranken verspicht man sich vom Rat der Gesunden, der sich natürlich außerhalb der kranken Wissenschaft oder Schrott-Wissenschaft befindet. "Es falso  / que no haya alivio el enfermo  / de los consejos del sano." (es ist falsch, dass es keine Erleichterung für die Kranken gibt vom Rat der Gesunden). Da sie gänzlich außerhalb der echten Wissenschaft arbeiten, bleibt nach Calderón und auch nach Cervantes selbst der klarste Kopf oder größte Erfinder aus der albernen oder geistlosen Wissenschaft ("el ingenio más claro en tonta ciencia"), ein Vertreter der sogenannten Schrott-Wissenschaft ("junk-science"), worunter man heute vor allem die grüne Gentechnik und die Biotech-Medizin, z.B. die mRNA-Technik versteht. Also auch ein Biotechnologe und Erfinder der gentechnisch veränderten Medikamente gilt nicht als echter Arzt, sondern als "el médico de honor" (Ehrendoktor): "faltara la ciencia;  / y es la cura postrera  / que el médico de honor hacer intenta." (Wissenschaft wird fehlen; und es ist die letzte Heilung, die der Ehrendoktor versucht). [4]

DON FÉLIX  fragt seinen Diener, was das für ein Geheimnis sei: "¿Qué secreto es este, Hernando?"  HERNANDO: "El demonio que lo entienda." (Der Teufel ist derjenige, der es versteht), so wie er auch das Geheimnis um die heutige kranke Wissenschaft oder Schrott-Wissenschaft versteht. [5]

 
Personas que hablan en ella: DON FÉLIX DE TOLEDO,    galán, LISARDO,   galán, DON ANTONIO,    galán, DON ÍÑIGO,    viejo, HERNANDO,    lacayo, LAURA,    dama, DOÑA CLARA,    dama, BEATRIZ,    criada, LEONOR,    criada, MENDOZA,    lacayo.

"Sale HERNANDO, con dos maletas, y MENDOZA.
HERNANDO 
¿Dónde tengo de poner 
estas maletas que traigo, 
que son recámara y son 
guardarropa de mi amo? 
¿Cómo se ha de acomodar 
la vivienda de su cuarto? 
¿Y cuándo vendrá, si dijo? 
MENDOZA 
Responder a todo aguardo. 
¿Dónde pondrá las maletas?
En aquesta sala en tanto 
que abren su aposento. ¿Cómo? 
Arrimándolas a un lado. 
¿Cuándo ha de venir? Muy presto, 
que él y mi señor quedaron 
aquí cerca. Conque he dicho 
el dónde, el cómo y el cuándo. 
HERNANDO 
¿Ha sido vuesa merced 
lógico?
MENDOZA 
¿Viene borracho?
HERNANDO 
No hice hasta ahora por qué; 
pero, ¿de qué se ha enfadado? 
MENDOZA 
No soy amigo de apodos. 
HERNANDO 
«Lógico» es apodo sabio 
y no debiera ofenderle. 
MENDOZA 
¿Por qué?
HERNANDO 
Porque así llamamos
los doctos a los que en forma 
responden.
MENDOZA 
Yo no sé tanto,
que solo sé, en no entendiendo 
algo, dar a uno con algo." Pedro Calderón de la Barca, Antes que todo es mi dama I

"DON FÉLIX 
[A HERNANDO.] 
¿Qué secreto es este, Hernando? 
HERNANDO 
El demonio que lo entienda." Pedro Calderón de la Barca, Antes que todo es mi dama II 
 
 

2. "ciencias de voluntad" (Willenswissenschaft); "engaños aparentes" (offensichtliche Täuschungen); "que fueron / astrólogos excelentes, / porque siempre adivinaron / y dijeron verdad siempre" (dass sie ausgezeichnete Astrologen waren, weil sie immer geraten und immer die Wahrheit gesagt haben); "¡Vive Dios, / que con los demonios hablas!" (Es lebe Gott, dass du mit den Dämonen sprichst!); "¡mirad qué necio cuidado!" (Schau, was für ein Idiot aufgepasst hat!)

Laura ist nicht sonderlich begeistert, dass DON FÉLIX an einer anderen Frau studiert habe.LAURA: "A ciencias de voluntad / las hace el estudio agravio, / porque amor para ser sabio / no va a la universidad, / porque es de tal calidad / que tiene sus libros llenos / de errores propios y ajenos; / y así en su ciencia verás / que los que la cursan más / son los que la saben menos." (Studien zur Willenswissenschaft sind kränkend, denn die Liebe, die gerne weise sein will, geht nicht auf die Universität, weil sie von solcher Qualität ist, denn der Student hat seine Bücher voll mit eigenen und anderen Fehlern; und so werden Sie in seiner Wissenschaft sehen, dass diejenigen, die es mehr studieren, auch diejenigen sind, die am wenigsten wissen). [6]

DON FÉLIX meint, sie würde sich täuschen. LAURA: "Yo sé que han sido verdades, / y no engaños aparentes. / ... decirse, Félix, que fueron / astrólogos excelentes, / porque siempre adivinaron / y dijeron verdad siempre. " (Ich weiß, dass sie wahr waren und keine offensichtlichen Täuschungen...Ich sag dir, Felix, dass sie ausgezeichnete Astrologen waren, weil sie immer geraten und immer die Wahrheit gesagt haben). [7]

Für CALABAZAS sind Dämonen im Spiel: "¡Vive Dios, / que con los demonios hablas!" (Es lebe Gott, dass du mit den Dämonen sprichst!). Grundsätzlich gilt in dieser Komödien: "¡mirad qué necio cuidado!" (Schau, was für ein Idiot aufgepasst hat!) [8]
 

PERSONAS QUE HABLAN EN ELLA: LISARDO,    galán, DON FÉLIX,    galán, CALABAZAS,   criado, HERRERA,   escudero, FABIO,   viejo, MARCELA,   dama, LAURA,   dama, SILVIA,   criada, CELIA,   criada, LELIO,    criado.

"LAURA 
A ciencias de voluntad 
las hace el estudio agravio, 
porque amor para ser sabio 
no va a la universidad, 
porque es de tal calidad 
que tiene sus libros llenos 
de errores propios y ajenos; 
y así en su ciencia verás 
que los que la cursan más 
son los que la saben menos... 
Yo sé que han sido verdades, 
y no engaños aparentes. 
FÉLIX 
¿De qué lo sabes?
LAURA 
De que
es mal que a mí me sucede 
y no puede ser mentira, 
porque de los males suele 
decirse, Félix, que fueron 
astrólogos excelentes, 
porque siempre adivinaron 
y dijeron verdad siempre." Pedro Calderón de la Barca, Casa con dos puertas mala es de guardar I 

"CALABAZAS 
¡Vive Dios,
que con los demonios hablas! 
Si es Catalina de Acosta, 
que anda buscando su estatua." Pedro Calderón de la Barca, Casa con dos puertas mala es de guardar II 
 
 
 

3. Hatte doch schon Cervantes in seinem Don Quijote (I, 18) die Nutzlosigkeit des islamischen Glaubens an Hand des feindlichen Königs Ali fanfarón (wörtlich: Ali der Angeber oder das Großmaul) beschrieben, Das Heer der Muslime enpuppt sich später als Schaf- und Hammelherde, die hinter dem Leithammel Alifanfarón bzw. dem "falschen Propheten Mohammed" hinterherläuft; "Mal a buscar persüades / ni palacios ni retiros, / pues aún no cantan abades / aquí donde mis suspiros / pueblan estas soledades." (Böse, um Überzeugungen zu suchen weder Paläste noch Rückzugsorte, weil Äbte immer noch nicht singen hier wo meine Seufzer bevölkern diese Einsamkeiten)

Hatte doch schon Cervantes in seinem Don Quijote (I, 18) die Nutzlosigkeit des islamischen Glaubens an Hand des feindlichen Königs Ali fanfarón (wörtlich: Ali der Angeber oder das Großmaul) beschrieben. Das Heer der Muslime enpuppt sich später als Schaf- und Hammelherde, die hinter dem Leithammel Alifanfarón bzw. dem "falschen Propheten Mohammed" hinterherläuft. Alifanfarón zieht in den Krieg wegen einer schönen Christin, die er begehrt, die aber ihr Vater "dem heidnischen Könige" nicht geben will, zumindest nicht, solanger er "nicht vorher dem Gesetze seines falschen Propheten Mohammed entsagt und sich seinem Glauben zuwendet." Sancho hat die Nase voll von dem muslimischen Gesindel, den "Spukgestalten", "verzauberten Mohren bzw. Mauren" und er wolle lieber alles im Stich lassen und "zum Teufel in die Hölle" oder nach Mekka gehen, falls es diese Leute hier wirklich gibt. Don Quijote empfiehlt ihm aber: "Geh deinen Weg lieber zu Gott, mein Sohn, ... und reite voran in jeder Richtung, die du willst." Auch Calderón nimmt in seiner Comedia burlesca indirekt Bezug auf die Stelle bei Cervantes. TABACO beschreibt die Sinnlosigkeit des Islams und den Schrecken des vertauschten Trostes, denn dieser ist ja nicht in den Moscheen, den Koranschulen (nutzlose Schultafel) zu finden oder in Mekka, sondern nur bei Christus: "El susto al consuelo trueca;  / y, andando de Ceca en Meca,  / pisen tus huellas bizarras  / campo inútil de pizarras,  / ribera agostada y seca." (Der Schrecken des vertauschten Trostes; und vorwärts vom Münzpräger nach Mekka, Treten Sie auf Ihre bizarren Fußabdrücke, nutzlose Schultafel, die Ufer ausgetrocknet und trocken). [9]

CÉFALO stimmt TABACOs Befürchtung zu, dass sich die Leute in der Wüste verirren könnten und womöglich in der Hölle oder in Mekka landen: "No sé si gente hallaré / por el desierto que sigo." (Ich weiß nicht, ob die Leute den Weg finden werden durch die Wüste, dem ich folge). PASTEL: "Pues, ¿no me dirás por qué?" (Willst du mir nicht sagen warum?) CÉFALO   (Canta): "Yo que lo sé, que lo vi, te lo digo; /   yo que lo digo, lo vi y me lo sé." (Ich weiß es, ich habe es gesehen, ich sage es dir; Ich sage es, ich habe es gesehen und ich weiß es). ROSICLER erklärt, warum der Islam bzw. das Böse in die einsame Wüste eingezogen ist, nämlich weil es statt christlicher Gesänge nur Seufzer gibt: "Mal a buscar persüades / ni palacios ni retiros, / pues aún no cantan abades / aquí donde mis suspiros / pueblan estas soledades." (Böse, um Überzeugungen zu suchen weder Paläste noch Rückzugsorte, weil Äbte immer noch nicht singen hier wo meine Seufzer bevölkern diese Einsamkeiten). [10]

TABACO vernimmt christliche Gesänge: "¿Oyes voz?" (Hörst du Stimme?) ROSICLER: "Y aunque imagines, / no será delito feo, / que ha sido voz de maitines  / cantando los serafines / el Gloria in excelsis Deo. / Responde tú, dando al viento / otros suspiros más claros, / para que escuchen tu acento." (Und selbst wenn Sie sich vorstellen, es wird kein hässliches Verbrechen sein, das war die Stimme Matins, die Seraphim singen die Gloria in excelsis Deo. Du antwortest und gibst den Wind andere klarere Seufzer, so hören sie deinen Akzent). Zwischen den vielen "basiliscos", also den islamischen Selbstmordattentätern, finden sie schließlich am Fuße dieses hohen Berges, niedergeschlagen und nachdenklich, einen Einsiedler. Allerdings ist es selten, dass man hier sagen kann: "¡Qué hombre era de tan buen alma!" (Was für ein Mann war er und von so einer guten Seele!) [11]

 
PERSONAS QUE HABLAN EN ELLA: EL REY,   viejo, ANTISTES, POLIDORO, CÉFALO, ROSICLER, TABACO, POCRIS, AURA, FILIS, CLORI,   dueña, LESBIA,   dueña, NISE,   dueña, LAURA,   dueña, PASTEL, UN GIGANTE, PASQUÍN, UN CAPITÁN, FLORA

"TABACO 
El susto al consuelo trueca; 
y, andando de Ceca en Meca, 
pisen tus huellas bizarras 
campo inútil de pizarras, 
ribera agostada y seca. 
CÉFALO 
No sé si gente hallaré 
por el desierto que sigo. 
PASTEL 
Pues, ¿no me dirás por qué? 
CÉFALO   (Canta.) 
    Yo que lo sé, que lo vi, te lo digo; 
    yo que lo digo, lo vi y me lo sé. 
ROSICLER 
Mal a buscar persüades 
ni palacios ni retiros, 
pues aún no cantan abades 
aquí donde mis suspiros 
pueblan estas soledades. 
PASTEL 
Van once maravedís 
que a mis voces, en un tris, 
gente hay arriba y abajo. 
¡Hola, pastores del Tajo 
que a Manzanares venís! 
TABACO 
¿Oyes voz?
ROSICLER 
Y aunque imagines,
no será delito feo, 
que ha sido voz de maitines 
cantando los serafines 
el Gloria in excelsis Deo. 
Responde tú, dando al viento 
otros suspiros más claros,
para que escuchen tu acento. 
TABACO 
Otra vez vuelvo a templaros, 
desacordado instrumento. 
¡Pastores destos apriscos, 
aliviad vuestros pesares, 
que la suerte entre estos riscos 
trasladó de Manzanares 
milagros y basiliscos!
CÉFALO 
Ya hemos hallado socorro, 
pues si con la vista corro 
al pie de aquel monte altivo, 
cabizbajo y pensativo 
estaba el pastor Chamorro." Pedro Calderón de la Barca, Céfalo y Pocris, Comedia burlesca I 
 

4. "su maza doctoral" (seine Doktorkeule); "deidad muerta" (tote Gottheit) bzw. "deidad sin consejo" (Gottheit ohne Rat); "Todas mentís, todas.  / Yo le vi; conmigo  / no ha de haber tramoyas" (Sie alle lügen, Sie alle. Ich sah es; mit mir darf es keine Maschinerie geben); "quien se muda Dios le ayuda" (wer Gott bewegt, dem hilft er); barbarische Riesen, "Sarazenen der Wissenschaft", antichristliche Pro-Islam-Maschinerie; "buen arte de medicina" (gute Kunst der Medizin); "¡Diablos sois los hombres!" (Teufel sind die Männer!) 

LESBIA fürchtet dass sie von einem Mauren zur "deidad muerta" (toten Gottheit) Allah oder dass sie der Teufel gleich mitnehmen werde: "Pues, ¿tú no echas de ver, boba,  / que me llevara el demonio?" (Verstehst du nicht, Dummkopf, das  der Teufel mich mitnehmen wird?) [12]

Auch POCRIS ist entsetzt und sagt, dass alle Muslime lügen und fragt sich, was das für eine Historie gewesen ist: "Todas mentís, todas.  / Yo le vi; conmigo  / no ha de haber tramoyas;  / por señas que estaba  / ¡ay Dios, qué zozobra!  / dando ¡qué desdicha! / con ¡qué carambola! / un dardo ¡qué susto! / en mí ¡qué pandorga! / como ¡qué presagio! / si diera ¡qué historia! / en real de enemigo."  (Sie alle lügen, Sie alle. Ich sah es; mit mir darf es keine Maschinerie geben;
durch Anzeichen, dass er es war, Oh Gott, was für eine Angst!, was für ein Unglück!, ... was für ein Omen! wenn es sie gab, was für eine Geschichte! im wirklichen Feind). CLORI: "El juicio ha perdido." (Sie hat das Urteilsvermögen verloren). FILIS meint, es gebe auch gute Männer: "Clori; que los hombres  / son lindas personas." (Chlori; Diese Männer sind nette Leute). [13] 

Viele Universitäten wie die Elite-Uni Harvard treten wie barbarische Riesen oder "Sarazenen der Wissenschaft" auf, die von sich sagen könnten: "el gran lío de mis ciencias" (das große Durcheinander meiner Wissenschaften), was vor allem die Medizin, Biotechnologie und Islamwissenschaften betrifft. Studenten und Absolventen werden mit der Doktorkeule geschlagen, auch Königssöhne müssen sich der gleichen Prozedur unterziehen. Entlassen werden sie als Pro-Gentechnik "Sarazenen der Wissenschaft" bzw. werden ein Rädchen in der antichristlichen Pro-Islam-Maschinerie. [14] 

Der König fragt, wie es einem Mann dort ergangen sei: "Pues, ¿cómo un hombre está ahí dentro?" Der Riese sagt: "No está, que anoche entró apenas  / a buscar el aleluya  / cuando halló el requiem eternam." (Er ist nicht da, letzte Nacht ist er kaum eingetreten, er hat nach dem Halleluja gesucht, als er das Requiem Eternam fand). REY: "¿Qué dices, bárbaro?" (Was sagst du, Barbar?) GIGANTE: "Digo, / señor, que esta maza mesma  / fue su maza doctoral,  / pues le batané con ella." (ich sage, Herr, dass diese Keule oder Morgenstern selbst seine Doktorkeule war, nun, ich habe ihn damit geschlagen). REY: "¿No viste que era mi hijo?" (Hast du nicht gesehen, dass es mein Sohn war?) GIGANTE: "Estaba a escuras, Su Alteza." (Ich war im Dunkeln, Hoheit). REY: "¡Grande descuido de mozo  / fue entrar sin una linterna!" (Toller sorgloser Kellner, trat ohne Laterne ein!) GIGANTE: "De noche todos los reyes  / son pardos." (Nachts sind alle Könige
klanglos und grau). [15] 

POCRIS gibt einen Spruch aus der Bibel bzw. dem neuen Testament wieder:  "quien se muda Dios le ayuda" (wer Gott bewegt, dem hilft er). Gemeint ist natürlich der christliche Gott, denn Allah oder Mohammed können niemanden helfen, auch wenn sie in den Moscheen ihre Pseudogebete noch so oft abhaspeln.  [16] 

Der König will vom Islam mit seiner "deidad sin consejo" (Gottheit ohne Rat) nichts mehr wissen und mit Hilfe der "buen arte de medicina" (guten Kunst der Medizin) den christlichen Gott verteidigen: "Jurado a Dios... Y a esta cruz" (Gott vereidigt ...Und zu diesem Kreuz).  [17] 

Wenn man sich islamisch-türkische bzw. kurdische Männer ansieht wie sie ihre Frauen unterdrücken durch Vielehe und Ehrenmorde, kann man verstehen, wenn die Frauen sagen: "¡Diablos sois los hombres!" (Teufel sind die Männer!) oder "y un hombre demonio hallé" (ein Dämonenmann, den ich gefunden habe). [18] 

"LESBIA 
Pues, ¿tú no echas de ver, boba, 
que me llevara el demonio? 
...
¿Qué deidad es aquesta, 
cielos, que miro, 
al pasar el arroyo 
del Alamillo? 
Porque sus ojos bellos 
mi alma no abrasen: 
aires de mi tïerra, 
venid, llevadme. 
¿Si será deidad muerta 
o mujer viva? 
Venga el padre del alma 
que me lo diga." Pedro Calderón de la Barca, Céfalo y Pocris, Comedia burlesca I 

"POCRIS 
Todas mentís, todas. 
Yo le vi; conmigo 
no ha de haber tramoyas; 
por señas que estaba 
(¡ay Dios, qué zozobra!) 
dando (¡qué desdicha!) 
con (¡qué carambola!) 
un dardo (¡qué susto!) 
en mí (¡qué pandorga!) 
como (¡qué presagio!)
si diera (¡qué historia!) 
en real de enemigo. 
LESBIA 
Infanta...
LAURA 
Señora...
CLORI 
El juicio ha perdido. 
FILIS  (Aparte [a CLORI].) 
No ha sido mamola. 
Un hombre aquí ha estado 
por señas notorias, 
Clori; que los hombres 
son lindas personas." Pedro Calderón de la Barca, Céfalo y Pocris, Comedia burlesca I 

"REY 
Pues, ¿cómo un hombre está ahí dentro? 
GIGANTE 
No está, que anoche entró apenas 
a buscar el aleluya 
cuando halló el requiem eternam. 
REY 
¿Qué dices, bárbaro?
GIGANTE 
Digo,
señor, que esta maza mesma 
fue su maza doctoral, 
pues le batané con ella. 
REY 
¿No viste que era mi hijo? 
GIGANTE 
Estaba a escuras, Su Alteza. 
REY 
¡Grande descuido de mozo 
fue entrar sin una linterna! 
GIGANTE 
De noche todos los reyes 
son pardos." Pedro Calderón de la Barca, Céfalo y Pocris, Comedia burlesca II 

"POCRIS 
Aunque esa es razón aguda, 
quien se muda Dios le ayuda;" Pedro Calderón de la Barca, Céfalo y Pocris, Comedia burlesca II 

"¡Diablos sois los hombres!" Pedro Calderón de la Barca, Céfalo y Pocris, Comedia burlesca III 
 
 

5. "la suma ciencia" (Die Summe der Wissenschaften); "imagen de Dios... es ídolo del Demonio" (Bild Gottes... ist ein Idol des Teufels); "La Eterna Sabiduría / que es la Ciencia de las ciencias" (Die ewige Weisheit, die die Wissenschaft der Wissenschaften ist)

Für die menschliche Natur kommt es darauf an, sich mit echter Wissenschaft im Sinne von Aristoteles und Thomas von Aquin, also der "la suma ciencia" (Summe der Wissenschaften) zu beschäftigen und nicht mit pseudowissenschaftlichen Bestrebungen einer "Schrott-Wissenschaft". Nur so kann sie die Hoffnung hegen, der göttlichen Erkenntnis näher zu kommen, und sie zu bejubeln wie es die christlichen Heiligen, Patriarchen und Propheten an so vielen Orten getan haben: "Fiando de la suma ciencia  / de Dios que mérito haya  / tan inmenso que comprehenda  / en lo infinito del precio  / lo infinito de la deuda,  / de cuya esperanza está  / la sacra página llena  / en tantos lugares como  / patriarcas y profetas  / su venida aclaman." Verständlich, wenn der Teufel im Gewand der Pseudowissenschaft oder Biotechnologie dem nichts abgewinnen kann und besessen in seiner Wut meint, man werde schon sehen wie untauglich diese Art der Wissenschaft sei. DEMONIO: "Antes que ese alivio al Hombre venga,  / poseído de mis iras  / verás cuán incapaz queda / de ver tanto prometido bien."  [19] 

Außerhalb der echten Wissenschaft, der "la suma ciencia" (Summe der Wissenschaften), wird das "imagen de Dios" (Bild Gottes) von den Vertretern der Schrott-Wissenschaft, die an Elite-Universitäten wie Harvard herangezüchtet werden, zu einem "ídolo del Demonio" (Idol des Teufels).  [20] 

Die heutige Wissenschaft der Elite-Universitäten reicht an die "La Eterna Sabiduría / que es la Ciencia de las ciencias" (Die ewige Weisheit, die die Wissenschaft der Wissenschaften ist) nicht heran.  [21] 
 

 
PERSONAS: EL HOMBRE, EL DEMONIO, EL APETITO, EL CONOCIMIENTO, EL JUDAÍSMO, LA GENTILIDAD, EL PEREGRINO, LA FE, LA PENITENCIA, LA NATURALEZA HUMANA, LA NATURALEZA DIVINA, UN ÁNGEL, Músicos

"NATURALEZA HUMANA 
Fiando de la suma ciencia 
de Dios que mérito haya 
tan inmenso que comprehenda
en lo infinito del precio 
lo infinito de la deuda, 
de cuya esperanza está 
la sacra página llena 
en tantos lugares como 
patriarcas y profetas 
su venida aclaman.
DEMONIO 
Antes que ese alivio al Hombre venga, 
poseído de mis iras 
verás cuán incapaz queda
de ver tanto prometido bien." Pedro Calderón de la Barca, El diablo mudo, Jesús, María y Josep, Auto sacramental I

"NATURALEZA HUMANA 
La Eterna Sabiduría, 
que es la Ciencia de las ciencias, 
sólo podrá, cuando a ver 
llego que, [si] a hablar se esfuerza, 
gime; si a escuchar, suspira; 
y si a andar, es tan a ciegas 
que tropezando en su sombra 
es su sombra cuanto encuentra." Pedro Calderón de la Barca, El diablo mudo, Jesús, María y Josep, Auto sacramental I 
 
 
 

6. «Contra mí es quien no es conmigo» ("Gegen mich ist, wer nicht bei mir ist"),  wer gegen Christus handelt, wie die Antichristen und Muslime, wird mit "el reino de Belcebú" (dem Königreich Beelzebub) untergehen; über "Belcebú" (Beelzebub), "Demonio" (Teufel) oder die Zeichen der Muslime (Halbmond, Moschee, Allah, Mohammed) kann man sagen, dass sie "diabólicos" (teuflisch) sind: "no son divinos portentos,  / sino diabólicos, pues  / los haces, ya lo sabemos,  / en virtud de Belcebú." (dass diese Zeichen, keine göttlichen Zeichen sind, sondern teuflisch, na ja, sie handeln, wie wir bereits wissen, im Auftrag von Beelzebub); "Este el dedo / es de Dios; y pues con él / destruyo, avasallo y venzo / el reino de Belcebú, / de Dios vengo a traer el Reino" (Das ist der Finger, er ist von Gott; und mit ihm zerstöre, überwältige und überwinde ich das Königreich Beelzebub, von Gott komme ich, um das Königreich zu bringen)

Diejenigen, die sich außerhalb der echten Wissenschaft befinden, wie "Belcebú" (Beelzebub), "Demonio" (Teufel) oder die heutigen Muslime, bezeichnen die "La Eterna Sabiduría / que es la Ciencia de las ciencias" (Die ewige Weisheit, die die Wissenschaft der Wissenschaften ist), als Täuschung und ignorieren die Tatsachen, sie nennen Christus nicht "el Mesías verdadero" (den wahren Messias), sondern einen "admirable advenedizo" (bewundernswerten Emporkömmling) und seiner Anhänger Nazarener. In Wirklichkeit kann man aber über "Belcebú" (Beelzebub), "Demonio" (Teufel) oder die Zeichen der Muslime (Halbmond, Moschee, Allah, Mohammed) sagen, dass sie "diabólicos" (teuflisch) sind: "no son divinos portentos,  / sino diabólicos, pues  / los haces, ya lo sabemos,  / en virtud de Belcebú." (dass diese Zeichen, keine göttlichen Zeichen sind, sondern teuflisch, na ja, sie handeln, wie wir bereits wissen, im Auftrag von Beelzebub).  [22] 

Christus, der als PEREGRINO auftritt, rückt die vom Teufel verdrehten Tatsachen wieder ins Licht und sagt: «contra mí es quien no es conmigo» ("Gegen mich ist, wer nicht bei mir ist"); wer gegen Christus handelt, wie die Antichristen und Muslime, wird mit "el reino de Belcebú" (dem Königreich Beelzebub) untergehen: "Respóndate este argumento. / ¿Qué reino entre sí diviso / no será asolado reino? / Luego si Belcebú era / quien dominaba este cuerpo / y en virtud de Belcebú / le ha dejado a su despecho, / ¿cómo puede ser que sea, / pues es sagrado proverbio / «contra mí es quien no es conmigo», / él mesmo contra sí mesmo? / Este imperio no era suyo, / pues a ser suyo este imperio / no se le quitara a sí, / que el Rey, que murado vemos / y pertrechado, seguro / goza en paz corona y cetro; / mas si está desprevenido / y otro con poder supremo / le asalta, de ese será / el cetro y corona; luego / superior poder ha sido / el que le venció. Este el dedo / es de Dios; y pues con él / destruyo, avasallo y venzo / el reino de Belcebú, / de Dios vengo a traer el Reino." (Beantworte dieses Argument. Welches Königreich teile ich, das nicht verwüstet wird? Dann, wenn Beelzebub war und dominierte diesen Körper und Beelzebub ihn in seinem Trotz überlassen wurde; aber es gibt ja ein heiliges Sprichwort: "Gegen mich ist, wer nicht bei mir ist", also ist er nicht selbst gegen sich selbst? Dieses Reich war nicht sein Reich, er wird es nicht wegnehmen; Könige mögen Krone und Zepter in Frieden halten, und ein anderer mit höchster Macht greift ihn an, das wird sein das eigentliche Zepter und die Krone. Das ist der Finger, er ist von Gott; und gut und mit ihm zerstöre, überwältige und überwinde ich das Königreich Beelzebub, von Gott komme ich, um das Königreich zu bringen). FE: "Beato el vientre en que anduviste." (Gesegnet ist der Leib, in dem du gegangen bist). DEMONIO: "Baste / que ella lo dijese, ¡ay triste!" (Genug, dass es gesagt wurde, oh traurig!)  [23] 

MÚSICA: "Beato el vientre en que anduviste / y los pechos que mamaste." (Gesegnet der Leib, in dem du gegangen bist und die Brüste, die dich genährt haben).  Der Teufel fürchtet sich vor Maria, den christlichen Zeichen und dem Evangelium wie die heutigen Muslime. Er kann zwar wie früher sein Gift unter den Menschen verbreiten, sie können "estas blasfemias oyendo" (diese Gotteslästerungen hören), wie sie in den Moscheen verbreitet werden, letztlich fürchtet er sich aber vor dem Evangelium. DEMONIO: ¡Cuánto temo que éste sea / de María el evangelio!" (Wie fürchte ich das Evangelium von Maria!) [24] 

"PEREGRINO 
Respóndate este argumento. 
¿Qué reino entre sí diviso 
no será asolado reino? 
Luego si Belcebut era 
quien dominaba este cuerpo 
y en virtud de Belcebú 
le ha dejado a su despecho, 
¿cómo puede ser que sea, 
pues es sagrado proverbio 
«contra mí es quien no es conmigo», 
él mesmo contra sí mesmo? 
Este imperio no era suyo, 
pues a ser suyo este imperio 
no se le quitara a sí, 
que el Rey, que murado vemos 
y pertrechado, seguro 
goza en paz corona y cetro; 
mas si está desprevenido 
y otro con poder supremo 
le asalta, de ese será 
el cetro y corona; luego 
superior poder ha sido 
el que le venció. Este el dedo 
es de Dios; y pues con él 
destruyo, avasallo y venzo 
el reino de Belcebú, 
de Dios vengo a traer el Reino. 
FE 
Beato el vientre en que anduviste... 
DEMONIO 
Baste
que ella lo dijese, ¡ay triste! 
MÚSICA 
Beato el vientre en que anduviste 
y los pechos que mamaste.
DEMONIO 
¡Cuánto temo que éste sea
de María el evangelio! 
Pero, pues de otro jardín
áspid fui, de aqueste güerto 
lo sea, y antes que corra 
su voz, corra mi veneno. 
Gentilidad, ¿cómo estando 
estas blasfemias oyendo 
y tiniendo como tienes 
el político gobierno 
por el César, no castigas 
tan osado atrevimiento 
como que el pueblo alborote 
un samaritano, haciendo 
de la mágica milagros?" Pedro Calderón de la Barca, El diablo mudo, Jesús, María y Josep, Auto sacramental I 

7."La divinidad del alma" (die Göttlichkeit der Seele); "bandera de Resurrección" (Flagge der Auferstehung); "mi Nuevo Testamento" (mein Neuen Testament); "siete sacramentos" (sieben Sakramente); "la Humanidad unida" (vereinte Menschheit) im Abendmahl

Das Heidentum, GENTILIDAD, bekennt sich zu Christus als Sohn Gottes zu bekennen, im Gegensatz zum Judentum und zum Islam: "Verdaderamente creo  / ser Hijo de Dios este hombre." (Ich glaube wirklich an diesen Mensch, als den Sohn Gottes). Der Teufel will das Heidentum aber zu sich ziehen und fragt: "¿no negarás, por lo menos, / que aún yace muerta la Humana  / Naturaleza?" (Willst du nicht mindestens leugnen, dass die menschliche Natur immer noch tot liegt?). Die NATURALEZA HUMANA beweist aber die Göttlichkeit der Seele durch die Auferstehung Christi. Und in herrlichem Körper und Seele komme der Aufstieg triumphierend und siegreich, den Tod überwindend: "Cuando, / ya que recobrado ha vuelto  / a su primer ser el Hombre,  / veas que al día tercero  / la divinidad del alma  / vuelve a unirse a la del cuerpo.  / Y en cuerpo y alma glorioso  / sube triunfando y venciendo / de ti la muerte y la culpa."  [25] 

Ein Stein öffnet sich und man sieht darin den PILGER in voller Kleidung mit einem Umhang und der Flagge der Auferstehung: "Ábrese un peñasco y vese en él el PEREGRINO, de gala, con manto encarnado y bandera de Resurrección". Er spricht von den neuen Schätzen "de mi Nuevo Testamento" (meines Neuen Testaments). DEMONIO: "¿Qué tesoros esos son?" (Welche Schätze sind das?) [26] 

Es öffnet sich ein weiterer Stein und man sieht darin die GÖTTLICHE NATUR mit dem Kreuz, dem Stab in einer Hand und Kelch und Host in der anderen Hand: "Ábrese otro peñasco y vese en él la NATURALEZA DIVINA con la cruz que formó el bordón en una mano y en otra Cáliz y Hostia." Die NATURALEZA DIVINA spricht von den "siete sacramentos" (sieben Sakramenten) und der "Humanidad unida" (vereinten Menschheit) im Abendmahl: "estando como en el cielo 
en las especies del pan / y el vino con Alma y Cuerpo." Der Teufel und die, die von ihm inspiriert sind, haben Zweifel. [28] 

Die echte Wissenschaft, der Mensch, die menschliche Natur und sogar das Heidentum sind aber überzeugt. CONOCIMIENTO: "Dúdalo tú, mas yo no, / que soy el Conocimiento." (Sie bezweifeln es, aber nicht ich, denn ich bin das Wissen).  HOMBRE: "Ni yo, pues en él adoro / de mi salud el consuelo." (Ich auch nicht, weil ich ihn verehre in den Sakramenten, dem Trost meiner Gesundheit). NATURALEZA HUMANA: "Ni yo, pues con tu salud / soy yo la que convalezco." (Noch ich, es ist gut mit deiner Gesundheit. Ich bin derjenige, der sich erholt). GENTILIDAD: "Ni yo, pues ha de seguir / la Gentilidad su gremio." (Ich auch nicht, weil das Heidentum weitergehen muss in seiner Gilde). Alle singen: "Venere el mundo rendido... Y el Antiguo Documento...Ceda al Nuevo Testamento...Supliendo la Fee al sentido" (Verehren Sie, dass sich die Welt ergeben hat...Und das alte Dokument...Gib dem Neuen Testament nach...Der Glaube unterstütze das Gefühl).  [29] 
 

"GENTILIDAD 
Verdaderamente creo 
ser Hijo de Dios este hombre... 
DEMONIO 
Aunque a mi pesar, confieso 
que es de tu salud la costa, 
pues sin haberse interpuesto 
el orbe entre sol y luna, 
luna y sol padecer veo 
sobrenatural eclipse; 
¿no negarás, por lo menos, 
que aún yace muerta la Humana 
Naturaleza?
NATURALEZA HUMANA 
Sí, pero
muerta a vivir.
DEMONIO 
¿Cuándo?
NATURALEZA HUMANA 
Cuando,
ya que recobrado ha vuelto 
a su primer ser el Hombre, 
veas que al día tercero 
la divinidad del alma 
vuelve a unirse a la del cuerpo. 
Y en cuerpo y alma glorioso 
sube triunfando y venciendo 
de ti la muerte y la culpa. 
DEMONIO 
No más, no más; el aliento 
suspende; no, no lo digas, 
que ya, ¡ay infelice!, temo 
que al cielo las puertas abra 
quien abre las del infierno 
de donde triunfante sale." Pedro Calderón de la Barca, El diablo mudo, Jesús, María y Josep, Auto sacramental II 

"PEREGRINO 
Sí ha llegado, pues le quedan 
de mi Nuevo Testamento 
en el arca los tesoros
que son de mi Sangre el precio; 
con que siempre que se vea 
impedido, recur[r]iendo 
a su piedad, hallará 
vida de gracia y aumento. 
DEMONIO 
¿Qué tesoros esos son? 
NATURALEZA DIVINA 
Los de siete sacramentos, 
de quien es el principal 
aqueste cándido velo, 
en quien la Divinidad 
segunda vez se ha encubierto 
a la Humanidad unida, 
estando como en el cielo
en las especies del pan 
y el vino con Alma y Cuerpo... 
CONOCIMIENTO 
Dúdalo tú, mas yo no, 
que soy el Conocimiento. 
HOMBRE 
Ni yo, pues en él adoro 
de mi salud el consuelo. 
NATURALEZA HUMANA 
Ni yo, pues con tu salud
soy yo la que convalezco.
PENITENCIA 
Ni yo, pues para gozarlo 
la Penitencia es el medio. 
GENTILIDAD 
Ni yo, pues ha de seguir 
la Gentilidad su gremio... 
MÚSICA Y TODOS 
A tan alto Sacramento. 
FEE 
Venere el mundo rendido. 
MÚSICA Y TODOS 
Venere el mundo rendido. 
FEE 
Y el Antiguo Documento. 
MÚSICA Y TODOS 
Y el Antiguo Documento. 
FEE 
Ceda al Nuevo Testamento. 
MÚSICA Y TODOS 
Ceda al Nuevo Testamento. 
FEE 
Supliendo la Fee al sentido. 
MÚSICA Y TODOS 
Supliendo la Fee al Sentido." Pedro Calderón de la Barca, El diablo mudo, Jesús, María y Josep, Auto sacramental II 
 
 

8. "¿Soy troglodita yo? ¿Soy turco o moro?" (Bin ich ein Höhlenbewohner? Bin ich türkisch oder maurisch?)


