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Nr. 609 St. Athanasius der Große, St Athanasius the Great, Doctor of the Church, also called "Pillar of the Church" and "Champion of Christ's Divinity", "Father of Orthodoxy"

Orationes contra Arianos, Contra Gentes, De incarnatione verbi, Vita Antonii 


St Athanasius, sainted bishop of Alexandria and Doctor of the Church. He was the greatest champion of Catholic belief on the subject of the Incarnation, particularly on Christ's true humanity and divinity, in the Patristic Church, and in his lifetime earned the characteristic title of "Father of Orthodoxy", by which he has been distinguished every since

 St Athanasius was exiled "three times by general councils or synods dominated by Arian bishops, twice by order of the Emperor. He was slandered, condemned by a false council, tried and acquitted of various absurd charges. But nowadays he is "a principal instrument after the Apostles by which the sacred truths of Christianity have been secured and conveyed to the world."

"Ariomaniten" oder "Ariusnarren" ist bei den Alexandrinern und besonders bei Athanasius stehende Bezeichnung und äusserst beliebtes Wort für die Arianer
 

Luca Signorelli, Madonna col Bambino, la Trinità, sant'Agostino e sant'Atanasio d'Alessandria e arcangeli

 

 
 
 
 
 

 

Aus dem Inhalt:
 
 

1. Leben und Werk

Athanasius wurde um 295 in Alexandrien / Ägypten geboren, er nahm 325 als Diakon am 1. Konzil von Nicäa teil. 328 wurde er zum Patriarchen von Alexandrien ernannt. Er verteidigte das Christentum vehement gegen die Lehre des Arianismus und nannte die Arianer "Ariusnarren", so wie man heute die Mohammedaner "Mohammednarren" nennen könnte. Da der Staat damals die arianische Lehre vertrat, musste er 17 Jahre im Exil verbringen, und lebte unter anderem in Trier (335 - 337) und Rom (339 - 345). Er verfasste zahlreiche Schriften gegen den Arianismus, viele Briefe, exegetische und pastorale Werke. Athanasius, auch der Große, Doktor Kirche, oder "Vater der Orthodoxie" genannt, starb am 2. Mai 373 in Alexandria und wurde 1568 zum Kirchenlehrer erhoben. Auch die orthodoxe Kirche ehrt ihn als Kirchenvater. 

Als Hauptwerk des hl. Athanasius (295-373) dürfen seine drei großen Reden gegen die Arianer gelten. Die Numerierung dieser drei Reden als erste, zweite, dritte ist die ursprüngliche und von Cyrill von Atexandrien für die dritte und von Theodoret für die zweite bezeugt. Doch wurde schon frühzeitig mit ihnen ad episcopos Aegypti et Libyae epistuta encyclica vereinigt und bald als erste — so von Theodorus von Pharan — bald als vierte Rede gegen die Arianer — so von Severus von Alexandrien — gezählt. Daher rührt auch die verschiedenartige Zitierung der Reden I—III bei den Philosophen und ihre abweichende Zählung in den Handschriften. In diesem breitangelegten dreiteiligen Werke des Athanasius, dem temperamentvollen Zeugnis eines scharfen Verstandes wie umfassender Schriftkenntnis, ist der einheitliche Grundgedanke: Christus wahrer Gottessohn und Gott, leicht zu erkennen. Ein beträchtlicher Teil der ersten Rede enthält eine mehr prinzipielle Erörterung metaphysischer und logischer Fragen: Ewigkeit, Zeugung, Unveränderlichkeit des Wortes, bietet aber doch auch häufig genug nur eine Kommentierung biblischer Texte. Die zweite Rede ist die Fortsetzung der kritisch-apologetischen Exegese der andern drei Stellen, und die dritte Rede bietet eine aphoristische Aneinanderreihung der übrigen arianischen Instanzen und ihre jeweilige exegetische Widerlegung durch Athanasius.

Atanasius bringt es auf den Punkt, was es mit den Irrlehren auf sich hat: "Alle Häresien, die durch Abfall von der Wahrheit entstanden, haben offenbar ein Wahngebilde sich ausgesonnen, und ihre Gottlosigkeit ist längst allen offenkundig geworden. dass ja die, die solches ausgeheckt haben, von uns geschieden sind, ist doch wohl klar, wie ja der selige Johannes geschrieben hat: Die Anschauung solcher Leute hätte mit der unsrigen nie harmoniert noch auch harmoniere sie heute (1.Joh 2,19). Deshalb zerstreuen sie auch, wie der Heiland gesagt hat (Luk. 11,23), mit dem Teufel, sie, die nicht mit uns sammeln, und warten, bis die Leute schlafen, um dann ihr eigenes tödliches Gift auszusäen und so Genossen im Tode zu gewinnen. Eine von den Irrlehren nun und zwar die jüngste, die eben erst als Vorläuferin des Antichrist ausgezogen ist, die sogenannte arianische, listig und verschlagen, sieht, wie ihre älteren Schwestern, die andern Irrlehren, vor aller Welt gebrandmarkt wurden. Deshalb sucht sie sich heuchlerisch mit den Aussprüchen der Schrift zu decken wie schon ihr Vater, der Teufel, und will sich den Wiedereintritt in das Paradies der Kirche erzwingen, um unter der Maske des Christentums durch ihre verführerischen Fehlschlüsse, etwas Vernünftiges ist ja bei ihr nicht zu finden, den einen und andern zu einer falschen Vorstellung von Christus zu verleiten." Und sie hat ja wirklich schon einige Unbesonnene irregeführt und zwar so, dass deren Schädigung nicht auf das Anhören beschränkt blieb, sondern dass sie, nunmehr in ihrer Verblendung das Bittere süß wähnen und die abscheuliche Irrlehre schön nennen. Athanasius hält es daher für nötig, "den geschlossenen Panzer dieser hässlichen Irrlehre zu öffnen und euch deren übelriechende Torheit nachzuweisen, damit die ihr ferne Stehenden sie noch mehr fliehen, die von ihr bereits Betrogenen aber zu besserer Einsicht kommen, die Augen ihres Herzens öffnen und erkennen, dass, wie die Finsternis nicht Licht und die Lüge nicht Wahrheit ist, so auch die arianische Irrlehre nicht schön ist, dass aber auch die, welche diese Leute noch Christen nennen, in gar schwerer Täuschung befangen sind, da sie weder die Schrift verstehen noch überhaupt das Christentum und seinen Glauben kennen." [1] 
 

2. Geistig gesund und psychisch krank; Namen des Stifters der Irrlehren, "Ariusnarren", "Mohammednarren"

Doch wohl kein Christ könnte dies mitanhören, "noch auch würde man den, der solche Sprache zu führen sich erdreistete, für geistig gesund halten", weshalb auch heute Moslems oder Islamisten in Europa oft als psychisch krank bezeichnet werden. Denn an Stelle von Christus haben sie den Arius, wie die Mohammedaner den Mohammed, wie die Manichäer den Manichäus (Manichäus, so bei den Lateinern genannt, bei den Griechen Manes, bei den Persern Mani, war ein Irrlehrer des dritten Jahrhunderts, dessen Lehrsystem sich aus chaldäischen, persischen, buddhistischen und christlichen Elementen zusammensetzt.) , anstatt Moses und der übrigen Heiligen einen gewissen Sotades (Sotades, aus Maroneia in Thessalien gebürtig, lebte im dritten vorchristlichen Jahrhundert und war ein obszöner Schriftsteller), der selbst den Heiden zum Gespötte ist, und die Tochter des Herodias aufgebracht. Denn des ersteren gebrochene und weibische Manier hat Arius nachgemimt, indem auch er Thalien schrieb. Der letzteren aber suchte er es im Tanze gleichzutun, indem er in seinen Schmähungen auf den Heiland tanzte und scherzte, "so dass die, welche der Irrlehre anheimfallen, sinnverwirrt und unverständig werden, den Namen des Herrn der Herrlichkeit mit der Ähnlichkeit eines Bildes von einem vergänglichen Menschen vertauschen" und anstatt Christen sich fortan Arianer bzw. Moslems nennen und "damit ihre Gottlosigkeit kennzeichnen. Denn mit Ausflüchten mögen sie sich nicht behelfen noch auch, wenn sie Schmach trifft, die, welche nicht ihresgleichen sind, verdächtigen wollen, indem sie auch in gleicher Weise die Christen nach ihren Lehrern benennen (dass die Katholiken von den Arianern "Athanasianer' genannt wurden, berichtet der hl. Augustinus in Opus imperf. lib.I c, 75), um so auch selbst wieder wie jene als Christen dazustehen und bezeichnet zu werden. [2] 

So wurde, während wir alle nach Christus Christen sind und heißen, die Irrlehrer nach dem Stifter der Sekte genannt, wie die Mohammedaner nach Mohammed, vor Zeiten Marcion (Marcion, in Sinope in Pontus geboren, kam um 140 nach Rom und, als seine Anschauungen von der Kirche zurückgewiesen wurden, stiftete er, an den Gnostiker Cerdo sich anschließend, die gnostische Sekte der Marcioniten, wie sie gewöhnlich heißen. Die Sekte verbreitete sich rasch und weithin; noch im fünften Jahrhundert existierte sie in verschiedenen Ländern) der Stifter einer Irrlehre, ausgestoßen und die, welche zu dem standen, der ihn ausstieß, behielten den Namen "Christen" bei, die Anhänger Marcions aber hießen fortan nicht mehr Christen, sondern Marcionisten. So teilten auch Valentin (Valentin, nach des lrenäus Bericht etwa 185 von Alexandrien nach Rom gekommen und nach Epiphanius auf Cypern gestorben, begründete gleichfalls ein gnostisches System mit einer reich entwickelten Äonenlehre. Die Valentinianer teilten sich in zwei Hauptzweige, einen orientalischen, hauptsächlich in Syrien und Ägypten verbreitet, und einen italischen, dessen Hauptsitze Rom und Gallien waren. Diese Sekte wurde besonders von Irenäus und Tertullian bekämpft, erhielt sich aber doch bis ins vierte Jahrhundert.), Basilides (Basilides, wie die beiden genannten zu den Hauptvertretern des Gnostizismus zählend, lebte unter Hadrian in Alexandrien und die von ihm begründete Sekte lebte bis gegen 400 fort) , Manichäer und Simon der Magier (Der in der Apostelgeschichte (c. 8, 9 ff.) erwähnte Simon Magus aus Giddon in Samarien galt den Vätern als Patriarch der Häretiker. Charakteristisch für seine Lehre ist seine emanatistische Schöpfungstheorie) ihren Anhängern ihren eigenen Namen mit, und so werden die einen Valentinianer, die andern Basilidianer, die dritten Manichäer, die vierten Mohammedaner und die letzten Simonianer und wieder andere nach den Phrygiern aus Phrygien (Die Phrygier, wie die Montanisten nach ihrer Heimat gewöhnlich hießen, sind die Anhänger des Montanus aus Ardaban an der Grenze von Mysien und Phrygien, der nach der Mitte des zweiten Jahrhunderts mit dem Anspruch auftrat, das Organ des verheißenen Parakleten zu sein. Die eigentliche Form der Offenbarung sahen sie in der Ekstase, und sie forderten eine strenge Sittlichkeit. Ihr Hauptvertreter und Verteidiger war Tertullian. Die Sekte erhielt sich lebenskräftig bis ins achte Jahrhundert.) und nach Novatus Novatianer genannt (Bei einer Papstwahl im Jahre 251 unterlegen, trat Novatus als Gegenbischof auf. Bald nahm das Schisma auch einen sachlichen Charakter an. Papst Cornelius gewährte den in der Verfolgung Abgefallenen Verzeihung, Novatian verweigerte sie. Die durch ihn ins Leben gerufene Sekte, die theoretisch wie praktisch auch an der Wiedertaufe der von Häretikern Getauften festhielt, gewann namentlich im Orient an Ausdehnung und bestand bis ins siebte Jahrhundert.). Die sich den Irrlehrern anschließen wie die Molsems, "tragen, wenn sie auch Tausende zu Nachfolgern haben, doch jedenfalls den Namen des Stifters der Irrlehre. So wurden, als nach dem Tode des Arius viele von den Seinigen ihm folgten, gleichwohl die Gesinnungsgenossen des Arius nach ihm benannt und Arianer geheißen. Ein auffallender Beweis hierfür ist ja doch auch folgende Tatsache: Die Heiden, die auch jetzt noch in die Kirche eintreten und den Aberglauben an ihre Götzenbilder aufgeben, nehmen nicht den Namen ihrer Katecheten an, sondern den des Erlösers, und statt Heiden heißen sie von nun an Christen. Die aber zu jenen übertreten oder überhaupt alle, die von der Kirche zur Irrlehre überspringen, geben den Namen Christi auf" und heißen nunmehr Arianer oder Moslems, da sie ja nicht mehr den Glauben Christi besitzen, sondern Erben des muslimischen oder "arianischen Wahnsinns" geworden sind. [3] 

Wie sind also sie Christen, wenn sie doch keine Christen, sondern Ariomaniten sind (Ariomianiten, d.h. Ariusnarren ist bei den Alexandrinern und besonders bei Athanasius stehende Bezeichnung und äußerst beliebtes Wort für die Arianer, wie heute Mohammed-Narren, Moslem-Narren, "Verrückte, Dorftrottel, Moslems", "Cat-Stevens-Trottelpartei" für Anhänger der Mohammedaner, insbesondere wenn sie die Fatwa gegen Rushdie befürworten) Oder wie gehören die zur katholischen Kirche, die den katholischen Glauben abgeschüttelt und schlimme Neuerungen ausgeheckt haben, welche die Aussprüche der göttlichen Schriften unbeachtet lassen, dafür aber die Thalien des Arius oder den Koran eine neue Weisheit nennen? Mit Recht reden sie von einer neuen Weisheit, verkünden sie ja doch eine neue Irrlehre. [4] 
 

3. Arianische Thalia, Faustus, der Manichäer und andere Irrlehrer; Verirrung des Arius und später des Mohammed, weshalb sie auch als "christusfeindlich" und als "Vorläuferin des Antichrist" angesehen wurde, die Lehren ungereimt und "offenbar mit der Wahrheit im Widerspruch", "unsinniges und törichtes Zeug", wenn aber ihre Worte ungeprüft bleiben, so glaubt man, sie hätten etwas Vernünftiges gesagt: "Wenn man sie aber logisch untersucht, so wird es sich herausstellen, dass sie bittern Spott und Hohn verdienen"

Der Anfang der arianischen Thalia lautet so: "Nach dem Glauben der Auserwählten Gottes, der Gottesgelehrten, der heiligen Kinder und der Rechtgläubigen, die den Hl. Geist Gottes empfangen haben, habe ich von denen, die Anteil haben an der Weisheit, den Gebildeten, den von Gott Unterrichteten, den in allen Dingen Weisen folgendes gelernt. In ihre Fußtapfen trat ich, gleicher Gesinnung, der hochberühmte, der ich schon viel um der Herrlichkeit Gottes willen erduldet habe, und von Gott unterrichtet gewann ich Weisheit und Erkenntnis". Die abstoßenden und von Gottlosigkeit strotzenden Possen aber, die er in ihr reißt, sind etwa folgende: "Nicht immer war Gott Vater, sondern es war einmal, da Gott allein war und noch nicht Vater war; später aber kam der Vater dazu. Nicht immer war der Sohn; denn als alles aus dem Nichtseienden entstand, und alle geschöpflichen und gemachten Wesen wurden, da ist auch das Wort Gottes aus Nichtseiendem geworden, und es war einmal, da es nicht war, und war nicht, bevor es wurde, sondern es hatte selbst auch einen Anfang der Schöpfung. Denn es war, sagt er, Gott allein, und noch nicht war das Wort und die Weisheit. Als er dann uns erschaffen wollte, da machte er irgendeinen und nannte ihn Wort und Weisheit und Sohn, um durch ihn uns zu schaffen. Zwei Weisheiten nun, sagt er, gebe es: eine, welche die eigentliche ist und mit Gott existiert, und in dieser Weisheit sei der Sohn entstanden und wegen der Teilnahme an ihr Weisheit und Wort bloß genannt worden. Denn die Weisheit, sagt er, wurde durch die Weisheit nach dem Willen des weisen Gottes. So, sagt er, gebe es auch ein zweites Wort in Gott neben dem Sohn, und nur wegen der Teilnahme an ihm sei hinwiederum der Sohn selbst aus Gnade Wort und Sohn genannt worden." Es ist aber auch das eine ihrer Irrlehre eigene Ansicht, die in andern ihrer Schriften vertreten wird, dass sie denken: "Es gibt viele Kräfte, und die eine ist Gott von Natur eigen und ewig; Christus ist aber wieder nicht die wahre Kraft Gottes, sondern auch eine der sogenannten Kräfte, von denen eine, die Heuschrecke und die Raupe (Joel 2,25), nicht bloß eine Kraft, sondern eine große Kraft genannt wird, die andern aber in großer Anzahl vorhanden und dem Sohne ähnlich sind, von denen auch David in seinen Psalmen singt: "Der Herr der Kräfte" (Ps 23,10). Und von Natur ist auch das Wort wie alle Wesen veränderlich, aber durch seinen eigenen freien Willen bleibt es gut, solange es will. Wenn es aber will, kann es sich auch verändern wie wir, da es veränderlicher Natur ist. Denn deshalb, sagt er, hat auch Gott, da er voraussah, dass es gut sein werde, zum voraus ihm diese Herrlichkeit gegeben, die es als Mensch hernach auch durch seine Tugend erlangte, so dass es Gott wegen seiner Werke, die er vorhersah, schon in solchem Zustand entstanden sein ließ." [5] 

Wieder wagte er zu behaupten, dass das Wort auch nicht wahrer Gott sei. Wenn es aber auch Gott genannt werde, so sei es doch nicht wahrer Gott, sondern durch die Teilnahme an der Gnade werde es auch wie alle andern bloß dem Namen nach Gott genannt. Und da alle dem Wesen nach Gott fremd und unähnlich seien, so sei auch das Wort in allem dem Wesen und der Eigentümlichkeit des Vaters fremd und unähnlich; es gehöre vielmehr zu den gewordenen und geschaffenen Wesen und sei eins von ihnen. Mit diesen Behauptungen schrieb er, wie wenn er dem Teufel in seiner Verwegenheit hätte folgen wollen, in seiner Thalia nieder, dass also auch dem Sohn der Vater unsichtbar sei, und es könne das Wort seinen Vater weder sehen noch auch genau und vollkommen erkennen, aber auch, was es erkenne und sehe, wisse und sehe es nur in dem ihm entsprechenden Maße, wie auch wir nur nach dem Maße eigener Kraft erkennen. Denn auch der Sohn, sagt er, kenne nicht nur den Vater nicht genau, denn es fehle ihm das Vermögen, ihn zu erfassen, sondern es erkenne der Sohn nicht einmal sein eigenes Wesen, weil die Wesenheiten des Vaters, des Sohnes und des Hl. Geistes der Natur nach geteilt, gesondert, getrennt, gegenseitig sich fremd seien und in keiner Gemeinschaft miteinander stehen, und, wie er selbst sagte, dem Wesen wie der Herrlichkeit nach von einander durchaus unendlich verschieden seien. Das Wort nun, sagt er, stehe in Bezug auf die Ähnlichkeit der Herrlichkeit und des Wesens beiden, dem Vater wie dem Hl. Geiste, ganz ferne. In solchen Worten also drückte der Gottlose sich aus und behauptet, dass der Sohn für sich gesondert sei und mit dem Vater in gar keiner Gemeinschaft stehe. Das sind Auszüge aus den "Hirngespinsten", die in der "lächerlichen Schrift" des Arius sich finden, wie später Cusanus ähnliche "Hirngespinsten" in der "lächerlichen Schrift" des Koran aufzeigt. [6] 

Wer durchschaut nicht, wenn er auf das Nachfolgende stößt, seine Gottlosigkeit ebenso wie den nachgefolgten "hinterlistigen Betrug"? Wer entsetzt sich nicht ob solcher Gotteslästerungen? Der Himmel entsetzte sich, wie der Prophet sagt (Jer. 2,12), und die Erde erzitterte bei der Übertretung des Gesetzes. Die Sonne aber zürnte noch mehr, und da sie damals die dem uns allen gemeinsamen Herrn zugefügten körperlichen Misshandlungen, die er freiwillig für uns litt, nicht mitansehen konnte, wandte sie sich ab, zog ihre Strahlen ein und entzog jenem Tag das Sonnenlicht (Luk. 23,45). Wie soll aber nicht ob der Gotteslästerungen des Arius die ganze Natur der Menschen sprachlos werden, die Ohren verstopfen, die Augen schließen, damit sie derlei Dinge nicht hören noch den, der solches geschrieben, sehen könne? Und wird nicht noch mit mehr Recht der Herr selbst diesen in ihrer Gottlosigkeit und Undankbarkeit die Worte zurufen, die er durch den Propheten Oseas vorhergesagt hat: "Wehe ihnen, weil sie abtrünnig wurden von mir; elend sind sie, weil sie gefrevelt haben wider mich. Ich erlöste sie, doch sie redeten Lügen gegen mich" (Oseas 7,13 ff.). Und kurz hernach: "Und sie sannen wider mich Böses, sie wandten sich dem Nichts zu". Denn indem sie sich vom seienden Worte Gottes abwandten und sich das nichtseiende erdichteten, sind sie in das Nichts gefallen. Deshalb stieß ja auch die allgemeine Synode von Nicäa 325 den Arius, der dies behauptete, aus der Kirche aus und belegte ihn mit dem Banne, da sie seine Gottlosigkeit nicht ertragen konnte. Auch fürderhin betrachtete man die Verirrung des Arius und später des Mohammed als Häresie, weshalb sie auch als "christusfeindlich" und als "Vorläuferin des Antichrist" angesehen wurde. Ein so gewichtiges Urteil über die gottlose Häresie genügt nun vollauf, um alle zur Flucht vor ihr zu bestimmen. Doch da einige von den sogenannten Christen, wie bereits früher bemerkt, entweder aus Unwissenheit oder aus Verstellung meinen, dass die Häresie der Wahrheit gleichgültig gegenüberstehe, wie man heute gerne den Islam dem Christentum als gleichwertig gegenüberstellt, und Leute von solcher Gesinnung sich noch Christen nennen, so wollen wir die "Tücke der Häresie" aufdecken. [7] 

Wenn sie nun deswegen, weil er einige Stellen aus der göttlichen Schrift in die Thalia aufgenommen hat, auch "seine Gotteslästerungen für Lobpreisungen halten", so werden sie wohl jedenfalls, wenn sie die jetzt lebenden Juden das Gesetz und die Propheten lesen sehen, deshalb auch mit jenen Christum leugnen. Und wenn sie etwa auch die Manichäer einige Abschnitte aus den Evangelien verlesen hören, so werden sie mit ihnen das Gesetz und die Propheten zurückweisen müssen (Faustus anerkannte die Evangelien, doch nur mit Auswahl, z. B. ohne die Genealogien, ohne die Berichte über Jesu Geburt, Beschneidung u. a.. Er bestritt auch die traditionelle Autorschaft der Evangelien). "Wenn sie aber aus Unwissenheit sich so erhitzen und derlei Zeug schwatzen, so mögen sie aus der Schrift lernen, dass auch der Teufel, der Erfinder der Irrlehren, wegen des der Bosheit eigenen üblen Geruchs Stellen aus der Schrift verwertet, um, durch sie gedeckt, sein Gift auszusäen und die Arglosen zu hintergehen." So schuf er auch die andern Häresien. So riet er auch jetzt dem Arius und später dem Mohammed, "gegen die Häresien zu reden und sich wohl in die Brust zu werfen, um so seine eigene Häresie unbemerkt einzuschmuggeln. Gleichwohl blieb der Verschmitzte auch so nicht verborgen. Denn da er gegen das Wort Gottes frevelte, fiel er alsbald von allem ab, und allen ist es kund geworden, dass er auch in den andern Dingen unwissend war, und dass er, ohne irgendwie es auf die Wahrheit abzusehen, sich nur verstellt. Denn wie könnte der über den Vater die Wahrheit verkünden, der den Sohn leugnet, der über ihn Aufschluß gibt? Oder wie wird er vom Geiste eine richtige Vorstellung haben, wenn er doch das Wort schmäht, das ihn mitteilt? Wer wird ihm Glauben schenken, wenn er von der Auferstehung redet, wenn er Christum leugnet, der unsertwegen "der Erstgeborene von den Toten" geworden ist (Kol. 1,18)? Wie wird der, welcher die echte und wahrhafte Zeugung des Sohnes aus dem Vater ganz und gar nicht kennt, nicht auch bezüglich seiner Erscheinung im Fleische im Irrtum befangen sein? Denn so verloren auch die damaligen Juden, die das Wort nicht anerkannten und sprachen: "Wir haben keinen König als den Kaiser" (Joh. 19,15), alles zumal: sie sind verlustig gegangen des Lichtes der Lampe, des Wohlgeruchs der Salbe, der prophetischen Erkenntnis, ja der Wahrheit selbst, und jetzt wandeln sie in völliger Unkenntnis im Dunkeln herum. Denn wer hätte jemals etwas Derartiges vernommen? Oder woher und von wem haben die bestechlichen Schmeichler der Häresie solches gehört?" Die Arianer und auch die Mohammedaner haben, um Anhang zu gewinnen, an Bestechung es nicht fehlen lassen. Der hl. Hilarius schreibt [contra Const. imp. c 10] von der Bestechung, die Konstantius den Arianen zubilligte. Die "bestechlichen Schmeichler" waren wohl solche, die zwar nicht offen zum Arianismus sich bekannten, aber durch Geschenke sich soweit dir ihn gewinnen ließen, dass sie ihn wenigstens nicht, verurteilen oder die später in den Verfolgungen gegen die Anhänger des Nizänums durch Nachgiebigkeit in ihren Stallungen sich behaupteten. Athanasius hat hier wohl speziell die Eusebianer im Auge, die versteckten Parteigänger des Arius. "Was wäre das anderes als was der selige Paulus vorausgesagt hat: "In den späteren Zeiten werden manche vom gesunden Glauben abfallen, indem sie irreführenden Geistern und Lehren der Dämonen Gehör schenken, solchen, die in Heuchelei Lügen reden, die in ihrem Gewissen gebrandmarkt sind und die Wahrheit von sich weisen" (Tit. 1,14)". [8] 

Von Natur wahrer und echter Sohn des Vaters , eigen seiner Wesenheit, eingeborene Weisheit, wahres und einziges Wort Gottes ist dieser. Nicht ist er im Geschöpf, noch im Gebilde, sondern eigene Zeugung der Wesenheit des Vaters. Deshalb ist er wahrer Gott und wesenseins mit dem wahren Vater. Alle andern aber, zu denen er sagte: "Ich sprach, ihr seid Götter" (Ps. 81,6), haben nur durch Teilnahme am Wort durch den Geist diese Gnade vom Vater. Denn er ist das Abbild der Person des Vaters (Hebr. 1,3), Licht vom Licht, und Kraft und wahrhaftes Bild der Wesenheit des Vaters. Dies sagt ja wieder der Herr: "Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen" (Joh. 14,9). Immer aber war und ist er, und niemals war er nicht. Denn da der Vater ewig ist, so ist wohl auch ewig dessen Wort und Weisheit. Was aber bringen uns jene aus der verrufenen Thalia vor? Sie mögen sie doch erst lesen und die Manier ihres Verfassers nachahmen, damit sie vielleicht auch von andern verspottet einsehen, in welchem Abgrund sie liegen, und dann mögen sie künftig so reden. Was aber könnten sie aus ihr vorbringen als das: Nicht immer war Gott Vater, vielmehr ist er es erst später geworden. Nicht immer existierte der Sohn; denn er war nicht, bevor er gezeugt wurde. Er ist nicht aus dem Vater, sondern auch er entstand aus dem Nichtseienden. Er ist der Wesenheit des Vaters nicht eigen; denn ein Geschöpf ist er und ein Gebilde. [9] 