DON PEGOTE sagt, er sei kein Barbar, der seine Frau mit einer Goldkette behänge und sie dann zum Verkauf anbiete: "¿Soy troglodita yo? ¿Soy turco o moro?" (Bin ich ein Höhlenbewohner? Bin ich türkisch oder maurisch?) [30]

 
PERSONAS: DON PEGOTE, DOÑA QUÍNOLA, UN PAJE, UN SECRETARIO, UN CRIADO, DOÑA JIMENA, MÚSICOS

"DOÑA QUÍNOLA 
Muy otro vienes de lo que pensaba, 
pues creí, por albricias del preñado, 
me pusieras al cuello una cadena... 
DON PEGOTE
Ca... ¿qué? Diga, ca... ¿qué?
DOÑA QUÍNOLA
Cadena de oro.
DON PEGOTE 
¿Soy troglodita yo? ¿Soy turco o moro? 
¿A qué cristiano, diga, en sólo un día 
se le piden cadena y cien reales?
¡Ay, ay, carita mía! ¿Quién pensara 
que por dinero nadie te trocara?" Pedro Calderón de la Barca, Don Pegote, Entremés 
 

9. "¡Qué gentil bellaquería!" (Was für eine heidnische Spitzbüberei!); "¿cuál de aquestos ladrones es el malo? " (Welcher dieser Diebe ist der Böse?); "¡por Jesucristo!, que son ladrones del cielo" (bei Jesus Christus! Wer sind Diebe des Himmels?); Weil die Kinder "tiernas flores" (zarte Blumen) sind, müssen sie vor den "aires impíos" (gottlosen bzw. ruchlosen Lüften) der islamischen Irrlehre geschützt werden

Zu fragen, wer ist türkisch oder maurisch, reicht nicht aus, denn es gibt auch türkische oder afrikanische Christen, sondern man muss fragen, welcher Dieb ist so boshaft: "¿cuál de aquestos ladrones es el malo? " (Welcher dieser Diebe ist der Böse?), dass er Kirchen, Gott und Himmel für sich beansprucht und stiehlt wie der Muslim, der seinen Allah mit seinem falschen Mohammed an die Stelle Gottes setzt: "¡por Jesucristo!,  que son ladrones del cielo" (bei Jesus Christus! Wer sind Diebe des Himmels?). Dann kann man wirklich ausrufen: "¡Qué gentil bellaquería!" (Was für eine heidnische Spitzbüberei!)   [31] 

Obwohl es in islamischen Ländern keine Theologien gibt, werden Islamwissenschaftlerinnen zu Theologinnen erklärt, die ihren Kampf für Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichberechtigung mit dem Koran begründen wollen, was natürlich unmöglich ist, da Freiheit durch das Christentum den Menschen gegeben wurde und nicht durch den Islam. Sie sprechen vom Koran als einer "Offenbarung", obwohl es sich nur um "satanische Verse" handelt. Die "Islamistophilen" Journalisten sind begeistert. Sie reden von Argumenten, wenn sie versuchen eine gewisse Schwachsinnigkeit zu kaschieren: "Und noch ein weiteres Argument haben die Feministinnen in petto: Wenn Gott doch einzigartig und unvergleichbar sei, wäre es dann nicht Vielgötterei, den Männern in der Gesellschaft eine geradezu gottgleiche Rolle zuzusprechen?". Da sie an deutschen Universitäten lehren, bezeichnen sie sich als die "moderaten, wissenschaftlichen, informierten Stimmen", die den Islam nicht durch Gewalt, sondern durch "seriöse" Bücher und Argumente, die sich allerdings als schwachsinnig erweisen, verbreiten wollen. [32] 

In Koranschulen bzw. islamischen Universitäten wird das Christentum nicht gelehrt, doch auch in Europa werden muslimischen Kindern an Schulen und Universitäten zunehmend nur noch die Irrlehre des Islam und nicht das Christentum gelehrt. Die Schüler und Studenten erleiden hier das gleiche Martyrium wie in islamischen Ländern, müssen den Koran auswendig lernen und erhalten keine Unterweisung in der christlichen Lehre: "Y si pasaren martirio / en su escuela digan esos dos niños / que el más sabio con ellos no sabe el cristus." (Und wenn sie das Martyrium erleiden in ihrer Schule sagen diese beiden Kinder dass der Klügste von ihnen den Cristus nicht kennt). [33] 

Weil die Kinder "tiernas flores" (zarte Blumen) sind, müssen sie vor den "aires impíos" (gottlosen bzw. ruchlosen Lüften) der islamischen Irrlehre geschützt werden. Und weil sie in christlichen Einrichtungen vor diesen gottlosen Lüften geschützt sind, lernen sie im zarten Kindesalter die christliche Lehre: "Porque estén guarecidas de aires impíos / tiernas flores a vista del Buen Retiro". Sie lernen kennen den Sieg des Christentums über die ungläubigen Muslime,  die Sakramente, wie wir Christus in Wein und Brot verehren, herrlich, triumphierend und lebendig: "vino y pan, será preciso  / que pasando de cruento  / a incruento sacrificio,  / en la Vitoria de que es  / el Buen Suceso testigo,  / se transustancie de suerte  /
su sangre y su cuerpo mismo  / que en vino y pan le adoremos  / glorioso, triunfante y vivo." [34] 
 

"PERSONAJES: CARIDAD, FEE, ESPERANZA, MÚSICA
...
CARIDAD 
¿No es preciso
que niños de la dotrina 
vayan a su albergue mismo 
que es a la Puerta de Moros? 
Y si pasaren martirio 
en su escuela digan esos dos niños 
que el más sabio con ellos no sabe el cristus... 
Porque estén guarecidas de aires impíos 
tiernas flores a vista del Buen Retiro. 
MÚSICA 
Porque estén guarecidas de aires impíos 
tiernas flores a vista del Buen Retiro... 
CARIDAD
En Corpus Criste,
que a San Salvador vecino, 
no solo allí cerca tiene 
el Sacramento Divino 
pero también la Almudena, 
que como casa de trigo 
dé la ofrenda del entierro, 
con que volviendo al principio 
la visita, si al primero
Adán se dio pan y vino, 
viendo que se da al segundo 
vino y pan, será preciso 
que pasando de cruento 
a incruento sacrificio, 
en la Vitoria de que es 
el Buen Suceso testigo, 
se transustancie de suerte 
su sangre y su cuerpo mismo 
que en vino y pan le adoremos 
glorioso, triunfante y vivo." Pedro Calderón de la Barca, Loa en metáfora de la piadosa Hermandad del Refugio discurriendo por calles y templos de Madrid 

10. "Das ist die Plage der Unwissenheit, stets blind sein Angesichts der Wissenschaften"; "hier weiß, bei längern Forschen, / Man nur wen'ger"; Die Moralphilosophie; die Christin Justina beschwert sich über dies entsetzliche Vergehen, den "el torpe, el común error" (dummen und gemeinen Fehler), dass ein neuer Tempel, vergleichbar einer neuen Moschee, dem Höllengeist gewidmet werden soll; Nicht nur in islamischen Ländern, sondern auch in Europa findet sich die "la tiranía de los gentiles crueles" (Tyrannei der grausamen Götzenknechte)

Im ersten Aufzug dieser Komödie tritt Cyprianus ähnlich wie Goethes Faust in der Tracht eines Gelehrten auf; ihm folgen Clarin und Moscon, als Studenten gekleidet. Die letzteren tragen einige Bücher. Er beschäftigt sich mit dem neuen Gott der Christen, als ein Dämon bzw. Teufel erscheint und das Gespräch mit ihm sucht, ähnlich wie in Goethes Faust I. [35] 

Cyprianus wundert sich, dass der Fremde sich verlaufen hat, weil doch die Türme der Stadt gut zu sehen sind. Hier gibt der Dämon oder Teufel sich indirekt zu erkennen als Unwissender, verstellt sich aber und gibt sich als "Freund der edeln Wissenschaften" aus: "Das ist die Plage / der Unwissenheit, stets blind sein Angesichts der Wissenschaften. / Und da es nicht ratsam scheinet, / dass ich, als ein Unbekannter, / Mich in eine fremde Stadt / Wage, ganz allein und fragend, / So gedenk' ich, hier zu weilen, / Bis die Nacht obsiegt dem Tage; / Denn die Tracht und diese Bücher / Um Euch her, worin Ihr laset, / Machen einen tiefgelehrten / Mann mir kund; und groß Gefallen / Hat mein Herz an jedem echten / Freund der edeln Wissenschaften." [36] 

Cyprianus will wissen, ob er studiert habe. Dämon: "Das nicht; / Doch ich weiß genug, eracht' ich, / Um kein Ignorant zu sein." Cyprianus:" Welche Wissenschaften habt Ihr?" Dämon: "Viele". Cyprianus: "Selbst das längste Studium / Gnügt nicht, eine ganz zu fassen; / Und Ihr habt (o Eitelkeit!) / Ohne Studium so manche?" Dämon: "Ja; aus einem Lande bin ich, / Wo die tiefsten Wissenschaften / Ohne Studium man besitzt." Cyprianus: "Wär' ich doch aus diesem Lande! / Denn hier weiß, bei längern Forschen, / Man nur wen'ger." [37]

Der Dämon bietet ihm an über alles zu reden, nur als das Gespräch auf Gott kommt, wird es brenzlig für den Teufel. Er sagt: "Das sind Märchen nur, worein / Die profanen Schriftverfasser / Mit der Götter Namen künstlich / Einzuhüllen sich vermaßen / Die Moralphilosophie." Als die Rede ist von der Allmacht des christlichen Gottes, wird der Teufel immer verdrießlicher und will aufbrechen. Cyprianus: "So verdrießt es dich?" Dämon: "Wen sollt' es / Nicht verdrießen, macht ein andrer / Ihm den Preis des Scharfsinns streitig? / Und ob Antwort mir nicht mangelt, / Halt' ich dennoch sie zurück, / Weil ich Leute hör' im Walde; / Auch ist es für mich nun Zeit, / Weiter nach der Stadt zu wandern." Der Dämon verschwindet, will sich aber an Cyprianus und seiner Geliebten Justina rächen. [38]

In der nachfolgenden Szene beschwert sich die Christin Justina über "dies entsetzliche Vergehen", den "el torpe, el común error" (dummen und gemeinen Fehler), dass ein neuer Tempel, vergleichbar einer neuen Moschee heute, dem Höllengeist gewidmet werden soll: "No me puedo consolar / de haber hoy visto, señor, / el torpe, el común error / con que todo ese lugar / templo consagra y altar / a una imagen que no pudo / ser deidad; pues que no dudo / que al fin, si algún testimonio / da de serlo, es el demonio, / que da aliento a un bronce mudo." (Dies entsetzliche Vergehen, / Da des Volks gesamte Schar / Weihte Tempel und Altar / Einem Bilde, welches nimmer / Kann ein Gott sein; denn wär' immer / Ihm davon auch nur ein Schein, / Gibt der Höllengeist allein / Stummen Erzen Lebensschimmer). Nicht nur in islamischen Ländern, sondern auch in Europa findet sich die "la tiranía de los gentiles crueles" (Tyrannei der grausamen Götzenknechte); zudem erfährt Justina das Geheimnis ihrer Geburt, später gesteht Cyprianus ihr seine Liebe. Doch der Teufel funkt dazwischen. [39]

wie der Türke in Konstantinopel, so verbreitet der Teufel auch hier "Hader auch und Morde" und hinterlässt Blindheit. Dämon (für sich): "Nicht allein soll dies mein Tun / Jetzt Justinens Schmach bewirken, / Sondern Hader auch und Morde. / Ha, sie kommen! Schnell, ihr Schlünde, / Oeffnet euch, und Blindheit lasst / Ihren Augen!" [40]

 
PERSONAS QUE HABLAN EN ELLA: CIPRIANO, DEMONIO, FLORO, LELIO, MOSCÓN,   criado, CLARÍN,   criado, EL GOBERNADOR DE ANTIOQUÍA, LISANDRO,   viejo, JUSTINA, LIVIA,   criada, FABIO, GENTE, CRIADO 

Personen: Cyprianus, Der Dämon, Lysander, ein Greis, Justina, dessen vermeinte Tochter, Der Statthalter von Antiochia, Lälius, dessen Sohn, Florus, Livia, Justinens Dienerin, Clarin und Moscon, Cyprianus' Diener, Fabius, Diener des Statthalters, Gefolge, Volk

"Eine anmutige Berggegend.
Cyprianus. 
In der holden Einsamkeit
Dieses stillen Aufenthaltes,
In dem schönen Labyrinthe
Dieser Bäume, Blumen, Pflanzen
Lasset mich allein, und bei mir
(Denn sie sind mir gnügend) lasset
Zur Gesellschaft diese Bücher,
Die auf mein Geheiß ihr traget.
Denn ich, während Antiochia
Feiert mit so hohem Glanze
Die Vollendung jenes Tempels,
Heut gewidmet dem erhabnen
Jupiter, da man im Pompe
Des Triumphzugs seine Statue
Dahin trägt, wo sie den würd'gern,
Ehrenvollern Platz empfange:
Ich will, fliehend das Getöse
Jener Märkte, jener Gassen,
Hier mit Studien verbringen,
Was noch übrig ist vom Tage.
Geht ihr zwei nach Antiochia,
Freut euch ihrer mannigfachen
Fest' und kehrt hieher zurück,
Wann die Sonn' herniederwallend
Sich bestattet in den Wogen,
Die, von Wolken schwarz umhangen,
Jenen großen goldnen Leichnam
Kühl umfahn im Silbergrabe.
Hier dann trefft ihr mich.

Moscon
Ich muss,
Wie gewalt'ge Lust ich habe
Zu dem Feste, dennoch, Herr,
Eh ich geh', es zu betrachten,
Dir vorher zum mindsten vier-
Bis fünftausend Worte sagen:
Wie? An einem Tage solcher
Festlichkeiten, solches Glanzes
Und Genusses, kannst du jetzo
Mit vier Büchern einsam wandern
Auf das Land und allen seinen
Jubel mit dem Rücken ansehn?

Clarin. 
Mein Gebieter tut sehr wohl;
Denn es ist nichts abgeschmackter,
Als ein Prozessionentag,
Wo's nur Gaukler gibt und Pfaffen.

Moscon. 
Du, Clarin, der vorn und hinten
Nichts als List und Trug geladen,
Bist ein achselträgerischer
Schmeichler, weil du stets in allem
Recht ihm gibst und niemals sprichst,
Wie du denkst.

Clarin
Du irrst dich, Alter;
(Höflicher lässt kein: du lügst!
Einem ins Gesicht sich sagen)
Und ich sage, was ich denke.

Cyprianus. 
Gnug, Clarin! Gnug, Moscon! Lasset
Eure Zänkerei; denn immer
Seid ihr beiden Ignoranten
Im Gefecht, das Widerspiel
Einer von dem andern haltend.
Geht hinweg und, wie gesagt,
Suchet mich, wann, niederwallend,
Nun die Nacht den wundervollen
Bau der Welt in ihre Schatten
Einzuhüllen naht...
Jetzt bin ich allein und kann,
Wann dies mein Gedank' erlanget,
Untersuchen das Problem,
Welches mir die Seele spannet,
Seit im Plinius ich las
In geheimnisvoller Sprache
Die Definition von Gott;
Denn nicht findet mein Gedanke
Diesen Gott, der in sich solche
Merkmal' und Mysterien fasset.
Diese tief verborgne Wahrheit
Hab' ich zu erspähn. (Er setzt sich zum Lesen.)

Der Dämon tritt auf, in reicher Kleidung.
Dämon (für sich)
Trotz allem
Diesen Forschen, Cyprianus,
Sollst du nimmer sie erlangen;
Denn ich berge sie vor dir.

Cyprianus
Ein Geräusch hör' ich im Walde.
Wer da? Wer ist hier?

Dämon
Ein Fremder,
Edler Herr, der diesen ganzen
Morgen schon, verirrt, umher
Im Gebirge zieht, so lange,
dass sein Ross, von Müdigkeit
Ganz erschöpft, auf dem Smaragde,
Dieser Berge grünem Teppich,
Weidet nun zugleich und rastet.
Antiochia such ich auf,
Wichtiger Geschäfte halber;
Und indes ich, jene Leute,
Welche mit mir ziehn, verlassend,
Ueberdachte meine Sorgen
(Ein Besitz, der keinem mangelt!),
Irrt' ich ab vom Weg und ab
Von den Dienern und Kamraden.

Cyprianus
Sehr verwundert's mich, dass Ihr,
Angesichts von den erhabnen
Türmen Antiochias, so
Euch verirrt. Von allen Pfaden
Dieses Berges gibt es keinen,
Lauf' er schräge, lauf' er grade,
Der Euch nicht zu ihren Mauern,
Wie zu ihrer Mitte, schaffet.
Welchen Ihr auch immer wählt,
Geht Ihr recht.

Dämon
Das ist die Plage
Der Unwissenheit, stets blind sein
Angesichts der Wissenschaften.
Und da es nicht ratsam scheinet,
dass ich, als ein Unbekannter,
Mich in eine fremde Stadt
Wage, ganz allein und fragend,
So gedenk' ich, hier zu weilen,
Bis die Nacht obsiegt dem Tage;
Denn die Tracht und diese Bücher
Um Euch her, worin Ihr laset,
Machen einen tiefgelehrten
Mann mir kund; und groß Gefallen
Hat mein Herz an jedem echten
Freund der edeln Wissenschaften. (Er setzt sich.)

Cyprianus
Habt Ihr auch studiert?

Dämon
Das nicht;
Doch ich weiß genug, eracht' ich,
Um kein Ignorant zu sein.

Cyprianus
Welche Wissenschaften habt Ihr?

Dämon
Viele.

Cyprianus
Selbst das längste Studium
Gnügt nicht, eine ganz zu fassen;
Und Ihr habt (o Eitelkeit!)
Ohne Studium so manche?

Dämon
Ja; aus einem Lande bin ich,
Wo die tiefsten Wissenschaften
Ohne Studium man besitzt.

Cyprianus
Wär' ich doch aus diesem Lande!
Denn hier weiß, bei längern. Forschen,
Man nur wen'ger.

Dämon
Was ich sagte,
Ist so wahr, dass, ohne Studium,
Ich verwegen gnug mit andern
Eifrig um den ersten Lehrstuhl
Mich bewarb; und fast gelang es,
Denn ich hatte viele Stimmen.
Und verlor ich ihn, so acht' ich
Gnug, dass ich gestrebt; denn oft
Kann Verlust auch Ruhm verschaffen.
Wenn Ihr dies nicht glauben wollt,
Sagt, was Ihr studiert, und lasset
Wetten uns: obwohl ich nicht
Weiß die Meinung, die Ihr annehmt,
Will ich, wär' es auch die richt'ge,
Kühn das Widerspiel Euch halten.

Cyprianus
Sehr erfreut's mich, dass Eur Geist
Sich an solche Dinge waget.
Eine Stell' im Plinius ist's,
Welche tausendfach mich martert,
Um herauszubringen, wer
Sei der Gott, von dem sie saget.

Dämon
Diese Stelle (wohl entsinn' ich
Ihrer mich) spricht solchermaßen:
Gott ist eine höchste Güte,
Wesen, durch sich selbst vorhanden,
Ist allwissend, ist allmächtig.

Cyprianus
Ja, so spricht sie.

Dämon
Und was fandet
Ihr für Anstoß?

Cyprianus
Nicht zu finden
Den Gott, von dem Plinius handelt,
Soll er sein die höchste Güte,
Da die höchste Güte mangelt
Selbst dem Jupiter? Denn sündhaft
Sehn wir ihn in manchem Falle;
Danae sag' es, die Bezwungne,
Sag's Europa, die Entraffte.
Wie nun kann die höchste Güte,
Deren ewig heil'ges Handeln
Göttlich sein muss, Raum gewähren
Menschlich niedern Leidenschaften?

Dämon
Das sind Märchen nur, worein
Die profanen Schriftverfasser
Mit der Götter Namen künstlich
Einzuhüllen sich vermaßen
Die Moralphilosophie.

Cyprianus
Das genügt nicht, was Ihr saget;
Denn die Würde Gottes sollte
Solche sein, dass, anzutasten
Seinen Namen, frecher Vorwurf
Nie vermöcht', und wenn auch falscher.
Und um tiefer einzudringen:
Kommt den Göttern zu der Name:
Höchste Güte, muss ihr Wille
Allzeit nach dem Besten trachten;
Wie nun wollen ein'ge dieses,
Andre jenes? Solches aber
Findet sich in ihrer Bilder
Oft zweideutigen Orakeln;
Damit Ihr nicht sagt hernach,
Ich berief mich auf Profane.
Zweien Heeren ward von zwei
Götterbildern Sieg im Kampfe
Zugesagt, und eins verlor:
Ist nun hieraus nicht der klare
Schluss zu folgern, dass zwei Willen,
Ganz im Widerspruch befangen,
Nimmer auf denselben Zweck
Können gehn? Drum, als einander
Widersprechend, muss, wenn einer
Gut ist, böse sein der andre.
Böser Wille wird in Gott
Schon gesetzt durch den Gedanken;
Folglich wohnt nicht höchste Güte
Jenen bei, wenn Eintracht mangelt.

Dämon
Euern Vordersatz vernein' ich;
Denn es gehen die Orakel
Solcher Art auf einen Zweck,
Unserm Scharfsinn zu erhaben.
Dies ist Vorsehung; und mehr
Vorteil bringen musst' im Kampfe
Dem Verlierer, zu verlieren,
Als dem Schlagenden, zu schlagen.

Cyprianus
Zugegeben; doch es musste
Jener Gott (denn Götter schaffen
Keine Täuschung) nicht den Sieg
Erst versichern; gnügend war es,
Zu gestatten den Verlust,
Ohne Sieg erst zuzusagen.
Folglich nun, ist Gott allwissend,
musste jeder Gott der Sache
Ausgang klar und deutlich sehn
Und, ihn sehend, nicht zusagen,
Was geschehn nicht sollte. Folglich,
Mag die Gottheit auch sich spalten
In Personen, dennoch muss,
Auch in jedem kleinsten Falle,
Sie nur eine sein im Wesen.

Dämon
Nötig war's bei dieser Sache,
Zu entflammen die Gemüter
Durch Orakel.

Cyprianus
War Entflammen
Nötig, gibt es Genien doch,
Welche die Gelehrten alle
Gut und böse nennen; Geister,
Die, dem Aug' unsichtbar, wandern
Unter uns umher, einflößend
Gute so wie böse Taten.
Die Unsterblichkeit der Seele
Ruhet ganz auf diesem Satze.
Und wohl konnte jener Gott
Durch sie, ohn' als lügensagend
Sich zu zeigen, die Gemüter
Zur Genüg' entflammen.

Dämon
Achte
Hierauf nur, dass Widersprüche
Solcher Art sich wohl vertragen
Mit der heil'gen Götter Einheit;
Denn nie wichen sie in Sachen
Von Bedeutung ab; und wohl
Wird dies an dem wundersamen
Bau des Menschen klar, denn ihn
Schuf ein einziger Gedanke.

Cyprianus
Folglich, schuf ihn nur ein einz'ger,
So hat dieser vor den andern
Viel voraus; und sind sie gleich,
Da du findest, dass einander
Wohl sie können widerstehn
(Was du nicht zu leugnen wagest),
Konnte bei des Menschen Schöpfung,
Wenn im Sinn sie einer hatte,
Wohl vielleicht ein andrer sprechen:
Ich will nicht, dass man ihn schaffe.
Hieraus folgt, ist Gott allmächtig,
dass, wann ihn der eine machte,
Ihn der andre stracks vertilgte.
Wenn nun beid' allmächtig waren,
Ganz einander gleich in Macht,
Aber ungleich im Verlangen:
Welcher dann von beiden siegt?

Dämon
Mit unmöglichen und falschen
Sätzen gibt es keinen Streit.
Und was folgerst du aus allen.
Diesen? Sprich!

Cyprianus
Es sei ein Gott,
Höchste Güte, höchste Gnade,
Allmacht und Allwissenheit;
Als unfehlbar, stets wahrhaftig,
Als der Höchste, nimmer kämpfend,
Gott, nicht seinesgleichen habend,
Uranfänglich, sonder Anfang,
Wesen, durch sich selbst vorhanden,
Eine Kraft, ein einz'ger Wille.
Und mag er, als solcher, haben
Eine, zwei und mehr Personen:
Eine Gottheit ohne Schranken
muss nur eine sein im Wesen,
Urgrund von den Gründen allen. (Er steht auf.)

Dämon
Wär' es möglich wohl, zu leugnen,
Was so augenscheinlich klar ist?

Cyprianus
So verdrießt es dich?

Dämon
Wen sollt' es
Nicht verdrießen, macht ein andrer
Ihm den Preis des Scharfsinns streitig?
Und ob Antwort mir nicht mangelt,
Halt' ich dennoch sie zurück,
Weil ich Leute hör' im Walde;
Auch ist es für mich nun Zeit,
Weiter nach der Stadt zu wandern.

Cyprianus
Geht in Frieden.

Dämon
Bleibt in Frieden. –
(Beiseite.) Da dein Studium das erlangte,
Mach' ich, dass du sein vergessest,
Bald von seltner Schönheit Glanze
Festgebannt; denn auch Justinen
Zu verfolgen, ward gestattet
Meiner Wut. Mit einem Schlag
Nehm' ich so an beiden Rache. (ab.)

Cyprianus
Nimmer sah ich solchen Mann.
Doch da meine Diener lange
Zögern, will ich meiner Zweifel
Gegenstand nochmals betrachten. (Er setzt sich wieder zum Lesen.)" Pedro Calderón de la Barca, El mágico prodigioso, Gran comedia I
...

"Zimmer in Lysanders Hause.
Justina und Lysander treten auf.
Justina
Nein, nie tröst' ich mich fürwahr,
dass ich heute, Herr, gesehen
Dies entsetzliche Vergehen,
Da des Volks gesamte Schar
Weihte Tempel und Altar
Einem Bilde, welches nimmer
Kann ein Gott sein; denn wär' immer
Ihm davon auch nur ein Schein,
Gibt der Höllengeist allein
Stummen Erzen Lebensschimmer...

Lysander
So lass dir sagen:
Teures Kind, ich bin Lysander,
Und nicht mag es dich befremden,
dass ich anfing mit dem Namen;
Denn obwohl du schon ihn kennest,
muss ich, um der Folge willen,
Dir ihn rufen ins Gedächtnis,
Weil du nichts von mir noch weißt,
Als nur meinen Namen eben.
Ja, Lysander bin ich, Sohn
Jener Stadt, auf sieben Bergen
Eine Hydra schier von Stein,
Weil sie sieben Häupter zählet;
Jener Stadt, anjetzt der Thron
Römischer Gewalt, Herberge
Und Asyl der Christenheit,
Denn nur Rom ist würdig dessen.
Dort ward ich erzeugt von niedern
Eltern, darf man niedrig nennen
Jene, die als reiche Güter
So viel Tugenden vererbten.
Beide, Christen von Geburt,
Rühmten sich entstammt von Vätern,
Die mit ihrem Blut die Wahrheit
Einst bezeugt und aus des Lebens
Hartem Kampf hervorgegangen
Mit des Todes Siegstrophäen.
In der Religion der Christen
Wuchs ich auf, so wohl belehret,
dass ich gern, sie zu verteid'gen,
Opfre tausendmal das Leben.
Jüngling war ich, als in Rom
Heimlich ankam der verständ'ge
Alexander, unser Papst,
Der den apostol'schen Sessel
Inne hatt', allein nicht hatte,
Wo er hin ihn konnte stellen;
Denn dieweil die Tyrannei
Der grausamen Götzenknechte
Löschet ihren Durst mit Blute,
Welches sie entzieht den Märtrern,
muss die erstgeborne Kirche
Ihre Söhne jetzt verbergen,
Nicht, weil sie zu sterben weigern,
Nicht, weil sie der Marter beben,
Sondern dass nicht auf einmal
Allesamt sie der Rebellen
Wut vertilg' und nach der Kirche
Untergang es keinen gebe,
Der die Heiden unterrichte,
Ihnen pred'ge, sie belehre.
Nun, nach Rom kam Alexander,
Und ich, der mit gläub'gem Sehnen
Heimlich ihn besucht', empfing
Seinen Segen und aus gnädiger
Hand die heil'gen Orden alle,
Deren Würde selbst der Engel
Neid erregt; denn ihr Besitz
Ist ein Vorrecht nur des Menschen.
Mir befahl der Papst, ich solle
Mich gen Antiochia wenden,
Um dort im Geheimen Christi
Wort zu pred'gen. Dem Befehle
Folgsam und so vieler Völker
Roher Willkür preis mich gebend,
Zog ich schnell gen Antiochia;
Und als ich von jener Berge
Gipfel nun zuerst erblickte
Ihrer Kuppeln goldne Menge,
Da gebrach die Sonne mir,
Und, mit sich den Tag entfernend,
Ließ sie freundlich zur Gesellschaft
Mir die Stern', als Stellvertreter
Ihres Lichts und ihrer bald'gen
Rückkehr gleich als Unterpfänder.
Mit der Sonne schwand der Weg,
Und in Traurigkeit des Berges
Labyrinth durchirrend, fand ich
Mich in düsterm Waldgehege,
Wo sogar die regen Strahlen
Solcher Menge von lebend'gen
Fackeln nicht sich ließen sehn;
Denn in dunkelndem Gedränge
Dienten hier als schwarze Wolken
Die am Tage grünen Blätter.
Hier nun denkend zu verziehn,
Bis die Sonne wiederkehrte,
Und der Phantasie das Recht,
Das ihr zukommt, gern gewährend,
Hielt ich mit den Einsamkeiten
Tausend wechselnde Gespräche.
So demnach war meine Lage,
Als von einem leisen Aechzen
Ein nicht wohl belehrtes Echo
Gab dem Herrn zurück die Hälfte;
Und nun, alle meine Sinne
In mein Ohr zusammen drängend,
Hört' ich nochmals jenen Hauch,
Deutlicher, obwohl schon schwächer,
Stumme Sprache der Betrübten,
Die sich nur in ihr verstehen.
Eines Weibes war der Seufzer,
Und als dieser Hauch verschwebte,
Hört' ich eines Mannes Stimme
Leisen Tones also sprechen:
Eher, du, so edlen Blutes
Schandfleck, stirb von meinen Händen,
Ehe du den Tod empfangest
Von der Hand ehrloser Henker.
Dieses unglücksel'ge Weib
Sprach mit abgebrochner Rede:
Schenke Mitleid deinem Blute,
Da du mir kein Mitleid schenkest!
Nahen wollt' ich mich alsdann,
Um so grauser Tat zu wehren;
Doch vergebens, denn verstummt
Sind die Stimmen, und ich sehe
Einen Mann zu Roß im Dickicht
Des Gebüsches sich entfernen.
Für mein Mitleid ein Magnet
War die Stimme, die entkräftet
Und schon stammelnd sprach, begleitet
Bald von Seufzern, bald von Tränen:
Ich bin Märtyrin, dieweil ich
Schuldlos und als Christin sterbe.
Und dem Pol der Stimme folgend,
Kam ich bald in einen engen
Hohlweg, wo ich fand ein Weib,
Das ich kaum nur konnt' erkennen,
Im Begriff, den letzten Kampf
Mit dem Tode zu durchkämpfen.
Kaum vernahm sie mich, und sammelnd
Ihre Kräfte, sprach sie: Kehre
Nur zurück, mein blut'ger Mörder;
Lass mir nicht auch diesen letzten
Lebensblick! – Ich bin nur, sagt' ich,
Einer, den der Zufall sendet,
Und vielleicht geführt vom Himmel,
Um Euch beizustehn im Schrecken
Dieses Augenblicks. – Der Beistand,
Sprach sie, den Eur Mitleid spenden
Meinem Leben will, ist fruchtlos,
Denn schon ist es im Vergehen;
Doch gewährt ihn dieser Armen,
Die, aus meinem Grab' ihr Leben
Heut empfangend, nach des Himmels
Willen wird mein Unglück erben.
Sie verschied, da sah ich . . .