Wessen Worte nun reden von Gott und tun dar, dass unser Herr Jesus Christus Gott und Sohn des Vaters ist? Die, welche ihr ausgespien habt, oder die wir nach der Schrift angeführt haben und aussprechen? Wenn also der Heiland nicht Gott, noch auch Wort und Sohn ist, so soll, wie den Heiden und jetzigen Juden, auch euch erlaubt sein zu sagen, was ihr wollt. Wenn er aber Wort des Vaters und wahrer Sohn und Gott aus Gott ist, und "über alles gepriesen in Ewigkeit" (Röm. 9,5), wie wäre es dann nicht billig, die andern Behauptungen und ganz besonders die Thalia des Arius zu beseitigen und zu vertilgen "als ein Bild des Bösen und als ein Werk, das strotzt von jeglicher Gottlosigkeit? Denn der, welcher auf sie stößt, weiß nicht, dass durch sie die Erdensöhne umkommen, und er die Leiter zur Hölle betritt. Sie selbst wissen das auch, und in ihrer Verschmitztheit halten sie es geheim und haben den Mut nicht, es frei heraus zu sagen, sondern sie sagen dafür etwas anderes. Denn wenn sie es sagen, wird man über sie den Stab brechen. Wenn sie aber auch nur in Verdacht kommen, werden sie von allen Seiten mit den Widerlegungen aus den Schriften überschüttet werden. Deshalb nun zünden sie als Kinder dieser Welt in schelmischer Weise ihren vermeintlichen Leuchter vom wilden Ölbaum an, und aus Furcht, er möchte alsbald erlöschen,  "denn das Licht der Gottlosen", heißt es, "erlischt" (Joh. 18,5) verbergen sie diesen unter den Scheffel der Heuchelei, reden anders und brüsten sich mit dem Schutz der Freunde und dem Schrecken des Konstantius, damit die, welche bei ihnen eintreten, vor ihrer Heuchelei und Prahlerei den Schmutz der Häresie nicht sehen. Ist nun nicht die Häresie auch deshalb wieder hassenswert, wo sie doch von ihren eigenen Leuten geheim gehalten wird, da sie die Öffentlichkeit nicht ertragen kann und wie eine Schlange gepflegt wird? Denn woher haben sie diese Reden zusammengetragen? Oder von wem haben sie denn solches erhalten, was sie auszusprechen sich vermessen haben? Sie können wohl keinen Menschen nennen, der ihnen dieses geboten hätte. Denn wo wäre ein Heide oder Barbar, der zu sagen wagte, der, den er als Gott bekennt, sei eines von den Geschöpfen, und er sei nicht gewesen, ehe er gemacht worden? Oder wo wäre einer, der seinem Gott, an den er glaubt, keinen Glauben schenkt, wenn er sagt: "Dieser ist mein geliebter Sohn" (Matth. 17,5) , indem er behauptet, dass er nicht Sohn, sondern ein Geschöpf sei? Nein, alle werden über sie ungehalten sein, wenn sie in solcher Weise rasen. Aber auch die Schrift bietet ihnen keine Ausflüchte. Denn es ist schon oft gezeigt worden und soll auch hier gezeigt werden, dass diese Aufstellungen mit den göttlichen Aussprüchen im Widerspruch stehen. Da uns also nur mehr die Behauptung übrigbleibt, dass sie dies vom Teufel erhalten haben und rasend geworden sind." [10] 

Die Arianer fragten: "Wie kann Gott immer vollkommen sein, wenn ein Sohn zu ihm hinzukam?'' Athanasius fragt entgegnend : "Wie sollte der Sohn nicht ewig sein, wenn Gott immer vollkommen ist?". Wenn er also nicht Sohn, sondern ein Gebilde aus Nichtseiendem geworden ist, so mögen sie es uns erst beweisen und dann mögen sie in ihrer Einbildung wie von einem Gebilde kreischen: "Es war einmal, da er nicht war". Denn das Gewordene ist geworden, da es nicht war. Wenn er aber Sohn ist, und das sagt der Vater und verkündet laut die Schrift, der Sohn aber nichts anderes ist als die Zeugung vom Vater, das vom Vater Gezeugte aber sein Wort, seine Weisheit und sein Abglanz ist, was muss man dann anders sagen als dass sie mit den Worten: "Es war einmal, da der Sohn nicht war", wie Räuber Gott das Wort entziehen und geradezu von ihm behaupten, dass er einmal ohne sein eigenes Wort und seine Weisheit existierte, und das Licht einmal ohne Glanz und die Quelle unfruchtbar und trocken war? Denn wenn sie auch das Wort "Zeit" heuchlerisch meiden aus Furcht vor ihren Tadlern und sagen, dass er vor den Zeiten war, so nehmen sie doch gewisse Zeiträume an, in denen er nach ihrer Einbildung nicht war, und sind sehr gottlos, da sie nichtsdestoweniger von Zeiten reden und bei Gott ein Fehlen von Wort [Vernunft] und Weisheit annehmen.  [11] 

Da diese Ansichten also "ungereimt sind und offenbar mit der Wahrheit im Widerspruch stehen", so muss man sagen: das, was aus dem Wesen des Vaters stammt, ist durchaus dessen eigener Sohn. Denn dass in allem an Gott Anteil genommen werde, kommt der Behauptung gleich, dass Gott zeuge. Auf was anders aber weist "zeugen" hin als auf "Sohn"? Am Sohne selbst also nimmt alles Anteil gemäß der von ihm stammenden Gnade des Geistes, und daraus erhellt, dass der Sohn selbst an nichts Anteil hat, das aber, woran am Vater Anteil genommen wird, der Sohn ist. Denn wenn wir am Sohn Anteil haben, sagt man von uns: wir hätten an Gott Anteil, und eben das sagte Petrus mit den Worten: "Damit ihr teilhaft werdet der göttlichen Natur" (2 Petr. 1,4), wie auch der Apostel sagt: "Wisst ihr nicht, dass ihr ein Tempel Gottes seid?" und: "Denn wir sind ein Tempel des lebendigen Gottes" ( 1 Kor. 3,16.17). Und indem wir den Sohn selbst sehen, sehen wir den Vater. Denn das Erkennen und Begreifen des Sohnes ist ein Erkennen des Vaters, weil er die eigene Zeugung aus seinem Wesen ist. Wie aber wohl niemand aus euch die Teilnahme ein Leiden oder eine Teilung des Wesens Gottes nennen würde, es ist ja gezeigt und zugegeben worden, dass eine Teilnahme an Gott stattfindet, und dass Teilnahme und Zeugung dasselbe sind, so ist die Zeugung kein Leiden und auch keine Teilung jener seligen Wesenheit. Es ist also nicht unglaublich, dass Gott einen Sohn habe, die Zeugung seines eigenen Wesens. Und wir denken daher auch nicht an ein Leiden oder eine Teilung des Wesens Gottes, wenn wir von Sohn und Zeugung reden, sondern wir haben vielmehr diesen Glauben, indem wir das Echte, Wahre und Eingeborene an Gott erkennen. Da diese Wahrheit so herausgestellt und bewiesen ist, dass diese Zeugung aus dem Wesen des Vaters der Sohn ist, so ist es wohl niemand mehr zweifelhaft, sondern ganz klar, dass diese die Weisheit und das Wort des Vaters ist, in dem und durch das er alles erschafft und macht, und sie ist sein Abglanz, in dem er alles erleuchtet und sich offenbart, wem er will. Sie ist sein Ausdruck und Abbild, in dem er geschaut und erkannt wird, weshalb auch er und der Vater eins sind. Denn wer ihn sieht, sieht auch den Vater. Diese Zeugung ist Christus, in dem alles erlöst wurde, und in dem er die Schöpfung wieder erneuert hat. Da also der Sohn so beschaffen ist, so schickt es sich nicht, sondern ist gar sehr verhängnisvoll zu sagen, dieser sei ein Geschöpf aus dem Nichtseienden, oder "er war nicht, bevor er geboren wurde". Denn wer sich über das, was dem Wesen des Vaters eigen ist, so ausspricht, der lästert wider den Vater selbst, indem er über ihn Ähnliches denkt, was er auch von seiner Zeugung "zusammenspinnt und lügt". [12] 

Man sollte eigentlich auf ein so "unsinniges und törichtes Zeug" gar keine Antwort geben. Wenn aber ihre Worte ungeprüft bleiben, so glaubt man, sie hätten etwas Vernünftiges gesagt. "Wenn man sie aber logisch untersucht, so wird es sich herausstellen, dass sie bittern Spott und Hohn verdienen." [13] 
 

4. Paul von Samosata glaubte Jesus für einen bloßen Menschen erklären zu müssen, er war der unmittelbare Vorläufer der Arianer und Mohammedaner; Asterius aus Kappadozien; ebionitischer Monarchianismus, Aloger in Kleinasien; Karpokrates aus Alexandrien

Denn indem sie das Wort Vernunft leugnen, ist auch ihre Frage unvernünftig. Denn wie einer, der beim Anblick der Sonne nach ihrem Abglanz fragte und sagen würde: "Hat die Seiende den Nichtseienden gemacht oder hat sie ihn gemacht, da er war?" als des gesunden Menschenverstandes verlustig und schwachsinnig erachtet würde, weil er ja das, was vom Lichte ausgeht, als von außen stammend annimmt und darum fragt, wann und wo und ob es gemacht worden ist, so verrät auch der, welcher über den Sohn und den Vater so denkt und Fragen aufwirft, einen weit größeren Unverstand, weil er das vom Vater kommende Wort von außen ihm zuführt und die natürliche Zeugung zur Schattenfigur eines Geschöpfes erniedrigt und sagt: "Er war nicht, bevor er gezeugt wurde". Doch sie mögen auf ihre Frage zugleich auch noch vernehmen, dass der seiende Vater den seienden Sohn gemacht hat. Denn "das Wort ist Fleisch geworden" (Joh. 1,14) und da er Gottessohn war, machte er ihn, als die Fülle der Zeiten gekommen war, auch zum Menschensohn, wenn sie nicht etwa mit dem Samosatener sagen wollen, dass er auch vor seiner Menschwerdung nicht gewesen sei. Paul von Samosata war nach der Mitte des 3. Jahrhunderts der Hauptvertreter des dynamistischen Monarchianismus. Um die Einheit Gottes festhalten zu können, glaubte er Jesus für einen bloßen Menschen erklären zu müssen, ließ ihm aber anderseits den von ihm als unpersönliche Kraft gedachten Logos Gottes einwohnen. Die Synode von Antiochien 268 exkommunizierte ihn wegen seiner Lehre und setzte ihn als Bischof ab. Aber als Beamter und Günstling der Königin Zenobia von Palmyra wusste er sich in seiner Stellung zu behaupten bis zur Eroberung Antiochiens durch Aurelian. Er war der unmittelbare Vorläufer der Arianer und Mohammedaner. [14] 

Auf vermeintliche Gottesfurcht pochen und damit ihre Opposition gegen die Kirche rechtfertigen, war geläufige Manier der Häretiker, der Mohammedaner eingeschlossen, die heute sogar die evangelische und katholische Kirche dazu  gebracht haben, dass sie "fromme" Muslime als Gläubige bzw Gottesfürchtige bezeichnen. "Törichte und gottlose Angst, ungläubige Furcht vor Gott!" gab solchen Hilarius [de trinitate lib. IV c. 6] zur Antwort.  [15] 

Asterius aus Kappadozien war von Beruf Lehrer der Rhetorik. Vom Heidentum zum Christentum übergetreten, opferte er unter Maximian und konnte daher später trotz der Unterstützung der eusibischen Partei kein kirchliches Amt erlangen. Er vertrat den Arianismus in seiner gemilderten Form sowohl mündlich, als schriftlich, schriftlich besonders in seinem Syntagma, das von Athanasius und noch mehr von Marcell von Ancyra bekämpft wurde. Athanasius nennt ihn "der verschlagene Sophist Asterius, der auch ein Anwalt der Häresie ist." [16] 

Einige Sekten nahmen nicht drei Personen in Gott an, sondern leugneten die Gottheit Christi, so die Ebioniten und die Vertreter des ebionitischen Monarchianismus: die Aloger in Kleinasien, die Theodotianer und Samosatener. [17] 

Karpokrates aus Alexandrien lebte in der ersten Hälfte des zweiten Jahrhunderts. Er war ein Platoniker und lehrte eine Weltbildung durch niedere Äonen und eine weitgehende Seelenwanderung. Die Sekte der Karpokratianer zeichnete sich entsprechend ihrer Lehre, Gut und Bös beruhen nur auf menschlicher Meinung, durch große Zügellosigkeit aus, war aber bereits am Ende des vierten Jahrhunderts erloschen. Athanasius: "Wenn also der Sohn ein anderer ist als die entstandenen Wesen und nur er die eigene Zeugung der Substanz des Vaters, dann berufen sich die Arianer vergebens auf das "geworden". Denn wenn sie, obschon hiemit zuschanden geworden, sich zwingen wiederum zu behaupten, jene Worte seien vergleichsweise gesprochen, und deshalb seien die verglichenen Gegenstände gleichgeartet, so dass der Sohn die Natur der Engel hätte, so wird sie besonders Schmach treffen, weil sie für den Valentin, Karpokrates und die übrigen Häretiker Partei ergreifen und gleich ihnen reden, von denen der eine gesagt hat, die Engel seien gleicher Natur mit Christus, Karpokrates aber sagt, die Engel seien die Weltschöpfer. Denn von ihnen haben vielleicht auch sie gelernt, wenn sie das Wort Gottes mit den Engeln vergleichen."  [18] 

Athanasius: geht nicht gerade zimperlich mit seinen Gegnern um: "Ich glaubte, die Heuchler des arianischen Wahnsinns würden sich auf das, was ich bisher zu ihrer Widerlegung und zum Erweis der Wahrheit vorgebracht habe, zufrieden geben und nunmehr sich ruhig verhalten und bereuen, was sie vom Heiland übel gedacht und geredet haben. Sie aber geben in unbegreiflicher Weise auch jetzt noch nicht nach, sondern wie Schweine und Hunde in ihrem eigenen Auswurf und Kot sich wälzen, so erfinden sie vielmehr für ihre Gottlosigkeit neue Wege". Ohne also zu verstehen, was in den Sprichwörtern geschrieben steht: "Der Herr schuf mich als Anfang seiner Wege für seine Werke" (Prov. 8,22) , noch auch, was vom Apostel gesagt wird: "Der treu ist dem, der ihn gemacht hat" (Hebr. 3,2) , streiten sie einfach herum und behaupten, der Sohn sei ein Geschöpf und Gebilde. Und doch hätten sie, wenn sie nicht völlig ihre Sinne verloren hätten, schon aus dem bereits Gesagten ersehen können, dass der Sohn, wie die Wahrheit bezeugt, nicht aus Nichtseiendem ist, noch überhaupt zu den entstandenen Dingen gehört. Denn da er Gott ist, ist er wohl auch kein Geschöpf, und man darf ihn nicht ein Gebilde nennen; denn von Gebilden und Geschöpfen kann man sagen, sie seien aus Nichtseiendem und sie waren nicht, bevor sie erzeugt wurden. "Da sie aber wie aus Furcht, ihr Wahngebilde preisgeben zu müssen, nach Gewohnheit auf die schon genannten Stellen der göttlichen Schrift sich berufen, die zwar richtig niedergeschrieben sind, aber von ihnen in frivoler Weise behandelt werden, wohlan denn, so wollen wir auf den Sinn des bereits Gesagten wieder zurückgehen und die Gläubigen daran erinnern, diesen aber aus jeder einzelnen Stelle nachweisen, dass sie das Christentum überhaupt nicht kennen." [19] 
 