Livia tritt auf.
Livia
Herr,
Dieser Kaufmann, dem du Gelder
Schuldig bist, kommt mit den Dienern
Des Gerichts, dich fest zu nehmen.
Du seist nicht zu Hause, sagt' ich;
Jene Tür dort kann dich retten.

Justina
Wie betrübt's mich, dass er jetzt
Eben muss dich unterbrechen,
Da an deines Munds Erzählung
Hingen Seele, Geist und Leben!
Aber gehe nun, o Herr!
Nicht darf das Gericht dich treffen...

Justina. Was kann Cyprianus eben
Bei uns wollen?

Cyprianus, Clarin und Moscon treten auf.
Cyprianus
Euch zu dienen,
Ist mein einziges Bestreben.
Da ich sah aus Euerm Hause
Die Gerichte gehn, so dränget
Meine Freundschaft sich herein,
In Lysanders Schuld sich sehend,
Nur um zu erspähn (ein Schwindel
Fasst mich!), ob vielleicht (welch heft'ger
Frost durchschauert mir die Adern!)
Mein Bestreben Euch mit wen'gem
Dienen kann. (Wie übel sprach ich!
Nicht Frost, Glut fühl' ich im Herzen.)

Justina
Gott erhalt' Euch lange Jahre,
dass Ihr auch in wicht'gern Fällen
Meinen Vater einst mit Eurer
Gunst beehren mögt.

Cyprianus
Beständig
Bin ich ganz zu Euerm Dienste.
(Was verstört mir Sinn und Rede?)

Justina
Jetzo ist er nicht zu Hause.

Cyprianus
Also kann ich jetzt, o Herrin,
Euch den eigentlichen Grund,
Der hieher mich führt, entdecken;
Denn nicht der, den Ihr vernommen,
Ist's allein, der mich beweget,
Euch zu suchen.

Justina
Was verlangt Ihr?

Cyprianus
Mir ein kurz Gehör zu schenken. –
O Justina, Ihr, in deren
Reiz die menschliche Natur
Uns mit Stolz gebeut, die Spur
Einer göttlichen zu ehren!
Heut Euch Ruhe zu gewähren,
O wie fänd' ich mich beglückt!
Aber seht, wie hart es drückt,
Was ich jetzt an mir erlebe,
dass ich Euch die Ruhe gebe
Und Ihr meine mir entrückt.
Lälius, ganz von Lieb' entzündet
(Nie war Liebe so vollkommen!),
Florus, ganz von Lieb' entglommen
(Nie war Schwachheit so begründet!),
Fielen, sonst so fest verbündet,
Für Euch, auf den Tod sich an;
Für Euch stört' ich sie: (o Wahn!)
Aber seht, wie mich's betrogen,
dass ich sie dem Tod entzogen,
Um von Euch ihn zu empfahn.
Nun, um Aufsehn zu vermeiden
Und des Stadtgerüchts Erfrechen,
Komm' ich, um für sie zu sprechen.
(O dass ich nie kam!) Entscheiden
Soll der Wettkampf dieser beiden
Sich vor Euerm Tribunal
Durch den Ausspruch Eurer Wahl;
Aber seht, welch hartes Fügen!
Jenen schaff' ich Lieb' und Gnügen,
Ihr nur Eifersucht und Qual.
Euch zu sprechen, Herrin, bot
Ich mich an, damit Ihr sollet
Wählen, welchen Ihr nun wollet,
dass beim Vater (bittre Not!)
Er um Euch (es ist mein Tod!)
Werben darf. Das ist mein Trachten;
Aber seht (mich will's umnachten!),
Ist es billig (ich muss sterben!),
dass ich soll für jene werben,
dass ich soll für mich verschmachten?

Justina
So erstaunt mich das Erfrechen
Eures schnöden Antrags hier,
dass Gedank' und Rede mir
Jetzt zu gleicher Zeit gebrechen.
Nie, dass so Ihr durftet sprechen,
Bot ich Florus, nie fürwahr
Lälius einen Anlass dar;
Und wenn Gutes zu erkiesen
Ihr vermögt, so nehmt an diesen
Meiner Strenge Beispiel wahr.

Cyprianus
Wenn Ihr liebet irgend einen,
Und ich würb' um Eure Liebe,
Dann gehörten meine Triebe
Zu den niedern und gemeinen;
Doch, weil ich Euch sah erscheinen
Als ein Fels, vom Meer umrollt,
Lieb' ich Euch, und nimmer wollt
Jene mir zum Beispiel geben;
Denn nicht will ich, dass Ihr eben
Mich, wie jene, lieben sollt. –
Was sag' ich den. Lälius?..." Pedro Calderón de la Barca, El mágico prodigioso, Gran comedia I

Platz vor Lysanders Hause; im Hintergrunde das Meer. Es ist Nacht.
Lälius
Kaum erst hat die dunkle Nacht
Ausgedehnt die schwarze Hülle,
Und schon komm' ich, voll Verehrung
Diese Schwelle zu begrüben;
Denn ich muss, um Cyprianus
Willen, zwar den Degen zügeln,
Doch nicht mein Gefühl: denn nimmer
Zügeln lassen sich Gefühl.

Florus
Hier soll mich Aurora finden;
Denn gezwungen weilen müsst' ich
Ueberall sonst; überall
Wär' ich fern von meinem Glücke.
Mag doch Amor bald den Tag
Und herbei die Antwort führen,
Die mir Cyprianus bringet,
Glück mir oder Leid verkündend!

Lälius
Ein Geräusch dort an dem Fenster
Hört' ich.

Florus
Ein Geräusch verspürt' ich
Dort auf dem Balkon.

Der Dämon erscheint auf dem Balkon von Lysanders Hause.
Lälius
Ein Mensch
Kommt heraus dort, wenn's mir glückte
Recht zu sehen.

Florus
Jemand zeigt sich
Dort, wenn nicht das Dunkel trüget.

Dämon (für sich)
Um das Unheil, so Justinen
Ich bestimmt, nun anzuschüren,
Will ich ihre Tugend so
Zu verlästern mich erkühnen.
(Er steigt auf einer Strickleiter herab.)

Lälius
Weh mir Armen! Was erblick' ich?

Florus
Weh mir Armen! Was verspür' ich?

Lälius
Vom Balkon zur Erde nieder
Steigt ein Mensch in schwarzer Hülle.

Florus
Ja, ein Mann kommt aus dem Hause.
Himmel, töte mich nicht früher,
Als bis ich erfuhr, wer's ist.

Lälius
Kennen muss ich ihn, ergründen
Nun auf einmal, wem das Glück
Spendet, was ich eingebüßet.
(Beide nähern sich dem Hause mit gezogenem Degen.)

Dämon (für sich)
Nicht allein soll dies mein Tun
Jetzt Justinens Schmach bewirken,
Sondern Hader auch und Morde.
Ha, sie kommen! Schnell, ihr Schlünde,
Oeffnet euch, und Blindheit lasst
Ihren Augen! (Er versinkt.)" Pedro Calderón de la Barca, El mágico prodigioso, Gran comedia I
 
 
 
 

11. "Bin ich so lang', o Weisheit! dir entfremdet"; "No hay plazo / que en la vida llegue tarde... / Para acrisolar verdades" (keine Frist / Kommt zu spät im Erdewallen /... Um zu reinigen das Wahre); "pues hallo  / que sobre el libre albedrío  / ni hay conjuros ni hay encantos" (ich weiß es / Weder Zauber noch Beschwörung / Kann den freien Willen meistern)

Ähnlich wie Faust hat auch Cyprianus seine Seele dem Teufel verschrieben, damit er seine Dienste in Anspruch nehmen kann, nämlich um Justina zu gewinnen. CIPRIANO:  "Und so die Vernunft entwunden / Hat mir diese Leidenschaft, / So ist jede Sinneskraft / Mir in dieser Angst entschwunden, / dass ich (denn ein kühner Mann / Wird stets seiner Zagheit Meister) / Selbst dem teuflischsten der Geister / (Ja, die Hölle ruf' ich all!) / dass ich ihm, da Qual und Pein / Schon mich rettungslos umschließen, / Gäb', um dies Weib zu genießen, / Meine Seele." DEMONIO: "Sie sei mein!" CIPRIANO hat sich von Vernunft und Weisheit entfremdet: "Bin ich so lang', o Weisheit! dir entfremdet" [41]

Der Teufel muss Cyprianus Truggebilde vorgaukeln, damit er seiner Macht vertraut. DEMONIO (für sich): "Meinen Vorsatz zu vollstrecken, / musst' ich ihn mit Truggebilden / Auf saphirenen Gefilden / Täuschen durch dies Wunderschrecken; / 
Und nun, ihm mit neuen Streichen / Drohend, nicht in der Gestalt, / Die er sah, als dort im Wald / Ihm mein Wissen musste weichen, / Komm' ich her, und besser werde / Jetzt ich nntzen, als Getriebe, / Seine Wissbegier und Liebe. – / (Laut.) Gib, o süße Mutter Erde, / Schutz mir vor dem Ungeheuer, / Das mich von sich speit in Wut!" [42]

Nebenbei lässt der Teufel durchblicken, wofür er wirklich steht, er ist der Geist der Piraten und späteren Korsaren: "Aus dem Munde gift'ge Tropfen / Und für solchen offenkund'gen / Schimpf grausame Rache drohend, / Stiftend unter seinen Völkern / Aufruhr, Räuberei'n und Morde. / Nun, ein blutiger Pirat, / Streif' ich durch des Meeres Wogen". [43]

Die Strategie des Dämon scheint aufgegangen zu sein, Cyprianus nimmt ihn als Schiffbrüchigen bei sich auf. DEMONIO: "Schon nimmst du als den deinen / Mich auf?" CIPRIANO (ihn umarmend): "Des Arms Umwindung / Knüpf' unsrer Freundschaft ewige Verbindung! – / (Beiseite.) O könnt' ich ihn doch lenken, / Mir Unterricht in der Magie zu schenken! / Durch sie vielleicht geläng' es meiner Liebe, / dass sie zum Teil doch meine Qual vertriebe; / Vielleicht auch könnt' es ihr durch sie gelingen, / Was diese Qual bewirkt, ganz zu erringen, / Was mich zur Wut, zum Rasen treibt, zum Bangen!" DEMONIO (beiseite): "Schon halten Lieb' und Wissgier ihn gefangen." [44]

Seine Schüler und Diener sind skeptisch und ahnen, wen sie vor sich haben, doch Cyprianus scheint ahnungslos. CIPRIANO: "Um von dem Zorn der Wellen / Und ihrem Unglimpf jetzt dich herzustellen, / Begleite mich." DEMONIO: "Nach dir werd' ich mich richten." CIPRIANO: "Ich will dich pflegen; komm!" DEMONIO (für sich): "Ich dich vernichten: / Und da zu deiner Nähe / Den Zugang schon ich mir geöffnet sehe, / So soll nun meiner Rache Wut beizeiten / Justinen auch den Untergang bereiten." [45]

Unter den Verehrern Justinas hat der Teufel bereits Zwietracht gesät und durch Verleumdung sie und Lysander ins Gefängnis gebracht. Justina: "Recht wird mir der Himmel schaffen. / ... Nein, keine Frist / Kommt zu spät im Erdewallen" Lysander: "Um zu züchtigen das Böse." Justina: "Um zu reinigen das Wahre." [46]

Cyprianus gesteht dem Teufel seine Liebe zu Justina und seine verzweifelten Versuche sie für sich zu gewinnen. Der Teufel will sich drum kümmern und bittet Cyprianus, seine Diener MOSCÓN und CLARÍN wegzuschicken, denn sie haben bemerkt, um wen es sich bei dem Gast handelt. CLARÍN: (Beiseite) "El tal huésped es el diablo." (Satan steckt dem Gast im Leibe!) [47]

Der Teufel erinnert Cyprianus noch einmal an den Pakt. DEMONIO: "Por gozar a esta mujer  / aquí dijeron tus labios  / que darás el alma / ...Las escrituras hagamos  / ante nosotros dos mismos." (Sagtest du nicht hier, du würdest, / Zu genießen dieses Weibes, / Deine Seele geben? ... Lass zuvörderst uns mit eignen / Händen die Verschreibung machen." CIPRIANO:"¿Quieres con nuevos agravios  / dilatar las penas mías?  / Lo que ofrecí está en mi mano,  / pero lo que tú me ofreces  / no está en la tuya, pues hallo  / que sobre el libre albedrío  / ni hay conjuros ni hay encantos." (Willst du noch durch neue Leiden / Meine bittre Pein verlängern? / Was ich biete, steht in meiner / Hand; doch, was du bietest, nicht / In der deinen; denn, ich weiß es, / Weder Zauber noch Beschwörung / Kann den freien Willen meistern). [48]

Für CLARÍN, der sich versteckt hatte, ist es klar, er würde nie unterschreiben: "¡Mal año! / Según lo que ahora he visto,  / no es muy bobo aqueste diablo.  / ¿Yo darle cédula? Aunque  / se me estuvieran mis cuartos  / sin alquilar veinte siglos,  / no la hiciera." (Hol's der Geier! / Dieser Teufel ist, nach dem, / Was ich sah, kein ungescheiter. / Ei, Kontrakt? Nun wahrlich, ständen / Meine Zimmer auch ohn' einen / Mietsmann zwanzig Säcula, / Nimmer tät' ich's).  [49]

Der Teufel zaubert ein Trugbild Justinas herbei, Cyprianus will sie umarmen, doch erst muss er mit seinem Blut unterschreiben so wie Faust den Pakt mit Mephistopheles unterschreiben musste.  DEMONIO: "Por resguardo, / una cédula firmada  / con tu sangre y de tu mano. / [Aparte.] Ya se rindió a mis engaños  / el homenaje valiente  / donde estaban tremolando  / el discurso y la razón. / ¿Has escrito?" (Eines Scheines, / Den, zur Vorsicht, deine Hand / muss mit deinem Blute schreiben. /..(beiseite) Jetzt ward meinen Täuschereien / Auf das gültigste gehuldigt, / Wenn er gleich an Seel' und Leibe / Zagt' und bebte. – (Laut.) Schon geschrieben / Hast du?) CIPRIANO: "Sí, y firmado." (Ja, und unterzeichnet).  [50]

 
"Cyprianus
Dunkle Bilder meiner Seele,
Waltet nicht so mächtig hier,
Mich beredend, dass in mir
Jetzt ein andrer Geist befehle!
Götzendienst, Ehrgeiz umgraute
Meinen Blick, seit mir's geschah,
dass ich eine Schönheit sah,
dass ich eine Gottheit schaute;
Doch zweideut'ge Strenge schreckt
Also die verworrnen Triebe,
dass ich weiß zwar, wer mir Liebe,
Nicht, wer Eifersucht mir weckt.
Und so die Vernunft entwunden
Hat mir diese Leidenschaft,
So ist jede Sinneskraft
Mir in dieser Angst entschwunden,
dass ich (denn ein kühner Mann
Wird stets seiner Zagheit Meister)
Selbst dem teuflischsten der Geister
(Ja, die Hölle ruf' ich all!)
dass ich ihm, da Qual und Pein
Schon mich rettungslos umschließen,
Gäb', um dies Weib zu genießen,
Meine Seele.

Dämon (von innen)
Sie sei mein!

(Es erhebt sich ein Ungewitter mit Donner und Blitz.)
Cyprianus
Was, Himmel, muss ich schauen?
Bist du zugleich nun heiter und voll Grauen?
Der Tag hüllt sich in Dunkel,
Und Donner, Blitz und Wetterstrahlgefunkel
Gebären tausend Schrecken,
Die länger nicht ihr Schoß vermag zu decken.
Der Himmel gürtet sich mit Wolkenzonen,
Und grauenschwanger, will er nicht verschonen
Des Berges krauses Haupt mit wildem Streite.
Des Horizontes Weite
Ist Aetnas Schlund, ein Nebelungeheuer
Die Sonne, Dampf die Luft, der Himmel Feuer.
Bin ich so lang', o Weisheit! dir entfremdet,
dass dieses Tages Wirkung mich befremdet?
Hoch über Wolken scheint das Meer in Haufen
Von Trümmern zu zerlaufen;
Denn wirbelnd treibt es über Windesräume,
In leichten Flocken, Aschen gleich, die Schäume. –
Ein scheiternd Schiff, von Winden
Gejagt, weiß auf dem Meer nicht Raum zu finden;
Denn nichts dient sichrer ihm zum Schirm und Schilde,
Als wenn es flieht des Ports unsichre Milde.
Das Hilferufen, Angstgeseufz und Klagen
Scheint gräßlich anzusagen
Den nahen Tod, nur zögernd mit Verderben,
Damit die Harrenden noch länger sterben.
Nicht Himmel bloß und Elemente, schauen
Lässt auch der Tod ein wunderhaftes Grauen;
Denn sicher dient der Sturm ihm zum Gewande,
Und rettungslos treibt er das Schiff zum Strande.
Jetzt stößt es an die Erde!
dass nicht das Meer allein ihm furchtbar werde,
Dräut ihm ein Fels entgegen,
Um neuen wilden Krieg ihm zu erregen,
Damit der Schaum sich färb' aus blut'ger Wunde.
(Der Sturm braust heftiger.)

Stimmen (hinter der Szene).
Wir alle gehn zu Grunde!

Dämon (hinter der Szene)
Zu meines Zwecks Gelingen,
Soll dieses Brett mich an das Ufer bringen.

Cyprianus
Dem wilden Meer zum Staunen,
Entrinnt ein Mensch, verspottend seine Launen.
Allein das Schiff, bedeckt vom Flutenschwalle,
Sinkt unter, suchend der Tritonen Halle,
Und ist, im Sturz der Wogen,
Leichnam des Meers, in Trümmer ganz zerflogen.

Der Dämon tritt auf, durchnässt, wie aus dem Meere kommend.
Dämon (für sich)
Meinen Vorsatz zu vollstrecken,
musst' ich ihn mit Truggebilden
Auf saphirenen Gefilden
Täuschen durch dies Wunderschrecken;
Und nun, ihm mit neuen Streichen
Drohend, nicht in der Gestalt,
Die er sah, als dort im Wald
Ihm mein Wissen musste weichen,
Komm' ich her, und besser werde
Jetzt ich nntzen, als Getriebe,
Seine Wissbegier und Liebe. –
(Laut.) Gib, o süße Mutter Erde,
Schutz mir vor dem Ungeheuer,
Das mich von sich speit in Wut!

Cyprianus
Freund, belebe deinen Mut!
Halte deinen Geist von neuer
Qualerinnerung verschont,
Und in deiner größten Trauer
Sieh, dass keines Glückes Dauer
Sei zu hoffen unterm Mond.

Dämon
Wer bist du, zu dessen Füßen
Mich mein Schicksal hat geführt?

Cyprianus
Einer, den dein Unglück rührt,
Der dein Leiden zu versüßen
Wünscht und hofft mit Zuversicht.

Dämon
Ganz umsonst ist dein Verlangen;
Nie Erleichtrung kann empfangen
Meine Qual.

Cyprianus
Und warum nicht?

Dämon
All mein Gut ist nun dahin;
Doch ich will nicht Klag' erheben,
Denn Erinnerung und Leben
Geb' ich dem Vergessen hin.

Cyprianus
Jetzo, da nicht mehr der wilde
Sturm durchtobt des Meeres Hallen
Und der Himmel, hell, kristallen,
Wiederkehrt zur vor'gen Milde
So geschwind, als ob man sollte
Denken bei so kurzer Wut,
dass ihr Toben in die Flut
Nur dein Schiff versenken wollte:
Lass mich wissen, wer du bist,
Meinem Mitgefühl zum Frommen.

Dämon
Mehr wohl kostet mich mein Kommen,
Als zu sagen möglich ist,
Viel mehr, als dein Auge sah;
Denn bei solchem Leid, wie meines,
Ist der Schiffbruch nur ein kleines.
Willst du sehn, ob's wahr ist?

Cyprianus
Ja.

Dämon
Ich bin, da du's wissen willst,
Inbegriff und Wunderkrone
So des Unglücks, drob ich weine,
Als des Glücks, das ich verloren.
So war glänzend ich durch Gaben,
So durch Herrlichkeit gehoben,
So geadelt durch Entstammung
Und durch Weisheit so vollkommen,
dass in seiner Huld ein König,
Er, der Höchste aller Hohen,
Weil vor ihm sie alle zittern,
Sehn sein Antlitz sie von Zorne
Glühn in seiner Burg, bedeckt
Mit Demanten und Pyropen
(Und wenn man sie Sterne nennte,
Wär' es nicht zu kühn gesprochen),
Mich erkor zu seinem Günstling;
Welche große Huld zu solchem
Uebermut mein Herz entflammte,
dass ich, nach der Königskrone
Strebend, setzen meine Füße
Wollt' auf seine goldnen Throne.
dass es war tollkühnes Trachten,
Hat die Zücht'gung mir erprobet.
Ich entwich als Tor, doch wäre
Törichter, bereu'n zu wollen;
Denn ich will in meinem Trotz,
Bei dem Starrsinn meines Stolzes,
Lieber doch als Mut'ger fallen,
Denn als Zagender gehorchen.
War's Verwegenheit, so fehlt' es
Doch nicht so mir an Genossen,
dass nicht seiner Kronvasallen
Viele sich zu mir gerottet.
Kurz, besiegt, wenn gleich zum Teile
Sieger noch, musst' ich vom Hofe
Fortziehn, sprühend aus den Augen,
Aus dem Munde gift'ge Tropfen
Und für solchen offenkund'gen
Schimpf grausame Rache drohend,
Stiftend unter seinen Völkern
Aufruhr, Räuberei'n und Morde.
Nun, ein blutiger Pirat,
Streif' ich durch des Meeres Wogen,
Als ein Argus seiner Klippen,
Als ein Lynceus seiner Golfe.
Auf dem Schiffe, das der Wind
Hat in leichte Luft zerstoben,
Auf dem Schiffe, das im Meer
Trümmer ohne Staub geworden,
Streift' ich heut durch die kristallnen
Fluren hin, um unverdrossen,
Stein vor Stein und Stamm vor Stamm,
Ein Gebirge zu durchforschen;
Weil auf ihm ein Mensch verweilet,
Den ich such', um einem Worte,
Das er gab und das ich annahm,
Die Erfüllung einzufordern.
Da ergriff mich dieser Sturm;
Und wenn gleich mein wundervoller
Geist auf einmal konnte fesseln
Wind' aus Ost, aus Süd und Norden,
Dennoch, andrer Zwecke wegen,
Wollt' ich nicht, obschon verloren,
In anmut'ger Weste Hauch
Sie verwandeln jetzt; ich konnt' es,
Sag' ich, und ich wollt' es nicht.
(Beiseite.) (Dies soll seinen Geist, ich hoffe,
Arg bestricken, denn ich mache
So ihn der Magie gewogen.)
(Laut.) Staune nicht ob meinem Grimme,
Nicht ob seinen Wunderfolgen;
Denn im Zorne wär' ich fähig,
Auch mich selber zu ermorden,
Sollte nicht mein Wissen Graun
Noch verleihn der hellen Sonne.
Der Magie bin ich so mächtig,
dass ich der Gestirne volle
Kenntnis habe; Zug vor Zug
Hab' ich alle sie durchforschet.
Und damit du nicht vermutest,
dass ich ohne Grund mich lobe:
Sprich, soll jetzt im Augenblick
Dieser unbebaute, rohe
Felsen-Nimrod, schreckensreicher
Als einst jener babylon'sche,
Mildern dir sein Graun und doch nicht
Abthun seine Wälderkrone?
Der bin ich, verwaister Gastfreund
Dieser Erlen, dieser Ornen;
Und obwohl ich's bin, doch will ich
Knieend deinen Beistand fordern,
Und ich will für solche Gabe
Dir ein Gut verleihn, erworben
Durch die Mühe meiner Forschung,
Die sich stützt auf sichre Proben;
Denn herbeiziehn will ich dir,
– (beiseite) Dies soll seine Liebe locken –
Was dein geizigstes Verlangen,
Deiner Wünsche kühnster fordert.
Und wofern, blöd' oder höflich,
Du verschmähst, was ich geboten,
Labe denn dich am Verlangen,
Wenn ich's nicht dir tilgen konnte.
Denn um deines Mitleids willen,
Das ich dankbar wahrgenommen,
Bleib' ich nun so fest dein Freund,
dass fortan nicht der Erfolge
Wechselnd Ungeheur, das Glück,
Das, verlästert und erhoben,
Günstig und ungünstig, Kargheit
So wie Großmut lässt erproben:
Noch die Zeit, im steten Tagwerk
Ihren ew'gen Kreis verfolgend,
Der Jahrhunderte Magnet:
Noch der Himmel selbst, der hohe
Himmel, der die Welt so herrlich
Schmückt durch seine Sternengloben,
Mich von deiner Seit' auf einen
Augenblick entfernen sollen,
Wenn du hier mir Schutz verleihest;
Doch dies sind nur schwache Worte
Gegen das, was ich gewähre,
Wenn, was ich gewünscht, erfolget.

Cyprianus
Wohl muss ich hohen Dank dem Meere sagen,
Das dich, vom Weg verschlagen,
Ließ dies Gebirg' erreichen,
Wo du die klaren Zeichen
Der dir geweihten Freundschaft wirst erkennen,
Darf ich Beglückter meinen Gast dich nennen.
Komm mit mir denn, ich bitte;
Schon acht' ich dich als Freund von echter Sitte,
Solange dir mein Haus mag dienstlich scheinen,
Sei du mein Gast.

Dämon
Schon nimmst du als den deinen
Mich auf?

Cyprianus (ihn umarmend).  Des Arms Umwindung
Knüpf' unsrer Freundschaft ewige Verbindung! –
(Beiseite.) O könnt' ich ihn doch lenken,
Mir Unterricht in der Magie zu schenken!
Durch sie vielleicht geläng' es meiner Liebe,
dass sie zum Teil doch meine Qual vertriebe;
Vielleicht auch könnt' es ihr durch sie gelingen,
Was diese Qual bewirkt, ganz zu erringen,
Was mich zur Wut, zum Rasen treibt, zum Bangen!

Dämon (beiseite)
Schon halten Lieb' und Wissgier ihn gefangen." Pedro Calderón de la Barca, El mágico prodigioso, Gran comedia II

"Clarin
Herr, lebst du noch?

Moscon
Das nenn' ich Höflichkeiten
Zu ungelegnen Zeiten!
Du siehst ihn ja, so muss er wohl noch leben.

Clarin
Den Ausdruck des Erstaunens braucht' ich eben,
Edler Lakai, erwägend dieses Wunder,
dass ihm von allen Blitzen, so jetzunder
Getroffen diesen Berg, kein Leid geschehen.

Moscon
Beruhigt dich denn das nicht, ihn zu sehen?

Cyprianus (zum Dämon)
Mir dienen diese beiden. –
(Zu den Dienern.)
Weswegens kommt ihr wieder?

Moscon
Dir zum Leiden.

Dämon
Sie sind von lust'gem Sinn.

Cyprianus
Um mich zu quälen,
Lässt's keiner je an Albernheiten fehlen.

Moscon
Herr, sag' uns im Vertrauen,
Wer ist der Mann?

Cyprianus
Mein Gast; lasst euch nicht grauen.

Clarin
Warum denn jetzt mit Gästen dich befassen?

Cyprianus
Des Mannes Wert kann dein Verstand nicht fassen.

Moscon
Mein Herr hat recht; bist du vielleicht sein Erbe?

Clarin
Das nicht; doch das Gewerbe
Wird dieser Gast, wenn ich nicht irre, treiben,
Ein Jahr im Haus, und noch ein Jahr, zu bleiben.

Moscon
Dein Grund?

Clarin
Von einem Gast, der vor dem Schmause
Davon geht, sagt man: er erregt im Hause
Nicht vielen Rauch; doch der . . .

Moscon
Sprich!

Clarin
Wird hingegen . . .

Moscon
Was?

Clarin
Uns im Hause vielen Rauch erregen.

Cyprianus
Um von dem Zorn der Wellen
Und ihrem Unglimpf jetzt dich herzustellen,
Begleite mich.

Dämon
Nach dir werd' ich mich richten.

Cyprianus
Ich will dich pflegen; komm! (ab.)

Dämon (für sich)
Ich dich vernichten:
Und da zu deiner Nähe
Den Zugang schon ich mir geöffnet sehe,
So soll nun meiner Rache Wut beizeiten
Justinen auch den Untergang bereiten. (ab.)

Clarin
Weißt du wohl, was ich dachte?

Moscon
Nun?

Clarin
Sicher, als vorhin die Erd' erkrachte,
Barst ein Vulkan; es riecht so stark nach Schwefel.

Moscon
Das kommt vom Gaste, glaub' ich ohne Frevel.

Clarin
Er führt schlecht Räucherwerk; doch ich vermute
Den Grund.

Moscon
Sag' an!

Clarin
Gewisslich hat der Gute
Die Krätze wohl und salbte, will ich schwören,
Mit Schwefelsalbe sich.

Moscon
Das lässt sich hören. (Beide ab.)" Pedro Calderón de la Barca, El mágico prodigioso, Gran comedia II
 

"Justina
Recht wird mir der Himmel schaffen.

Lysander
Ach, zu spät!

Justina
Nein, keine Frist
Kommt zu spät im Erdewallen.

Lysander
Um zu züchtigen das Böse.

Justina
Um zu reinigen das Wahre." Pedro Calderón de la Barca, El mágico prodigioso, Gran comedia II

"Dämon
Schon seitdem ich zu dir kam,
Sah ich fern dich vom Vergnügen,
Und in allen deinen Zügen
Malt sich tiefer Seelengram.
Unrecht ist's, dem Trost zu wehren,
Da du dich verbirgst vor mir;
Denn losreißen will ich schier
Alle Klammern jener Sphären,
Um des kleinsten Wunsches willen,
Der dir Qual und Sorge schafft.

Cyprianus
Nimmer ja kann Zauberkraft
Ein unmöglich Streben stillen;
Unvertilgbar ist mein Leid.

Dämon
Schenk' aus Freundschaft mir Vertrauen.

Cyprianus
Wiss', ich lieb' ein Weib.

Dämon
Bei Frauen
Fürchtest du Unmöglichkeit?

Cyprianus
Wüßtest du nur, wer es ist!

Dämon
Aufmerksam horcht dir mein Ohr,
Kommt es gleich mir lustig vor,
dass du so bedenklich bist.

Cyprianus
Frühe Wieg' am Himmelsrande,
Wann die junge Sonn', erwachend,
Tränen trocknet, heiter lachend
Im Karmin- und Schneegewande:
Grüner Kerker, dessen Bande
Sprengt die Rose, wann der Flur
Sie enthüllt des Maien Spur,
Und, bei kühlem Hauch, der hehren
Morgengöttin Himmelszähren
Lächeln sind für die Natur:
Wiesenbächlein, das nicht fließt
Und nicht darf zu murmeln wähnen,
Selbst nicht zwischen seinen Zähnen,
Weil der Frost sie ihm verschließt:
Nelke, die gen Himmel sprießt,
Ein Gestirn von Meerkorallen:
Frühlingsvogel, der vor allen
Prangt im Farbenschmuck der Glieder,
Schnelle Zither mit Gefieder
Bei der Orgel von Kristallen:
Jäher Fels, der Sonne Kraft
Täuschend, die ihn denkt zu schmelzen,
Doch nur Schnee ihm kann entmelzen,
Nimmer das Gestein entrafft:
Lorbeer, der den starren Schaft
Badet in des Schneees Wogen,
Und, von keiner Furcht betrogen,
Ein Narzissus, grün belaubt,
Hat mit Strahlen sich das Haupt,
Sich den Fuß mit Eis umzogen:
Wiege, Schnee, Karmin, sie alle,
Sonne, Rose, Bach und Au,
Lächeln mit dem Perlentau,
Vogel mit dem Wonneschalle,
Nelke, welche trinkt Kristalle,
Fels, der jedes Feindes lacht,
Lorbeer, der sich Kronen macht
Aus der Sonne goldnem Scheine:
Alle bilden im Vereine
Dieses Weibes Götterpracht.
Ich bin so blind, so besessen,
dass ich (solltest du es meinen?),
Um ein andrer Mensch zu scheinen,
Andrer Kleidung mich vermessen.
Weisheit gab ich dem Vergessen,
Tugendruhm der Lästerbrut,
Geisteskraft der Liebesglut,
Meinen Tränen das Empfinden,
Meine Hoffnungen den Winden
Und der Schmach mein höchstes Gut.
Ja, ich sagt' und halt' es kühn,
dass ich einem Geist der Tiefen
Meine Seele will verbriefen
(Schließ auf meines Herzens Glühn!),
Wenn für meine Liebesmühn
Diesen Lohn ich darf erheben.
Doch umsonst ist all mein Streben;
Denn die Seele selbst, ich weiß,
Ist ein zu geringer Preis,
Dafür wird man sie nicht geben.