5. Jugendwerk des hl. Athanasius "Gegen die Heiden" (contra gentes) und "Über die Menschwerdung des Logos und dessen leibliche Erscheinung unter uns" (de incarnatione Verbi)

Das zweiteilige Jugendwerk des hl. Athanasius "Gegen die Heiden" (contra gentes) und "Über die Menschwerdung des Logos und dessen leibliche Erscheinung unter uns"  (de incarnatione Verbi) ist eine Apologie des Christentums gegen das Heidentum bzw. Islam und Judentum. In der ersten Schrift wird das Heidentum in seiner Verkommenheit und Torheit bloßgestellt und verurteilt und dem heidnischen Götzenwahn, der im Islam in verdeckter Form auftritt, gegenüber das  Christentum als allein vernünftig und heilsnotwendig begründet. Im zweiten Teilwerk wird das christliche Mysterium des Heils in der "Menschwerdung des Logos" erläutert, als vernunftgerecht dargelegt und gegen heidnische, also auch islamische Einwände verteidigt. Die beiden Schriften als ein Werk anzusprechen und zu behandeln, dazu berechtigen ihre gegenseitigen formellen und inhaltlichen Beziehungen: "Über die Menschwerdung" stellt im ersten Kapitel ausdrücklich die Überleitung vom ersten zum zweiten Buch her und gibt außerdem wiederholt ähnliche Rückverweisungen zu lesen. Der Autor der ersten Schrift "Gegen die Heiden" kündigt aber gleich in seiner Einleitung auch eine Abhandlung über ein speziell christologisches Thema an, die er tatsächlich erst im zweiten Buch liefert. Daraus erhellt, dass die beiden Schriften von Anfang an auch inhaltlich aufeinander angelegt sind. Eine Apologie des Christentums im strengen Sinn stellt das Werk dar, insofern es einmal die charakteristische Zweiteilung der Apologie enthält: den Angriff auf die gegnerische Position und die Verteidigung der eigenen, sodann auch die doppelte Bestimmung hat, einem bereits christlichen Leserkreis eine noch notwendige weitere Belehrung zu geben, wie auch dem Christentum noch Fernstehende über die Wahrheit aufzuklären und für Christus zu gewinnen - eine Methode, die heute in einem Europa, das islamischen satt christlichen Religionsunterricht anbietet, zunehmend in Vergessenheit gerat. Die zwei Abhandlungen sind an einen christlichen Leserkreis, der allerdings noch einer Unterweisung und Befestigung im Glauben bedarf: Die Angaben des Athanasius über den Zweck seines Schreibens (im Schlussabschnitt von contra gentes c. 1 sowie in de incarnatione c.1) stellen außer jeden Zweifel, dass der Leser desselben sich bereits zum Christentum bekehrt hat. Anderseits sollte das Werk wohl auch einem noch aussenstehenden Leserpublikum zugänglich werden, so wie es heute Muslimen verabreicht werden könnte statt sie kommentarlos dubiosen Moscheegemeinden oder einem staatlichen islamischen Religionsunterricht zu überlassen. Zu solcher Annahme rieten schon die Bloßstellung des Götzendienstes, was genau genommen den Islam einschließt, und die wiederholte Aufforderung zum Schriftstudium. [20] 

In contra gentes c.1 stößt der Leser auf die Warnung, "die bei uns vorgetragene Lehre geringzuschätzen oder den Glauben an Christus für unvernünftig zu halten". In c.21 werden durchweg die Heiden direkt angeredet. In de incarnatione ergeht an den Leser wiederholt der Appell, sich zum christlichen Glauben zu bekennen und seine Vorurteile aufzugeben. Entstanden ist das "Jugendwerk" des Athanasius wohl vor dem Auftauchen der arianischen Streitigkeiten und jedenfalls vor dem Nizänum, mit ziemlicher Sicherheit ca. 320. Der alexandrinische Diakon wäre dann bei seiner Abfassung etwa 25 Jahre alt gewesen. Bei der Bestimmung des Abfassungsortes wird man auf Ägypten und näherhin auf Alexandria weisen müssen. Die Bemerkung in contra gentes c. 1: "Da wir aber die Traktate der Lehrer augenblicklich nicht zur Hand haben, so müssen wir das, was wir von jenen gelernt haben, dir mitteilen und schreiben", spricht nicht ernsthaft dagegen. Mit diesen zwei Traktaten hat Athanasius zweifellos einen wertvollen Beitrag zur apologetischen Literatur geliefert.  Stilistisch gewertet, gelten sie oft zu den besten Arbeiten des Alexandriners, und sachlich betrachtet, mangelt ihnen kaum ein wesentliches apologetisches Beweismoment. "Über die Menschwerdung" darf geradezu als die klassische Darstellung der Erlösungslehre bezeichnet werden. [21] 

Das Einleitungskapitel enthält die Zweckangabe für beide Schriften, nämlich die Nichtigkeit und Verwerflichkeit des heidnischen Götzenkultes aufzudecken, um dann die wahre Gottesverehrung im christlichen Glauben an die Gottheit des menschgewordenen Logos und sein Erlösungswerk in desto reinerem Lichte erstrahlen zu lassen. Der Einleitung folgt in der erste Hauptabschnitt, eine ausführliche Widerlegung des Götzendienstes mit zwei Unterabteilungen: Sie belehren  über den Ursprung des Bösen und des Götzendienstes: Das Böse ist nicht etwas Prinzipielles; es kommt ihm kein wahres Sein zu. Die heidnische und häretische These, das Böse sei eine Substanz, wird mit Vernunft- und Schriftbeweisen widerlegt. Die selbstverschuldete Bosheit war nun primäre Ursache des Götzendienstes, was sich noch heute am Islam feststellen lässt. In der zweiten Unterabteilung (cc. 9-29) wird der Götzenkult in seiner Weiterentwicklung und in seinen einzelnen Formen dargestellt und kritisiert sowie die mit ihm verbundenen oder durch ihn verschuldeten sittlichen Verirrungen aufgezeigt. Nach einer mehr summarischen Übersicht über die immer tiefer sinkende Göttervorstellung verspottet und widerlegt Athanasius den göttlichen Charakter der erdichteten Götter auf Grund ihrer ganz unsittlichen Handlungen und Eigenschalten, wie es schon in der Antike aber vor allem heute in verschiedenen Theaterstücken und Opern geschieht. Sind aber diese verwerflichen Handlungen und Eigenschaften der Götter nur dichterischer Lizenz zugute zu halten, dann sind wohl auch die Namen der Götter und sie selbst nur eine dichterische Fiktion (cc. 16. 17). Dem Einwand, die Götter verdanken ihre Verehrung ihren Erfindungen, begegnet er mit der Antwort, man würde vernünftiger die Erfindungen dem Menschengeiste gutschreiben oder andernfalls wenigstens alle Menschen, die nachweisbar Erfindungen gemacht haben, auch zu Göttern erheben. Wenn die Heiden die Götzenbilder samt deren Anbetung zu rechtfertigen suchen als Medien für göttliche Erscheinungen und Offenbarungen, bzw. als Postulate des menschlichen Herzens, das nach einem sinnlichen Kult begehrt, so wäre es der Gottheit würdiger, in lebenden Geschöpfen sich zu offenbaren und darum vernünftiger, solche zu verehren als tote Bildwerke. Wenn aber die menschliche Kunst die göttliche Erscheinung veranlasst, dann wäre eher der Künstler als sein Werk anbetungswürdig. Zudem sind die Darstellungen der Götter in den unwürdigen Formen von Menschen und allerlei Getier widersinnig.  Die Nichtigkeit der heidnischen Götter erhellt sodann aus ihrer örtlichen Beschränkung und aus der Geringschätzung der verschiedenartigen Kultfiguren und Kultgegenstände seitens der Nachbarstädte und Nachbarvölker sowie auch aus dem unsittlichen und widernatürlichen Kult, den man diesen Göttern zollt. In cc. 27 und 28 wendet Athanasius sich gegen den Sternenkult mit Berufung auf die Vernunft und Heilige Schrift. Auch nicht das Weltganze könne als Gott angesprochen werden, da es aus Teilen zusammengesetzt ist und stetem Wechsel unterliegt. In einem zweiten Hauptabschnitt (cc. 30-41) wird der bunten Musterkarte von Göttern und Kulten der eine, wahre Gott gegenübergestellt. Zunächst wird in cc. 30-34 auf die menschliche Seele verwiesen als auf den Weg zur Erkenntnis des wahren Gottes, deren Vernünftigkeit aus ihren Äusserungen und deren Unsterblichkeit mit Vernunftgründen erwiesen. Nur eine von Begierlichkeit freie Seele ist für die Erkenntnis des wahren Gottes disponiert. [22] 

Bei "Über die Menschwerdung des Logos" folgt nach einer kurzen Zusammenfassung der Ausführungen in der ersten Abhandlung die Darstellung der durch den Abfall von Gott notwendig gewordenen Erlösung in zwei Abschnitten: In cc. 2-32 wird die Erlösung nach ihren verschiedenen Seiten und mit ihren Begleitumständen behandelt, und zwar in cc. 2-10 die Erlösung des Menschen vom göttlichen Fluch und dem Todesgeschick. Es galt, zunächst von den Prämissen der Erlösung zu reden: Die Welt und den Menschen entgegen den falschen Theorien von Heiden und Häretikern als das Werk des göttlichen Logos zu verkünden, von der einzig erfolgreichen Erlösung selber zu handeln, die in der Menschwerdung des Schöpfer-Logos und mit der Übernahme und Vernichtung des Todes durch ihn sich vollzog, wofür auch die Schrift zeugt. In cc.11-19 bespricht Athanasius die andere Seite des Werkes Christi, die Erneuerung der Gotteserkenntnis, und zwar wieder zunächst die Voraussetzungen: Besitz der wahren Gotteserkenntnis im Urstand, Verlust derselben, Unmöglichkeit, sie auf anderem Wege zurückzugewinnen, und die Erneuerung selber, die mit der Inkarnation des Logos und durch seine im Leibe vollbrachten Werke möglich und wirklich wurde. Ein gewichtiger Beweis für die Auferstehung des Herrn liegt namentlich im Sieg des Gekreuzigten über die Dämonen und in der durch ihn bewirkten Besserung der schlimmen Welt, da ein Toter ja machtlos wäre. Die Unsichtbarkeit Christi spricht nicht gegen seine Auferstehung, wohl aber zeugen seine sichtbaren Werke dafür, dass er lebt. Der zweite Hauptabschnitt bringt den Angriff des Athanasius auf den Unglauben z.B. der Moslems und den Spott der Heiden. In cc. 33-40 erinnert er an die Weissagungen des Alten Testamentes über die Umstände der Geburt, der Werke und des Todes des Erlösers, die nur auf den erschienenen Christus und sein Wirken passen, und dass speziell die Zeitangabe in Daniel 9, 24 jedes weitere Warten auf einen anderen Heiland verbiete. In cc. 41-55 erhalten die Heiden ihre Antwort: Ihnen wird die Möglichkeit der Erscheinung Gottes in einem irdischen Körper, ja die Angemessenheit seiner Offenbarung in einem unansehnlichen menschlichen Leibe bewiesen. Zur Erschaffung der Welt aus dem Nichts bedurfte es wohl nur eines göttlichen Winkes; aber es war billig, dass der Logos den Leib durch Vereinigung mit ihm dem Tode wieder entriss, dem er verfallen war (cc. 44. 45). - Sodann werden die Heiden gemahnt, die Wahrheit des Christentums zu erschließen aus seiner mächtigen Ausbreitung, aus dem Zerfall des Heidentums, der Erfolglosigkeit einer materialistischen Philosophenweisheit (cc.46-48), sowie aus den wunderbaren Taten und Vorgängen im Leben Jesu. In den drei Schlusskapiteln (cc. 55-57) werden die erörterten Hauptgesichtspunkte nochmals berührt und zusammengefasst und der Leser zum Schluss ermahnt, seine Erkenntnis der christlichen Lehre durch Schriftstudium zu erweitern. [23] 
 

6. Den "Ungläubigen ihre Unwissenheit" nachweisen, damit dann auf die "Widerlegung ihrer Lügen hin die Wahrheit von selbst leuchte"

Athanasius hätte sich wohl kaum für islamischen Religionsunterricht eingesetzt, stattdessen sagt er zu denen, die sich über das Christentum und das Heidentum informieren wollen: "Zur Erkenntnis der rechten Gottesverehrung und der Wahrheit überhaupt bedarf es nicht so fast eines Unterrichtes durch die Menschen, als ja vielmehr eine solche unmittelbar sich gewinnen lässt. Fast Tag für Tag erhebt sie in den Werken laut ihre Stimme, und sonnenklar offenbart sie sich in der Lehre Christi. Doch gleichwohl möchtest du von ihr reden hören. Nun gut, du Glücklicher, soweit wir dazu imstande sind, wollen wir über einige wenige Fragen aus dem christlichen Glauben uns auseinandersetzen. Wohl kannst du diesen Glauben auch aus den göttlichen Schriften schöpfen, hörst aber doch recht gern auch andere an. Es genügen ja die heiligen und inspirierten Schriften zur Verkündigung der Wahrheit; doch gibt es daneben auch viele Kommentare, die unsere seligen Lehrer dazu verfasst haben. Wer diese nachsieht, der wird ja wohl die nötige Schriftexegese finden und die Erkenntnis, nach der er verlangt, gewinnen können. Da wir aber die Traktate der Lehrer augenblicklich nicht zur Hand haben, so müssen wir das, was wir von jenen gelernt haben, dir mitteilen und schreiben, ich meine nämlich den Glauben an Christus den Erlöser, damit man nicht die bei uns vorgetragene Lehre geringschätze noch auch den Glauben an Christus für unvernünftig halte, wie etwa die Heiden", d.h. heute vor allem die Moslems die mit "verleumderischer Zunge spotten und offen über uns lachen, obschon sie uns immer nur das Kreuz Christi vorzuhalten wissen. Und doch gerade daraufhin möchte man ihren Stumpfsinn am meisten betrauern, weil sie, die Spötter des Kreuzes, nicht sehen, wie seine Kraft die ganze Welt erfüllte, und wie durch das Kreuz die Werke der göttlichen Erkenntnis allen offenbar geworden sind. Denn wenn auch sie Leute wären mit einem geraden Sinn und Blick für seine Gottheit, dann würden sie über etwas so Grandioses nicht spotten. Nein, vielmehr müssten auch sie ihn als Weltheiland anerkennen und einsehen, dass das Kreuz der Kreatur nicht zum Verderben, sondern zum Heile geworden ist. Denn wenn mit dem Eintritt des Kreuzes in die Welt aller Götzendienst ein Ende nahm, wenn alles Gaukelspiel der Dämonen diesem Zeichen weichen muss und nur mehr Christus angebetet und durch ihn der Vater erkannt wird, wenn die Widersacher zuschanden werden, er aber täglich die Herzen derer, die ihm widersprechen, im stillen umstimmt, wie kann man da noch, man darf sie wohl mit Recht so fragen, an ein Menschenwerk denken, anstatt zu bekennen, dass es der Logos Gottes und der Heiland der Welt ist, der das Kreuz bestiegen hat? Mit diesen Leuten scheint es ähnlich zu stehen wie mit einem Menschen, der auf die Sonne schmähte, die hinter den Wolken sich verbirgt, und doch ihr Licht bewunderte, weil er sieht, wie die ganze Schöpfung von ihr beleuchtet wird. Denn wie das Licht schön ist und schöner noch die Sonne als Quelle des Lichtes, so muss auch, da die Erfüllung des ganzen Erdkreises mit der Erkenntnis Gottes eine göttliche Tat ist, der Schöpfer und Lenker eines solchen Wunderwerkes Gott und Gottes Logos sein. Wir wollen also von der Sache reden, so gut wir es vermögen." zunächst soll den Irrgläubigen, also den Mohammedanern beispielsweise, "den Ungläubigen ihre Unwissenheit" nachgewiesen werden, damit dann auf die "Widerlegung ihrer Lügen hin die Wahrheit von selbst leuchte." [24] 