Dämon
Krönt auch jemals ein Erfolg
Das verzweiflungsvolle Treiben
Solcher Liebenden, die mutlos
Sich beim ersten Angriff zeigen?
Sind so ferne die Exempel
Schöner Frauen, welche neigten
Ihren Uebermut den Bitten,
Ihren Stolz den Schmeicheleien?
Willst du deinen Wunsch im holden
Kerker ihrer Arm' erreichen?

Cyprianus
Kannst du zweifeln?

Dämon
Wohl, so sende
Diese Diener fort, und bleiben
Lass uns beide hier allein.

Cyprianus
Auf! entfernet euch, ihr beiden!

Moscon
Ich gehorche. (ab.)

Clarin
Und ich auch. –
(Beiseite.) Satan steckt dem Gast im Leibe!
(Er versteckt sich.)

Cyprianus
Fort sind jene.

Dämon (beiseite)
dass Clarin
Hier zurückblieb, kann ich leiden.

Cyprianus
Was verlangst du jetzt?

Dämon
Verschließe
Diese Tür.

Cyprianus (nachdem er es getan)
Nun stört uns keiner.

Dämon
Sagtest du nicht hier, du würdest,
Zu genießen dieses Weibes,
Deine Seele geben?

Cyprianus
Ja.

Dämon
Wohl, ich will den Handel eingehn.

Cyprianus
Wie? Was sagst du?

Dämon
Eingehn will ich's.

Cyprianus
Wie?

Dämon
Da ich dir mitzuteilen
Eine Wissenschaft vermag,
Mittels welcher du herbeiziehn
Kannst die Schöne, die du liebst
(Denn ich kann, obschon so weise,
Sie herbeiziehn keinem andern):
Lass zuvörderst uns mit eignen
Händen die Verschreibung machen.

Cyprianus
Willst du noch durch neue Leiden
Meine bittre Pein verlängern?
Was ich biete, steht in meiner
Hand; doch, was du bietest, nicht
In der deinen; denn, ich weiß es,
Weder Zauber noch Beschwörung
Kann den freien Willen meistern.

Dämon
Nun so schreib auf die Bedingnis
Den Kontrakt mir.

Clarin (verborgen)
Hol's der Geier!
Dieser Teufel ist, nach dem,
Was ich sah, kein ungescheiter.
Ei, Kontrakt? Nun wahrlich, ständen
Meine Zimmer auch ohn' einen
Mietsmann zwanzig Säcula,
Nimmer tät' ich's...

Dämon...
Wünschest du das Weib zu sehen,
Das du liebst?

Cyprianus
Ja.

Dämon
So zerreiße,
Ungeheur der Elemente,
Du dein hartes Eingeweide;
Laß die Schönheit, die dein dunkler
Schoß mir aufbewahrt, erscheinen!
(Ein Fels öffnet sich, und Justina erscheint schlafend.)
Ist es diese, die du liebst?

Cyprianus
Die, der ich Anbetung weihe.

Dämon
Sieh, ob ich sie dir kann geben,
Da ich so sie kann herbeiziehn.

Cyprianus
Göttlich Weib! in deinen Armen
Will das Zentrum meiner heißen
Lieb' ich finden, Sonne trinkend
Strahl bei Strahl und Schein bei Scheine!
(Indem er sich Justinen nähern will, schließt sich der Fels.)

Dämon
Halt! denn eh du das Versprechen,
Das du gabst, nicht unterzeichnest,
Rührst du sie nicht an.

Cyprianus
O harre,
Dunkle Wolke dieser heitern
Sonne, die zum Heil mir aufging!
Doch nur Luft ist's, was ich greife. –
(Zum Dämon.) Ja, ich traue deinem Wissen,
Ja, dir geb' ich ganz mich eigen.
Sprich, was soll ich thun für dich?
Wes bedarfst du?

Dämon
Eines Scheines,
Den, zur Vorsicht, deine Hand
muss mit deinem Blute schreiben...
(beiseite)
Jetzt ward meinen Täuschereien
Auf das gültigste gehuldigt,
Wenn er gleich an Seel' und Leibe
Zagt' und bebte. – (Laut.) Schon geschrieben
Hast du?

Cyprianus
Ja, und unterzeichnet. (Er gibt ihm das Tuch.)

Dämon
Dein ist deines Lebens Sonne.

Cyprianus
Dein, auf ew'ge Zeit, ist meine
Seele nun, die ich dir biete.

Dämon
Seele dir für Seel' erteil' ich,
Denn Justinens geb' ich dir
Für die deine.

Cyprianus
Welche Weile
Nimmst du dir zum Unterricht
Der Magie?

Dämon
Ein Jahr wird reichen;
Doch beding' ich . . .

Cyprianus
Fürchte nichts.

Dämon
dass auf diese Zeit wir beide
Uns in eine Höhle schließen,
Ohn' ein andres Werk zu treiben
Und ohn' einen andern Diener
Zu gebrauchen, als den einen,
Der aus Neugier sich versteckt (er zieht den Clarin herbei);
Denn, indem wir, ohne weitres,
Diesen mit uns nehmen, sichern
Auf die Art wir das Geheimnis.

Clarin
Wär' ich nie doch hier geblieben!
Warum, da auf Horchereien
Sich so viele Nachbarn legen,
Holt kein Teufel sie bisweilen?

Cyprianus
Trefflich! Wißbegier und Liebe
Haben zwiefach mich bereichert;
Denn Justina wird nun mein,
Und als neuen Wissens Meister,
Werd' ich sein der Erde Staunen.

Dämon
Gut; mein Plan ward nicht vereitelt.

Clarin
Meiner wohl!

Dämon (zu Clarin)
Komm mit uns! (Beiseite) Sieger
Bin ich schon des größten Feindes.

Cyprianus
Glücklich seid ihr, meine Wünsche,
Wenn ich solches Gut erreiche!

Dämon (beiseite)
Nimmer ruhen soll mein Hass,
Bis ich Meister bin von beiden. –
(Laut.) Komm! du kannst, im tiefen Dickicht
Dieser Bergeseinsamkeiten,
Heut in der Magie den ersten
Unterricht empfahn.

Cyprianus
Ich eile!
Hat mein Scharfsinn solchen Lehrer,
Meine Liebe solchen Meister,
Dann wird ewig auf der Welt
Magus Cyprianus bleiben." Pedro Calderón de la Barca, El mágico prodigioso, Gran comedia II
 

12. Der Teufel kann zwar "no puede hacer vasallo un albedrío" (den freien Willen nicht in Knechtschaft halten), doch er kann ihm Reize vorspiegeln, ihn zwar nicht zwingen aber lenken; "desesperado imperio de infernal abismo" (Verzweiflungsvolles Reich der höllischen Mächte des Abgrunds), also Luzifers bzw. Allahs Untertanen; "No fuera libre albedrío / si se dejara forzar." (Wäre denn der Wille frei, Wenn er je sich ließe zwingen?)

Der Teufel scheut christliche Zeichen wie die Moslems und fragt ärgerlich Cyprianus warum er nach draußen gehe an das helle Licht der Sonne ("sales a ver del sol la luz brillante?"); er kann zwar "no puede hacer vasallo un albedrío" (den freien Willen nicht in Knechtschaft halten), doch er kann ihm Reize vorspiegeln, ihn zwar nicht zwingen aber lenken. DEMONIO: "que aunque el grande poder mío  / no puede hacer vasallo un albedrío,  / puede representalle  / tan extraños deleites que se halle  / empeñado a buscarlos;  / y inclinarlos podré, si no forzarlos." (Denn kann mein mächtig Walten / Den freien Willen nicht in Knechtschaft halten, / Doch kann es ihm Genüsse / Von solchem Reiz vorspiegeln, dass er müsse / Sich fahn in ihren Schlingen, / Und lenken kann ich ihn, wenn auch nicht zwingen). [51]

Der Dämon ruft seine Verbündeten aus dem Verzweiflungsvollen Reich der höllischen Mächte des Abgrunds, also Luzifers bzw. Allahs Untertanen, an. DEMONIO: "Ea, infernal abismo, / desesperado imperio de ti mismo, / de tu prisión ingrata / tus lascivos espíritus desata / amenazando ruina / al virgen edificio de Justina; / su casto pensamiento / de mil torpes fantasmas en el viento / hoy se informe; su honesta fantasía / se llene, y con dulcísima armonía / todo provoque amores, / los pájaros, las plantas y las flores. / Nada miren sus ojos / que no sean de amor dulces despojos; / nada oigan sus oídos / que no sean de amor tiernos gemidos; / porque sin que defensa en su fe tenga, / hoy a buscar a Ciprïano venga, / de su ciencia invocada / y de mi ciego espíritu guïada. / Empezad, que yo en tanto / callaré porque empiece vuestro canto." (Auf, ihr, des Abgrunds Mächte, / Verzweiflungsvolles Reich der Höllennächte! / Aus eures Kerkers Enge / Entlasset eurer Geister geile Menge / Und des Verderbens Fülle / Stürzt auf Justinens jungfräuliche Hülle! / In tausend Truggestalten / Lasst schändliche Phantome sich entfalten / Der keuschen Phantasie: von heißem Triebe / Schwell' ihre Brust und öffne sich der Liebe / Beim süßen, lustdurchglühten / Wechselgesang der Vögel, Pflanzen, Blüten. / Nichts seh' ihr Auge heute, / Als nur der Liebe wonnevolle Beute; / Nichts soll ihr Ohr umschwirren, / Als nur der Liebe zauberisches Girren; / Damit sie, unbeschützt von ihrem Glauben, / Den Cyprianus such' in diesen Lauben, / Durch seine Kunst bewogen, / Durch meinen dunkeln Geist herbeigezogen. / Beginnet jetzt; ich schweige, / dass eur Gesang sein mächtig Wirken zeige." [52]

Durch Luzifers Mächte soll Justina gezwungen werden, doch ihr Glaube und freier Wille lässt sich nicht zwingen. JUSTINA: "Sabiéndome yo ayudar  / del libre albedrío mío... No fuera libre albedrío / si se dejara forzar." (Um den Sieg mir zu erringen, / Steht mir freier Wille bei... Wäre denn der Wille frei, / Wenn er je sich ließe zwingen?)  [53]

Der Dämon und Justina streiten über die Liebe. Die luziferischen Wesen, die auch die Moslems inspirieren, reduzieren Liebe auf Genuss, Justina betreitet dies. DEMONIO (Tira della y no puede moverla - sucht vergebens sie fortzuziehn): "Ven donde un gusto te espera." (Komm, Genuss ist dir bereit). JUSTINA: "Es muy costoso ese gusto." (Teuer müsst' ich ihn erwerben).  DEMONIO: "Es una paz lisonjera." (Er ist Fried' und Seligkeit). JUSTINA: "Es un cautiverio injusto." (Er ist Elend und Verderben). DEMONIO: "Es dicha." (Er ist Glück). JUSTINA: "Es desdicha fiera" (Ist bittres Leid). DEMONIO: "¿Cómo te has de defender  / si te arrastra mi poder?" (Ha, wer wird dir Schutz verleihn? / Schon bist du in meinen Banden!) (Tira con más fuerza -  Er zieht gewaltsamer). JUSTINA : "Mi defensa en Dios consiste." (Mein Schutz ruht auf Gott allein).  DEMONIO (Suéltala - sie loslassend): "Venciste, mujer, venciste  / con no dejarte vencer.  / Mas ya que desta manera  / de Dios estás defendida,  / mi pena, mi rabia fiera,  / sabrá llevarte fingida  / pues no puede verdadera.  / Un espíritu verás,  / para este efecto no más,  / que de tu forma se informa;  / y en la fantástica forma  / disfamada vivirás.  / Lograr dos triunfos espero  / de tu virtud, ofendido:  / deshonrarte es el primero,  / y hacer de un gusto fingido  / un delito verdadero." (Weib, der Sieg, der Sieg ist dein, / Weil dem Sieg du widerstanden. / Aber da, wie sichtbar ist, / 
Gottes Arm dir dient zum Schilde, / Soll nun meiner Rache List / Dich entführen als Gebilde, / Weil du selbst gesichert bist. / Einen Geist send' ich alsbald, / Welchen meiner Kunst Gewalt / Soll in deine Bildung kleiden, / Und durch diese Truggestalt / Sollst du Schimpf und Schmach erleiden. / Durch zwei Siege will ich zwier / Mich an deiner Tugend rächen: / Erst die Ehre raub' ich dir, / Und ein Scheingenuss soll hier / Gelten für ein wahr Verbrechen). JUSTINA: "De esa ofensa al cielo apelo,  / porque desvanezca el cielo  / la apariencia de mi fama,  / bien como al aire la llama,  / bien como la flor al yelo.  / No podrás... Mas, ¡ay de mí!,  / ¿a quién estas voces doy?  / ¿No estaba ahora un hombre aquí?  / Sí; mas no: yo sola estoy.  / No; mas sí, pues yo le vi.  / ¿Por dónde se fue tan presto?  / ¿Si le engendró mi temor?  / Mi peligro es manifiesto.  / ¿Lisandro, padre, señor?" (Hilf mir, Himmel, dass ich finde / Schutz bei dir vor solchem Wüten! / Mache, dass der Schein verschwinde, / Wie die Flamme vor dem Winde / Und wie vor dem Frost die Blüten! – / Du kannst nicht . . . Weh! was geschah? / Zu wem red' ich dieses Wort? / War ein Mensch nicht eben da? / Ja – doch nein, leer ist der Ort; / Nein – und doch, ich sah ihn ja. / Kann er denn verschwunden sein? / Hat ihn meine Furcht geboren? / Die Gefahr dringt auf mich ein! / Vater! Herr! – Ich bin verloren! –" [54]

Man glaubt ihr nicht, das sie von einem Dämon bedrängt wurde und meint nur es sei ihre Phantasie. Sie sucht Ruhe in der Kirche. JUSTINA: "Libia, el manto; porque en tanto  / que padezco estos extremos,  / tengo de ir al templo santo  / que tan secreto tenemos  / los fieles." (Livia, gib den Mantel mir; / Denn ich will, bedrängt von Sorgen, / Zu dem Tempel gehn, wo wir / Gläub'gen Christen, still verborgen, / Uns versammeln). [55]
 

"Gebirg und Wald; im Hintergrund eine Höhle.
Cyprianus tritt aus der Höhle hervor.

Cyprianus
Heut, undankbare Schöne,
Erscheint der Tag der Freud'- und Jubeltöne,
Der Hoffnung Ziel, der Liebe
Termin, die Frist des Wandels deiner Triebe;
Denn heute zu begehen
Hoff' ich das Siegsfest über dein Verschmähen.
Der Berg hier, dessen Stirne
Emporragt bis zur Festung der Gestirne,
Und dieser Höhle Grausen,
Ein düstres Grab, wo zwei Lebend'ge hausen,
Sie sind die rauhe Schule,
Wo ich Magie erlernt' am Lehrerstuhle;
Und so besitz' ich diese,
dass ich den Meister selbst wohl unterwiese.
Und sehend, dass die Sonne heut ihr Wandern
Von einer Sphäre hat vollbracht zur andern,
Tret' ich aus meinem Kerker, um am Lichte
Zu schaun, was ich vermag, was ich verrichte.
Du reiner Himmel dorten,
Merk' auf die Kraft von meinen Zauberworten!
Du Luft, dein lindes Kosen
Halt ein bei meiner Stimme mächt'gem Tosen!
Du starre Felsenmauer,
Beb' auf bei meines Donnerrufes Schauer!
Ihr grünen Waldessöhne,
Erzitternd hört mein schreckenvoll Gestöhne!
Ihr blühnden Pflanzen alle,
Erbangt vor meiner Klagen Widerhalle!
Hold singend Haingefieder,
Schreck meiner Wunder hemme deine Lieder!
Gewild im Waldesgrauen,
Komm, meiner Arbeit Erstlinge zu schauen!
Und blind, von Furcht beklommen,
Verwirrt, unruhig, mutlos, angstentglommen,
Staunt solcher Wissenschaft, ihr Himmel, Lüfte,
Wild, Vögel, Bäume, Pflanzen, Felsenklüfte!
Denn nicht die Frucht entbehren
Soll Cyprianus von der Hölle Lehren.

Dämon
Wie? Cyprianus?

Cyprianus
O mein weiser Meister!

Dämon
Weshalb, befolgend deine Willkür dreister,
Als was ich vorgeschrieben,
Von welchem Zwecke, Grunde, Wunsch getrieben,
Frech oder unbesonnen,
Trittst du hervor ans helle Licht der Sonnen?

Cyprianus
Da ich mich seh' im stande,
Zu schrecken schon des Abgrunds düstre Lande,
Weil ich mit solchem Streben
Mich der Magie ergeben,
dass auch du selbst musst sagen,
Du kannst mir gleichen, nicht mich überragen;
Da ich mich seh' im wahren
Besitz all ihrer Teile, durch Gefahren,
Müh' und Beschwerd' errungen,
Weil die Nekromantie ich ganz durchdrungen,
Durch deren düstre Klänge
Ich mir zu öffnen weiß der Gräber Enge
Und mache, dass gebären
Ihr Schoß die Leichen muss, die dort vom schweren,
Hartnäck'gen Druck der alten
Tyrannin Erd' habsüchtig festgehalten,
Und dass die bleichen Toten
Mir Antwort geben, wie ich es geboten;
Und da ich seh', es endet
Der Sonne Lauf, der nur zur Frist gespendet,
Weil sie – die jeden Tag, nach ihrem Wahne,
Auf weitem Himmelsplane
Forteilt mit raschem Gange
Und dennoch, trotz dem angebornen Drange,
Zurück, sich selbst ein Staunen, immer weichet –
Heut das verhängte Jahresziel erreichet:
So soll mir nun der bangen
Drangsale Lohn herbeiziehn mein Verlangen.
Heut wird die seltne Schönheit, der ich diene,
Die göttliche Justine,
Wenn sie den Ruf vernommen
Der mächt'gen Lieb', an meinen Busen kommen;
Denn länger nicht verschieben
Will ich Befried'gung meinen heißen Trieben.

Dämon
Kann dies dein Sehnen lindern,
So will ich die Befriedigung nicht hindern.
Drück' ein dem Erdengrunde
Die stumme Zeichenschrift, die Luft verwunde
Mit schneidender Beschwörung,
Zu deiner Hoffnung, deiner Lieb' Erhörung.

Cyprianus
Wohlan, bald sollst du schauen,
dass Erd' und Himmel ich versenk' in Grauen. (ab.)

Dämon
Es sei dir unverwehret,
Weil dein' und meine Wissenschaft mich lehret,
dass, folgsam deinem Worte,
Die rauhe Hölle dir, an diesem Orte,
Durch mich und mein Vergönnen,
Justinens Reiz wird überliefern können.
Denn kann mein mächtig Walten
Den freien Willen nicht in Knechtschaft halten,
Doch kann es ihm Genüsse
Von solchem Reiz vorspiegeln, dass er müsse
Sich fahn in ihren Schlingen,
Und lenken kann ich ihn, wenn auch nicht zwingen...
Auf, ihr, des Abgrunds Mächte,
Verzweiflungsvolles Reich der Höllennächte!
Aus eures Kerkers Enge
Entlasset eurer Geister geile Menge
Und des Verderbens Fülle
Stürzt auf Justinens jungfräuliche Hülle!
In tausend Truggestalten
Lasst schändliche Phantome sich entfalten
Der keuschen Phantasie: von heißem Triebe
Schwell' ihre Brust und öffne sich der Liebe
Beim süßen, lustdurchglühten
Wechselgesang der Vögel, Pflanzen, Blüten.
Nichts seh' ihr Auge heute,
Als nur der Liebe wonnevolle Beute;
Nichts soll ihr Ohr umschwirren,
Als nur der Liebe zauberisches Girren;
Damit sie, unbeschützt von ihrem Glauben,
Den Cyprianus such' in diesen Lauben,
Durch seine Kunst bewogen,
Durch meinen dunkeln Geist herbeigezogen.
Beginnet jetzt; ich schweige,
dass eur Gesang sein mächtig Wirken zeige...

Die Bühne verwandelt sich in Justinens Zimmer.
Justina tritt auf, in heftiger Unruhe.

Eine Stimme
Alles wird in der Natur
Von der Liebe Glut getrieben;
Menschen leben, wo sie lieben,
Mehr, als wo sie atmen nur;
Bäum' und Blumen auf der Flur,
Vögel in der Luft, sie leben
Ganz der Liebe hingegeben;
Folglich sind die schönsten Triebe
Dieses Lebens:

Chor
Liebe, Liebe!

Justina
Dunkles Hirngespinst, das mir
Schmeichelnd nahet, lind' und leise,
Welchen Anlass gab ich dir,
dass du mich auf solche Weise
Quälst mit peinlicher Begier?
Was verhindert, dass ich bliebe,
Die ich war? Und was für Triebe,
Gluten, Flammen fühlt mein Herz?
Was ist dieser fremde Schmerz,
Der mich ängstet?

Eine Stimme
Liebe, Liebe!

Justina
Antwort, glaub' ich, hat mir eben
Jene Nachtigall erteilt,
Die mit treuem Liebestreben
Lockt den Gatten, der daneben
Auf dem Nachbaraste weilt.
Schweig, o schweige, Philomele!
dass nicht, bei so süßem Harm,
Ahnung in mein Herz sich stehle,
Wie erst fühlt des Menschen Seele,
Fühlt ein Vogel schon so warm. –
Nein, es war der Rebe Lied,
Die verlangend sucht und flieht,
Bis sie hält mit grünen Sprossen
Den geliebten Stamm umschlossen
Und ihn ganz bezwungen sieht.
Laß ab, Rebe, mir zu zeigen
Dein sehnsüchtiges Erwarmen!
Denn mir ahnt bei diesem Neigen,
Wenn sich Zweige so umarmen,
Wie erst Arme sich verzweigen. –
Aber war's die Rebe nicht,
War's die Blume wohl, die immer,
Schauend nach der Sonne Licht,
Wendet nach dem reinen Schimmer
Ihr verliebtes Angesicht.
Hemm', o Blume, dieses Sehnen,
Deiner Schönheit stillen Feind!
Denn es ahnt mein banges Wähnen,
Weinen Blätter solche Tränen,
Wie das Aug' erst Tränen weint. –
Schweige, Sängerin im Wald!
Lös', o Rebe, dein Getriebe!
Wandelbare Blume, halt!
Oder nennt mir die Gewalt
Eures Zaubers!

Chor
Liebe, Liebe!

Justina
Liebe? Hab' ich je getrachtet,
Ihr zu huld'gen? Eitler Wahn!
Stets vergessen und verachtet
Hab' ich, die für mich geschmachtet,
Lälius, Florus, Cyprian.
Hab' ich Lälius nicht verbannt?
Nicht verschmähet Florus' Hand
Und den Cyprian durch Hohn
So geschreckt, dass er entflohn,
Von Verzweiflung übermannt,
Und ganz meinem Aug' entschwunden?
Aber, weh! ich glaube, hier
Hat den Anlass aufgefunden
Meine sehnende Begier,
Um so frech mich zu verwunden.
Denn seit mir dies Wort entfuhr,
dass er fern sei meinetwegen,
Fühl' ich, weh mir! eine Spur
Fremder Qual in nur sich regen. –
Aber Mitleid war's wohl nur,
Weil ein Mann, so hoch geachtet
Von der Welt, die ihn umgab,
Nun durch mich vergessen schmachtet,
Und weil ich den Anlass gab,
dass solch Dunkel ihn umnachtet. –
Aber, sollt' es Mitleid sein,
Flößten dann nicht gleich Bedauern
Lälius mir und Florus ein,
Welche meinetwegen trauern
In des Kerkers rauher Pein?
Doch, Gedanken, haltet ein!
Wenn allein schon Mitleid gnüget,
Schließet nicht mit ihm Verein.
Denn so drängt mich eur Gelüste,
dass ich zweifle, wehe nur!
Ob ich jetzt nicht, wenn ich wüsste,
Wo er ist, ihn suchen müsste.

Dämon
Komm nur, komm! Ich sag' es dir.

Justina
Wer bist du, der sich vermisst,
Einzudringen in mein Zimmer,
Da es rings verschlossen ist?
Sag', ob du ein Blendwerk bist,
Meines Wahnsinns Truggeflimmer?

Dämon
Das nicht; sondern mich verbindet
Mitleid, da im mächt'gen Streite
Leidenschaft dich überwindet,
dass ich an den Ort dich leite,
Wo sich Cyprian befindet.

Justina
Nimmer wird dir das gelingen;
Denn die Qual, die Leidenschaft,
Die mein schwach Gemüt durchdringen,
Konnten zwar den Sinn bezwingen,
Aber nicht die Willenskraft.

Dämon
Weil du's dachtest mit Verlangen,
Ist die Hälfte schon getan;
Da die Sünde nun begangen,
Nimm den Willen nicht gefangen
Auf schon halb durchschrittner Bahn.

Justina
Mich verwirret nicht dein Rat.
Ja, ich dacht' es, und wohl hat
Schon begonnen, wer da denket;
Aber meine Willkür lenket
Den Gedanken nicht, die Tat.
Meinen Fuß muss ich bewegen,
Dir zu folgen; diesem nun
Setzt mein Wille sich entgegen.
Er vermag's; denn eins ist Tun,
Und ein andres Ueberlegen.

Dämon
Doch wenn fremde Wissenschaft
Wider dich, Justina, streitet:
Wie wird dir der Sieg verschafft,
Wenn mit solcher Macht sie leitet,
dass sie zwingt der Schritte Kraft?

Justina
Um den Sieg mir zu erringen,
Steht mir freier Wille bei.

Dämon
Mein Zwang wehrt ihm das Vollbringen.

Justina
Wäre denn der Wille frei,
Wenn er je sich ließe zwingen?

Dämon (sucht vergebens sie fortzuziehn)
Komm, Genuss ist dir bereit.

Justina
Teuer müsst' ich ihn erwerben.

Dämon
Er ist Fried' und Seligkeit.

Justina
Er ist Elend und Verderben.

Dämon
Er ist Glück.

Justina
Ist bittres Leid.

Dämon
Ha, wer wird dir Schutz verleihn?
Schon bist du in meinen Banden! (Er zieht gewaltsamer.)

Justina
Mein Schutz ruht auf Gott allein.

Dämon (sie loslassend)
Weib, der Sieg, der Sieg ist dein,
Weil dem Sieg du widerstanden.
Aber da, wie sichtbar ist,
Gottes Arm dir dient zum Schilde,
Soll nun meiner Rache List
Dich entführen als Gebilde,
Weil du selbst gesichert bist.
Einen Geist send' ich alsbald,
Welchen meiner Kunst Gewalt
Soll in deine Bildung kleiden,
Und durch diese Truggestalt
Sollst du Schimpf und Schmach erleiden.
Durch zwei Siege will ich zwier
Mich an deiner Tugend rächen:
Erst die Ehre raub' ich dir,
Und ein Scheingenuß soll hier
Gelten für ein wahr Verbrechen. (ab.)

Justina. Hilf mir, Himmel, dass ich finde
Schutz bei dir vor solchem Wüten!
Mache, dass der Schein verschwinde,
Wie die Flamme vor dem Winde
Und wie vor dem Frost die Blüten! –
Du kannst nicht . . . Weh! was geschah?
Zu wem red' ich dieses Wort?
War ein Mensch nicht eben da?
Ja – doch nein, leer ist der Ort;
Nein – und doch, ich sah ihn ja.
Kann er denn verschwunden sein?
Hat ihn meine Furcht geboren?
Die Gefahr dringt auf mich ein!
Vater! Herr! – Ich bin verloren! –
Livia, komm!

Lysander
Welch Schrei'n?

Livia
Welch Schrei'n?

Justina
Saht ihr einen Mann, der sich –
Weh mir! – fort so eben schlich?
O wie schreckt mich sein Erscheinen!

Lysander
Hier ein Mann?

Justina
So saht ihr keinen?

Livia
Herrin, nein.

Justina
Ich aber, ich.

Lysander
Wie nur kann das sein, da immer
Ganz verschlossen war dies Zimmer?

Livia (beiseite).
Sicher, dass sie Moscon sah,
Der in meiner Stube da
Sich versteckt.

Lysander
Ein Truggeflimmer
Deiner regen Phantasie
Ist der Mann gewiss gewesen,
Blendwerk der Melancholie,
Das aus Sonnenstäubchen sie
Dir zusammen hat gelesen.

Livia
Was mein Herr spricht, glaub' ich dreist.

Justina
Nein, nicht täuschte sich mein Geist,
Und ich ahne größre Tücke,
Weil man, fühl' ich, Stück vor Stücke,
Aus der Brust das Herz mir reißt.
Irgend eine Zaubermacht,
Die sich gegen mich verschworen,
Hatte mich so weit gebracht,
dass ich sicher war verloren,
Hätte Gott mich nicht bewacht.
Aber Er wird mich behüten,
Und nicht einzig vor dem Wüten
Dieser mächt'gen Grausamkeit;
Meiner Unschuld stille Blüten
Schützet er vor jedem Leid.
Livia, gib den Mantel mir;
Denn ich will, bedrängt von Sorgen,
Zu dem Tempel gehn, wo wir
Gläub'gen Christen, still verborgen,
Uns versammeln." Pedro Calderón de la Barca, El mágico prodigioso, Gran comedia III
 

13. Luzifer und Satan vor und nach dem Sturz der Geister der Finsternis; "pues solo fantasmas hallo  / adonde hermosuras busco" (Denn ein Truggebilde find' ich, / Wo ich eine Schönheit suche); der christliche Gott hat Macht über Luzifer bzw. Allah: "Tiene este el poder de todos... su poder es mucho" (Dieser hat die Macht von allen... Alles wird von ihm bezwungen); Luzifer/Satan/Allah: "No sé nada" (Nichts mehr weiß ich);  "Luego, ¿ese dios todo es vista,  / pues vio los daños futuros?" (So ist dieser Gott allwissend, / Denn er sah zukünft'ges Unrecht)


Als Luzifer einst noch ein reiner und tugendhafter Geist war, besaß er die höchste Wissenschaft und Gnade. Seiner Meinung nach verlor er nach dem Sturz der Geister der Finsternis zwar die Gnade, nicht aber das Wissen. DEMONIO: "Justos cielos, / si juntas un tiempo tuvo  / mi ser la ciencia y la gracia  / cuando fui espíritu puro,  / la gracia sola perdí,  / la ciencia no. ¿Cómo injustos,  / si esto es así, de mis ciencias  / aún no me dejáis el uso?" (Gerechter Himmel! / Wenn mein Wesen einst verbunden / Wissenschaft besaß und Gnade, / Als ich war ein Geist der Tugend: / So verlor ich nur die Gnade, / Nicht das Wissen. Was befugt dich, / Ungerechter! mir zu wehren, / dass ich jetzt mein Wissen nutze?) 
CIPRIANO sagt: "¿Lucero, sabio maestro?" (Luzifer, mein weiser Meister!), allerdings ist er unzufrieden mit Luzifer, denn er hat ihm nicht Justina hergezaubert sondern nur ein Truggebilde bzw. ein Gerippe: "Luego, ¿tú me has engañado 
cuando yo los ejecuto,  / pues solo fantasmas hallo  / adonde hermosuras busco?" (Folglich hast du mich betrogen, / Da ich sicher nichts verschuldet; / Denn ein Truggebilde find' ich, / Wo ich eine Schönheit suche). [56]

Der Dämon will noch nicht aufgeben, er meint eine höhere Macht hätte ihn daran gehindert, Cyprianus solle nur weiter auf seine Künste bauen. CIPRIANO denkt aber gar nicht daran und kündigt den Vertrag auf: "No es ese mi intento ya,  / que de tal suerte confuso  / este espanto me ha dejado,  / que no quiero medios tuyos.  / Y así, pues que no has cumplido  / las condiciones que puso  / mi amor, solo de ti quiero,  / ya que de tu vista huyo,  / que mi cédula me vuelvas,  / pues es el contrato nulo." (Nein, dies ist mein Zweck nicht mehr: / Denn so hat dies Graun durchdrungen / Meine Seele, dass ich nimmer / Deine Mittel will benutzen. / Folglich, da du nicht erfüllt / Die bedungnen Forderungen / Meiner Liebe: gib die Handschrift / Mir zurück, weil ich zur Stunde / Dich verlassen will, der nicht'gen / Uebereinkunft ganz entbunden). [57]

CIPRIANO will wissen, welche Macht ihn gehindert habe und ob dieser Gott, der die Macht über alle Götter habe, auch Macht über Luzifer/Satan/Allah habe. DEMONIO (zitternd): "No quiero decirte cúyo." (Das kommt nicht aus meinem Munde).  CIPRIANO: "Valdreme yo de mis ciencias  / contra ti. Yo te conjuro  / que quién ha sido me digas."  (Meine Wissenschaft gebrauch' ich / Gegen dich. Auf, gib mir Kunde, / Ich beschwöre dich: Wer ist's?) DEMONIO: "Un dios que a su cargo tuvo / a Justina." (Ein Gott, der Justinens Tugend / Nahm in Schutz). CIPRIANO: "Pues, ¿qué importa / solo un dios, puesto que hay muchos?" (Was kann ein Gott? / Viele gibt's von gleichem Ruhme).  DEMONIO: "Tiene este el poder de todos." (Dieser hat die Macht von allen). CIPRIANO: "Luego, ¿solamente es uno,  / pues con una voluntad  / obra más que todos juntos?" (So ist's einer nur im Grunde, / Wirkt sein einz'ger Wille mehr, / Als die übrigen verbunden).  DEMONIO: "No sé nada, no sé nada." (Nichts mehr weiß ich, nichts mehr weiß ich).  CIPRIANO: "Ya todo el pacto renuncio  / que hice contigo; y en nombre  / de aquese dios, te pregunto:  / ¿qué le ha obligado a ampararla?" (Jetzt entsag' ich ganz dem Bunde, / Den wir schlossen; und im Namen / Dieses Gottes heisch' ich Kunde: / Was war seines Schutzes Absicht?) DEMONIO: (Hace fuerza por no decirlo - mit Zwang) "Guardar su honor limpio y puro." (Rein zu halten ihre Tugend). CIPRIANO: "Luego, ¿ese es suma bondad,  / pues que no permite insulto?  / Mas, ¿qué perdiera Justina,  / si aquí se quedaba oculto?" (So ist dieser Gott allgütig, / Weil er nicht Entehrung duldet. / Aber was verlor Justina, / Wenn sich's hier verbarg im Dunkel?) DEMONIO: "Su honor, si lo adivinara  / por sus malicias el vulgo." (Ihren Ruf, sobald des Pöbels / Bosheit nur es hätt' erkundet). CIPRIANO: "Luego, ¿ese dios todo es vista,  / pues vio los daños futuros?  / Pero, ¿no pudiera ser  / el encanto tan sumo  / que no pudiera vencerle?" (So ist dieser Gott allwissend, / Denn er sah zukünft'ges Unrecht. / Aber konnten nicht so stark / Etwa sein des Zaubers Fugen, / dass er nicht ihn brechen konnte?) DEMONIO: "No, que su poder es mucho." (Alles wird von ihm bezwungen).  [58]
 

14. "Luego, ¿ese dios todo es manos,  / pues que quiso cuanto pudo?  / Dime, ¿quién es ese dios  / en quien hoy he hallado juntos  / ser una suma bondad,  / ser un poder absoluto,  / todo vista y todo manos,  / que ha tantos años que busco?" (So ist dieser Gott allmächtig, / Denn, was er nur will, das tut er. / Sage, wer ist dieser Gott, / Von dem heut ich hab' erkundet, / dass er sei die höchste Güte / Mit der höchsten Macht verbunden, / Alles wissend, alles könnend, / Den ich schon so lange suche?) DEMONIO: "¡Con cuánto horror lo pronuncio!  / Es el dios de los cristianos." (Schaudernd geb' ich diese Kunde! / Wiss', es ist der Gott der Christen); Wer Satan in seinem Leben gehuldigt hat, wer den muslimischen Irrglauben angenommen hat, dessen Seele wird bei dem ruchlosen Herrscher Satan oder Allah bleiben; CIPRIANO: "¿Esclavo yo del Demonio?  / ¿Yo de un dueño tan injusto?" (Ich, der Sklave Satans? Ich, So ruchlosem Herrscher huld'gen?) 