Einige Heiden, die vom Wege abirrten und Christum nicht kannten, haben sich zwar dahin ausgesprochen, dass das Böse als Substanz und an und für sich existiere. Unter die Heiden, die das Böse für etwas Substantielles halten, mochte Athanasius z.B. Plato gezählt haben mit seiner Lehre von der guten und bösen Weltseele, welche letztere ihm wieder Quelle allen Bösen ist (de legibus X). [25] 

Damit irrten sie im einen wie im anderen Falle: sei es, dass sie den Schöpfer nicht als den Urheber des Seienden gelten lassen, denn er wäre nicht Herr des Seienden, wenn ja, wie sie meinen, das Böse an sich Existenz und Wesenheit hätte, oder dass sie andernfalls, wenn sie ihn Schöpfer aller Dinge sein lassen, ihn notwendig auch als Urheber des Bösen erklären, denn zum Seienden gehörte nach ihnen auch das Böse. Dies ist aber doch wohl offenbar ungereimt und unmöglich. Die Häretiker, die Gnostiker und vornehmlich die Manichäer, die von der kirchlichen Lehre abgefallen sind und "im Glauben Schiffbruch gelitten haben, sie faseln ja auch von einer Substanz des Bösen und stellen sich ausser dem wahren Vater Christi einen zweiten Gott vor, und zwar als ungewordenen Schöpfer des Bösen und Urheber der Bosheit wie als Gründer der Schöpfung. Doch diese sind leicht zu widerlegen sowohl aus den göttlichen Schriften wie auch aus der menschlichen Vernunft selbst, laut der sie auch mit diesen Vorstellungen zu den Wahnwitzigen gehören. So sagt zur Bekräftigung der Worte Mosis unser Herr und Heiland Jesus Christus in seinen Evangelien: "Gott der Herr ist einer" (Mark. 12, 29), und: "Ich preise Dich, Vater, Herr Himmels und der Erde" (Matth. 11, 25). Wenn aber Gott einer ist, und dieser der Herr Himmels und der Erde, wie kann es neben diesem einen zweiten Gott geben? Und wo wird auch dieser ihr Gott sein, wenn der Eine und Wahre im Umkreis des Himmels und der Erde alles erfüllt? Wie könnte auch ein anderer der Schöpfer dessen sein, worüber nach dem Worte des Heilandes Gott selbst und der Vater Christi der Herr ist? Sie müssten denn im Sinne einer Gleichsetzung sagen, der Herr des guten Gottes könne auch der böse Herr sein. Aber wenn sie das behaupten, dann sieh, in welche Gottlosigkeit sie fallen! Bei gleich Mächtigen kann man doch keinen Vorrang oder Vorzug entdecken. [26] 
 

7. Allerweltweisheit; Ursprung und Entwicklungsgeschichte der Götzen; griechische und römische Götter

Übrigens kann man ihnen auch noch folgendes vorhalten: Wenn das Sinnenfällige ein Werk des Bösen ist, wo ist dann das Werk des Guten? Denn in die Erscheinung tritt einzig und allein nur die Schöpfung des Baumeisters. Wo ist dann noch ein Wahrzeichen für die Existenz des Guten, wenn keine Werke von ihm da sind, aus denen man ihn erkennen könnte? Aus den Werken erkennt man doch den Meister. Doch wie könnte es überhaupt auch zwei einander entgegengesetzte Existenzen geben, bzw. worin liegt das sie scheidende Moment, so dass sie gesondert voneinander existieren können? Gleichzeitig können sie ja nicht existieren, weil sie sich gegenseitig aufheben. Auch kann keine in der anderen sein wegen der Unvereinbarkeit und Ungleichheit ihrer Natur. So wird das trennende Moment von einem Dritten herkommen, und das wäre auch Gott. Doch welche Natur wird dies Dritte haben, die des Guten oder die des Bösen? Das wird dunkel bleiben. Unmöglich kann es die Natur beider haben. Da so nun diese ihre Anschauung sich als töricht herausstellt, so muss die Wahrheit, wie sie in der kirchlichen Lehre liegt, Licht bringen. Danach kommt das Böse nicht von Gott, noch ist es in Gott, noch ist es von Anfang dagewesen, noch ist es irgendeine Substanz, vielmehr begannen die Menschen in Ermangelung der Vorstellung vom Guten sich auszudenken und einzubilden, was nicht ist und ihnen beliebt. Denn wie einer, der bei Sonnenschein und bei Beleuchtung der ganzen Erde durch das Sonnenlicht die Augen schlösse und sich eine Finsternis vorstellte, obschon eine solche nicht bestünde, und dann gleichsam im Dunkel irrend herumginge, oft hinfiele und in Abgründe stürzte, im Wahne, es wäre nicht Licht, sondern Finsternis, er meint ja zu sehen und sieht doch absolut nicht, so hat auch die menschliche Seele ihr Auge geschlossen, mit dem es Gott schauen kann, und sich das Böse vorgestellt, in dem sie sich herumtreibt, und weiß nicht, dass sie nur etwas zu tun wähnt, in Wahrheit aber nichts leistet; denn sie bildet sich das Nichtseiende ein. Sie blieb auch nicht so, wie sie gewesen ist, sondern zeigt sich jetzt in der Befleckung, die sie selbst verschuldet hat. Denn sie ist erschaffen worden, um Gott zu schauen und von ihm erleuchtet zu werden. Doch sie hat nicht Gott, sondern das Vergängliche und die Finsternis gesucht, wie irgendwo auch der Geist Gottes urkundlich sagt: "Gott hat den Menschen recht erschaffen; sie aber strebten nach einer Allerweltweisheit" (Ekkle. 7, 30). Das war also der "Ursprung und die Entwicklungsgeschichte des Bösen bei den Menschen. Wie sie dann auch in den wahnwitzigen Götzendienst herabgesunken sind, davon muss nunmehr die Rede sein, damit du erkennest, dass die Erfindung der Götzen durchaus nicht vom Guten, sondern vom Bösen ausgegangen ist. Was aber im Prinzip schlecht ist, kann wohl nie irgendwie für gut befunden werden, da es absolut schlecht ist." [27] 

Zur Entstehung des Götzendienstes, zu dem auch der Dienst an Al-Lah gehört, schreibt Athanasius: "Nicht genug daran, die Bosheit ersonnen zu haben, begann die menschliche Seele, nach und nach in noch Schlechterem sich auszuwirken. Sie lernte verschiedene Arten von Lüsten kennen, zog über sich her den Schleier der Vergessenheit für das Göttliche, ergötzte sich an den fleischlichen Regungen, sah nur mehr auf das Augenblickliche und dessen Reize und verfiel so auf den Wahn, es gebe ausser dem Sichtbaren nichts weiteres mehr, vielmehr sei das Zeitliche und Leibliche das Gute. Aber abgekehrt und verlustig gegangen des Bewusstseins, ein Ebenbild des guten Gottes zu sein, sieht sie jetzt nicht mehr mit der ihr eigenen Kraft Gott den Logos, nach dem sie erschaffen ist; vielmehr macht sie, ausser sich gekommen, sich Gedanken über das Nicht-seiende und stellt es sich vor. Denn mit dem Wust der sinnlichen Begierden hat sie gleichsam den Spiegel in sich verdeckt, in dem allein sie das Bild des Vaters schauen konnte, und sieht jetzt nicht mehr, woran die Seele zu denken hat; vielmehr treibt sie sich überall herum und sieht nur, was in die Sinne fällt. Deshalb stellt sie sich, trunken vor lauter fleischlicher Begier und betäubt von ihren Vorspiegelungen, nunmehr den Gott, den sie im Herzen vergessen hatte, in körperlichen und sinnlichen Dingen vor, indem sie den Namen Gott auf die sichtbaren Dinge überträgt und nur das preist, was ihr beliebt und was sie willkommen findet. Voraus geht also dem Götzendienst als dessen Quelle die Bosheit: Erst verstunden es die Menschen, sich die nichtseiende Bosheit auszudenken, dann schufen sie sich auch die nichtseienden Götter. Wie einer, der in die Tiefe stürzte und bei seiner Blickrichtung nach unten und kraft des ihm nachstürzenden Wogenschwalles das Licht nicht mehr sähe noch das im Lichte Sichtbare, und jetzt, wo er nur das in der Tiefe Liegende wahrnimmt, wähnte, es gebe ausser dem nichts weiteres, sondern eben dem ihm Sichtbaren komme die Herrschaft über das Seiende zu, so haben auch vor Zeiten die törichten Menschen, versunken in die fleischlichen Begierden und Vorstellungen und verlustig gegangen ihres Gottesbegriffes und Gottesglaubens, ihrer verfinsterten Vernunft oder vielmehr Unvernunft folgend, die sichtbaren Dinge als Götter sich gedacht, erhoben so die Kreatur über den Schöpfer und erwiesen lieber den Werken göttliche Verehrung als ihrem Urheber und Schöpfer, Gott dem Herrn. Wie aber nach dem vorhin angeführten Gleichnis die in die Tiefe Sinkenden, je weiter sie abwärts gleiten, in um so dunklere und tiefere Stellen geraten, so ist es auch dem Menschengeschlechte ergangen. Denn sie hielten nicht an einem Götzendienst fest, blieben nicht bei dem stehen, womit sie begonnen, sondern solange sie noch bei den ersten Verirrungen verweilten, gingen sie schon auch auf neuen Teufelsspuk aus. Und weil sie an den ersten nicht satt wurden, füllten sie sich mit neuem Bösen an, kamen so in den schändlichsten Dingen immer weiter und erschlossen ihrer Gottlosigkeit immer weiteres Gebiet. Dafür zeugt auch die göttliche Schrift, wenn sie sagt: "Wenn der Gottlose in den Abgrund der Bösen gerät, dann achtet er es nicht" (Prov.. 18, 3)." Auch für den heutigen Islam gibt,  voraus geht dem "Götzendienst als dessen Quelle die Bosheit". Sarazenen oder Mohammedaner sind "verlustig gegangen ihres Gottesbegriffes und Gottesglaubens, ihrer verfinsterten Vernunft oder vielmehr Unvernunft folgend" und kamen so, was auch die Eroberungen der christlichen Gebiete betrifft, "in den schändlichsten Dingen immer weiter". Heutige Moslems und ihre europäischen Verteidiger erkennen diese Unvernunft nicht, und sehen nicht, wie sie immer weiter in den Abgrund geraten. [28] 