Langsam dämmert CIPRIANO, dass er sich die ganze Zeit auf die falschen Mächte verlassen hat und dass der Gott, den er immer gesucht hatte, der christliche Gott ist:  "Luego, ¿ese dios todo es manos,  / pues que quiso cuanto pudo?  / Dime, ¿quién es ese dios  / en quien hoy he hallado juntos  / ser una suma bondad,  / ser un poder absoluto,  / todo vista y todo manos,  / que ha tantos años que busco?" (So ist dieser Gott allmächtig, / Denn, was er nur will, das tut er. / Sage, wer ist dieser Gott, / Von dem heut ich hab' erkundet, / dass er sei die höchste Güte / Mit der höchsten Macht verbunden, / Alles wissend, alles könnend, / Den ich schon so lange suche?)  DEMONIO: "No lo sé." (Ha, ich weiß nicht). CIPRIANO: "Dime, ¿quién es?" (Sprich, wer ist es?) DEMONIO: "¡Con cuánto horror lo pronuncio!  / Es el dios de los cristianos." (Schaudernd geb' ich diese Kunde! / Wiss', es ist der Gott der Christen).  CIPRIANO: "¿Qué es lo que moverle pudo  / contra mí?" (Aber was hat ihn gedrungen, / Mich zu hindern?) DEMONIO: "Serlo Justina." (Sie ist Christin). CIPRIANO: "Pues, ¿tanto ampara a los suyos?" (So sehr schützt er, die ihm huld'gen?) [59]

Der Dämon sagt nun etwas, was auf all diejenigen zutrifft, die Luzifer bzw. Satan oder Allah gehuldigt haben, und nun sklavenhaft an ihm festhalten wie die heutigen Muslime. DEMONIO: "Sí; mas ya es tarde, ya es tarde  / para hallarle tú, si juzgo /  (Rabioso - in Wut) que siendo tú esclavo mío,  / no has de ser vasallo suyo." (Ja; allein zu spät, zu spät / Ist's für dich, ihn anzurufen; / Denn da du mein Sklave bist, / Kannst du ihm als Herrn nicht huld'gen).  CIPRIANO: "¿Yo tu esclavo?" (Ich dein Sklav?) DEMONIO: "En mi poder / tu firma está." (In meiner Macht ist / Deine Handschrift). [60]

Wer Satan in seinem Leben gehuldigt hat, wer den muslimischen Irrglauben angenommen hat, dessen Seele wird bei Satan oder Allah bleiben. DEMONIO: "Aunque desnudo / el acero contra mí  / esgrimas, fiero y sañudo,  / no me herirás; y porque  / desesperen tus discursos,  / quiero que sepas que ha sido  / el Demonio el dueño tuyo." (Obwohl du trutzig, / Wütend, mit entblößtem Degen / Auf mich eindringst: mich verwunden / Wirst du nicht; und dass die Sinne / Dir vergehn im grausen Dunkel / Der Verzweiflung, so vernimm: / Satan ist's, dem du gehuldigt). CIPRIANO: "¿Qué dices?" (Ha, was sagst du?) DEMONIO: "Que yo lo soy." (dass ich's bin). CIPRIANO: "¡Con cuánto asombro te escucho!" (O der schaudervollen Kunde!) DEMONIO: "Para que veas, no solo  / que esclavo eres, pero cúyo." (Und nun weißt du, dass du Sklav, / Und auch, wessen Sklav du wurdest). CIPRIANO: "¿Esclavo yo del Demonio?  / ¿Yo de un dueño tan injusto?" (Ich, der Sklave Satans? Ich, So ruchlosem Herrscher huld'gen?)  DEMONIO: "Sí, que el alma me ofreciste,  / y es mía desde aquel punto." (Ja, du botest mir die Seele, / Und mein ist sie seit der Stunde).  CIPRIANO: "Luego, ¿no tengo  esperanza,  / favor, amparo o recurso  / que tanto delito pueda  / borrar?" (Also gibt's für mich nicht Hoffnung, / Gnade, Beistand oder Schutzwehr, / Um ein solch Vergehn zu tilgen?) DEMONIO: "No." (Nein). CIPRIANO: "Pues ya, ¿qué dudo? / No ociosamente en mi mano  / esté aqueste acero agudo;  / pasándome el pecho sea  / mi voluntario verdugo.  / Mas, ¿qué digo? Quien de ti  / librar a Justina pudo,  / ¿a mí no podrá librarme?" (Genug denn des Verzuges! / Müßig soll in meinen Händen / Dieser scharfe Stahl nicht ruhen; / Schleunig, als mein eigner Henker, / Bohr' ich ihn in meinen Busen. – / Doch was sag' ich? Der Justinen / Deinen Händen hat entrungen, / Kann er nicht auch mich befrein?) DEMONIO: "No, que es contra ti tu insulto;  / y Él no ampara los delitos,  / las virtudes sí." (Nein, dich bindet dein Verschulden. / Er beschützet nicht das Laster, / Nur die Tugend). [61]
 
 

15. "Grande dios de los cristianos... Más me ha de dar, pues le busco" (Großer Gott der Christen... Mehr noch gibt er, denn ich such' ihn); DEMONIO oder der Teufel antwortet wie es auch im Islam üblich ist mit: "Eres mi esclavo y no puedes  / ser de otro dueño." (Mein Sklav bist du, du kannst keines / Andern sein); Christenverfolgung im Orient; CIPRIANO erscheint und rückt die Tatsachen ins Licht. Nicht er sei verrückt sondern die, die nicht an Christus glauben, also quasi alle in der heutigen Türkei, die an Allah glauben: "Nunca yo he estado más cuerdo,  / que vosotros sois los locos." (Niemals war ich noch so weise, / Denn ihr andern seid die Tollen); als verrückt können nur die islamisierten Türken bezeichnet werden, und zwar je höher das Amt, desto verrückter der Türke - an der Spitze sitzt Allah, der "Dios de los necios" (Gott der Dummköpfe) 

CIPRIANO glaubt nicht, dass Satans Aussage auf ihn zutrifft, da er ihm nicht gehuldigt und den christlichen Gott gesucht habe: "Si es sumo / su poder, el perdonar  / y el premiar será en Él uno." (Ist er Urquell / Aller Macht: entströmt Verzeihung / Ihm und Lohn, in einem Flusse). DEMONIO: "También lo será el premiar  / y el castigar, pues es justo." (Aber so auch Lohn und Strafe; / Denn nur was gerecht ist, tut er).  CIPRIANO: "Nadie castiga al rendido;  / yo lo estoy, pues lo procuro." (Niemand straft den Unterwürf'gen; / Und ich bin's, weil ich ihm huld'ge). DEMONIO: "Eres mi esclavo y no puedes  / ser de otro dueño." (Mein Sklav bist du, du kannst keines / Andern sein).  CIPRIANO: "Eso dudo." (Bezweifeln muss ich's). DEMONIO: "¿Cómo, estando en mi poder / la firma que con dibujos / de tu sangre escrita tengo?" (Wie? Ist nicht in meiner Macht / Jene Schrift, die mit des Blutes / Eignen Tropfen du geschrieben?) CIPRIANO: "El que es poder absoluto  / y no depende de otro  / vencerá mis infortunios." (Der Allmächt'ge, der Allgute, / Welcher keinem andern weicht, / Wird besiegen meinen Unstern). DEMONIO: "¿De qué suerte?" (Auf was Art?) CIPRIANO: "Todo es vista, / y verá el medio oportuno." (Er ist allwissend, / Hat des besten Mittels Kunde). DEMONIO: "Yo la tengo." (Sie ist mein!) CIPRIANO: "Todo es manos; / Él sabrá romper los nudos." (Er ist allmächtig, / Lösen wird er, was gebunden). DEMONIO: "Dejarete yo primero / entre mis brazos difunto." (Eher sollst in meinen Armen / Als ein Leichnam du verstummen!) CIPRIANO: "Grande dios de los cristianos, / a Ti en mis penas acudo." (Großer Gott der Christen, höre, / Wie in meiner Angst ich rufe!) DEMONIO: "Ese te ha dado la vida." (Dieser gab das Leben dir). CIPRIANO: "Más me ha de dar, pues le busco." (Mehr noch gibt er, denn ich such' ihn). [62]

Erst unter den Römern, später unter muslimischer Herrschaft war und ist immer noch, die Verfolgung der orientalischen Christen weit verbreitet. In antichristlicher bzw. muslimischer Manier fragt der Statthalter, wie man die Christen eingefangen habe. GOBERNADOR: "¿Cómo ha sido la prisión?" (Nun? Wie fingst du diese Rotte?) FABIO: "Todos en su iglesia estaban  / escondidos, donde daban  / a su dios adoración;  / llegué con armadas gentes,  / toda la casa cerqué,  / prendilos y los llevé  / a cárceles diferentes.  / Y el suceso, en fin, concluyo  / con decir que, en esta ruina,  / prendí a la hermosa Justina  / y a Lisandro, padre suyo." (Alle hatten, ohne Sorgen, / In der Kirche sich verborgen, / Wo sie dienten ihrem Gotte./ Ich nun, mit bewehrter Schar, / Ließ das ganze Haus umringen, / Fing sie ein und ließ sie bringen / In verschiedene Gewahr. / Und bei diesem Ueberfalle / Fing ich endlich, mit den andern, / Auch Justinen nebst Lysandern, / Ihrem Vater, in der Halle). Wie in den letzten Jahrhunderten in der muslimisierten Türkei, wurden auch hier die Christen gefangen und dem Gericht bzw. dem Henker übergeben. GOBERNADOR: "Ya está en mi poder Justina,  / presa y convencida. Pues,  / ¿qué espera mi rabia fiera,  / que ya en ella no ha vengado  / los enojos que me ha dado?  / A sangrientas manos muera  / de un verdugo. Vós mirad;  (A un soldado) / que aquí la traigáis os mando  / hoy a la vergüenza, dando  / escándalo en la ciudad;  / porque si en palacio está,  / nada a darla vida baste." (Wohl! Justina ist, gefangen, / Ueberführt, in meiner Hand. / Worauf wartet meine Wut, / Um den Frevel, von der Frechen / Längst an mir verübt, zu rächen? / Hand des Henkers soll ihr Blut / Heut vergießen! – (Zum Gefolge.) Merkt die Worte, / Die ich sag', und zaudert nicht: / Schleppt sie her vor das Gericht, / Zum Erstaunen diesem Orte! /   (Einige aus dem Gefolge gehen ab.)  Mit dem Tode muss sie büßen, / Ist sie nur erst im Palast....). [63]

Angezettelt vom Dämon oder Teufel rufen er und das Volk: "Flieht den Tollen! Flieht den Tollen!", ein Ereignis bringt Tumult in den Palast. Etwas großes muss geschehen sein. DEMONIO: [Dentro] "¡Guarda el loco, guarda el loco!"  ("Flieht den Tollen! Flieht den Tollen!") GOBERNADOR: "¿Qué es esto?" (Was ist dies?) LELIO: "Yo lo iré a ver.  (Llega a la puerta y vuelve luego.) (Ich werd' es sehn. (Er geht an die Tür). GOBERNADOR: "En palacio tanto ruido,  / ¿de qué puede haber nacido?"  (Solch Getöse wird vernommen / Im Palast? Wie kann das kommen?) FLORO: "Gran causa debe de ser." (Großes muss gewiss geschehn). LELIO: "Aqueste ruido, señor  / escucha un raro suceso,  / es Ciprïano, que al cabo  / de tantos días ha vuelto  / loco y sin juicio a Antioquía." (Dies Getöse, Herr, verursacht / Hör' ein seltsames Ereignis! / Cyprianus, der nach vielen / Tagen, toll und sinnlos scheinend, / Wiederkehrt nach Antiochia). FLORO: "Sin duda que de su ingenio  / la sutileza le tiene  / en aqueste estado puesto." (Ganz gewiß hat seines Geistes / Uebermäßig scharfes Grübeln / Diesen Zustand ihm bereitet). TODOS: "¡Guarda el loco, guarda el loco!"  [64]

CIPRIANO erscheint und rückt die Tatsachen ins Licht. Nicht er sei verrückt sondern die, die nicht an Christus glauben, also quasi alle in der heutigen Türkei, die an Allah glauben: "Nunca yo he estado más cuerdo,  / que vosotros sois los locos." (Niemals war ich noch so weise, / Denn ihr andern seid die Tollen). Auch heute noch werden in der Türkei die Christen für verrückt erklärt, obwohl als verrückt nur die islamisierten Türken bezeichnet werden können, und zwar je höher das Amt, desto verrückter der Türke, an der Spitze sitzt Allah, der "Dios de los necios" (Gott der Dummköpfe). [65]
 

16. "que hay un dios que la guarda,  / en cuyo conocimiento  / he venido a confesarle  / por el más sumo y inmenso.  / El gran dios de los cristianos  / es el que a voces confieso" (dass sie ein Gott beschützet, / Den ich, nach erlangter Einsicht, / Als den unermesslich Höchsten / Nun gekommen bin zu preisen. / Jenen großen Gott der Christen, / Ihn bekenn' ich als den einz'gen); Christenverfolgung der Heiden, die ihren Gipfel erreichte im "Abscheu jener Heiden / Vor dem Glauben an den Christ", die sich später Türken oder Muslime nannten: "No es delito, pues ha sido  / por el aborrecimiento  / de la fe de Cristo, a quien  / como a mi dios reverencio" (Nicht ein Frevel führt mich her, / Nein, der Abscheu jener Heiden / Vor dem Glauben an den Christ, / Den als meinen Gott ich preise)

Der GOBERNADOR will wissen, was los ist: "Ciprïano, ¿pues qué es esto?" (Cyprianus, welch ein Treiben?) Der zum Christentum konvertierte Cyprianus beschreibt wie er als Wissenschaftler und Weiser zur Konversion gefunden hat und wie er sich vom Pakt mit dem Teufel reinwaschen will. CIPRIANO: Gobernador de Antioquía,  / virrey del gran césar Decio, / Floro y Lelio, de quien fui  / amigo tan verdadero,  / nobleza ilustre, gran plebe,  / estadme todos atentos,  / que por hablaros a todos  / juntos a palacio vengo. / Yo soy Cipriano; yo fui  / por mi estudio y por mi ingenio  / asombro de las escuelas  / y de las ciencias portento. / Lo que de todas saqué  / fue una duda, no saliendo  / jamás de una duda sola  / confuso mi entendimiento.  / Vi a Justina y, en Justina  / ocupados mis afectos,  / dejé a la docta Minerva  / por la enamorada Venus.  / De su virtud despedido,  / mantuve mis sentimientos  / hasta que, mi amor pasando  / de un extremo en otro extremo,  / a un huésped mío que el mar  / le dio mis plantas por puerto,  / por Justina ofrecí el alma,  / porque me cautivó a un tiempo  / el amor con la esperanza  / y con ciencias el ingenio.  / Deste discípulo he sido,  / esas montañas viviendo,  / a cuya docta fatiga  / tanta admiración le debo  / que puedo mudar los montes  / desde un asiento a otro asiento;  / y aunque puedo estos prodigios  / hoy ejecutar, no puedo  / atraer una hermosura  / a la voz de mi deseo.  / La causa de no poder  / rendir ese monstruo bello  / es que hay un dios que la guarda,  / en cuyo conocimiento  / he venido a confesarle  / por el más sumo y inmenso.  / El gran dios de los cristianos  / es el que a voces confieso;  / que aunque es verdad que yo ahora  / esclavo soy del infierno,  / y que con mi sangre misma  / hecha una cédula tengo,  / con mi sangre he de borrarla  / en el martirio que espero.  / Si eres juez, si a los cristianos  / persigues duro y sangriento,  / yo lo soy, que un venerable  / anciano en el monte mesmo  / el carácter me imprimió,  / que es su primer sacramento.  / Ea, pues, ¿qué aguardas? Venga  / el verdugo y de mi cuello  / la cabeza me divida,  / o con extraños tormentos  / acrisola mi constancia;  / que yo rendido y resuelto  / a padecer dos mil muertes  / estoy, porque a saber llego  / que sin el gran dios que busco,  / que adoro y que reverencio,  / las humanas glorias son  / polvo, humo, ceniza y viento." (Oberhaupt von Antiochia, / Statthalter des großen Kaisers / Decius; ihr, Florus, Lälius, / Deren Freund ich war mit Eifer; / Würd'ger Adel, großes Volk, / Höret mich mit gutem Fleiße; / Denn ich komm' in den Palast, / Mich euch allen mitzuteilen. / Ich bin Cyprianus, ich, / Durch Gelahrtheit, durch des Geistes / Mächtigkeit, der Schule Staunen, / Wunder in des Wissens Reiche. / Was aus allem ich gewann, / War ein Zweifel; und dem einen / Zweifel konnt' ich nie entrinnen, / In dem Dunkel meiner Einsicht. / Da sah ich Justina; plötzlich, / Ihr nur meine Neigung weihend, / Hieß ich die gelehrte Pallas / Der verliebten Venus weichen. / Abgewehrt von ihrer Tugend, / Blieb ich dennoch ganz ihr eigen, / Bis mein Liebeswahn, von jenem / Aeußersten zu diesem schreitend, / Einem Gastfreund, dem das Meer / Meinen Fuß zum Port erteilte, / Für Justinen bot die Seele; / Denn er schmeichelte zu gleicher / Zeit durch Hoffnung meiner Liebe / Und durch Weisheit meinem Geiste. / Dieses Mannes Schüler war ich, / Dort im Waldgebirge weilend, / Und ich danke solche Kunst / Seinem tiefgelehrten Eifer, / dass ich kann von Ort zu Orte / Selbst die Berge wandern heißen; / Aber dennoch, kann ich gleich / Jetzt so große Wunder leisten, / Kann ich eine Schönheit nicht, / Aus der Sehnsucht Ruf, herbeiziehn. / Und der Grund, dass ich nicht kann / Diese Wunderschönheit meistern, / Ist, dass sie ein Gott beschützet, / Den ich, nach erlangter Einsicht, / Als den unermesslich Höchsten / Nun gekommen bin zu preisen. / Jenen großen Gott der Christen, / Ihn bekenn' ich als den einz'gen; / Denn obwohl ich jetzt der Hölle, / Als ihr Sklave, bin leibeigen / Und mit eignem Blut geschrieben / Hab' ein Unterwerfungsschreiben, / Hoff' ich's doch mit meinem Blute / Bald, als Martyr, auszustreichen. / Wenn als Richter jetzt die Christen / Du verfolgst mit blut'gem Eifer: / Wohl, ich bin's; dort im Gebirge / Ward von einem würd'gen Greise / Jene Weihe, so ihr erstes / Sakrament ist, mir erteilet. / Auf! was harrst du? Laß den Henker / Kommen, dass er mit dem Beile / Mir das Haupt vom Nacken trenne, / Oder auf die strengste Weise / Prüfe meinen Mut durch Martern; / Denn gehorsam, ohne Weigern, / Tausendfachen Tod erdulden / Will ich, weil mir ward die Einsicht: / dass ohn' ihn, den großen Gott, / Den ich such', anbet' und preise, / Alle Glorien der Welt / Staub, Wind, Rauch und Asche seien). [66]

Im Gefängnis trifft JUSTINA auf Cyprianus und erzählt warum sie im Gefängnis sitzt, nämlich nicht, weil sie etwas verbrochen hat, sondern wegen der Christenverfolgung der Heiden, die ihren Gipfel erreichte im "Abscheu jener Heiden / Vor dem Glauben an den Christ", die sich später Türken oder Muslime nannten: "No es delito, pues ha sido  / por el aborrecimiento  / de la fe de Cristo, a quien  / como a mi dios reverencio." (Nicht ein Frevel führt mich her, / Nein, der Abscheu jener Heiden / Vor dem Glauben an den Christ, / Den als meinen Gott ich preise). [67]
 

17. CIPRIANO: "¡Ay, qué inmensos son / mis delitos!" (Ach! unendlich ist / Meine Schuld!) JUSTINA: "Más inmensos / son sus favores." (Unendlich reicher / Seine Gnade) CIPRIANO: "¿Habrá / para mí perdón?" (Wird er Gnade / Haben auch für mich?) JUSTINA: "Es cierto" (Ich weiß es!); "Yo solamente resuelvo  / que si él es mágico, ha sido  / el mágico de los cielos." (Ich will dieses nur entscheiden: / War ein Magus der, so war / Magus er vom Himmelreiche)

CIPRIANO bewundert Justina wie sie unter dem Schutz des christlichen Gottes steht und fragt sie wie er einen ähnlichen Schutz erlangen könne, wo er doch seine Seele Satan verpfändet habe: "Bien se lo debes, Justina; / que tienes un dios tan bueno / que vela en defensa tuya. / Haz tú que escuche mis ruegos." (Wohl ist's deine Pflicht, Justina; / Denn er wacht – so mild erzeiget / Sich dein Gott – zu deinem Schutze. / Mache, dass er mir sich neige!) JUSTINA: "Sí hará, si con fe le llamas." (Rufst du gläubig ihn, er tut's). CIPRIANO: "Con ella le llamo; pero / aunque dél no desconfío, / mis extrañas culpas temo." (Gläubig ruf' ich ihn; doch leider, / Obschon nicht ich ihm misstraue, / Macht mein schwer Vergehn mich zweifeln). JUSTINA: "Confía." (Trau' ihm!) CIPRIANO: "¡Ay, qué inmensos son / mis delitos!" (Ach! unendlich ist / Meine Schuld!) JUSTINA: "Más inmensos / son sus favores." (Unendlich reicher / Seine Gnade). CIPRIANO: "¿Habrá / para mí perdón?" (Wird er Gnade / Haben auch für mich?) JUSTINA: "Es cierto." (Ich weiß es!) CIPRIANO: "¿Cómo, si el alma he entregado / al Demonio mismo en precio  / de tu hermosura?" (Wie? Wenn ich dem Satan selber / Meine Seel', als deiner Reize / Preis, verpfändet?) JUSTINA: "No tiene / tantas estrellas el cielo, / tantas arenas el mar, / tantas centellas el fuego, / tantos átomos el día  / ni tantas plumas el viento / como Él perdona pecados." (Es gibt nicht / So viel Stern' am Himmelskreise, / So viel Funken in den Flammen, / So viel Sand in Meeresweiten, / So viel Vögel in den Lüften, / So viel Staub im Sonnenscheine, / Als er Sünden kann vergeben). CIPRIANO: "Así, Justina, lo creo; / y por Él daré mil vidas. / Pero la puerta han abierto." (Ja, Justina, nicht mehr zweifl' ich, / Und ihm geb' ich tausend Leben. – / Doch ich sehe Leut' erscheinen). [68]

Fabius bringt auch Livia, Moscon und Clarin als Gefangene herein: "Saca FABIO presos a MOSCÓN, CLARÍN y LIBIA." FABIO: "Entrad, que con vuestros amos / aquí habéis de quedar presos." (Geht hinein; mit eurer Herrschaft / Sollt ihr hier gefangen bleiben). LIBIA: (Si ellos quieren ser cristianos, / ¿acá qué culpa tenemos?" (Wenn sie Christen wollen sein, / Welche Schuld wird uns zu teile?) MOSCÓN: "Mucha, que los que servimos  / harto gran delito hacemos." (O genug! denn arme Diener / Haben immer Schuld, und reichlich). CLARÍN: "Huyendo del monte vine / de un riesgo a dar a otro riesgo." (Meine Flucht aus jenen Bergen / Bracht' aus Leiden mich in Leiden). [69]

Ein Diener ruft Justina und Cipriano zum Statthalter. CRIADO: "A Justina y a Cipriano  / el gobernador Aurelio / llama." (Cyprianus und Justina / Heißt Aurelius erscheinen, / Der Statthalter). JUSTINA: "Feliz yo mil veces, / si es para el fin que deseo.  / No te acobardes, Cipriano." (Ich Beglückte, / Führt dies zum ersehnten Heile. / Sei nicht bange, Cyprianus).  CIPRIANO: "Fe, valor y ánimo tengo;  / que si de mi esclavitud  / la vida ha de ser el precio,  / quien el alma dio por ti,  / ¿qué hará en dar por Dios el cuerpo?" (Glauben hab' ich, Mut und Eifer; / Denn, wofern von meinem Joch / Mich des Lebens Preis befreiet: / Sollte, wer für dich die Seele, / Nicht für Gott den Leib verschreiben?) JUSTINA: "Que te querría en la muerte  / dije; y pues a morir llego  / contigo, Cipriano, ya  / cumplí mis ofrecimientos."  (Ich versprach dir Lieb' im Tode; / Und nun, da ich dir zur Seite / Sterbe, Cyprianus, nun / Geb' ich dir, was ich verheißen).  [70] 

Es erhebt sich plötzlich ein heftiges Ungewitter. Der Statthalter und Gefolge treten auf; dann nacheinander Fabius, Lälius und Florus, alle in großem Schrecken. ("Suena gran ruido de tempestad, y salen todos alborotados.") LIBIA: "La casa se viene abajo." (Nieder stürzt das ganze Haus!) MOSCÓN: "¡Qué confusión! ¡Qué portento!" (Welcher Lärm! Welch Wunderzeichen!) GOBERNADOR: "Sin duda se ha desplomado  / la máquina de los cielos." (Weh! Aus allen seinen Fugen
Scheint des Himmels Bau zu weichen! (Suena la tempestad - Blitz und Donner)  FABIO: "Apenas en el cadahalso  / cortó el verdugo los cuellos  / de Cipriano y de Justina  / cuando hizo sentimiento  / toda la tierra." (Kaum, auf jenem Blutgerüst, / Fielen unterm Henkersbeile / Cyprianus und Justina, / Als die Erd' in wildem Kreisen / Bebt' und schwankte). LELIO: "Una nube, / de cuyo abrasado seno  / abortos horribles son  / los relámpagos y truenos,  / sobre nosotros cae." (Eine Wolke, / Deren brennend Eingeweide, / Als entsetzliche Geburt, / Schleudert Blitz' und Donnerkeile, / Sinkt auf uns herab). FLORO: "Della / un disforme monstruo horrendo  / en las escamadas conchas  / de una sierpe sale; y, puesto  / sobre el cadahalso, parece  / que nos llama a su silencio." (Ein greulich / Missgestaltet Scheusal steiget / Draus hervor auf dem beschuppten / Rücken einer Schlang' und scheinet, / Niedersinkend aufs Schafott, / Ringsum schweigen uns zu heißen).  In der Regie steht nun: "Esto se haga como mejor pareciere; el cadahalso se descubrirá con las cabezas y cuerpos, y el DEMONIO en lo alto, sobre una sierpe." (Der hintere Vorhang geht auf. Man erblickt das Schafott mit den enthaupteten Leichnamen und den Dämon auf einer Schlange, über demselben schwebend). Der Teufel wird von Gottes Wille gezwungen die Wahrheit über Justina und Cyprianus zu sagen, die nun in die höchsten Sphären steigen. DEMONIO: Oíd, mortales, oíd  / lo que me mandan los cielos  / que en defensa de Justina  / haga a todos manifiesto:  / Yo fui quien por disfamar  / su virtud, formas fingiendo,  / su casa escalé y entré  / hasta su mismo aposento;  / y porque nunca padezca  / su honesta fama desprecios,  / a restitüir su honor  / de aquesta manera vengo.  / Ciprïano, que con ella  / yace en feliz monumento,  / fue mi esclavo; mas borrando  / con la sangre de su cuello  / la cédula que me hizo,  / ha dejado en blanco el lienzo.  / Y los dos, a mi pesar,  / a las esferas subiendo  / del sacro solio de Dios,  / viven en mejor imperio.  / Esta es la verdad; y yo  / lo digo porque Dios mesmo  / me fuerza a que yo la diga,  / tan poco enseñado a hacerlo."  (Höret, Staubgeborne, hört, / Was die Himmel von mir heischen, / Zur Verteidigung Justinens / Kund zu tun dem Erdenkreise. / Ich war's, der in Truggestalt, / Ihre Tugend zu begeifern, / Einstieg in ihr Haus und wagte, / Selbst in ihr Gemach zu schleichen. / Und um ihren reinen Ruf / Der Entwürd'gung zu entreißen, / Komm' ich nun, als Wiederbringer / Ihrer Ehr', auf solche Weise. / Cyprianus, der bei ihr / Ruht, ein Monument des Heiles, / War mein Sklav; allein, vertilgend / Mit dem Blute seines Leibes / Die mir ausgestellte Schrift, / Hat er jenes Tuch gebleichet; / Und die beiden, mir zum Gram, / Zu den höchsten Sphären steigend, / Bis zu Gottes heil'gem Thron, / Leben jetzt in besserm Reiche. / Dies ist Wahrheit, und ich selbst / Sage sie, weil Gottes eigner / Wille sie zu sagen zwinget / Mich, dem sie so wenig eignet). (Cae velozmente y húndese - Er versinkt in die Erde). LELIO: "¡Qué asombro!" (Welches Schrecken!) FLORO: "¡Qué confusión!" (Welches Graun!) LIBIA: "¡Qué prodigio!" (Welches Wunder!) MOSCÓN: "¡Qué portento!" (Welche Zeichen!) GOBERNADOR: "Todos estos son encantos  / que aqueste mágico ha hecho  / en su muerte." (Alles dies sind Zauberkünste, / Die der Magus dort verscheidend / Noch bewirkte) FLORO: "Yo no sé / si los dudo o si los creo." (Ich weiß nicht, Soll ich glauben, soll ich zweifeln.)  LELIO: "A mí me admira el pensarlos." (Staunen muss ich, nur es denkend). CLARÍN: "Yo solamente resuelvo  / que si él es mágico, ha sido  / el mágico de los cielos." (Ich will dieses nur entscheiden: / War ein Magus der, so war / Magus er vom Himmelreiche).  MOSCÓN: "Pues dejando en pie la duda  / del bien partido amor nuestro,  / al mágico prodigioso  / pedid perdón de los yerros." (Nun, beiseite lassend unsrer / Wohl verteilten Liebe Zweifel, / Fleht, dem wundertät'gen Magus / Seine Fehler zu verzeihen).   [71] 
 

"Gebirg und Wald.
Cyprianus tritt auf, in Staunen versenkt; Clarin folgt ihm lauschend...

Dämon
Gerechter Himmel!
Wenn mein Wesen einst verbunden
Wissenschaft besaß und Gnade, 
Als ich war ein Geist der Tugend: 
So verlor ich nur die Gnade, 
Nicht das Wissen. Was befugt dich, 
Ungerechter! mir zu wehren,
dass ich jetzt mein Wissen nutze?

Cyprianus
Luzifer, mein weiser Meister!

Clarin
Ruf ihn nicht, denn ich vermute,
dass er komm' als zweiter Leichnam.

Dämon
Was verlangst du?

Cyprianus
dass die dumpfen
Sinne du mir jetzt vom Grauen
Lösest, das sie hält gebunden.

Clarin
Ich, der keine Lösung fordert,
Will von dieser Seit' enthuschen! (ab.)

Cyprianus
Ueber den verletzten Boden
Hatt' ich Sprüche kaum gemurmelt,
Als Justina mir sich zeigte,
Meiner Lieb' und meines Wunsches
Göttlich hoher Inbegriff.
Doch warum, was schon dir kund ist,
Will ich lange noch erzählen?
Sie erschien, der fest Umschlungnen
Zog ich ab den Schleier – wehe!
Und statt ihrer holden Jugend
Sah ich ein Geripp, ein Scheusal,
Eine Statue, des dunkeln
Todes Abbild, das mit lauter
Stimme sprach (o grässlich Wunder!):
Also, Cyprianus, geht
Aller Glanz der Welt zu Grunde. –
Sagen, dass in deiner Kunst,
Die ich ausgeübt, des Truges
Grund sich barg, ist schier unmöglich,
Denn ich führte, Punkt vor Punkte,
Alles aus; nicht irren konnt' ich
Nur in einem Zug der stummen
Charaktere, nur in einem
Laut der mächt'gen Zauberrufe.
Folglich hast du mich betrogen,
Da ich sicher nichts verschuldet;
Denn ein Truggebilde find' ich,
Wo ich eine Schönheit suche.