Kaum war nämlich der menschliche Geist von Gott abgekommen, da sanken die Menschen in ihrer Einsicht und in ihrem Urteil und übertrugen die Gott schuldige Ehre zuerst auf den Himmel, die Sonne, den Mond und die Sterne, und sie hielten diese Gestirne nicht nur für Götter, sondern auch für die Begründer der übrigen, zeitlich späteren Dinge. Dann sanken sie in ihrem verfinsterten Urteil noch tiefer und nannten den Äther, die Luft und die Erscheinungen in der Luft Götter. Noch weiter gingen sie im Bösen und priesen schon auch die Elemente und Urstoffe der Körperbildung, die Wärme, die Kälte, die Trockenheit und Feuchtigkeit als Götter. Wie aber die, die ganz hinfallen, nach Art der Erdschnecken auf der Erde kriechen, so haben die Gottlosesten unter den Menschen, nachdem sie gefallen und von der Vorstellung des wahren Gottes abgekommen waren, nunmehr Menschen und Gestalten von Menschen, sei es noch während ihres Lebens, sei es nach ihrem Tode unter die Götter versetzt. Ja, als ihr Sinnen und Trachten noch verkommener wurde, übertrugen sie gar auf Steine und Holzstücke, auf Kriechtiere im Wasser und auf dem Land und auf unvernünftige wilde Tiere den göttlichen und überirdischen Namen Gottes, erwiesen ihnen alle göttliche Ehre und kehrten sich ab vom wahren und wahrhaft seienden Gott, dem Vater Christi. Aber wäre doch wenigstens die Verwegenheit der Toren hierbei stehen geblieben, und hätten sie sich doch nicht noch mehr erniedrigt und mit Gottlosigkeit befleckt! Einige sanken ja geistig gar so tief, und ihr Verstand wurde so sehr verfinstert, dass sie sogar Dinge, die überhaupt nie und nirgends existieren und in der Welt vorkommen, gleichwohl sich einbildeten und zu Göttern erhoben. Sie vermischten vernünftige Wesen mit unvernünftigen, kombinierten naturverschiedene Dinge und verehren sie als Götter. Dahin gehören bei den Ägyptern die Götter mit Hunds-, Schlangen- und Eselsköpfen, bei den Libyern Ammon mit dem Widderkopf. Wieder andere nahmen die Körperteile: Haupt, Schulter, Hand und Fuß für sich gesondert, versetzten einen jeden unter die Götter und verehrten ihn göttlich, wie wenn sie nicht genug hätten an ihrem Kult für den ganzen, ungeteilten Körper. Andere treiben die Gottlosigkeit noch weiter: sie vergöttern und verehren den Lockruf zur Erfindung dieser Götter und zu ihrer eigenen Bosheit, die Lust und die Begierde. So liegt es bei ihrem Eros und der Aphrodite in Paphos (Stadt auf der Westseite der Insel Cypern mit einem berühmten Tempel der Aphrodite, an der Stelle des heutigen Kukla). Andere bei ihnen erkühnten sich, als wollten sie sich in der Schlechtigkeit überbieten, ihre Regenten oder deren Kinder unter die Götter zu versetzen, bald aus Verehrung gegen die Herrscher, bald aus Furcht vor deren Tyrannei: Dahin zählen ihr hochberühmter Zeus auf Kreta (Zeus wurde der Sage zufolge auf Kreta in einer Höhle des Idagebirges geboren), und der arkadische Hermes (Hermes wurde als der Sohn des Zeus und der Mäa in einer Höhle des Berges Kyllene in Arkadien geboren), bei den Indern Dionysos (Nach ziemlich spät aufgekommener Sage unternahm Dionysos einen Eroberungszug nach Indien, dessen Bewohner er nicht anders als mit Wein zu überwinden vermochte), bei den Ägyptern Isis, Osiris und Oros (Oros war Sohn der Isis und des Osiris. — Bei den Griechen wird die Isis mit der Demeter, Osiris mit Dionys und Oros mit Apollo zusammengestellt) und jetzt Antinous, der Liebling des römischen Kaisers Hadrian, den sie wohl als einen Menschen kennen, und dazu als einen Menschen, der statt ehrwürdig zu sein voll Geilheit war, den sie aber doch verehren aus Furcht vor dem, der es gebot. Als nämlich Hadrian in Ägypten weilte, befahl er die Verehrung des verstorbenen Antinous, des Werkzeuges seiner Lust, weil er den Knaben auch nach dem Tode noch liebte, übrigens zugleich "ein konkreter Beweis und das Zeugnis dafür, dass eben alle Idololatrie bei den Menschen nicht anderswie aufkam als auf dem Wege der Begierlichkeit auf seiten derer, die sie gestalteten, wie auch schon die Weisheit Gottes bezeugt: "Der Anfang der Unzucht ist die Erfindung der Götzen" (Sap. 14,12). Doch wundere dich nicht und halte das Gesagte nicht für so unglaublich, wo doch noch unlängst oder vielleicht bis in die Gegenwart herein der römische Senat die Regenten, die je einmal seit Anfang über die Römer geherrscht haben, alle oder in beliebiger Auswahl unter die Götter dekretiert und ihre göttliche Verehrung vorschreibt. Denen sie nämlich nicht gewogen sind, die geben sie als von Natur feindlich aus und nennen sie Menschen; die sie aber sympathisch finden, diese sollen wegen ihrer Tugend verehrt werden, als stünde es in ihrer Macht, Götter zu schaffen, sie, die doch selbst Menschen sind und ihre Sterblichkeit nicht leugnen können. Sie müßten aber, wenn sie Götter schaffen wollen, zuerst selbst Götter sein. Denn das erschaffende Prinzip muß höher stehen als das Ding, das gemacht werden soll: der Richter muss über dem stehen, den er richtet, und der Geber gibt jedenfalls nur, was er hat, wie gewiss auch jeder König nur verleiht, was er hat, und mächtiger und größer ist als der Empfänger. Wenn sie aber die als Götter kanonisieren, die sie haben wollen, so müssten sie erst selbst Götter sein. Doch das Auffallende daran ist, dass sie als Menschen selbst auch sterben und damit ihren Beschluss über die von ihnen Vergötterten als trügerisch verwerfen." Auch bezüglich des Islams gibt es Beweise und Zeugnisse dafür, "dass eben alle Idololatrie bei den Menschen nicht anderswie aufkam als auf dem Wege der Begierlichkeit auf seiten derer, die sie gestalteten, wie auch schon die Weisheit Gottes bezeugt: "Der Anfang der Unzucht ist die Erfindung der Götzen" (Sap. 14,12) [29] 

Bei den Griechen gab es die von jeher gefeierten Götter Zeus, Poseidon, Apollo, Hephäst, Hermes, und unter den weiblichen Hera, Demeter, Athene und Artemis  Theseus, der attische Nationalheros, legte durch die Vereinigung der Gemeinden Attikas zu einem Gemeinwesen den Grund zur späteren Stadt Athen. Zur Erinnerung daran führte er ein großes panegyrisches Fest ein zu Ehren der Athene, die Panathenäen. Bei den Ägyptern der Isis, Kore (Kore ist die Tochter des Zeus und der Ceres, die Persephone), Kleopatra, die sich auch als eine Art Göttin verehren ließ, und bei anderen Aphrodite. Zudem gibr es viele, nicht nur in den alten Zeiten, sondern auch in den Zeiten des Athanasius, die nach dem Verlust ihres Teuersten, von Brüdern, Verwandten, Frauen und Männern, die alle von der Natur als sterbliche Menschen erwiesen wurden, eben diese in ihrer großen Trauer um sie abbilden ließen, Weihegaben für sie ersannen und aufstellten; diesen erwiesen dann die Nachkommen wegen des Bildes und des künstlerischen Wertes göttliche Verehrung, ein ganz unnatürliches Vorgehen. Denn die die Eltern als Nichtgötter beweinten, hätten sie sie nämlich als Götter gewusst, so würden sie ja sie nicht als tot betrauert haben; deshalb also, weil sie nicht nur nicht an ihre Göttlichkeit glaubten, sondern nicht einmal an ihre Existenz, ließen sie diese im Bilde darstellen, um über ihr Nichtmehrsein durch den Anblick ihres bildlichen Abrisses sich zu trösten, eben diesen huldigen als Göttern gleichwohl die Toren und erweisen ihnen die dem wahren Gott schuldige Ehre. Wenigstens in Ägypten wird heutzutage noch die Trauer über den Tod des Osiris, Oros und Typhon und der anderen gefeiert. Typhon soll seinen Bruder Osiris, in einer Kiste eingeschlossen, in den Nil geworfen haben, die dann Isis nach langem Suchen bei Byblos gefunden und geborgen habe. Typhon aber machte sie ausfindig und zerstückelte den Leichnam; die Teile zerstreute er. Isis suchte sie wieder zusammen und errichtete überall, wo sie solche gefunden, ein Grabmal. Die Trauer der Isis um Osiris wurde in Mysterien in Unterägypten gefeiert. Und die Erze in Dodona (Das Orakel von Dodona ist höchstwahrscheinlich das älteste Griechenlands) und die Kureten auf Kreta bezeugen heute noch, dass Zeus nicht Gott, sondern ein Mensch ist, und dass er von einem Vater gezeugt ist, der rohes Fleisch aß. Die Kureten waren Jünglinge, welche das Geschrei des neugeborenen Zeus auf Kreta durch ihren lärmenden Waffentanz übertäubten und so sein Leben vor den Nachstellungen des Kronos, der ihn wie die anderen Kinder verzehren wollte, retteten (Lucian XXXIII, 8). Das Auffallendste aber ist, dass sogar Plato, der hochberühmte Weise der Griechen, der sich auf seine Spekulation über Gott viel zugute tat, mit Sokrates in den Piräus hinabgeht zur Anbetung der Artemis, die Menschenkunst gebildet hatte (Respublica lib. I.). [30] 

Auf diese und derlei Geburten des Götzenwahnes hat ehedem und schon lange vorher die Schrift aufmerksam gemacht mit den Worten: "Der Anfang der Unzucht ist das Ersinnen von Götzen; ihre Erfindung aber ist die Entartung des Lebens. Denn sie waren nicht von Anbeginn, noch werden sie ewig bleiben. Durch die Hoffart der Menschen kamen sie in die Welt, und deshalb ward ihnen ein schnelles Ende zugedacht. Denn von maßlosem Schmerz ergriffen, ließ ein Vater ein Bild von einem schnell hinweggerafften Kinde entwerfen, ehrte den schon Toten, als wäre er noch am Leben und empfahl seinen Untergebenen Mysterien und Zeremonien. Mit der Zeit befestigte sich diese gottlose Sitte und gewann kanonische Geltung. Auf das Gebot von Gewalthabern hin wurden Schnitzwerke verehrt. Und weil die Menschen die, die fernab wohnten, nicht persönlich verehren konnten, stellten sie sich die entfernte Gestalt im Bilde dar und schufen ein sichtbares Bild des verehrten Herrschers, um dann im Wetteifer dem Abwesenden zu schmeicheln, als wäre er persönlich da. Zu erhöhter Verehrung reizte die Unwissenden auch der Ehrgeiz des Künstlers. Denn wohl um dem Herrscher zu gefallen, bot dieser alle Kunst auf, die bestmögliche Ähnlichkeit zu erreichen. Der große Haufe aber ließ sich durch die Schönheit des Bildes bestechen, den vor kurzem noch als Menschen Geehrten als Gegenstand göttlicher Verehrung zu betrachten. Und das war geschehen zur Täuschung des Lebens, dass die Menschen entweder unter dem Druck der Verhältnisse oder der Gewalt den unmitteilbaren Namen Steinen und Holzstücken beilegten" (Sap. 14, 12-21). So also nahm nach dem Zeugnis der Schrift die Götzenfabrikation bei den Menschen ihren Anfang. Wenn man bei ihren sogenannten Göttern, um zunächst mit diesen niedrigen Dingen zu beginnen, auf die Handlungen sieht, so wird man finden, dass sie nicht nur keine Götter, sondern die schändlichsten Menschen waren. Was, ja was muss man doch bei den Dichtern an Liebschaften und Ausschweifungen des Zeus mitansehen! Was muss man mitanhören von seinem Raub des Ganymedes, von seinen geheimen Ehebrüchen, von seiner Furcht und Angst, es möchten wider seinen Ratschluß Trojas Mauern fallen. Sohn des Tros, der als Schönster der Sterblichen von den Göttern entführt und zum Mundschenk des Zeus bestellt wurde (Homer, Ilias XX, 231 ff.). Wie muss man mitansehen, dass er über den Tod seines Sohnes Sarpedon trauert (Sohn des Zeus und der Laomedeia, der als Führer der Lykier von Troja durch die Hand des Patroklus fiel. Zeus wollte ihn nach Lycien entrücken und so am Leben erhalten, gab aber dem Widerspruch der Hera nach (Homer, Ilias XVI, 431 f.).), wie er ihm helfen möchte und doch nicht kann, dass er von anderen sogenannten Göttern bedroht wird, nämlich von Hera, Athene, Poseidon, aber von Thetis, einem Weibe, und dem hundertäugigen Agäon Hilfe bekommt (Homer, Il. I, 396 f.), wie er ein Opfer der Wollust wird, ein Knecht der Weiber, und ihnen zulieb in der Gestalt von unvernünftigen, vierfüßigen und geflügelten Tieren sein Leben riskiert, wie er bald wieder vor den Nachstellungen seines Vaters sich verbirgt, bald den Kronos in Fesseln schlägt und jener wieder seinen Vater entmannt (Hesiod, Theog. 164 ff.). Ist es nun recht, den für einen Gott zu halten, der solche Dinge verbrochen hat und sich vorwerfen lassen musste, die das gemeine römische Recht nicht einmal den einfachen Sterblichen zu tun freistellt? Diese Götter lieferten viel Stoff für die Satiriker, auch heute noch wie die Oper "Orpheus in der Unterwelt" von Jaques Offenbach zeigt. [31] 

Daher sagt Athanasius: "Wenn man mitansieht, wie er an Semele, Leda, Alkmene, Artemis, Leto, Maia, Europe, Danae und Antiope sich Sünde und Schändung erlaubte, oder wie er gar an seiner eigenen Schwester sich frevlerisch verging und sie zur Schwester und Gattin hatte, muss man da nicht seiner spotten?" Ja, er beging nicht nur Ehebruch, sondern nahm gar die im Ehebruch erzeugten Kinder unter die Götter auf, um mit dem Schleier solcher Vergöttlichung seinen Frevel zu verhüllen: dahin zählen Dionysos, Herakles, die Dioskuren, Hermes, Perseus und Soteira. Den Beiname Soteira = "Retterin“ führten mehrere griechische Göttinnen wie Artemis, die Tochter des Zeus und der Leto; sie führte als Beschützerin der gebärenden Frauen mit einem gewissen Vorrecht diesen Namen. Wenn man der sogenannten Götter unversöhnlichen, gegenseitigen Zank vor Ilium wegen der Griechen und Trojaner sieht, muss man da nicht ihre Schwäche verurteilen, wenn sie wegen ihres Haders untereinander auch noch die Menschen aufreizten? Wenn man sieht, wie Ares und Aphrodite von Diomedes (Homer, Il. V. 330 f.; 855 f.), Hera und Ädoneus, der sogenannte Gott der Unterwelt (Hades, der römische Pluto), von Herakles, Dionys von Perseus, und Athene von Arkas verwundet werden, und Hephäst aus dem Himmel geworfen wird und hinkt (Homer, Il. I, 590), muss man da nicht ihre Natur verachten und endlich aufhören, sie Götter zu nennen? Hört man noch, dass sie sterblich sind und leidensfähig, muß man sie dann nicht schlechterdings nur als Menschen beurteilen, und zwar als schwache Menschen, und sollte man nicht eher die Verwundenden als die Verwundeten bewundern? Oder wenn man den Ehebruch des Ares mit der Aphrodite sieht und auf die List des Hephäst gegen beide und auf die anderen sogenannten Götter, die auf die Einladung des Hephäst zum Anblick des Ehebruches auch herbeikommen und ihre Unzucht mitansehen (Homer, Odyss. VIII, 266 f.), muss man da nicht spotten und ihre Verkommenheit verdammen? Oder muss man nicht spotten, wenn man die von der Berauschung kommende Besinnungslosigkeit und Liederlichkeit des Herakles an der Omphale sich austoben sieht? Omphale war die Tochter des Jardanes, Königin von Lydien, an die Herakles als Sklave verkauft wurde, weil er den Iphitos, des Eurytos Sohn, in einem Anfall von Raserei getötet hatte. Am Hofe dieser Königin soll Herakles ganz verweichlicht und tierischer Wollust verfallen sein. Ein Sohn der Omphale und des Herakles ist Lamos. Ihr lüsternes Verhalten, ihre wahnsinnigen Buhlereien und die Götterfabrikation in Gold und Silber, Erz und Eisen, in Stein und Holz braucht man nicht ausdrücklich bloßzustellen, da diese Dinge an sich schon das Merkmal der Verirrung tragen. "Daher müsste man am meisten die bedauern, die sich hierin täuschen lassen. Sie hassen den Ehebrecher, der zu ihrer Gattin geht, schämen sich aber nicht, die Lehrer des Ehebruches zu vergöttern. Sie kennen keinen fleischlichen Verkehr mit ihren Schwestern, und doch beten sie die an, die solches tun. Sie geben zu, dass Knabenschändung eine Missetat ist, und verehren doch die, die solcher Vorwurf trifft. Und was die Gesetze nicht einmal den Menschen erlauben, das hängen sie, ohne zu erröten, ihren sogenannten Göttern an." [32] 

Die Mythologie hatte nach Schelling früher ihre Berechtigung; diese hat sie heute allerdings verloren, was auch Athanasius betont: Manche Gottlosen reden von der Eigenart der Dichter und sagen, "es sei eine Eigenheit der Dichter, den Hörern zu gefallen, das, was nicht ist, zu schaffen und Mythen auszuspinnen, denen zulieb sie also nach ihnen auch die Dichtungen über die Götter geschaffen hätten. dass aber diese ihre Ausrede haltloser ist als alle, lässt sich ihnen aus ihrer eigenen Meinung und ihrem Urteil hierüber erweisen. Ist nämlich das, was bei den Dichtern steht, Einbildung und Lüge, dann ist wohl auch die Namengebung für Zeus, Kronos, Hera, Ares und die übrigen Trug. Ja, es sind vielleicht auch die Namen fingiert, wie sie selbst sagen, und es gibt überhaupt keinen Zeus, Kronos, Ares; vielmehr schaffen sie die Dichter zur Täuschung der Zuhörer. Schaffen aber die Dichter das Nichtseiende, warum beten sie dann die Gebilde an, als existierten sie? Oder werden sie wohl sagen, dass sie die Namen nicht schaffen, nur die Handlungen ihnen andichten? Doch auch dann bleibt ihre Verteidigung gleich haltlos. Haben sie nämlich die Handlungen erlogen, dann jedenfalls auch die Namen derer, von denen sie die Handlungen erzählten. Wenn sie aber bezüglich der Namen bei der Wahrheit bleiben, dann notwendig auch in bezug auf die Handlungen. Übrigens, die diese als Götter fingiert haben, wissen wahrhaftig, was Göttern ansteht zu tun, und sie hätten nur die Einfälle von Menschen Göttern zugeschrieben, wie auch niemand die Wirkung des Feuers dem Wasser beilegen wird; denn das erstere brennt, letzteres aber hat eine kalte Natur. Sind aber die Werke der Götter würdig, dann mögen deren Vollbringer wirklich Götter sein. Sind aber Ehebruch und die bereits erwähnten Werke Handlungen von Menschen, und zwar von schlechten, so sollen die, die solche vollbringen, auch Menschen sein und nicht Götter. Denn die Handlungen müssen dem Wesen entsprechen, damit auch aus dem Handeln der Handelnde bezeugt und aus dem Wesen die Handlung erkannt werde. Wie man bei einer Erörterung über Wasser und Feuer und bei einer Besprechung ihrer Wirkungsweisen nicht sagte, dass das Wasser brenne, das Feuer kühle, noch bei der Rede von Himmel und Erde behauptete, die Erde leuchte, die Sonne aber bringe Pflanzen und Früchte hervor, im Gegenteile mit solchen Aufstellungen alle Verrücktheit überböte, so hätten auch die heidnischen Schriftsteller und vorab der alle überragende Dichter Homer Zeus und den anderen Göttern, wenn sie dieselben als Götter gewusst hätten, nicht solche Handlungen beigelegt, die den gegenteiligen Beweis erbringen, dass sie nicht Götter, sondern Menschen sind, und zwar keine vernünftigen. Oder wenn die Dichter gelogen haben und du ihnen das nachsagst, warum haben sie dann nicht auch bei der Tapferkeit der Heroen es mit Lügen versucht und die Tapferkeit zur Schwäche und die Schwäche zur Tapferkeit umgedichtet? So hätten sie ja, wie bei Zeus und Hera, auch dem Achilles Unmännlichkeit andichten, an Thersites aber Kraft bewundern, dem Odysseus Mangel an Einsicht nachsagen, dem Nestor Unverstand zusinnen, dem Diomedes und Hektor weibische Taten und der Hekabe männliche Art andichten müssen. Die Dichter hätten ja, wie sie selbst behaupten, durchweg erdichten und lügen müssen. Nun aber hielten sie sich bei den Menschen an die Wahrheit, bei den sogenannten Göttern aber operierten sie ungescheut mit Lügen. Es könnte ja einer aus ihnen auch folgendes vorbringen: Im Berichte über ihre schamlosen Handlungen lügen sie, aber in ihren Lobeserhebungen, wo sie Zeus Vater der Götter, Höchsten, Olympier und Herrscher im Himmel nennen, erdichten sie nicht, sondern reden die Wahrheit. dass aber diese Ausrede gegen sie spricht, könnte nicht bloß ich, sondern jeder andere nachweisen. Denn wieder wird mit den obigen Beweisen die Wahrheit gegen sie auftreten. Ihre Handlungen verraten sie als Menschen, die Lobsprüche aber übersteigen die menschliche Natur. Aber hier wie dort der Widerspruch in sich selbst: Es ist den Himmlischen nicht eigen, desgleichen zu tun, noch kann man anderseits die für Götter halten, die derlei Dinge treiben." [33] 
 

8. Kunst; von Natur für die Wissenschaft empfänglich

Wo fände sich da noch eine Verteidigung, wo noch ein Beweis für die Gottheit solcher Figuren auf seiten derer, die in diesem "Götzenwahn befangen" sind? Denn aus dem eben erst Gesagten schloss die Vernunft, dass sie Menschen sind. Doch vielleicht wollen sie sich jetzt darauf hinausreden und stark pochen auf die von ihnen gemachten praktischen Erfindungen und behaupten, sie würden deshalb auch für Götter gehalten, weil sie den Menschen nützlich geworden sind. Zeus soll ja die Plastik, Poseidon die Kunst des Steuermannes, Hephäst das Schmiedehandwerk, Athene die Webekunst, Apollo die Musik, Artemis die Jagd, Hera die Bekleidungskunst, Demeter den Ackerbau und andere wieder andere Künste erfunden haben, wie die Schriftsteller von ihnen berichtet haben. Doch diese und derlei Künste hätten die Menschen nicht ihnen allein gutschreiben sollen, sondern der allgemeinen Menschennatur, dank deren Beobachtungsgabe die Menschen die Künste erfinden; denn die Kunst, heißt es allgemein, ist Nachahmung der Natur. Wenn sie also in den Künsten, mit denen sie sich abgaben, bewandert geworden sind, so braucht man sie deshalb auch nicht für Götter zu halten, sondern viel eher für Menschen. Denn nicht von ihnen sind die Künste ausgegangen, vielmehr haben die Menschen dabei die Natur nachgeahmt. Denn da die Menschen laut Definition von Natur für die Wissenschaft empfänglich sind, so ist es kein Wunder, wenn sie selbst mit ihrem menschlichen Verstand auf ihre eigene Natur sahen und auf einfache Beobachtung hin die Künste erfanden. Oder wenn sie es billig finden, jene dank der Erfindung der Künste als Götter anzusprechen, so muss man auch die Erfinder der übrigen Künste Götter nennen, und zwar mit demselben Recht, mit dem auch jene dieses Namens gewürdigt wurden. Denn das Alphabet erfanden die Phönizier, das Heldenepos Homer, die Dialektik der Eleate Zeno (Er lebte ca. 464/60 und war Nachfolger des Parmenides; er gilt als Schöpfer der Dialektik), die Rhetorik Korax von Syrakus (Er ist der Verfasser des ersten rhetorischen Lehrbuches, dessen Definition der Redekunst und Einteilung der Rede von Gorgias und Isokrates übernommen wurden), die Bienenzucht Aristäus (Er war ursprünglich ein altertümlicher Feld- und Weidegott, der Sohn Apollos und der Kyreae, einer Tochter des Lapithenkönigs Hypseus. Er galt als spezieller Beschützer der Bienenzucht, nach Diod. 4, 81, 2), die Aussaat des Weizens Triptolemos (Bewohner von Eleusis, Sohn des Eleusis und der Chthonia, war ein Liebling der Demeter, die ihn die eleusinischen Mysterien lehrte. Auf ihr Geheiß hat er zuerst im rharischen Gefilde, dann auf der ganzen Erde das Säen und überhaupt den Ackerbau verbreitet), die Gesetze Lykurg von Sparta (Der mythische Gesetzgeber Spartas) und Solon von Athen; die Verbindung der Buchstaben und die Zahlen. Wieder andere brachten andere und verschiedenartige für das menschliche Leben nützliche Entdeckungen, wie die Geschichtschreiber uns bezeugen. "Wenn also die Künste zu Göttern erheben, und dank ihnen es geschnitzte Götter gibt, so müssen auch die späteren Erfinder von Künsten wie jene Götter sein. Oder aber sie würdigen diese nicht göttlicher Ehre, sondern betrachten sie als Menschen, dann folgt, dass man auch Zeus, Hera und die anderen nicht Götter zu nennen, sondern zu glauben hat, dass auch sie Menschen gewesen, und dies um so mehr, da sie nicht einmal ehrwürdig waren, wie sie auch schon durch die Anfertigung von Bildwerken beweisen, dass sie nichts weiter als Menschen gewesen sind." [34] 

Man könnte sie vor dem Richterstuhl der Wahrheit fragen: Wie antwortet oder gibt sich Gott durch diese zu erkennen? Durch den Stoff, aus dem sie bestehen, oder durch die Form, die sie haben? Wenn nun durch den Stoff, wozu bedarf es der Form, und warum offenbarte sich Gott nicht in jedem beliebigen Stoff, ehe diese Dinge gebildet waren? Sinnlos dann auch, Tempel mit Mauern zu bauen und darin einen einzelnen Stein oder ein Holzstück oder einen Goldklumpen einzuschließen, wo doch die ganze Erde mit solchen Stoffen erfüllt ist. Wenn aber die spätere Form Ursache für die göttliche Offenbarung wird, wozu bedarf es dann der Materie von Gold und der übrigen Stoffe, und warum offenbart sich Gott nicht vielmehr in der lebendigen Natur, von der die Götzenbilder ihre Form haben? Denn wenn man einmal eben bei dieser Begründung (Gemeint ist die Begründung von der Notwendigkeit sichtbarer Götter, mit denen die Menschen in Verkehr treten könnten) bleibt, so wäre es wohl noch besser von Gott gedacht, wenn man ihn in beseelten vernünftigen und vernunftlosen Wesen erwartete, als in unbeseelten und regungslosen; freilich leisten sie sich damit gerade im Widerspruch mit sich selbst eine Gottlosigkeit. Während sie nämlich die natürlichen Lebewesen, Vierfüßler, Vögel, Kriechtiere wegen ihrer Wildheit oder Hässlichkeit verabscheuen und fliehen, bearbeiten sie gleichwohl deren Gestalten in Stein, Holz und Gold und machen sie zu Göttern. Sie hätten doch eher die lebendigen Wesen selbst verehren, als deren Gestalten in diesen Stoffen anbeten sollen. Oder aber ist vielleicht keines von beiden, weder Form noch Stoff, Ursache für die Ankunft Gottes, "vielmehr nur die Kunst in Verbindung mit der Wissenschaft macht das Göttliche gegenwärtig, da sie ja eine Nachahmung der Natur ist. Wenn aber wegen der Wissenschaft das Göttliche in den Kunstwerken gegenwärtig wird, wozu bedarf es dann wieder des Stoffes, da doch die Wissenschaft in den Menschen ist? Wenn aber Gott überhaupt nur dank der Kunst offenbar in die Erscheinung tritt und deshalb auch die Bildwerke als Götter verehrt werden, so hätte man die Menschen als die Urheber der Kunst anbeten und verehren sollen, weil sie vernunftbegabt sind und die Wissenschaft in sich selber tragen." [35]
 

9. Ägyptische und arabische Pseudogötter; Athanasius konnte zeigen, dass die Verehrung und Vergötterung der Götzen, abstrakte Götzen eingeschlossen, wie der islamische Allah zusammen mit seinem Werkzeug Mohammed, nicht das sind für das sie gewöhnlich gehalten werden, also "nicht ein Weg zur wahren Gottesverehrung, sondern ein Weg zum Atheismus und jeglicher Gottlosigkeit und ein Beweis einer großen Abirrung von der Erkenntnis des einzigen und allein wahren Gottes, nämlich des Vaters Christi" 