Dämon
Cyprianus, weder dir
Noch auch mir kommt dies zu schulden;
Dir nicht, wenn du bei dem Zauber
Mit gewandtem Geist verfuhrest;
Mir nicht, denn der meine lehrte
Dich gewiss, so viel er wusste.
Dieses Graun, das dich betroffen,
Stammt von einem höhern Grunde.
Doch sei ruhig; denn ich will,
Zur Vertilgung deines Kummers,
Um Justinen dir zu schaffen,
Andre, bessre Mittel suchen.

Cyprianus
Nein, dies ist mein Zweck nicht mehr:
Denn so hat dies Graun durchdrungen
Meine Seele, dass ich nimmer
Deine Mittel will benutzen.
Folglich, da du nicht erfüllt
Die bedungnen Forderungen
Meiner Liebe: gib die Handschrift
Mir zurück, weil ich zur Stunde
Dich verlassen will, der nicht'gen
Uebereinkunft ganz entbunden.

Dämon
Ich versprach dir, dich zu lehren
Solcher Wissenschaften Kunde,
Die im stande sei'n, Justinen,
Auf den Antrieb deines Rufes,
Herzuziehn; und da die Lüfte
Dir hieher Justinen trugen,
So ist gültig der Vertrag,
Und ich tat nach unserm Bunde.

Cyprianus
Du versprachst, dass meiner Liebe
Sollte jener Same fruchten,
Den die Hoffnung ausgesät
In des Berges rauhen Schluchten.

Dämon
Ich verband mich, Cyprianus,
Nur sie herzuziehn.

Cyprianus
Verbunden
Hast du dich, sie mir zu geben.

Dämon
Hielt dein Arm sie nicht umschlungen?

Cyprianus
Schatten war's.

Dämon
Ein Wunder war es.

Cyprianus
Wessen?

Dämon
Des, der seines Schutzes
Sie gewürdigt.

Cyprianus
Wer ist dieser?

Dämon (zitternd)
Das kommt nicht aus meinem Munde.

Cyprianus
Meine Wissenschaft gebrauch' ich
Gegen dich. Auf, gib mir Kunde,
Ich beschwöre dich: Wer ist's?

Dämon
Ein Gott, der Justinens Tugend
Nahm in Schutz.

Cyprianus
Was kann ein Gott?
Viele gibt's von gleichem Ruhme.

Dämon
Dieser hat die Macht von allen.

Cyprianus
So ist's einer nur im Grunde,
Wirkt sein einz'ger Wille mehr,
Als die übrigen verbunden.

Dämon
Nichts mehr weiß ich, nichts mehr weiß ich.

Cyprianus
Jetzt entsag' ich ganz dem Bunde,
Den wir schlossen; und im Namen
Dieses Gottes heisch' ich Kunde:
Was war seines Schutzes Absicht?

Dämon (mit Zwang)
Rein zu halten ihre Tugend.

Cyprianus
So ist dieser Gott allgütig,
Weil er nicht Entehrung duldet.
Aber was verlor Justina,
Wenn sich's hier verbarg im Dunkel?

Dämon
Ihren Ruf, sobald des Pöbels
Bosheit nur es hätt' erkundet.

Cyprianus
So ist dieser Gott allwissend,
Denn er sah zukünft'ges Unrecht.
Aber konnten nicht so stark
Etwa sein des Zaubers Fugen,
dass er nicht ihn brechen konnte?

Dämon
Alles wird von ihm bezwungen.

Cyprianus
So ist dieser Gott allmächtig,
Denn, was er nur will, das tut er.
Sage, wer ist dieser Gott,
Von dem heut ich hab' erkundet,
dass er sei die höchste Güte
Mit der höchsten Macht verbunden,
Alles wissend, alles könnend,
Den ich schon so lange suche?

Dämon
Ha, ich weiß nicht.

Cyprianus
Sprich, wer ist es?

Dämon
Schaudernd geb' ich diese Kunde!
Wiss', es ist der Gott der Christen.

Cyprianus
Aber was hat ihn gedrungen,
Mich zu hindern?

Dämon
Sie ist Christin.

Cyprianus
So sehr schützt er, die ihm huld'gen?

Dämon (in Wut)
Ja; allein zu spät, zu spät
Ist's für dich, ihn anzurufen;
Denn da du mein Sklave bist,
Kannst du ihm als Herrn nicht huld'gen.

Cyprianus
Ich dein Sklav?

Dämon
In meiner Macht ist
Deine Handschrift.

Cyprianus
Die Urkunde
Ward bedingungsweis gegeben,
Und ich denke sie mit Fuge
Dir zu nehmen.

Dämon
Auf was Art?

Cyprianus
Auf die Art.
(Er zieht den Degen und stößt auf den Dämon, ohne ihn zu verletzen.)

Dämon
Obwohl du trutzig,
Wütend, mit entblößtem Degen
Auf mich eindringst: mich verwunden
Wirst du nicht; und dass die Sinne
Dir vergehn im grausen Dunkel
Der Verzweiflung, so vernimm:
Satan ist's, dem du gehuldigt.

Cyprianus
Ha, was sagst du?

Dämon
dass ich's bin.

Cyprianus
O der schaudervollen Kunde!

Dämon
Und nun weißt du, dass du Sklav,
Und auch, wessen Sklav du wurdest.

Cyprianus
Ich, der Sklave Satans? Ich,
So ruchlosem Herrscher huld'gen?

Dämon
Ja, du botest mir die Seele,
Und mein ist sie seit der Stunde.

Cyprianus
Also gibt's für mich nicht Hoffnung,
Gnade, Beistand oder Schutzwehr,
Um ein solch Vergehn zu tilgen?

Dämon
Nein.

Cyprianus
Genug denn des Verzuges!
Müßig soll in meinen Händen
Dieser scharfe Stahl nicht ruhen;
Schleunig, als mein eigner Henker,
Bohr' ich ihn in meinen Busen. –
Doch was sag' ich? Der Justinen
Deinen Händen hat entrungen,
Kann er nicht auch mich befrein?

Dämon
Nein, dich bindet dein Verschulden.
Er beschützet nicht das Laster,
Nur die Tugend.

Cyprianus
Ist er Urquell
Aller Macht: entströmt Verzeihung
Ihm und Lohn, in einem Flusse.

Dämon
Aber so auch Lohn und Strafe;
Denn nur was gerecht ist, tut er.

Cyprianus
Niemand straft den Unterwürf'gen;
Und ich bin's, weil ich ihm huld'ge.

Dämon
Mein Sklav bist du, du kannst keines
Andern sein.

Cyprianus
Bezweifeln muss ich's.

Dämon
Wie? Ist nicht in meiner Macht
Jene Schrift, die mit des Blutes
Eignen Tropfen du geschrieben?

Cyprianus
Der Allmächt'ge, der Allgute,
Welcher keinem andern weicht,
Wird besiegen meinen Unstern.

Dämon
Auf was Art?

Cyprianus
Er ist allwissend,
Hat des besten Mittels Kunde.

Dämon
Sie ist mein!

Cyprianus
Er ist allmächtig,
Lösen wird er, was gebunden.

Dämon
Eher sollst in meinen Armen
Als ein Leichnam du verstummen! (Sie ringen.)

Cyprianus
Großer Gott der Christen, höre,
Wie in meiner Angst ich rufe!
(Er reißt sich von ihm los.)

Dämon
Dieser gab das Leben dir.

Cyprianus
Mehr noch gibt er, denn ich such' ihn." Pedro Calderón de la Barca, El mágico prodigioso, Gran comedia III
 

"Saal im Palast des Statthalters.
Der Statthalter tritt auf mit Fabius und Gefolge.

Statthalter
Nun? Wie fingst du diese Rotte?

Fabius
Alle hatten, ohne Sorgen,
In der Kirche sich verborgen,
Wo sie dienten ihrem Gotte.
Ich nun, mit bewehrter Schar,
Ließ das ganze Haus umringen,
Fing sie ein und ließ sie bringen
In verschiedene Gewahr.
Und bei diesem Ueberfalle
Fing ich endlich, mit den andern,
Auch Justinen nebst Lysandern,
Ihrem Vater, in der Halle.

Statthalter
Wohnt nach Reichtum, Stellen, Ehren,
Fabius, denn kein Wunsch in dir?
Diese Nachricht bringst du mir,
Ohne Dienstlohn zu begehren?

Fabius
Wenn du so mein Tun erhebest,
Wüsst' ich freilich wohl den Lohn.

Statthalter
Welchen?

Fabius
dass du deinem Sohn
Und dem Florus Freiheit gebest.

Statthalter
Scheinen muss es zwar, als sollte
Ihre harte Straf' allein
Dieser Stadt ein Beispiel sein;
Doch gesteh' ich's nur: ich wollte,
Fabius, zu ganz andern Zwecken
Im Gefängnis sie ein Jahr,
Um, als Vater, vor Gefahr
Meinen Lälius zu decken.
Florus, sein Rival, besitzt
Mächtiger Verwandten viele;
Und da sie zu einem Ziele
Lieb' und Eifersucht erhitzt,
Fürchtet' ich das Wiederkommen
Von dem vorigen Verdruss,
Und so fasst' ich keinen Schluss,
Bis der Anlass wär' entnommen.
Deshalb sucht' ich mit Begier
Einen Vorwand aufzuraffen,
Um Justinen fort zu schaffen,
Aber stets gebrach er mir.
Doch da ihre Heuchelei'n
Jetzt nur guten Grund gewannen,
Nicht allein sie zu verbannen,
Auch dem Tode sie zu weihn,
Geb' ich jene frei nunmehr;
Drum zu ihrem Kerker eile,
Fabius, und bring ohne Weile
Lälius und Florus her.

Fabius
Für so seltner Gnade Pfand,
Lass mich deine Knie umfangen. (ab.)

Statthalter
Wohl! Justina ist, gefangen,
Ueberführt, in meiner Hand.
Worauf wartet meine Wut,
Um den Frevel, von der Frechen
Längst an mir verübt, zu rächen?
Hand des Henkers soll ihr Blut
Heut vergießen! – (Zum Gefolge.) Merkt die Worte,
Die ich sag', und zaudert nicht:
Schleppt sie her vor das Gericht,
Zum Erstaunen diesem Orte!
    (Einige aus dem Gefolge gehen ab.)
Mit dem Tode muss sie büßen,
Ist sie nur erst im Palast...." Pedro Calderón de la Barca, El mágico prodigioso, Gran comedia III
 

"Dämon (hinter der Szene)
Flieht den Tollen! Flieht den Tollen!

Statthalter
Was ist dies?

Lälius
Ich werd' es sehn. (Er geht an die Tür.)

Statthalter
Solch Getöse wird vernommen
Im Palast? Wie kann das kommen?

Florus
Großes muss gewiss geschehn.

Lälius (kommt zurück)
Dies Getöse, Herr, verursacht
Hör' ein seltsames Ereignis!
Cyprianus, der nach vielen
Tagen, toll und sinnlos scheinend,
Wiederkehrt nach Antiochia.

Florus
Ganz gewiß hat seines Geistes
Uebermäßig scharfes Grübeln
Diesen Zustand ihm bereitet.

Viele Stimmen (hinter der Szene).
Flieht den Tollen! Flieht den Tollen!

Cyprianus tritt auf, halb nackt, von einer Menge Volks begleitet.
Cyprianus
Niemals war ich noch so weise,
Denn ihr andern seid die Tollen.

Statthalter
Cyprianus, welch ein Treiben?

Cyprianus
Oberhaupt von Antiochia,
Statthalter des großen Kaisers
Decius; ihr, Florus, Lälius,
Deren Freund ich war mit Eifer;
Würd'ger Adel, großes Volk,
Höret mich mit gutem Fleiße;
Denn ich komm' in den Palast,
Mich euch allen mitzuteilen.
Ich bin Cyprianus, ich,
Durch Gelahrtheit, durch des Geistes
Mächtigkeit, der Schule Staunen,
Wunder in des Wissens Reiche.
Was aus allem ich gewann,
War ein Zweifel; und dem einen
Zweifel konnt' ich nie entrinnen,
In dem Dunkel meiner Einsicht.
Da sah ich Justina; plötzlich,
Ihr nur meine Neigung weihend,
Hieß ich die gelehrte Pallas
Der verliebten Venus weichen.
Abgewehrt von ihrer Tugend,
Blieb ich dennoch ganz ihr eigen,
Bis mein Liebeswahn, von jenem
Aeußersten zu diesem schreitend,
Einem Gastfreund, dem das Meer
Meinen Fuß zum Port erteilte,
Für Justinen bot die Seele;
Denn er schmeichelte zu gleicher
Zeit durch Hoffnung meiner Liebe
Und durch Weisheit meinem Geiste.
Dieses Mannes Schüler war ich,
Dort im Waldgebirge weilend,
Und ich danke solche Kunst
Seinem tiefgelehrten Eifer,
dass ich kann von Ort zu Orte
Selbst die Berge wandern heißen;
Aber dennoch, kann ich gleich
Jetzt so große Wunder leisten,
Kann ich eine Schönheit nicht,
Aus der Sehnsucht Ruf, herbeiziehn.
Und der Grund, dass ich nicht kann
Diese Wunderschönheit meistern,
Ist, dass sie ein Gott beschützet,
Den ich, nach erlangter Einsicht,
Als den unermesslich Höchsten
Nun gekommen bin zu preisen.
Jenen großen Gott der Christen,
Ihn bekenn' ich als den einz'gen;
Denn obwohl ich jetzt der Hölle,
Als ihr Sklave, bin leibeigen
Und mit eignem Blut geschrieben
Hab' ein Unterwerfungsschreiben,
Hoff' ich's doch mit meinem Blute
Bald, als Martyr, auszustreichen.
Wenn als Richter jetzt die Christen
Du verfolgst mit blut'gem Eifer:
Wohl, ich bin's; dort im Gebirge
Ward von einem würd'gen Greise
Jene Weihe, so ihr erstes
Sakrament ist, mir erteilet.
Auf! was harrst du? Laß den Henker
Kommen, dass er mit dem Beile
Mir das Haupt vom Nacken trenne,
Oder auf die strengste Weise
Prüfe meinen Mut durch Martern;
Denn gehorsam, ohne Weigern,
Tausendfachen Tod erdulden
Will ich, weil mir ward die Einsicht:
dass ohn' ihn, den großen Gott,
Den ich such', anbet' und preise,
Alle Glorien der Welt
Staub, Wind, Rauch und Asche seien.
(Er fällt, wie ohnmächtig, mit dem Gesicht zur Erde.)" Pedro Calderón de la Barca, El mágico prodigioso, Gran comedia III
...

"Justina wird gefangen herbeigeführt.
Ein Diener
Hier ist, hoher Herr, Justina.

Statthalter
Sehen will ich sie nicht weiter.
Lassen wir mit dem lebend'gen
Leichnam sie allein verweilen;
Denn, so eingesperrt, verändern
Ihren Sinn vielleicht die beiden,
Hier einander sterben sehend:
Oder, beten sie nicht meine
Götter an, lass ich mit tausend
Martern sie zu Tode pein'gen. (Ab mit dem Gefolge und Volk.)

Lälius
Schwankend zwischen Lieb' und Grauen,
Zitternd und verwirrt enteil' ich. (ab.)

Florus
So viel leidet jetzt mein Herz,
dass ich nicht weiß, was ich leide. (ab.)

Justina
Ohn' ein Wort, enteilt ihr alle?
Da ich freudig hier erscheine,
Um zu sterben, weigert ihr
Selbst den Tod, weil ich ihn heische?
    (Indem sie ihnen nachgeht, stößt sie auf den Cyprianus.)
Doch gewiss ist meine Strafe
Die, hier eingesperrt zu bleiben
Und langsamen Tod zu sterben
In Gesellschaft einer Leiche,
Denn ein Toter nur ist hier. –
O du, der zurück schon eilte
Nach dem Urquell seiner Abkunft,
Glücklich du, wenn diesen freien
Zustand dir erwarb der Glaube,
Dem ich diene!

Cyprianus (aus seiner Betäubung erwachend)
Stolzer Eifrer,
Weshalb zögerst du? Soll noch
Nicht mein Leben . . . (Er erblickt Justinen und steht auf.)
Gute Geister!
Hier Justina? Kann ich's glauben?

Justina
Cyprianus! Wer begreift es?

Cyprianus
Doch sie ist es nicht; aus Wind
Schafft mein Hirn sich Gaukeleien.

Justina
Doch er ist es nicht; Phantome
Schafft die Luft, mich zu verleiten.

Cyprianus
Schatten meiner Phantasie!

Justina
Blendwerk meiner Träumereien!

Cyprianus
Grauen meiner regen Sinne!

Justina
Schreckbild meines schwachen Geistes!

Cyprianus
Was begehrst du?

Justina
Was begehrst du?

Cyprianus
Jetzt ruf' ich dich nicht; was leitet
Dich hieher?

Justina
Weswegen suchst du
Mich? Jetzt nicht gedenk' ich deiner.

Cyprianus
Nein, nicht such' ich dich, Justina.

Justina
Nicht auf deinen Ruf erschein' ich.

Cyprianus
Wie denn bist du hier?

Justina
Gefangen.
Und du?

Cyprianus
Auch gefangen, scheint es.
Doch, Justina, welches Frevels
Lässt sich deine Tugend zeihen?

Justina
Nicht ein Frevel führt mich her,
Nein, der Abscheu jener Heiden
Vor dem Glauben an den Christ,
Den als meinen Gott ich preise.

Cyprianus. Wohl ist's deine Pflicht, Justina;
Denn er wacht – so mild erzeiget
Sich dein Gott – zu deinem Schutze.
Mache, dass er mir sich neige!

Justina
Rufst du gläubig ihn, er tut's.

Cyprianus
Gläubig ruf' ich ihn; doch leider,
Obschon nicht ich ihm misstraue,
Macht mein schwer Vergehn mich zweifeln.

Justina
Trau' ihm!

Cyprianus
Ach! unendlich ist
Meine Schuld!

Justina
Unendlich reicher
Seine Gnade.

Cyprianus
Wird er Gnade
Haben auch für mich?

Justina
Ich weiß es!

Cyprianus
Wie? Wenn ich dem Satan selber
Meine Seel', als deiner Reize
Preis, verpfändet?

Justina
Es gibt nicht
So viel Stern' am Himmelskreise,
So viel Funken in den Flammen,
So viel Sand in Meeresweiten,
So viel Vögel in den Lüften,
So viel Staub im Sonnenscheine,
Als er Sünden kann vergeben.

Cyprianus
Ja, Justina, nicht mehr zweifl' ich,
Und ihm geb' ich tausend Leben. –
Doch ich sehe Leut' erscheinen.

Fabius bringt Livia, Moscon und Clarin als Gefangene herein.
Fabius
Geht hinein; mit eurer Herrschaft
Sollt ihr hier gefangen bleiben.

Livia
Wenn sie Christen wollen sein,
Welche Schuld wird uns zu teile?

Moscon
O genug! denn arme Diener
Haben immer Schuld, und reichlich.

Clarin
Meine Flucht aus jenen Bergen
Bracht' aus Leiden mich in Leiden." Pedro Calderón de la Barca, El mágico prodigioso, Gran comedia III

"Diener
Cyprianus und Justina
Heißt Aurelius erscheinen,
Der Statthalter.

Justina
Ich Beglückte,
Führt dies zum ersehnten Heile.
Sei nicht bange, Cyprianus.

Cyprianus
Glauben hab' ich, Mut und Eifer;
Denn, wofern von meinem Joch
Mich des Lebens Preis befreiet:
Sollte, wer für dich die Seele,
Nicht für Gott den Leib verschreiben?

Justina
Ich versprach dir Lieb' im Tode;
Und nun, da ich dir zur Seite
Sterbe, Cyprianus, nun
Geb' ich dir, was ich verheißen.
(Justina, Cyprianus, Fabius und der Diener gehn ab.)

Moscon
Wie zufrieden sie zum Tode
Gehn!

Livia
Sehr viel zufriedner bleiben,
Denk' ich doch, wir drei am Leben." Pedro Calderón de la Barca, El mágico prodigioso, Gran comedia III
 

"Livia
Nieder stürzt das ganze Haus!

Moscon
Welcher Lärm! Welch Wunderzeichen!

Statthalter
Weh! Aus allen seinen Fugen
Scheint des Himmels Bau zu weichen! (Blitz und Donner.)

Fabius
Kaum, auf jenem Blutgerüst,
Fielen unterm Henkersbeile
Cyprianus und Justina,
Als die Erd' in wildem Kreisen
Bebt' und schwankte.

Lälius
Eine Wolke,
Deren brennend Eingeweide,
Als entsetzliche Geburt,
Schleudert Blitz' und Donnerkeile,
Sinkt auf uns herab.

Florus
Ein greulich
Mißgestaltet Scheusal steiget
Draus hervor auf dem beschuppten
Rücken einer Schlang' und scheinet,
Niedersinkend aufs Schafott,
Ringsum schweigen uns zu heißen.

(Der hintere Vorhang geht auf. Man erblickt das Schafott mit den enthaupteten Leichnamen und den Dämon auf einer Schlange, über demselben schwebend).

Dämon
Höret, Staubgeborne, hört,
Was die Himmel von mir heischen,
Zur Verteidigung Justinens
Kund zu tun dem Erdenkreise.
Ich war's, der in Truggestalt,
Ihre Tugend zu begeifern,
Einstieg in ihr Haus und wagte,
Selbst in ihr Gemach zu schleichen.
Und um ihren reinen Ruf
Der Entwürd'gung zu entreißen,
Komm' ich nun, als Wiederbringer
Ihrer Ehr', auf solche Weise.
Cyprianus, der bei ihr
Ruht, ein Monument des Heiles,
War mein Sklav; allein, vertilgend
Mit dem Blute seines Leibes
Die mir ausgestellte Schrift,
Hat er jenes Tuch gebleichet;
Und die beiden, mir zum Gram,
Zu den höchsten Sphären steigend,
Bis zu Gottes heil'gem Thron,
Leben jetzt in besserm Reiche.
Dies ist Wahrheit, und ich selbst
Sage sie, weil Gottes eigner
Wille sie zu sagen zwinget
Mich, dem sie so wenig eignet. (Er versinkt in die Erde.)

Lälius
Welches Schrecken!

Florus
Welches Graun!

Livia
Welches Wunder!

Moscon
Welche Zeichen!

Statthalter
Alles dies sind Zauberkünste,
Die der Magus dort verscheidend
Noch bewirkte.

Florus
Ich weiß nicht,
Soll ich glauben, soll ich zweifeln.

Lälius
Staunen muss ich, nur es denkend.

Clarin
Ich will dieses nur entscheiden:
War ein Magus der, so war
Magus er vom Himmelreiche.

Moscon
Nun, beiseite lassend unsrer
Wohl verteilten Liebe Zweifel,
Fleht, dem wunderthät'gen Magus
Seine Fehler zu verzeihen." Pedro Calderón de la Barca, El mágico prodigioso, Gran comedia III
 

18. Lizenz zum Lachen

Der Komiker BARZOQUE will nach Möglichkeit keine Miene verziehen, doch wenn er sich nicht mehr halten kann vor Lachen, bittet er um Erlaubnis: "Dame para reír licencia." (Gib mir Erlaubnis zu lachen). Schließlich will er vor MARCELA nicht als schamloser Schurke dastehen. MARCELA: "¿Hay tal desvergüenza? / Pues tú, pícaro, ¿también  / te burlas de mí?" (Gibt es solche Schamlosigkeit? Nun, du Schurke, machst du dich über mich lustig?) [72] 

DON JUAN  und DON PEDRO wollen verreisen und fragen BARZOQUE, ob alles eingepackt sei, schließlich sehe man etwas dumm aus, wenn wichtige Sachen vergessen würden. DON JUAN: "¿Está todo puesto ya?" (Ist schon alles eingestellt?) BARZOQUE: "Ya, señor, todo está puesto;  / sólo falta de ponerte  / tú a caballo." (Ja, Herr, alles ist eingestellt; nur du fehlst noch auf dem Pferd). DON PEDRO: "Mira, necio, / si se olvida algo." (Sieht dumm aus wenn du etwas vergisst). BARZOQUE: "Ahora iré / la memoria recorriendo.  / Mi amo aquí está, yo aquí estoy,  / las mulas allí están; bueno,  / cabales hasta aquí estamos,  / tantas mulas como dueños.  / Las maletas allí están,  / la sombrerera y el fieltro." (Jetzt werde ich in der Erinnerung alles durchgehen. Mein Meister, hier ist er, ich,  hier bin ich, die Maultiere, da sind sie; Okay, bis hierher sind wir, so viele Maultiere wie Besitzer. Die Koffer sind da, die Hutschachtel und der Filz). DON JUAN: "¿Fieltro llevas en verano?" (Tragen Sie im Sommer Filz?) BARZOQUE: "Quizá volveré en invierno.  / El quitasol." (Vielleicht bin ich erst im Winter zurück. Der Sonnenschirm). DON PEDRO: "¿Quitasol, / yendo de noche?" (Sonnenschirm, wenn wir Nachts reisen?) BARZOQUE meint, der Sonnenschirm sei nötig, denn es könne immerhin sein, dass man das Gasthaus nicht pünktlich erreiche und so ein wenig Sonne abbekomme: "Por eso / que quien de noche camina,  / le ha menester, pues es cierto  / que hace calor, y no están  / las posadas tan a tiempo,  / que no dé un poco de sol;  / y cuando no sirve desto,  / ¿hay más que hacer del que fue  / quitasol, quita-sereno?  / Las botas grandes..." (...Sonnenschirm, falls es heiter wird. Die großen Stiefel ...). DON JUAN: "¡En julio / botas!" (Im Juli Stiefel!) BARZOQUE: "Éstas que yo llevo. / yo he de calzarlas." (Diese, die ich trage. Ich muss sie anziehen). DON PEDRO: "¿Ahora?" (Jetzt?) BARZOQUE: "Pues ¿para cuándo se hicieron / ellas, sino para cuando / hay mayores sedes?" (Nun, für wann wurden sie gemacht, wenn nicht für größere Veranstaltungsorte?) DON JUAN: "¿Luego / son de vino?" (Später sind sie für Wein?) BARZOQUE: "Pues." (folglich). DON PEDRO: "¿Y cuántas?" (Und wie viel?) BARZOQUE: "Dos, por igualar el peso." (Zwei, um dem Gewicht zu entsprechen). DON PEDRO: "Si escuchamos a este loco, / no saldrás, a lo que entiendo, / de aquí hasta el amanecer." (Wenn wir auf diesen Verrückten hören, werden wir es kaum, soweit ich das verstehe, von hier bis zum Morgengrauen schaffen). BARZOQUE: "Nada se olvida, en efecto. / Vamos..., si bien no sé qué / escrúpulo acá me tengo / de que se me olvida algo, / que dudando y discurriendo,  / me acuerdo de cierta cosa, / y qué cosa no me acuerdo." (Nichts wird tatsächlich vergessen. Komm schon ... obwohl ich nicht weiß was für Skrupel ich hier habe, dass ich etwas vergesse, dieses Zweifeln und Denken, dass ich mich an eine bestimmte Sache erinnere und woran ich mich nicht erinnere). DON JUAN: "Dame tu mano, señor." (Geben Sie mir Ihre Hand, Sir). [73] 
 

PERSONAJES: DON JUAN, ÁLVAREZ,   escudero, BARZOQUE,   gracioso, DON PEDRO, DOÑA MARCELA, DON DIEGO, INÉS,   criada, ENRIQUE,   criado, DOÑA LEONOR, DON LUIS, JUANA,   criada, CELIO,   criado, Acompañamiento

"BARZOQUE 
Dame para reír licencia. 
...
MARCELA 
¿Hay tal desvergüenza?
Pues tú, pícaro, ¿también 
te burlas de mí?" Pedro Calderón de la Barca, No hay cosa como callar I

DON JUAN 
¿Está todo puesto ya? 
BARZOQUE 
Ya, señor, todo está puesto; 
sólo falta de ponerte 
tú a caballo.
DON PEDRO 
Mira, necio,
si se olvida algo.
BARZOQUE 
Ahora iré
la memoria recorriendo. 
Mi amo aquí está, yo aquí estoy, 
las mulas allí están; bueno, 
cabales hasta aquí estamos, 
tantas mulas como dueños. 
Las maletas allí están, 
la sombrerera y el fieltro. 
DON JUAN 
¿Fieltro llevas en verano? 
BARZOQUE 
Quizá volveré en invierno. 
El quitasol.
DON PEDRO 
¿Quitasol,
yendo de noche?
BARZOQUE 
Por eso
que quien de noche camina, 
le ha menester, pues es cierto 
que hace calor, y no están 
las posadas tan a tiempo, 
que no dé un poco de sol; 
y cuando no sirve desto, 
¿hay más que hacer del que fue
quitasol, quita-sereno? 
Las botas grandes...
DON JUAN 
¡En julio
botas!
BARZOQUE 
Éstas que yo llevo.
yo he de calzarlas.
DON PEDRO 
¿Ahora?
BARZOQUE 
Pues ¿para cuándo se hicieron 
ellas, sino para cuando 
hay mayores sedes?
DON JUAN 
¿Luego
son de vino?
BARZOQUE 
Pues.
DON PEDRO 
¿Y cuántas?
BARZOQUE 
Dos, por igualar el peso. 
DON PEDRO 
Si escuchamos a este loco, 
no saldrás, a lo que entiendo, 
de aquí hasta el amanecer 
BARZOQUE 
Nada se olvida, en efecto. 
Vamos..., si bien no sé qué 
escrúpulo acá me tengo 
de que se me olvida algo, 
que dudando y discurriendo, 
me acuerdo de cierta cosa, 
y qué cosa no me acuerdo. 
DON JUAN 
Dame tu mano, señor." Pedro Calderón de la Barca, No hay cosa como callar, comedia I 
 

19. Calderóns "El mágico prodigioso" und Goethes Faust; "si bien un diablo y un mozo  / de mulas todo es lo mesmo" (obwohl ein Teufel und ein Maultiertreiber das gleiche sind); "Sueño debe de haber sido" (Ein Traum muss es gewesen sein)

BARZOQUE kann über alles Witze machen, nur wenn es darum geht seine Seele an den Teufel zu verkaufen, hört der Spaß bei ihm auf. Es ist zwar nicht ganz so wie in Calderóns "El mágico prodigioso" oder Goethes Faust, dass er dem Teufel seine Seele verspricht, dennoch sagt DON JUAN, er würde seine Seele für seine Angebetete geben. Seit langer Zeit mal wieder besuchen sie sein Elternhaus. DON JUAN und BARZOQUE öffnen leise eine Tür. DON JUAN: "Abre más quedo, / no alborotemos la casa,  / si está mi padre durmiendo" (Leiser öffnen, lasst uns das Haus nicht stören, wenn mein Vater schläft). BARZOQUE  erinnert sich an den Albtraum beim letzten Besuch: "¡Vive Dios, que no he tenido  / tal pesadilla y desvelo". DON JUAN erinnert sich wie glücklich er damals war als er nach einer Schönheit suchte und sie in seiner Seele trug: "¡Oh! Qué feliz fuera yo,  / si como a Madrid me vuelvo  / a buscar unos papeles,  / volviera alegre y contento  / a buscar una hermosura  / que dentro del alma tengo!"  BARZOQUE  fragt ihn: "¿Qué dieras, señor, por verla?" (Was würden Sie geben, Herr, um sie zu sehen?)  DON JUAN: "Diera el alma." (die Seele geben). BARZOQUE: "¡Caro precio!" (Teurer Preis!) DON JUAN: "Entra en la sala." (Geh in den Raum hinein). BARZOQUE: "¡A esta hora / hay luz en ella! ¿A qué efecto?" (Zu dieser Stunde ist Licht drin! Zu welchem Zweck?)  DON JUAN: "Algún criado quizá  / estará... Mas, ¡santos cielos!" (Ein Diener vielleicht, so wird es sein ... Aber, heiliger Himmel!) BARZOQUE: "¡Qué miro! / (Repara en LEONOR)  ¡Jesús mil veces" (Was ich sehe! - Er entdeckt LEONOR - Jesus tausendmal).  DON JUAN: "¿De qué tiemblas?" (Worüber zittern Sie?) BARZOQUE: "De algo tiemblo. / pues es la mujer que está  / sobre esa silla durmiendo  / la misma que adoras." (Ich zittere vor etwas. Nun, die Frau, die dort auf diesem Stuhl schläft, ist die gleiche, das du liebst). DON JUAN: "Bien / la extrañeza del suceso  / Puede dar admiración,  / miedo no." (Gut, die Seltsamkeit des Ereignisses kann Bewunderung geben, keine Angst). BARZOQUE: "¿Cómo no miedo, / si cuando ofreces el alma  / te la hallas en tu aposento,  / en fe de que aceptó  / la palabra el diablo?" (Wie nicht fürchten, Ja, wenn du deine Seele  anbietest, du findest sie in deinem Zimmer, im Glauben, dass du das Wort dem Teufel gegeben hast?) DON JUAN meint, er sei töricht, wer solle den Teufel beauftragt haben?: "Necio, / ¿tan bien mandado es el diablo?" BARZOQUE: "No lo es; pero puede serlo.  / ¿Quién querías tú que aquí  / te la tuviese?  (Er ist es nicht; aber es kann sein. Wen wolltest du hier haben? Hattest du es?) DON JUAN: "Sucesos / que ahora no se ofrecen." (Veranstaltungen werden jetzt nicht angeboten). BARZOQUE: "Pacto / ha sido explícito, es cierto." (Der Pakt war explizit, es ist wahr).  DON JUAN: "Llega esa luz." (Das Licht kommt). BARZOQUE: "¿Yo llegar?" (komme ich dorthin?) DON JUAN: "¿Adónde te vas?" (Wohin gehst du?) BARZOQUE will vor dem Teufel davonlaufen, bemerkt aber, dass der Teufel und der Maultiertreiber - hier wird wohl an den arabischen Mozo Mohammed gedacht - ziemlich ähnlich sind : "Huyendo / della y de ti. Con las mulas  / y el mozo, señor, te espero,  / si bien un diablo y un mozo  / de mulas todo es lo mesmo." (Weg rennen ... Mit den Maultieren und dem Maultiertreiber, Herr, ich werde auf Sie warten, obwohl ein Teufel und ein Maultiertreiber das gleiche sind).  [74] 

DON JUAN weiß nicht mehr ob er träumt oder ob es Wirklichkeit ist: "Ignorada deidad mía, / si eres en esta ocasión / el cuerpo de mi ilusión, / la alma de mi fantasía, / si sombra que helada y fría  / mi imaginación formó, / ¿cómo hizo en quien no te amó / mi imaginación efeto? / Luego no eres mi conceto, / pues te ve otro más que yo.  / Pues siendo en mi devaneo / cuerpo con alma y sentido, / ¿quién pudo haberte traído / al lugar donde te veo? / Conjuro de amor, no creo  / haberle tal, que pudiera / atraerte aquí: de manera, / que aunque aquí te llego a ver, / no hallo razones de ser / fingida ni verdadera.  / Pues ¿qué serás?; que rendido / a una duda y otra duda, / no hay desengaño que acuda / sino a quitarme el sentido. / Sueño debe de haber sido  / cuanto estoy viendo y tocando; / aunque tampoco, mirando / que fuera impropiedad, siendo / tú la que aquí estás durmiendo, / ser yo el que aquí está soñando.  / Aunque bien puede ser, sí; / que si de ser inmortal / el alma, es clara señal / el sueño, y yo te la di. / cierto es que aunque anime en mí,  / en ti vive; y así, cuando / duermes tú, estoy delirando / yo: con que ser puede (¡ay Dios!) / con un alma estar los dos, / tú durmiendo y yo soñando.  / Y puesto que sueños son / las dichas y los contentos, / soñémoslos de una vez / hermosa deidad..." (Meine ignorierte Gottheit, wenn du diesmal bist der Körper meiner Illusion, die Seele meiner Fantasie, Ja, der Schatten, das eisige und kalte meiner Phantasie formte sich, Wie hat er es gemacht, der dich nicht geliebt hat, mein Phantasieeffekt? Dann bist du nicht mein Konzept, Nun, jemand anderes sieht dich. Nun, in meiner Wildheit zu sein Körper mit Seele und die Bedeutung, Wer hätte dich bringen können zu dem Ort, an dem ich dich sehe? Liebeszauber, ich glaube nicht es würde solchen geben, der sie hierher locken könnte: in gewisser Weise, dass, obwohl ich dich hier sehe, Ich finde keinen Grund dazu vorgetäuscht oder wahr. Nun, was wirst du sein? das ergab sich zu einem Zweifel und einem anderen Zweifel, Es gibt keine Enttäuschung, die kommt aber um meinen Sinn zu nehmen. Ein Traum muss es gewesen sein, wie viel ich sehe und berühre; obwohl auch nicht, schauend dass es Unangemessenheit war, so zu sein, dass du hier schläfst, und ich, der hier träumt. Obwohl es gut sein kann, ja; Was ist, wenn man unsterblich ist? Die Seele ist ein klares Zeichen
der Traum, und ich gab es dir. Es ist wahr, dass, obwohl es in mir animiert, in dir lebt; und so wenn Du schläfst, bin ich wahnsinnig, Ich: mit was kann es sein (oh Gott!) mit einer Seele, beides zu sein, Du schläfst und ich träume. Und da sind Träume der Glücklichen, Lass sie uns sofort träumen, schöne Gottheit ...)  [75] 
 

"Salen DON JUAN y BARZOQUE, abriendo quedito una puerta.
 DON JUAN 
Abre más quedo,
no alborotemos la casa, 
si está mi padre durmiendo, 
ya que habiéndote dejado 
todos mis papeles puestos 
sobre el bufete, la llave 
llevaste de mi aposento;
porque en un descuido, otro 
pueda servir de remedio. 
BARZOQUE 
¡Vive Dios, que no he tenido 
tal pesadilla y desvelo, 
como el que llevaba, hasta 
acordarme que eran ellos 
lo que se olvidaba! Bien 
que fue dicha ser tan presto. 
DON JUAN 
¡Oh! Qué feliz fuera yo, 
si como a Madrid me vuelvo 
a buscar unos papeles, 
volviera alegre y contento 
a buscar una hermosura 
que dentro del alma tengo! 
BARZOQUE 
¿Qué dieras, señor, por verla? 
DON JUAN 
Diera el alma.
BARZOQUE 
¡Caro precio!
DON JUAN 
Entra en la sala.
BARZOQUE 
¡A esta hora
hay luz en ella! ¿A qué efecto? 
DON JUAN 
Algún criado quizá 
estará... Mas, ¡santos cielos! 
BARZOQUE
¡Qué miro!
(Repara en LEONOR.) 
¡Jesús mil veces,
DON JUAN 
¿De qué tiemblas?
BARZOQUE 
De algo tiemblo.
pues es la mujer que está 
sobre esa silla durmiendo 
la misma que adoras.
DON JUAN 
Bien
la extrañeza del suceso 
Puede dar admiración, 
miedo no.
BARZOQUE 
¿Cómo no miedo,
si cuando ofreces el alma 
te la hallas en tu aposento, 
en fe de que aceptó 
la palabra el diablo?
DON JUAN 
Necio,
¿tan bien mandado es el diablo? 
BARZOQUE 
No lo es; pero puede serlo. 
¿Quién querías tú que aquí 
te la tuviese?
DON JUAN 
Sucesos
que ahora no se ofrecen.
BARZOQUE 
Pacto
ha sido explícito, es cierto. 
DON JUAN 
Llega esa luz.
BARZOQUE 
¿Yo llegar?
DON JUAN 
¿Adónde te vas?
BARZOQUE 
Huyendo
della y de ti. Con las mulas 
y el mozo, señor, te espero,
si bien un diablo y un mozo 
de mulas todo es lo mesmo. 
DON JUAN 
Ignorada deidad mía, 
si eres en esta ocasión 
el cuerpo de mi ilusión, 
la alma de mi fantasía, 
si sombra que helada y fría 
mi imaginación formó, 
¿cómo hizo en quien no te amó 
mi imaginación efeto? 
Luego no eres mi conceto, 
pues te ve otro más que yo. 
Pues siendo en mi devaneo 
cuerpo con alma y sentido, 
¿quién pudo haberte traído 
al lugar donde te veo? 
Conjuro de amor, no creo 
haberle tal, que pudiera 
atraerte aquí: de manera, 
que aunque aquí te llego a ver, 
no hallo razones de ser 
fingida ni verdadera. 
Pues ¿qué serás?; que rendido 
a una duda y otra duda, 
no hay desengaño que acuda 
sino a quitarme el sentido. 
Sueño debe de haber sido 
cuanto estoy viendo y tocando; 
aunque tampoco, mirando 
que fuera impropiedad, siendo 
tú la que aquí estás durmiendo, 
ser yo el que aquí está soñando. 
Aunque bien puede ser, sí; 
que si de ser inmortal 
el alma, es clara señal 
el sueño, y yo te la di. 
cierto es que aunque anime en mí, 
en ti vive; y así, cuando 
duermes tú, estoy delirando 
yo: con que ser puede (¡ay Dios!) 
con un alma estar los dos, 
tú durmiendo y yo soñando. 
Y puesto que sueños son
las dichas y los contentos, 
soñémoslos de una vez 
hermosa deidad..." Pedro Calderón de la Barca, No hay cosa como callar, comedia I 

20. BARZOQUE, der Religionscoach; "luz de saber" (Licht des Wissens); "Porque, sin dudarlo, / un diablo súcubo fue" (Denn ohne zu zögern, das war ein weiblicher Dämon); "era diablo bautizado" (sie war ein getaufter Teufel); "Por quien se dijo más bien:  / «Otro diablo que llegó.»" (Von dem eher gesagt werden könnte: "Ein weiterer Teufel, der gekommen ist"); "El seguirle es desatino" (Ihm zu folgen ist Torheit); "Es / el demonio que anda listo" (Ist der Teufel, der bereit ist); "El diablo se lo dijo" (Der Teufel sagte es); "Tu demonio, que es, sin duda,  / chismoso, sobre lascivo" (Dein Dämon, das zweifellos klatschsüchtig und lasziv ist); BARZOQUE: "Es el diablo." (Es ist der Teufel); die Fahrt entpuppt sich fast wie eine Fahrt nach Mekka: "Que te lleve, / por tan grandes desatinos." (Eine Fahrt, für so großen Unsinn)

Es wird komplizierter. BARZOQUE muss als Dämonologe oder Religionscoach tätig werden. LEONOR hofft auf mehr Licht des Wissens: ¡Cielos, concededme  / alguna luz de saber  / quién aquel tirano fuese  / de mi honor!" (Der Himmel gewährt mir etwas Licht des Wissens wer dieser Tyrann war meiner Ehre!) DON LUIS will wissen: "Pues ¿cómo sin saber que  / vos la amabais, os buscó  / esa dama?" (Nun, wie ohne das zu wissen hast du sie geliebt, sie hat dich gesucht, diese Dame?) DON JUAN: "¡Qué sé yo!" (Was weiß ich!) DON LUIS: "¿Quién la trajo?" (Wer hat sie hergebracht?) DON JUAN: "¡Yo qué sé! / Ni de saberlo he cuidado." (Ich weiß es nicht! Ich weiß nicht einmal, dass ich darauf geachtet habe).  BARZOQUE: "¿Cómo es posible, señor,  / que eso cuentes sin temor?  / Que yo, de haberlo escuchado  / ahora, aunque lo temblé  / entonces, vuelvo a temblarlo." (Wie ist es möglich, Herr, dass du ohne Angst zählst? Dass ich zugehört habe jetzt, obwohl ich gezittert habe und dann dann wieder zittere). DON LUIS: "¿Por qué?" (Warum?) BARZOQUE meint, ein weiblicher Dämon, ein sogenannter Sukkubus, das weibliche Gegenstück zum Incubus, sei im Spiel: "Porque, sin dudarlo, / un diablo súcubo fue." (Denn ohne zu zögern, das war ein weiblicher Dämon).  DON JUAN: "Calla, necio." (Halt die Klappe, du Narr). BARZOQUE: "¿Quién pudiera / ser quien en casa se hallara  / al tiempo que él en voz clara  / dijo que por verla diera  / el alma, y luego la vio,  / sino el demonio vestido  / de mujer?" (Wer hat denn zu Hause, während er mit klarer Stimme sagte, um sie zu sehen würde er seine Seele geben, und dann sah er sie, aber der Teufel hat sich als Frau verkleidet?)  [76] 

DON JUAN erzählt mehr von seiner Liebesgeschichte: "Seguirla quise, y no pude  / por un grande impedimento." (Ich wollte ihr folgen, und ich konnte nicht durch ein großes Hindernis). BARZOQUE: "Aqueso no importa al cuento." (Das spielt für die Geschichte keine Rolle).  DON JUAN: "Volví a ver si al templo acude,  / donde la vi la primera  / vez." (Ich ging zurück, um zu sehen, ob sie zur Kirche geht, wo ich sie zuerst gesehen habe). BARZOQUE: "Volvió, que aunque sagrado, / era diablo bautizado." (Sie kehrte zurück, obwohl heilig, sie war ein getaufter Teufel).  DON JUAN: "Siguiéndola, a ver quién era,  / otro acaso sucedió,  / que lo embarazó también." (Ihr folgen, um zu sehen, wer sie war, und ob ein anderer vielleicht bei ihr ist, das hat mich auch verwirrt).  BARZOQUE: "Por quien se dijo más bien:  / «Otro diablo que llegó.»" (Von dem eher gesagt werden könnte: "Ein weiterer Teufel, der gekommen ist" ). DON JUAN erzählt wie er sie schlafend in seinem Zimmer angetroffen habe: "la vi en mi cuarto dormir" (Ich sah sie in meinem Zimmer schlafen). BARZOQUE: "Acabando de decir  / que daría el alma por ella." (Nur um zu sagen dass du die Seele für sie geben würdest).  DON LUIS: "¿Cómo en tan raro suceso  / no preguntasteis quién fuese,  / ni quién allí la trajese?" (Wie hast du in so einem seltenen Fall nicht gefragt, wer sie ist, noch wer sie hat dorthin gebracht?)  DON JUAN: "¿Quién me metía a mí en eso?  / 
Si ella se quería ocultar,  / ¿preguntarla no sería  / quien era, descortesía?" (Wer sie zu mir gebracht hat? Wenn sie sich verstecken wollte, sie zu fragen wer sie sei, wäre es nicht unhöflich gewesen?)  DON LUIS: "Pues ¿qué hicisteis?" (Was hast du gemacht?)  DON JUAN: "Sin hablar, / maté la luz." (Ohne zu sprechen, habe ich das Licht ausgemacht). DON LUIS: "¿Para qué?" (wozu?) DON JUAN: "Para que ella no supiera  / tampoco allí quién yo era." (Damit sie es nicht weiß,
weder dass ich dort, noch wer ich war).  [77] 

Ihr Gerede weckt die halbe Nachbarschaft auf. DON JUAN: "No me detengas, Barzoque." (Halte mich nicht auf, Barzoque). BARZOQUE: "El seguirle es desatino." (Ihm zu folgen ist Torheit). MARCELA: "Inés, ¿qué ruido / es ése?" (Ines, was für ein Geräusch ist das?) INÉS: "Al tiempo, señora, / que Don Diego se iba, vino  / Don Juan." (Zu der Zeit, gnädige Frau, als Don Diego ging, kam Don Juan). MARCELA: "¿Qué Don Juan?" (Was für ein Don Juan?) DON JUAN: "Yo soy, / 
que sabré mejor decirlo.  / Pues ¿somos tantos Don Juanes,  / que dudas cuál haya sido?" (Ich bin es, denn ich werde es besser wissen, zu sagen wer ich bin. Nun, sind wir so viele Don Juanes? Was bezweifeln Sie, was es war?) MARCELA  [Aparte.] "Si él viene pidiendo celos,  / ¡a muy buen tiempo ha venido!" (Wenn er um Eifersucht bittet, eine sehr gute Zeit ist gekommen!) DON JUAN: "¿Quién, / en ausencia mía, ha tenido  / licencia de visitarte?" (Wer, In meiner Abwesenheit hatte die Lizenz, Sie zu besuchen?)  MARCELA  [Aparte.] "Mucho he de hacer si resisto  / la cólera; pero importa.  / Ese hombre no ha salido,  / Don Juan, de mi cuarto; y bien  / pudieras con otro estilo  / desengañarte primero,  / que entrar tan inadvertido  / barajando el alborozo  / de verte." (Ich habe viel zu tun, wenn ich mich widersetze dem Zorn; aber es ist wichtig. Dieser Mann ist nicht herausgekommen, Don Juan aus meinem Zimmer; gut Sie könnten mit einem anderen Stil so unbemerkt eingetreten sein, dass die Freude, dich zu sehen, abnimmt). DON JUAN erfindet eine Lügengeschichte. BARZOQUE: "¡Jesucristo!" (Jesus Christus!) DON JUAN: "¿Qué es esto, Barzoque?" (Was ist das, Barzoque?) BARZOQUE: "Es / el demonio que anda listo." (Ist der Teufel, der bereit ist).  MARCELA: "¿Veis que sois un embustero,  / y que encubierto y fingido,  / disimulando quién sois,  / habéis a Madrid venido  / a ver a una dama antes  / de ahora?" (Sehen Sie, dass Sie ein Lügner sind, und dass du dich verkleidest, vortäuschst, und verbirgst, wer du bist, sind Sie nach Madrid gekommen um eine Dame vorher zu sehen?) BARZOQUE [Aparte]: "El diablo se lo dijo." (Der Teufel sagte es). MARCELA: "A esto no hay satisfacción;  / y así, de mi casa idos,  / que en mi vida no he de veros." (Es gibt keine Befriedigung dafür; und so, weg von meinem Haus, dass ich dich in meinem Leben nicht mehr sehen muss). DON JUAN: "Oye, escucha." (Hey, hör zu). MARCELA: "No he de oíros, / hasta vengarme, Don Juan,  / de vos, por los propios filos." (Ich werde dich nicht hören, bis ich mich räche, Don Juan...). BARZOQUE: "Todo se sabe, señor." (Alles ist bekannt, Herr).  DON JUAN: "¿Quién puede habérselo dicho?" (Wer kann es ihr gesagt haben?) BARZOQUE: "Tu demonio, que es, sin duda,  / chismoso, sobre lascivo." (Dein Dämon, das zweifellos klatschsüchtig und lasziv ist). DON JUAN: "¿Quién será aquella mujer  / que contó que yo había sido  / el que había vuelto encubierto,  / y a Marcela se lo dijo,  / callándoselo a mi padre?" (Wer wird diese Frau sein? Wer sagte, dass ich gewesen war derjenige, der verdeckt zurückgekehrt war ...) BARZOQUE: "Yo bien sé quién será." (Ich weiß wer es sein wird). DON JUAN: "Dilo." (Sag es). BARZOQUE: "Es el diablo." (Es ist der Teufel). Für DON JUAN entpuppt sich die Fahrt fast wie eine Fahrt nach Mekka: "Que te lleve, / por tan grandes desatinos." (Eine Fahrt, für so großen Unsinn).  [78] 
 

"LEONOR 
¡Cielos, concededme 
alguna luz de saber 
quién aquel tirano fuese 
de mi honor! 
...
DON LUIS 
Pues ¿cómo sin saber que 
vos la amabais, os buscó 
esa dama?
DON JUAN 
¡Qué sé yo!
DON LUIS 
¿Quién la trajo?
DON JUAN 
¡Yo qué sé!
Ni de saberlo he cuidado. 
BARZOQUE 
¿Cómo es posible, señor, 
que eso cuentes sin temor? 
Que yo, de haberlo escuchado 
ahora, aunque lo temblé 
entonces, vuelvo a temblarlo. 
DON LUIS 
¿Por qué?
BARZOQUE 
Porque, sin dudarlo,
un diablo súcubo fue. 
DON JUAN 
Calla, necio.
BARZOQUE 
¿Quién pudiera
ser quien en casa se hallara 
al tiempo que él en voz clara 
dijo que por verla diera 
el alma, y luego la vio, 
sino el demonio vestido 
de mujer?" Pedro Calderón de la Barca, No hay cosa como callar, comedia II 

"DON JUAN 
Seguirla quise, y no pude 
por un grande impedimento. 
BARZOQUE 
Aqueso no importa al cuento. 
DON JUAN 
Volví a ver si al templo acude, 
donde la vi la primera 
vez.
BARZOQUE 
Volvió, que aunque sagrado,
era diablo bautizado. 
DON JUAN 
Siguiéndola, a ver quién era, 
otro acaso sucedió, 
que lo embarazó también. 
BARZOQUE 
Por quien se dijo más bien: 
«Otro diablo que llegó.» 
DON JUAN 
Llegó en esto mi partida: 
ausentarme determino; 
cuando, yendo mi camino, 
éste, que siempre se olvida 
de lo que más importó, 
se acordó que había dejado 
mis papeles. Enfadado,
volví a Madrid, y por no 
alborotar, quise entrar, 
con llave que yo tenía 
en mi cuarto; luz había, 
y apenas volví a mirar 
quién estaba allí, cuando a ella 
la vi en mi cuarto dormir. 
BARZOQUE 
Acabando de decir 
que daría el alma por ella. 
DON LUIS 
¿Cómo en tan raro suceso 
no preguntasteis quién fuese, 
ni quién allí la trajese? 
DON JUAN 
¿Quién me metía a mí en eso? 
Si ella se quería ocultar, 
¿preguntarla no sería 
quien era, descortesía? 
DON LUIS 
Pues ¿qué hicisteis?
DON JUAN 
Sin hablar,
maté la luz.
DON LUIS 
¿Para qué?
DON JUAN 
Para que ella no supiera 
tampoco allí quién yo era." Pedro Calderón de la Barca, No hay cosa como callar, comedia II 

"DON JUAN
No me detengas, Barzoque. 
BARZOQUE 
El seguirle es desatino... 
MARCELA 
Inés, ¿qué ruido
es ése?
INÉS 
Al tiempo, señora,
que Don Diego se iba, vino 
Don Juan.
MARCELA 
¿Qué Don Juan?
(Salen DON JUAN y BARZOQUE.)
DON JUAN 
Yo soy,
que sabré mejor decirlo. 
Pues ¿somos tantos Don Juanes, 
que dudas cuál haya sido? 
MARCELA  [Aparte.] 
Si él viene pidiendo celos, 
¡a muy buen tiempo ha venido! ... 
DON JUAN 
¿Quién,
en ausencia mía, ha tenido 
licencia de visitarte? 
MARCELA  [Aparte.] 
Mucho he de hacer si resisto 
la cólera; pero importa. 
Ese hombre no ha salido, 
Don Juan, de mi cuarto; y bien 
pudieras con otro estilo 
desengañarte primero, 
que entrar tan inadvertido 
barajando el alborozo 
de verte...
BARZOQUE 
¡Jesucristo!
DON JUAN 
¿Qué es esto, Barzoque?
BARZOQUE 
Es
el demonio que anda listo. 
MARCELA
¿Veis que sois un embustero, 
y que encubierto y fingido, 
disimulando quién sois, 
habéis a Madrid venido 
a ver a una dama antes 
de ahora?
BARZOQUE   [Aparte.] 
El diablo se lo dijo.
MARCELA 
A esto no hay satisfacción; 
y así, de mi casa idos, 
que en mi vida no he de veros. 
DON JUAN 
Oye, escucha.
MARCELA 
No he de oíros,
hasta vengarme, Don Juan, 
de vos, por los propios filos. 
BARZOQUE 
Todo se sabe, señor. 
DON JUAN 
¿Quién puede habérselo dicho? 
BARZOQUE 
Tu demonio, que es, sin duda, 
chismoso, sobre lascivo. 
DON JUAN 
¿Quién será aquella mujer 
que contó que yo había sido 
el que había vuelto encubierto, 
y a Marcela se lo dijo, 
callándoselo a mi padre? 
BARZOQUE 
Yo bien sé quién será.
DON JUAN 
Dilo.
BARZOQUE 
Es el diablo.
DON JUAN 
Que te lleve,
por tan grandes desatinos." Pedro Calderón de la Barca, No hay cosa como callar, comedia II 
 
 

21. BARZOQUE, der Liebescoach; "que el diablo no conociera  / a quien tanto le ha servido!" (dass der Teufel nicht wusste, wem es so viel gedient hat!); BARZOQUE: "¿Quién lo ignora? / Porque ¿hay mayor necedad,  / ni es posible, que ir a ver  / enojada una mujer?" (Wer ignoriert es? Denn gibt es nicht eine  größere Torheit, wütend eine Frau zu sehen?); DON JUAN: "¡Vos fuera a estas horas!" (Du gehst um diese Zeit aus!); MARCELA: "Sí, que las grandes señoras  / de noche nos visitamos."  (Ja, diese großartigen, erwachsenen Damen, Nachts besuchen wir uns); MARCELA: "¿Dónde vais?" (Wohin gehst du?) BARZOQUE: "Ved lo que pasa." (sehen was passiert); Zum Schluss kommt DON JUAN zur Erkenntnis, dass er wie manch ein Politiker oder eine Politikerin, ein Feigling war, alles bedauert und besser die Klappe gehalten hätte

Der Platz ist inzwischen voller Leute, als BARZOQUE, der Liebescoach, mit seiner Arbeit beginnt: "Toda la corte está llena  / de que eres muy entendido,  / y yo en mi vida te he oído  / decir una cosa buena." (Der ganze Platz ist voll, so dass sie sehr gut informiert sind, und in meinem Leben habe ich dich sagen gehört eine gute Sache).  DON JUAN: "¿Por qué lo dices ahora?" (Warum sagst du das jetzt?)  BARZOQUE: "Porque acabas de decir  / que a ver a Marcela has de ir." (Weil du gerade gesagt hast, dass du gehen musst, um Marcela zu sehen).  DON JUAN: "¿Y eso es malo?" (Und das ist schlecht?) BARZOQUE: "¿Quién lo ignora? / Porque ¿hay mayor necedad,  / ni es posible, que ir a ver  / enojada una mujer?" (Wer ignoriert es? Denn gibt es nicht eine  größere Torheit, wütend eine Frau zu sehen?)  DON JUAN gesteht ihm seine Liebe zu Marcela. BARZOQUE gibt ihm den Rat: "Nunca ama un favorecido  / tanto como un despreciado." (Liebt niemals einen Begünstigten so viel wie einen Verschmähten).  DON JUAN meint, es sei nicht das, er glaube an sein Vertrauen, er liebe sie ohne dass er nach ihr jage, seine Wünsche seien rational.  BARZOQUE: "Y ésa es la mayor, si infiero  / que otra el amor no ha tenido,  / que «yo olvido porque olvido,  / y yo quiero porque quiero».  / Y así, dejada por llana,  / pues querer pudiste ayer  / y olvidar hoy, y querer  / hoy para olvidar mañana,  / vamos a cómo hablarás  / a mujer que te cogió  / en tal mentira." (Und das ist das Größte, wenn ich daraus schließe, was andere Liebe nicht gehabt hat, das «Ich vergesse, weil ich vergesse, und ich will, weil ich will ». Und so, flach gelassen, Du könntest gestern lieben und heute vergessen oder wollen und heute morgen vergessen, Lass uns sprechen über die Frau, die dich gefangen hat in einer solchen Lüge). DON JUAN: "Eso no / es lo que yo siento más,  / sino pensar que mujer,  / que su retrato la ha dado,  / Barzoque, y que la ha contado  / el que yo la volví a ver,  / ya me tiene conocido." (Nicht das ist das, was ich am meisten fühle, aber an diese Frau zu denken, dass sie ihr Porträt gegeben hat, Barzoque, dass ich sie kontaktierte und sie wieder sah, du kennst mich schon). BARZOQUE: "¿Eso dudas? ¡Bueno fuera  / que el diablo no conociera  / a quien tanto le ha servido!" (bezweifelst du das? OK ich bin raus, dass der Teufel nicht wusste, wem es so viel gedient hat!) DON JUAN: "¿Hasta cuándo aquesa vana  / necedad has de creer?" (Wie lange soll ich diese eitle Dummheit glauben?) BARZOQUE: "Hasta que la vuelva a ver,  / en tratable carne humana." (Bis ich sie wieder sehe in behandelbarem menschlichem Fleisch). DON JUAN fragt sich, warum Marcela wusste, dass sie kommen würden. BARZOQUE: "¿Quieres pagarme, señor,  / todo cuanto te he servido  / mal o bien? Pues sólo pido  / que no hables más deste amor.  / Vamos a ver a Marcela,  / aunque ella enojada esté,  / y aunque a uno y otro nos dé  / cualquiera alhaja que duela,  / y no hablemos más en esto;  / que tiemblo de discurrir  / en ello." (Wollen Sie mich bezahlen, Herr, meine Arbeit als Coach, ob sie nun schlecht oder gut war? Nun, ich frage nur weil du nicht mehr von dieser Liebe sprichst. Mal sehen, Marcela, obwohl sie wütend ist, und obwohl sie dem einen und dem anderen Schmuck gibt, der weh tut, und lass uns nicht mehr darüber reden; Ich zittere, und kann kaum noch umherlaufen). DON JUAN gibt zu, dass er eifersüchtig ist und für sie da sein müsse. BARZOQUE: "Di que estás enamorado,  / y acabemos de una vez." (Sag, du bist verliebt und lassen Sie es uns hinter uns bringen). DON JUAN: "Ya lo he dicho." (Ich habe es schon gesagt). BARZOQUE: "Ella es Inés / ¿no son aquellas dos?" (Sie ist Inés. Sind das nicht die beiden?) DON JUAN: "si" (Ja). BARZOQUE: "A su casa por aquí  / vendrán." (Zu deinem Haus hier drüben werden sie kommen). [79]

BARZOQUE  und DON JUAN treffen auf MARCELA und INÉS (Agnes). MARCELA: "¿No es don Juan?" (Ist das nicht Don Juan?) INÉS: "Sí" (Ja). DON JUAN: "Pues. / ¡Señora Marcela!..." (Gut. Frau Marcela!) MARCELA: "Vamos, Inés." (Lass uns gehen, Agnes) DON JUAN: "¡Vos fuera a estas horas!" (Du gehst um diese Zeit aus!) MARCELA: "Sí, que las grandes señoras  / de noche nos visitamos."  (Ja, diese großartigen, erwachsenen Damen, Nachts besuchen wir uns)
DON JUAN: "¿De dónde venís?" (Woher kommst du?) MARCELA: "No sé" (ich weiß es nicht). DON JUAN: "Pues yo saberlo he querido." (Nun, ich wollte es wissen). MARCELA: "Una visita a hacer he ido  / al Príncipe de Condé,  / y pedirle aquel retrato  / que vos le dejasteis." (Um einen Besuch abzustatten bin ich gegangen zu dem Prinzen von Condé, und um zu fragen nach diesem Porträt, dass du bei ihm liegen gelassen hast). Es folgt ein kleiner Schlagabtausch und man will sich verabschieden. MARCELA: "...Ven, Inés." (Komm, Agnes) DON JUAN: "Barzoque, ven". MARCELA: "¿Dónde vais?" (Wohin gehst du?) BARZOQUE: "Ved lo que pasa." (sehen was passiert). DON JUAN: "Y ¿dónde vos?" (Und wohin gehst du?) MARCELA: "Yo, a mi casa." (Ich, zu meinem Haus). DON JUAN: "Pues yo voy allá también." (Nun, ich gehe auch dorthin). MARCELA: "¿A qué?" (wozu?) DON JUAN: "A que gran grosería / fuera el dejaros). (Es wäre wohl eine große Unhöflichkeit, dich hier draußen zu verlassen). MARCELA: "Mirad / que unción de la voluntad  / llaman a la cortesía  / en sus últimos alientos." (Schau, welche Salbung des Willens rufst du mit freundlicher Genehmigung, obwohl er in seinen letzten Atemzügen liegt). DON JUAN: "Por eso es justo que quiera  / que ya que se muere, muera  / con todos sus sacramentos." (Es ist also nur fair, dass ich will dass er stirbt, seit er stirbt mit all seinen Sakramenten).  MARCELA: "No habéis de pasar de aquí." (Sie dürfen nicht von hier aus gehen). DON JUAN: "Tengo de hablaros, que espero  / desenojaros." (Ich muss mit dir reden, was ich hoffe, bleib locker). MARCELA: "No quiero / desenojarme." (ich will nicht
locker sein). DON JUAN: "Yo sí; / que, hecho un yerro, disculpalle  / es justicia y es razón.  / Oíd mi satisfacción." (Wenn ich einen Fehler gemacht habe, entschuldigen Sie mich, es ist Gerechtigkeit und es ist Vernunft. Höre meine Zufriedenheit).  MARCELA: "Mirad que estáis en la calle,  / señor Don Juan." (Schau, dass du auf der Straße bleibst, Herr Don Juan). DON JUAN: "Algún día / os dije yo aqueso a vos." (Irgendwann mal, das habe ich dir gesagt).  Nun ergreift BARZOQUE, der Liebescoach, das Wort.  BARZOQUE: "Desierta la boca y tuerta  / tenía un rico mercader,  / y un sastre acertó a tener  / tuerta la boca y desierta.  / Buscando iba bocací  / el sastre, y cuando llegó  / al mercader, preguntó:  / 
«¿Tiene usarced bocasí?»  / Él, presumiendo que aquello  / burla era, con gran rigor  / dijo: «Boca-así, señor,  / tengo, ¿qué quiere para ello?»  / El sastre, muy indignado,  / creyó que las remedaba,  / y en tuertas voces le daba  / quejas de su desenfado.  / En tuertas voces también  / el mercader se ofendía:  / uno y otro presumía  / que el defecto era desdén,  / hasta que gente que allí  / a despartirlos llegó,  / los dos igualmente vio  / que tenían boca-así.  / Si entrambos de una manera  / tuerto el corazón tenéis,  / si un defecto padecéis,  / no haya vara ni tijera,  / sino consolaos los dos  / uno a otro, haciendo aquí  / amistades ante mí,  / y entraos a casa con Dios." (Ein reicher Kaufmann hatte einen Mund, der war verwüstet und schief und ein Schneider suchte zufällig einen solchen Mund und als der Schneider ankam, und den Kaufmann fragte: "Müssen Sie den Mund benutzen?", vermutete er, dass das Spott war mit großer Strenge. Er sagte: "Der Mund ist gut, Herr, Ich habe ihn, was willst du dafür? » Der Schneider, sehr empört, dachte, er würde ihn nachahmen, und mit schiefer, einäugiger Stimme gab er ihm Beschwerden über seine Nachlässigkeit. Auch mit einäugigen Stimmen
der Kaufmann war beleidigt: der eine und der andere rühmten sich, dass der Defekt verachtet würde, bis die Leute da waren um sie zu zerstreuen, die beiden sahen gleichermaßen, sie hatten so einen Mund. Wenn wir beide in gewisser Weise, haben ein einäugiges Herz, wenn Sie an einem Defekt leiden, Es gibt keine Stange oder Schere, aber trösten können sie sich gegenseitig, eins zu dem anderen, Freundschaft vor mir, und kommen Sie nach Hause mit Gott). [80]

MARCELA lässt sich nicht beirren: "Yo no he de entrar en la mía, / si la calle no dejáis." (Ich werde meine nicht betreten, wenn du die Straße nicht verlässt). DON JUAN: "Si en eso resuelta estáis, / ya se cansó mi porfía. / Id con Dios, que no entraré / en ella en toda mi vida." (Wenn Sie darin gelöst sind, meine Sturheit ist müde. Geh mit Gott, ich werde dort nicht eintreten, in meinem ganzen Leben). MARCELA: "Yo voy muy agradecida / a tanto favor." (Ich bin sehr dankbar für so viel Gunst). INÉS: "No sé / para qué le dejas ir, / si lo has de sentir después." (ich weiß nicht, warum lässt du ihn gehen, wenn du es später fühlen musst). MARCELA: "Aunque su rigor, Inés, / tanto me has visto sentir, / ya cesó el dolor cruel / al punto que él me buscó, / porque a él le buscara yo, / si no me buscara él." (Obwohl seine Strenge, Inés, Du hast gesehen, wie ich mich gefühlt habe, Der grausame Schmerz hat bereits aufgehört bis zu dem Punkt, dass er mich suchte, weil ich ihn suchen würde, wenn er mich nicht gesucht hätte). Nachdem die beiden gegangen sind, meint DON JUAN: "¿Has visto, Barzoque, igual  / rigor en tu vida?" (Hast du gesehen, Barzoque, die gleiche Strenge in Ihrem Leben?). BARZOQUE: "Sí. / En Diocleciano leí / otro, que debió ser tal / como éste, cuando mató / a un presbítero inocente..." (Ja. Bei Diokletian habe ich gelesen, ein anderer, der so gewesen sein muss wie dieser, tötete einem unschuldigen Priester ..). DON JUAN: "¡Qué humor tan impertinente / cuando estoy muriendo yo!" (Was für ein frecher Humor wenn ich sterbe!) BARZOQUE: "Ya ella en su casa se ha entrado." (Sie hat ihr Haus bereits betreten). Sie sehen wie zwei Männer eintreten. DON JUAN: "A vistos celos, / callar infamia sería."  (Bei dieser Eifersucht wäre Schweigen Schande). BARZOQUE: "Mira que no es cortesía / estorbar." (Sehen Sie, es ist keine Höflichkeit, zu stören). DON JUAN will gleich losstürmen. BARZOQUE beschwichtigt: "Mira primero / que son dos." (Schau zuerst, das sind zwei). DON JUAN: "¿No somos dos / nosotros?" (Sind wir nicht zwei?) BARZOQUE: "No, vive Dios, / que yo soy humano cero." (Nein, Gott lebt, 
dass ich menschlich eine Null bin). DON JUAN: "Por Dios, que está ya la puerta  / cerrada." (Bei Gott, die Tür ist schon geschlossen). BARZOQUE: "A crer te resuelve / que el diablo mesmo se vuelve / si la halla así." (Zu glauben, dass es dich löst, wenn du es so findest, dass der Teufel selbst zurückkehrt). DON JUAN: "Pues yo abierta / la veré." (Nun, ich öffne und werde sie sehen). BARZOQUE: "Pues ¿has de hacer / tú lo que el diablo no hiciera?" (Nun, musst du das tun? 
Wer zum Teufel hätte das nicht getan?) DON JUAN kommt herein und klopft an... LEONOR: "Y él ¿quién es?" (Und wer ist er?) MARCELA: "Él es Don Juan / de Mendoza, de Don Pedro  / de Mendoza hijo: ¡así fuera  / leal como es caballero,  / constante como es ilustre!" (Er ist Don Juan de Mendoza von Don Pedro de Mendoza der Sohn: so sei es, treu wie er ein Gentleman ist, so konstant wie illustr ist er!)  BARZOQUE   [Aparte]: "Ya me holgara, según pienso,  / que fuera diablo y no dama." (Ich werde glücklich sein, wie ich denke, dass er ein Teufel und keine Frau war).  [81]

Zum Schluss kommt DON JUAN zur Erkenntnis, dass er, wie manch ein Politiker oder eine Politikerin, ein Feigling war, alles bedauert und besser die Klappe gehalten hätte: "Tente, aguarda, que no quiero  / saber más. Porque si yo  / cobarde estuve, temiendo  / la ocasión que allí te tuvo,  / ya la sé, y así pretendo  / que ninguno sepa más  / que yo. Todo ese suceso,  / ni mi padre, ni tu hermano,  / ni ninguno ha de saberlo,  / porque si en trances de honor  / dice un discreto proverbio:  / No hay cosa como callar,  / de lo que hablé me arrepiento,  / y no quiero saber más,  / pues que no puedo hacer menos." (Warte, ich will nicht mehr wissen. Denn ich war ein Feigling und fürchtete die Gelegenheit... All das passiert, weder mein Vater noch dein Bruder, noch muss es jemand wissen, denn wenn in Trances der Ehre sagt ein diskretes Sprichwort: Es gibt nichts Schöneres als die Klappe zu halten, was ich gesagt habe, bedauere ich, und ich will nicht mehr wissen, Nun, ich kann nicht weniger tun). BARZOQUE: "Cada uno a su negocio  / está solamente atento,  / olvidados de un criado  / que está herido, porque desto  / se saque cuán malo es  / ser criado pendenciero.  / Y pues que yo soy criado  / de paz, solamente os ruego  / que consideréis, señores,  / que de los yerros ajenos  / No hay cosa como callar;  / perdonadnos, pues, los nuestros." (Jeder zu seinem Geschäft, ... wie schlimm es ist, streitsüchtig erzogen werden. Und nun, ich bin aufgewachsen im Friedens, ich bitte Sie nur das betrachten, meine Herren, dass bezüglich der Fehler anderer, Es gibt nichts Schöneres als zu schweigen. Vergib uns also unsere). [82]
 
 

"BARZOQUE 
Toda la corte está llena
de que eres muy entendido, 
y yo en mi vida te he oído 
decir una cosa buena. 
DON JUAN 
¿Por qué lo dices ahora? 
BARZOQUE 
Porque acabas de decir 
que a ver a Marcela has de ir. 
DON JUAN 
¿Y eso es malo?
BARZOQUE 
¿Quién lo ignora?
Porque ¿hay mayor necedad, 
ni es posible, que ir a ver 
enojada una mujer? 
DON JUAN 
No hay ley en la voluntad. 
¡Qué bien el Fénix de España 
dijo: En mi pena se infiere 
que el que piensa que no quiere, 
el ser querido le engaña! 
Todo el tiempo que viví, 
Barzoque, correspondido 
de Marcela, el ser querido 
me engañó; nunca creí 
que la amaba enamorado, 
hasta que probé su olvido. 
BARZOQUE 
Nunca ama un favorecido 
tanto como un despreciado. 
DON JUAN 
No es eso, sino que quien 
seguro el favor alcanza, 
creyendo a su confianza 
no sabe que quiere bien 
hasta que viene a faltar, 
introducido el temor 
una vez, se ve el amor. 
Y ¿quién me ha metido en dar 
sofísticas agudezas? 
Yo pensé que no quería 
a Marcela, cuando vía 
en ella tantas finezas; 
y hoy que su retiro veo, 
la quiero; y basta querella, 
sin que ande a caza por ella 
de razones mi deseo. 
BARZOQUE 
Y ésa es la mayor, si infiero 
que otra el amor no ha tenido, 
que «yo olvido porque olvido, 
y yo quiero porque quiero». 
Y así, dejada por llana, 
pues querer pudiste ayer 
y olvidar hoy, y querer 
hoy para olvidar mañana, 
vamos a cómo hablarás 
a mujer que te cogió 
en tal mentira.
DON JUAN 
Eso no
es lo que yo siento más, 
sino pensar que mujer, 
que su retrato la ha dado, 
Barzoque, y que la ha contado 
el que yo la volví a ver, 
ya me tiene conocido. 
BARZOQUE 
¿Eso dudas? ¡Bueno fuera 
que el diablo no conociera 
a quien tanto le ha servido! 
DON JUAN 
¿Hasta cuándo aquesa vana 
necedad has de creer? 
BARZOQUE 
Hasta que la vuelva a ver, 
en tratable carne humana. 
DON JUAN 
¿Qué intento sería, en efecto, 
dime, el de aquella mujer 
que a Marcela hizo saber 
de mi venida el efecto, 
y su retrato la dio, 
sin que a mi padre dijera 
nada, ni a mí verme quiera, 
puesto que me conoció? 
BARZOQUE 
¿Quieres pagarme, señor, 
todo cuanto te he servido 
mal o bien? Pues sólo pido 
que no hables más deste amor. 
Vamos a ver a Marcela, 
aunque ella enojada esté, 
y aunque a uno y otro nos dé 
cualquiera alhaja que duela, 
y no hablemos más en esto; 
que tiemblo de discurrir 
en ello.
DON JUAN 
En fin, a morir
estoy, Barzoque, dispuesto, 
antes que consienta que 
Marcela, aunque la ofendí, 
para vengarse de mí, 
celos con otro me dé. 
Y aquel hombre que salía 
cuando a su casa llegué, 
me da pesar. No apuré 
el lance, porque creía 
la verdad de la disculpa; 
pero habiendo visto ya 
que ella tan resuelta está 
a no hablarme, de su culpa 
me persuado; y así, juez 
he de ser de su cuidado. 
BARZOQUE 
Di que estás enamorado, 
y acabemos de una vez. 
DON JUAN 
Ya lo he dicho.
BARZOQUE 
Ella e Inés
¿no son aquellas dos?
DON JUAN 
Sí.
BARZOQUE 
A su casa por aquí 
vendrán." Pedro Calderón de la Barca, No hay cosa como callar, comedia III 

"MARCELA 
¿No es don Juan?
INÉS 
Sí.
DON JUAN 
Pues.
¡Señora Marcela!...
MARCELA 
Vamos,
Inés.
DON JUAN 
¡Vos fuera a estas horas!
MARCELA 
Sí, que las grandes señoras 
de noche nos visitamos. 
DON JUAN 
¿De dónde venís?
MARCELA 
No sé
DON JUAN
Pues yo saberlo he querido. 
MARCELA 
Una visita a hacer he ido 
al Príncipe de Condé, 
y pedirle aquel retrato 
que vos le dejasteis...
MARCELA ...
Ven, Inés.
DON JUAN 
Barzoque, ven.
MARCELA 
¿Dónde vais?
BARZOQUE 
Ved lo que pasa.
DON JUAN 
Y ¿dónde vos?
MARCELA 
Yo, a mi casa.
DON JUAN 
Pues yo voy allá también 
MARCELA 
¿A qué?
DON JUAN 
A que gran grosería
fuera el dejaros.
MARCELA 
Mirad
que unción de la voluntad 
llaman a la cortesía 
en sus últimos alientos. 
DON JUAN 
Por eso es justo que quiera 
que ya que se muere, muera 
con todos sus sacramentos. 
MARCELA 
No habéis de pasar de aquí. 
DON JUAN 
Tengo de hablaros, que espero 
desenojaros.
MARCELA 
No quiero
desenojarme.
DON JUAN 
Yo sí;
que, hecho un yerro, disculpalle 
es justicia y es razón. 
Oíd mi satisfacción. 
MARCELA 
Mirad que estáis en la calle, 
señor Don Juan.
DON JUAN 
Algún día
os dije yo aqueso a vos. 
MARCELA 
Barajóse entre los dos 
la suerte, y llegó la mía. 
BARZOQUE 
Desierta la boca y tuerta 
tenía un rico mercader, 
y un sastre acertó a tener 
tuerta la boca y desierta. 
Buscando iba bocací 
el sastre, y cuando llegó 
al mercader, preguntó: 
«¿Tiene usarced bocasí?» 
Él, presumiendo que aquello 
burla era, con gran rigor 
dijo: «Boca-así, señor, 
tengo, ¿qué quiere para ello?» 
El sastre, muy indignado, 
creyó que las remedaba, 
y en tuertas voces le daba 
quejas de su desenfado. 
En tuertas voces también 
el mercader se ofendía: 
uno y otro presumía 
que el defecto era desdén, 
hasta que gente que allí 
a despartirlos llegó, 
los dos igualmente vio 
que tenían boca-así. 
Si entrambos de una manera 
tuerto el corazón tenéis,
si un defecto padecéis, 
no haya vara ni tijera, 
sino consolaos los dos 
uno a otro, haciendo aquí 
amistades ante mí, 
y entraos a casa con Dios. 
MARCELA 
Yo no he de entrar en la mía, 
si la calle no dejáis. 
DON JUAN 
Si en eso resuelta estáis, 
ya se cansó mi porfía. 
Id con Dios, que no entraré 
en ella en toda mi vida. 
MARCELA 
Yo voy muy agradecida 
a tanto favor.
INÉS 
No sé
para qué le dejas ir, 
si lo has de sentir después. 
MARCELA 
Aunque su rigor, Inés, 
tanto me has visto sentir, 
ya cesó el dolor cruel 
al punto que él me buscó, 
porque a él le buscara yo, 
si no me buscara él. 
(Vanse las dos.)
DON JUAN 
¿Has visto, Barzoque, igual 
rigor en tu vida?
BARZOQUE 
Sí.
En Diocleciano leí 
otro, que debió ser tal 
como éste, cuando mató 
a un presbítero inocente... 
DON JUAN 
¡Qué humor tan impertinente 
cuando estoy muriendo yo! 
BARZOQUE 
Ya ella en su casa se ha entrado. 
DON JUAN 
Si el día, que en sombra va 
muriendo, alguna luz da, 
dos hombres dentro han entrado. 
BARZOQUE 
De que doy fe.
DON JUAN 
A vistos celos,
callar infamia sería. 
BARZOQUE 
Mira que no es cortesía 
estorbar.
DON JUAN 
¡Viven los cielos,
te mate!...
BARZOQUE 
Mira primero
que son dos.
DON JUAN 
¿No somos dos
nosotros?
BARZOQUE 
No, vive Dios,
que yo soy humano cero. 
DON JUAN 
Por Dios, que está ya la puerta 
cerrada.
BARZOQUE 
A crer te resuelve
que el diablo mesmo se vuelve 
si la halla así.
DON JUAN 
Pues yo abierta
la veré.
BARZOQUE 
Pues ¿has de hacer
tú lo que el diablo no hiciera? 
[Éntrase DON JUAN y da golpes.]" Pedro Calderón de la Barca, No hay cosa como callar, comedia III 

"LEONOR 
Y él ¿quién es?
MARCELA 
Él es Don Juan
de Mendoza, de Don Pedro 
de Mendoza hijo: ¡así fuera 
leal como es caballero, 
constante como es ilustre! 
BARZOQUE   [Aparte]
Ya me holgara, según pienso, 
que fuera diablo y no dama." Pedro Calderón de la Barca, No hay cosa como callar, comedia III 
 

"DON JUAN  [Aparte, a ella] 
Tente, aguarda, que no quiero 
saber más. Porque si yo 
cobarde estuve, temiendo 
la ocasión que allí te tuvo, 
ya la sé, y así pretendo 
que ninguno sepa más 
que yo. Todo ese suceso, 
ni mi padre, ni tu hermano, 
ni ninguno ha de saberlo, 
porque si en trances de honor 
dice un discreto proverbio: 
No hay cosa como callar, 
de lo que hablé me arrepiento, 
y no quiero saber más, 
pues que no puedo hacer menos. 
BARZOQUE 
Cada uno a su negocio 
está solamente atento, 
olvidados de un criado 
que está herido, porque desto 
se saque cuán malo es 
ser criado pendenciero. 
Y pues que yo soy criado 
de paz, solamente os ruego 
que consideréis, señores, 
que de los yerros ajenos 
No hay cosa como callar; 
perdonadnos, pues, los nuestros." Pedro Calderón de la Barca, No hay cosa como callar, comedia III 
 
 
 

Anmerkungen

[1] Vgl. Science Review Letters 2021, 19, Nr. 1201 und Kurse Nr. 558 Calderón de la Barca I, Nr. 648 Calderón de la Barca II, Nr. 650 Calderón de la Barca III, Nr. 637 Lope de Vega, Nr. 638 Lope de Vega II, Nr. 642 Lope de Vega III, Nr. 643 Lope de Vega IV, Nr. 563 Miguel de Cervantes I, Nr. 645 Miguel de Cervantes II, Nr. 020 Goethe: Wissenschaft, Kunst und Religion, Nr. 509 Schelling - Philosophie der Freiheit, Nr. 505 Arthur Schopenhauer I-II,  Akademie der Kunst und Philosophie
[2] Pedro Calderón de la Barca, Antes que todo es mi dama I; Fiesta que se representó a sus Majestades en el Coliseo del Buen Retiro
[3] Ib. 
[4] Ib.; zu: Wie man sich auf die gesunde Wissenschaft, so verlässt man sich auch auf die gesunde Medizin und den gesunden Arzt und nicht auf eine krankmachende Medizin mit gentechnisch veränderten Arzneien: "que nadie se cure / con médico enfermo" (dass niemand heilt mit einem kranken Arzt). Erleichterung für die Kranken verspicht man sich vom Rat der Gesunden, der sich natürlich außerhalb der kranken Wissenschaft oder Schrott-Wissenschaft befindet. "Es falso  / que no haya alivio el enfermo  / de los consejos del sano." (es ist falsch, dass es keine Erleichterung für die Kranken gibt vom Rat der Gesunden). Da sie gänzlich außerhalb der echten Wissenschaft arbeiten, bleibt nach Calderón und auch nach Cervantes selbst der klarste Kopf oder größte Erfinder aus der albernen oder geistlosen Wissenschaft ("el ingenio más claro en tonta ciencia"), ein Vertreter der sogenannten Schrott-Wissenschaft ("junk-science"), worunter man heute vor allem die grüne und rote Gentechnik, z.B. die mRNA-Technik versteht. Also auch ein Biotechnologe und Erfinder der gentechnisch veränderten Medikamente gilt nicht als echter Arzt, sondern als "el médico de honor" (Ehrendoktor): "faltara la ciencia;  / y es la cura postrera  / que el médico de honor hacer intenta." (Wissenschaft wird fehlen; und es ist die letzte Heilung, die der Ehrendoktor versucht) Vgl. Kurse Nr. 648 Calderón de la Barca II, Nr. 650 Calderón de la Barca III, Nr. 563 Miguel de Cervantes I, Nr. 645 Miguel de Cervantes II, Johann Wolfgang von Goethe I-II, Nr. 511 J.G.Fichte, Nr. 567 Gottfried Wilhelm Leibniz, Nr. 533 Aristoteles, Nr. 502 St.Thomas Aquinas, Sth. I-II (III, 13), Ib.; Zentrum für natürliche Bienentherapie 2021: Mechanistische Sichtweise in der Schulmedizin und unvorhersehbare Folgen I-II (z.B. mRNA Technologie für Impfstoffe) , Pressemitteilung 
[5] II
[6] Pedro Calderón de la Barca, Casa con dos puertas mala es de guardar, Comedia famosa I; Edición a cargo de Luis Iglesias Feijoo. Grupo de investigación Calderón de la Barca. Proyecto TC/12
[7] Ib. 
[8] II 
[9] Pedro Calderón de la Barca, Céfalo y Pocris, Comedia burlesca I; Biblioteca Virtual Miguel de Cervantes, Alicante, 2001; Fiesta que se representó a Sus Majestades día de carnestolendas, en el Salón Real de Palacio; zu: Hatte doch schon Cervantes in seinem Don Quijote (I, 18) die Nutzlosigkeit des islamischen Glaubens an Hand des feindlichen Königs Ali fanfarón (wörtlich: Ali der Angeber oder das Großmaul) beschrieben. Das Heer der Muslime enpuppt sich später als Schaf- und Hammelherde, die hinter dem Leithammel Alifanfarón bzw. dem "falschen Propheten Mohammed" hinterherläuft. Alifanfarón zieht in den Krieg wegen einer schönen Christin, die er begehrt, die aber ihr Vater "dem heidnischen Könige" nicht geben will, zumindest nicht, solanger er "nicht vorher dem Gesetze seines falschen Propheten Mohammed entsagt und sich seinem Glauben zuwendet." Sancho hat die Nase voll von dem muslimischen Gesindel, den "Spukgestalten", "verzauberten Mohren bzw. Mauren" und er wolle lieber alles im Stich lassen und "zum Teufel in die Hölle" oder nach Mekka gehen, falls es diese Leute hier wirklich gibt. Don Quijote empfiehlt ihm aber: "Geh deinen Weg lieber zu Gott, mein Sohn, ... und reite voran in jeder Richtung, die du willst." Auch Calderón nimmt in seiner Comedia burlesca indirekt Bezug auf die Stelle bei Cervantes. TABACO beschreibt die Sinnlosigkeit des Islams und den Schrecken des vertauschten Trostes, denn dieser ist ja nicht in den Moscheen, den Koranschulen (nutzlose Schultafel) zu finden oder in Mekka, sondern nur bei Christus: "El susto al consuelo trueca;  / y, andando de Ceca en Meca,  / pisen tus huellas bizarras  / campo inútil de pizarras,  / ribera agostada y seca." (Der Schrecken des vertauschten Trostes; und vorwärts vom Münzpräger nach Mekka, Treten Sie auf Ihre bizarren Fußabdrücke, nutzlose Schultafel, die Ufer ausgetrocknet und trocken), vgl. Nr. 563 Miguel de Cervantes I, Ib.
[10] Ib.
[11] Ib.
[12] Ib.
[13] Ib.
[14] II; zu: barbarische Riesen oder "Sarazenen der Wissenschaft" vgl. Anm. 4
[15] Ib.
[16] Ib. 
[17] Ib.
[18] III; zu: Wenn man sich islamisch-türkische bzw. kurdische Männer ansieht wie sie ihre Frauen unterdrücken durch Vielehe und Ehrenmorde, kann man verstehen, wenn die Frauen sagen: "¡Diablos sois los hombres!" (Teufel sind die Männer!) Nr. 644 Staats- und Rechtslehre IV, Ib.
[19] Pedro Calderón de la Barca, El diablo mudo, Jesús, María y Josep, Auto sacramental (Version I)
[20] Ib.
[21] Ib.
[22] Ib.
[23] Ib.
[24] Ib.
[25] (aus Version II)
[26] Ib.
[27] Ib.
[28] Ib.
[29] Ib.
[30] Pedro Calderón de la Barca, Don Pegote, Entremés
[31] Pedro Calderón de la Barca, Los instrumentos, Entremés, vgl. Kurse Nr. 650 Calderón de la Barca III, Nr. 644 Staats- und Rechtslehre IV, Ib.
[32] Ib.
[33] Pedro Calderón de la Barca, Loa en metáfora de la piadosa Hermandad del Refugio discurriendo por calles y templos de Madrid
[34] Ib.
[35] Pedro Calderón de la Barca, El mágico prodigioso (Der wunderthätige Magus), Gran comedia I; Edición a cargo de José María Viña Liste. Grupo de investigación Calderón de la Barca. Proyecto TC/12; Übersetztung von Johann Diederich Gries
[36] Ib.
[37] Ib.
[38] Ib.
[39] Ib.
[40] Ib.
[41] II
[42] Ib.
[43] Ib.
[44] Ib.
[45] Ib.
[46] Ib.
[47] Ib.
[48] Ib.
[49] Ib.
[50] Ib.
[51] III
[52] Ib.
[53] Ib.
[54] Ib.
[55] Ib.
[56] Ib.
[57] Ib.
[58] Ib.
[59] Ib.
[60] Ib.
[61] Ib.
[62] Ib.
[63] Ib.
[64] Ib.
[65] Ib.
[66] Ib.
[67] Ib.
[68] Ib.
[69] Ib.
[70] Ib.
[71] Ib.
[72] Pedro Calderón de la Barca, No hay cosa como callar, comedia I; Edición digital a partir de Parte diez y siete de Comedias nuevas y escogidas de los mejores ingenios de España, Madrid, Melchor Sánchez, 1622 y cotejada con la edición crítica de Ángel Valbuena Briones (Madrid, Espasa-Calpe, 1962, pp. 111-223). Al igual que en esta última edición, hemos incorporado, entre corchetes, algunas de las acotaciones de la edición de Juan Eugenio Hartzenbusch
[73] Ib.
[74] Ib.
[75] Ib.
[76] II
[77] Ib.
[78] Ib.
[79] III
[80] Ib.
[81] Ib.
[82] Ib.
 
 








Calderón de la Barca


Calderón de la Barca
 


Pietro di Francesco degli Orioli, San Michele, Siena Pinacoteka
Der Erzengel Michael wägt die Seelen, mit dem Fuß hält er Luzifer bzw. Allah in Schach
 
 


Jusepe de Ribera, La Inmaculada Concepción, 1637, Öl auf Leinwand, 220 x 160 cm, Museo Nacional del Prado, Madrid 

Viele Marienbilder wie La Inmaculada Concepción von Jusepe de Ribera, Peter Paul Rubens, Lucas Valdéz (1661-1725) oder Cosmas Damian Asam (1718-20, Benediktinerabtei Weingarten) zeigen Maria, auch mit ihrem Sohn auf dem Arm, über dem Drachen bzw. über den am Boden liegenden Feinden (z.B. Moslems bzw. Türken) stehend. Christus wird später sagen: «Contra mí es quien no es conmigo» ("Gegen mich ist, wer nicht bei mir ist"),  wer gegen Christus handelt, wie die Antichristen und Muslime, wird mit "el reino de Belcebú" (dem Königreich Beelzebub) untergehen; über "Belcebú" (Beelzebub), "Demonio" (Teufel) oder die Zeichen der Muslime (Halbmond, Moschee, Allah, Mohammed) kann man sagen, dass sie "diabólicos" (teuflisch) sind: "no son divinos portentos,  / sino diabólicos, pues  / los haces, ya lo sabemos,  / en virtud de Belcebú." (dass diese Zeichen, keine göttlichen Zeichen sind, sondern teuflisch, na ja, sie handeln, wie wir bereits wissen, im Auftrag von Beelzebub). Osmanen oder Muslime versuchten immer wieder gegen die Christen zu kämpfen, dabei hatte doch schon Cervantes in seinem Don Quijote (I, 18) die Nutzlosigkeit des islamischen Glaubens an Hand des feindlichen Königs Ali fanfarón (wörtlich: Ali der Angeber oder das Großmaul) beschrieben, Das Heer der Muslime enpuppt sich später als Schaf- und Hammelherde, die hinter dem Leithammel Alifanfarón bzw. dem "falschen Propheten Mohammed" hinterherläuft.

Nicht Ethnien sind entscheidend, also zu fragen, wer ist türkisch oder maurisch, reicht nicht aus, denn es gibt auch türkische oder afrikanische Christen, sondern man muss fragen, welcher Dieb ist so boshaft: "¿cuál de aquestos ladrones es el malo? " (Welcher dieser Diebe ist der Böse?), dass er Kirchen, Gott und Himmel für sich beansprucht und stiehlt wie der Muslim, der seinen Allah mit seinem falschen Mohammed an die Stelle Gottes setzt: "¡por Jesucristo!,  que son ladrones del cielo" (bei Jesus Christus! Wer sind Diebe des Himmels?). Dann kann man wirklich ausrufen: "¡Qué gentil bellaquería!" (Was für eine heidnische Spitzbüberei!) Noch heute versuchen Islamwissenschaftler Allah an die Stelle Gottes zu setzen und stoßen dabei in Europa nicht auf taube Ohren. Sogar Kindern wird die Irrlehre verabreicht, obwohl sie noch "tiernas flores" (zarte Blumen) sind; dabei müssen sie vor den "aires impíos" (gottlosen bzw. ruchlosen Lüften) der islamischen Irrlehre geschützt werden. Vgl. Kurse Nr. 647 Peter Paul Rubens, Nr. 650 Calderón de la Barca III, Nr. 563 Miguel de Cervantes I, Nr. 645 Miguel de Cervantes II, Akademie der Kunst und Philosophie
 
 


El Greco, the Annunciation
 
 
 

Pedro Calderón de la Barca
Akademie der Kunst und Philosophie / Academy of Arts and Philosophy
DI. M. Thiele, President and international Coordinator
M. Thiele College of Beetherapy / Academy of Arts and Philosophy / Sciences

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Zur Philosophie und Kulturgeschichte von Byzanz, des Mittelalters, der Schule von Chartres, der Renaissance, des Barock, der Aufklärung, des Idealismus, der Romantik vgl. Kurse:Nr. 551 G.W.F. Hegel I, Nr. 660 G.W.F. Hegel II, Nr. 511 Johann Gottlieb Fichte I, Nr. 658 Johann Gottlieb Fichte II, Nr. 509 F.W.J. Schelling I, Nr. 510 F.W.J. Schelling II, Nr. 513 F.W.J. Schelling III, Nr. 505 Arthur Schopenhauer I-II, Nr. 663 Arthur Schopenhauer III, Nr. 531 Platon, Nr. 533 Aristoteles, Nr. 623 Johann Ludwig Wilhelm Müller, Nr. 020 Johann Wolfgang von Goethe I-II, Nr. 673 Johann Wolfgang von Goethe III, Nr. 553 Friedrich Schiller I-II, Nr. 675 Friedrich Schiller III, Nr. 554 Friedrich Hölderlin I-II, Nr. 512 Novalis I, Nr. 671 Novalis II, Nr. 677 Jean Paul, Nr. 667 Romantische Kunst und Philosophie I, Nr. 669 Romantische Kunst und Philosophie II, Nr. 630 Johann Ludwig Tieck, Nr. 631 Adelbert von Chamisso, Nr. 567 Gottfried Wilhelm Leibniz, Nr. 665 Molière, Nr. 622 Victor Hugo I, Nr. 674 Victor Hugo II, Nr. 629 Voltaire I-II, Nr. 679 Laurence Sterne, Nr. 621 Lord Byron I, Nr. 676 Lord Byron II, Nr. 628 Percy Bysshe Shelly, Nr. 561 Sir Walter Scott, Nr. 555 Angelus Silesius, Nr. 634 Hans Sachs, Nr. 619 Franz Werfel, Nr. 680 Nikos Kazantzakis, Nr. 588 Johann Wilhelm Ludwig Gleim, Nr. 550 Fjodor M. Dostojewskij I-II, Nr. 506 Wladimir Solowjew, Nr. 664 Philosophie der Kunst, Nr. 661 Philosophie der Geschichte, Nr. 659 Wissenschaftslehre I, Nr. 666 Wissenschaftslehre II, Nr. 681 Wissenschaftslehre III, Nr. 682 Wissenschaftslehre IV, Nr. 683 Wissenschaftslehre V, Nr. 684 Wissenschaftslehre VI, Nr. 545 Sittenlehre I-II, Nr. 614 Sittenlehre III, Nr. 544 Staats- und Rechtslehre I-II, Nr. 641 Staats- und Rechtslehre III, Nr. 644 Staats- und Rechtslehre IV, Nr. 655 Staats- und Rechtslehre V, Nr. 618 St. Ephraim der Syrer, Nr. 617 St. Cyrill von Alexandrien, Nr. 616 St. Gregor von Nazianz, Nr. 613 St. Gregor von Nyssa, Nr. 612 St. Johannes Chrysostomos, Nr. 611 St. Johannes Cassianus, Nr. 627 St. Basilius der Große, Nr. 625 Theodorus Abucara, Nr. 624 Byzantinische Wissenschaft / Philosophie, Nr. 653 St. Cyprianus, Nr. 609 St. Athanasius der Große, Nr. 605 St. Irenaeus von Lyon, Nr. 604 St. Hildegard von Bingen, Nr. 600 St. Johannes von Damaskus, Nr. 599 St. Petrus Venerabilis, Nr. 581 Bernhard von Chartres, Nr. 580 Wilhelm von Conches, Nr. 578 Pierre Abaelard, Nr. 574 Johannes von Salisbury, Nr. 577 Petrus Lombardus, Nr. 576 Gilbert de la Porrée / Gilbert von Poitiers, Nr. 565 Johannes Scotus Eriugena, Nr. 575 Thierry de Chartres, Nr. 571 Alanus ab Insulis, Nr. 572 Anselm von Canterbury, Nr. 570 St. Hilarius von Poitiers, Nr. 568 Nicolaus Cusanus I, Nr. 568 Nicolaus Cusanus II, Nr. 568 Nicolaus Cusanus III, Nr. 564 St. Ambrosius, Nr. 564 St. Augustinus I, Nr. 601 St. Augustinus II, Nr. 654 St. Augustinus III, Nr. 579 St. Albertus Magnus, Nr. 500 St. Thomas von Aquin I, ScG, Nr. 501 St.Thomas von Aquin II,  Sth I., Nr. 502 St.Thomas von Aquin III, Sth. I-II, Nr. 582 St.Thomas von Aquin IV, Sth II-II, Nr. 583 St.Thomas von Aquin V, Sth. III, Nr. 566 Meister Eckhart, Nr. 562 Dante Alighieri I-II, Nr. 672 Dante Alighieri III, Nr. 558 Calderón de la Barca, Nr. 648 Calderón de la Barca II, Nr. 650 Calderón de la Barca III, Nr. 651 Calderón de la Barca IV, Nr. 563 Miguel de Cervantes I, Nr. 645 Miguel de Cervantes II, Nr. 637 Lope de Vega I, Nr. 638 Lope de Vega II, Nr. 642 Lope de Vega III, Nr. 643 Lope de Vega IV, Nr. 652 Juan Ruiz de Alarcón, Nr. 632 Ginés Pérez de Hita, Nr. 633 Luis Vaz de Camões, Nr. 678 François Rabelais, Nr. 557 Ludovico Ariosto I-II, Nr. 668 Ludovico Ariosto III, Nr. 556 Torquato Tasso, Nr. 552 William Shakespeare I-II, Nr. 559 Wolfram von Eschenbach, Nr. 560 Walter von der Vogelweide, Nr. 662 Gottfried von Strassburg, Akademie der Kunst und Philosophie / Académie des sciences

Nr. 320 Romanische Kunst und Architektur, Nr. 350 Byzantinische Kunst und Architektur, Nr. 325 Kunst und Architektur der Gothik, Nr. 326 Kunst und Architektur der Renaissance, Nr. 586 Tizian, Nr. 591 Paolo Veronese, Nr. 597 Correggio, Nr. 670 Annibale Carracci, Nr. 520 Rembrandt, Nr. 598 El Greco, Nr. 620 Giovanni Battista Tiepolo, Nr. 590 Giovanni Bellini, Nr. 656 Andrea Solari, Nr. 657 Bernadino Luini, Nr. 587 Andrea Mantegna, Nr. 595 Jan van Eyck, Nr. 635 Rogier van der Weyden, Nr. 640 Stefan Lochner, Nr. 646 Michael Pacher, Nr. 647 Peter Paul Rubens, Nr. 649 Giotto di Bondone, Nr. 626 Luca Signorelli, Nr. 610 Piero della Francesca, Nr. 596 Perugino, Nr. 522 Raffael (Raffaello Sanzio), Nr. 523 Sandro Botticelli, Nr. 602 Benozzo Gozzoli, Nr. 606 Fra Angelico, Nr. 607 Pinturicchio, Nr. 608 Domenico Ghirlandaio, Nr. 593 Filippo Lippi, Nr. 594 Filippino Lippi, Nr. 589 Albrecht Dürer, Nr. 603 Bernard van Orley, Nr. 615 Ambrogio da Fossano detto il Bergognone, Nr. 636 Eugène Delacroix, Nr. 639 Bartolomé Esteban Murillo, Akademie der Kunst und Philosophie



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Letzte Bearbeitung:17.05.2021