Doch nicht bloß hieraus kann man ihre Gottlosigkeit erkennen, sondern auch daraus, dass ihre Auffassung von ihren Götzen selbst widersprechend lautet. Sind diese nämlich wirkliche Götter, wie sie behaupten und philosophieren, an welche von ihnen soll man sich anschließen, und welche aus ihnen soll man für mächtiger halten, um entweder mit Vertrauen den wahren Gott anzubeten oder, wie sie sagen, um an ihnen das Göttliche unfehlbar zu erkennen? Denn es sind nicht die gleichen, die man allerwärts Götter heißt, sondern so viele Völker es gibt, fast eben so viele Götter werden auch erdichtet. Ja, manchmal sind auch ein und dasselbe Land und eine und dieselbe Stadt nicht eins miteinander in der abergläubischen Verehrung der Götter. So kennen die Phönizier die Götter nicht, die bei den Ägyptern verehrt werden, und die Ägypter beten nicht die gleichen Götzen an wie die Phönizier. Die Skythen wollen nichts wissen von den Göttern der Perser, noch die Perser von den Göttern der Syrer. Auch verwerfen die Pelasger die thrakischen Götter, und die Thrakier kennen die thebaischen nicht. Uneins im Götzendienst sind die Inder und Araber, die Araber und Äthiopier, und auch die Äthiopier unter sich selbst. Ebensowenig verehren die Syrer die Götzen der Cilizier; der Volksstamm der Kappadozier nennt wieder andere Gottheiten als diese; die Bitynier ersannen sich wieder andere und wieder andere die Armenier. Doch wozu der langen Aufzählung? Festlandsbewohner beten andere Götter an als die Inselbewohner, und die Inselbewohner verehren andere als die Bewohner des Festlandes. Ja, überhaupt jede Stadt und jedes Dorf gibt den eigenen Göttern den Vorzug, da es die der Nachbarn nicht kennt, und halten nur diese für Götter. Von den Missgeburten der Ägypter braucht man nicht einmal zu reden, da sie allen in die Augen fallen. Haben doch dort die Städte entgegengesetzte und sich widerstreitende Kulte, und gehen doch die Nachbarn immer darauf aus, jeweils einen anderen Gegenstand zu verehren als der Anwohner. So wird von den einen das Krokodil als Gott angebetet; bei den Nachbarn gilt es als Scheusal. Bei den einen wird der Löwe göttlich verehrt; die Nachbarn verehren ihn nicht nur nicht, sondern töten ihn, wenn sie ihn finden, als ein wildes Tier. Auch der Fisch, bei den einen vergöttert, wird an einem anderen Orte als Speise gefangen. Wie die beiden ersten Beispiele vom Krokodil und Löwen auf Ägypten bezogen werden, so auch das dritte vom Fisch. Nach Clemens von Alexandrien (Protreptikus ad Graecos – MPG VIII, 120) wurde den Bewohnern von Syene, Elephantine, Oxyrinchis, lauter ägyptischen Städten, die Verehrung je einer besonderen Fischart nachgesagt. Daher sind bei ihnen zu Hause Kriege, Unruhen, aller Anlass zu Mordtaten und alle Lust zu Ausschweifungen. Und besonders auffallend ist, dass, wie die Geschichtschreiber erzählen, die Pelasger von den Ägyptern die Namen der Götter vernahmen und doch die ägyptischen Götter nicht kennen, sondern andere als diese verehren. "Und überhaupt ist der Glaube und die Verehrung aller im Götzenwahn befangener Völker verschieden; ja man trifft nicht bei denselben das gleiche. Das geschieht ihnen recht. Denn da sie von der Erkenntnis des einen Gottes abfielen, so verfielen sie auf viele und verschiedene Dinge; und weil sie sich vom wahrhaftigen Logos des Vaters, dem Weltheiland Christus, abkehrten, so trieben sich ihre Gedanken natürlich bei vielem herum. Wie die, die von der Sonne sich abkehren und an finsteren Orten weilen, auf vielen unwegsamen Pfaden herumirren, die Anwesenden nicht sehen, die Abwesenden aber als anwesend sich einbilden und sehend doch nicht sehen, genau so lassen auch die, welche von Gott sich abgewandt haben und deren Seele verfinstert ist, ihren Geist umhertreiben und stellen sich Dinge vor, die nicht existieren, wie Trunkene und Blinde." Mohammed hat aus den mehreren Hundert arabischen Götzen zwar einen, nämlich Al-Lah, ausgewählt, mit anderen Worten, sie  "wetteifern miteinander in der Schlechtigkeit", dennoch hat er sich "vom wahrhaftigen Logos des Vaters, dem Weltheiland Christus" abgekehrt und ist so zusammen mit seinen Mohammedanern weiterhin "im Götzenwahn" und damit Atheismus befangen. [36] 

Wer "im Götzenwahn" befangen ist, wie letzlich auch die Mohammedaner, nennt Athanasius sogar Atheisten: "Diese Tatsache ist aber ein nicht unwesentlicher Beweis für einen wirklichen Atheismus derselben. Denn wenn es verschiedene und viele Götter in Stadt und Land gibt, und der eine den Gott des anderen aufhebt, so werden alle von allen verworfen. Die vermeintlichen Götter der einen werden Opfer und Spenden für die sogenannten Götter der anderen; und umgekehrt sind die Opfergaben der anderen die Götter der ersteren. Die Ägypter verehren das Rind und speziell den Apis, einen Stier, andere opfern ihn dem Zeus. Wohl opfern sie nicht gerade die, die sie zur Anbetung exponiert haben; aber, wenn sie ihresgleichen opfern, tun sie doch augenscheinlich dasselbe. Die Libyer haben einen Widder, den sogenannten Ammon, zum Gott, und dieser wird von anderen mit Vorliebe zum Opfer gebracht. Die Inder verehren den Dionys, der ihnen symbolische Bezeichnung für Wein ist, den andere anderen Göttern spenden. Wieder andere verehren besonders Flüsse und Quellen, und ganz besonders die Ägypter das Wasser und nennen sie Götter. Gleichwohl waschen andere und selbst die diesem Götzendienst ergebenen Ägypter fremden und eigenen Schmutz mit Wasser ab und schütten den Rest ungeniert aus. Ja, fast die ganze Götterschaft der Ägypter gibt für die Götter der anderen die Opfergabe ab, so dass sie eben jenen zum Gespötte sind, weil sie nicht Götter göttlich verehren, sondern Dinge, die bei anderen und gar bei ihnen selbst als Sühn- und Schlachtopfer dienen." [37] 

Ja, einige haben sich in der Gottlosigkeit und Torheit so weit treiben lassen, dass sie ihren "Pseudogöttern" sogar Menschen, von denen diese doch Typen und Form haben, schlachten und zum Opfer bringen. Und die Unseligen sehen nicht, dass die Schlachtopfer die Urbilder der von ihnen ersonnenen und angebeteten Götter sind. Sie opfern ja fast Gleiches dem Gleichen oder vielmehr das Bessere dem Minderwertigen: sie opfern beseelte Wesen den unbeseelten, vernünftige den bewegungslosen. Sie schlachten ja ihrerseits die, welche die Vorsehung aus den Gefahren des Meeres errettet hat, und treten so fast gegen die Vorsehung auf, weil sie deren gnädige Fügung mit ihrer tierwilden Seele vereiteln. Dem Ares zu Ehren teilen wieder andere nach siegreicher Heimkehr aus dem Krieg die erbeuteten Gefangenen, soweit es reicht, in Abteilungen zu hundert ab, nehmen je einen heraus und schlachten so viele, als sie Hunderte abzählten. Doch nicht bloß die Skythen verüben bei ihrer angeborenen barbarischen Wildheit solche Greueltaten; vielmehr ist dieses Verfahren für die Verruchtheit der Götzen und Dämonen charakteristisch. So brachten auch die Ägypter vor Zeiten der Hera solche Schlachtopfer dar (Hera wurde in Ägypten mit der Göttin Sati gleichgestellt); und die Phönizier und Kreter versuchten den Kronos mit ihren Kindesopfern gnädig zu stimmen. Dass vor Zeiten auf Kreta, in Phönizien und Assyrien dem Kronos bzw. Bel Menschenopfer dargebracht wurden, berichtet Porphyrius (de abst. 2, 56). Die alten Römer verehrten den sogenannten latiarischen Zeus. Dem latiarischen Zeus wurde von den Latinern und Römern gemeinschaftlich auf dem mons Albanus geopfert. "Ob auf die eine oder andere Art, es verunreinigten einfach alle, und alle wurden verunreinigt: Verunreinigt wurden sie, indem sie Mordtaten verübten; sie verunreinigten aber ihre Tempel mit dem Rauch solcher Opfer. Das gab den Menschen Anlass zu einer Unzahl von Missetaten. Denn da sie sahen, dass ihre Dämonen sich daran ergötzten, so machten sie es alsbald ihren Dämonen in diesen Verfehlungen nach und hielten die Nachahmung des vermeintlich Besseren für ein besonderes Verdienst. Daher erniedrigten sich die Menschen zu Menschen- und Kindermorden und zu allen möglichen Ausschweifungen. So ist denn auch fast jede Stadt aller Unzucht voll, weil ihre Sitten nach denen ihrer Götter sich richteten." [38] 

So gaben sich einst in den Götzentempeln Phöniziens Frauen preis und opferten den dortigen Göttern den ersten Verdienst von ihrer Prostitution, im Wahne befangen, mit ihrer Unzucht ihre Göttin (Die Astarte, die hier als die syrophönizische Aphrodite erscheint) zu versöhnen und sie damit zum Wohlwollen zu bestimmen. Anderseits verleugnen Männer ihre Natur, wollen nicht mehr männlichen Geschlechts sein und geben sich die weibliche Natur, im Glauben, damit der Mutter ihrer sogenannten Götter (Athamasius meint Rhea, Gemahlin und Schwester des Kronos, Mutter des Zeus, Poseidon, Hades, der Hestia, Demeter und Hera, gern die "große Mutter der Götter" genannt) einen besonders erwünschten und ehrenden Dienst zu erweisen. Alle aber "wetteifern miteinander in der Schlechtigkeit". So hat ja auch der heilige Diener Christi Paulus gesagt: "Denn ihre Weiber vertauschten den natürlichen Gebrauch in den widernatürlichen. Ebenso gingen auch die Männer vom natürlichen Umgange mit dem Weibe ab und entbrannten in gegenseitiger Lust, indem Männer mit Männern Schändliches trieben" (Röm. 1, 26-27). Damit aber, dass sie dies und Ähnliches verüben, gestehen und beweisen sie, dass auch ihre sogenannten Götter ein ähnliches Leben geführt haben. "Von Zeus haben sie die Knabenschändung und den Ehebruch, von Aphrodite die Unzucht, von Rhea die Schwelgerei, von Ares die Mordtaten und von anderen andere solche Dinge gelernt, welche die Gesetze ahnden und jeder vernünftige Mensch verabscheut. Geht es da noch an, die für Götter zu halten, die solche Dinge verbrechen, und muss man nicht vielmehr sie wegen ihres ausschweifenden Wandels für sinnloser halten als die vernunftlosen Geschöpfe? Geht es an, deren Verehrer für Menschen zu halten, und muss man nicht eher sie bemitleiden, da sie unvernünftiger sind als die vernunftlosen Wesen und gottloser als die Geschöpfe ohne Seele? Denn wenn sie an das vernünftige Prinzip ihrer Seele gedacht hätten, so wären sie nicht total kopfüber auf solche Dinge verfallen und hätten nicht den wahren Gott, den Vater Christi, verkannt." [39] 

Nach Athanasius könne man auch noch auf einem anderen Wege ihnen ihre Gottlosigkeit beweisen, wenn man die Wahrheit gelten lässt. "Wenn nämlich Gott unkörperlich ist, unsichtbar und unberührbar von Natur, wie können sie sich da Gott körperlich denken und göttliche Ehre zollen Dingen, die man mit dem Auge sieht, mit der Hand berührt? Wenn man sodann recht behält mit der Behauptung, dass Gott allmächtig ist und nichts ihn in Gewalt hat, vielmehr er alles in Gewalt hat und Herr ist, warum sehen die Vergötterer der Schöpfung nicht ein, dass sie mit einer solchen Definition von Gott nichts zu tun hat? Ist nämlich die Sonne unterhalb der Erde, so tritt die Erde als dunkler Punkt vor das Licht, so dass man es nicht sieht; den Mond aber verbirgt bei Tag die Sonne mit ihrer Lichtflut. Die Früchte der Erde schädigt oft der Hagel; das Feuer seinerseits erlischt, wenn eine Wasserflut darüber kommt. Den Winter verdrängt der Frühling, dem Frühling aber gebietet der Sommer Halt, und ihm steckt wieder der Herbst seine feste Grenzlinie ab. Wären sie nun Götter, dann dürften sie sich nicht gegenseitig besiegen und verdrängen lassen, sondern müssten immer untereinander zusammen sich vertragen und gleichzeitig die gemeinsamen Energien entfalten. Es müsste bei Tag und Nacht die Sonne zugleich mit dem Mond und dem übrigen Chor der Gestirne das gleiche Licht haben, und dieses müsste allen leuchten, und alles müsste von ihnen erhellt werden. Es müssten gleichzeitig Sommer, Winter, Frühling, Herbst ohne Wechsel und zu derselben Zeit bestehen. Es müsste das Meer mit den Quellen sich vermengen und den Menschen einen gemeinsamen Trank reichen. Im gleichen Moment müsste Windstille und Sturmesbrausen herrschen. Feuer und Wasser müssten den Menschen zu einem und demselben Gebrauch dienlich sein. Auch hätte niemand von ihnen etwas zu fürchten, da sie ja nach Ansicht jener Götter sind und darum nichts zum Schaden, vielmehr alles zu Nutz und Frommen tun. Da aber dies wegen ihres inneren Gegensatzes nicht möglich ist, wie kann man dann diese Dinge, die zueinander im Gegensatze und Kampfe stehen und nicht miteinander bestehen können, noch Götter nennen oder mit göttlicher Verehrung ihnen huldigen? Wie könnten Wesen, die mit sich selbst von Natur in Disharmonie stehen, anderen auf ihre Bitten hin den Frieden verleihen und ihnen Wächter der Eintracht werden? Demnach ist natürlich weder die Sonne noch der Mond noch irgendein anderer Teil der Schöpfung, und noch viel weniger sind die aus Steinen und Gold und anderen Stoffen gefertigten Bildwerke, noch auch die von den Dichtern in Mythen gepriesenen Götter, Zeus und Apollo und die anderen, in Wirklichkeit Götter, wie die Erörterung ergab. Vielmehr sind die einen von ihnen Teile der Schöpfung, die anderen sind leblose Gegenstände, und wieder andere sind nur sterbliche Menschen gewesen. Daher ist auch ihre Verehrung und Vergötterung nicht ein Weg zur wahren Gottesverehrung, sondern ein Weg zum Atheismus und jeglicher Gottlosigkeit und ein Beweis einer großen Abirrung von der Erkenntnis des einzigen und allein wahren Gottes, nämlich des Vaters Christi." Wie oben gezeigt ist auch ihre Verehrung und Vergötterung des Al-lah im Islam "nicht ein Weg zur wahren Gottesverehrung, sondern ein Weg zum Atheismus und jeglicher Gottlosigkeit und ein Beweis einer großen Abirrung von der Erkenntnis des einzigen und allein wahren Gottes, nämlich des Vaters Christi."  [40] 
 

10. Unsterblichkeit der Seele, denken und betrachten des Überirdischen; aus den Werken wird der Künstler oftmals erkannt, wenn er auch nicht sichtbar ist

dass aber die Seele auch unsterblich geschaffen ist, auch um diese Lehre der Kirche muss man wissen, um die Beseitigung der Götzen zu begründen. Die diesbezügliche Erkenntnis ließe sich nun wohl zunächst und einfacher aus der Kenntnis des Leibes gewinnen und aus der Verschiedenheit von Leib und Seele. Denn wenn die Erörterung für ihre Verschiedenheit vom Leibe bereits den Beweis erbracht hat, der Leib aber von Natur sterblich ist, so muss die Seele unsterblich sein, soll sie anders sein als der Leib. Wenn sodann die Seele, wie bewiesen, den Leib bewegt und selber nicht von anderen Dingen bewegt wird, so folgt daraus, dass die Seele, die sich selbst die Bewegung gibt, auch nach der Ablegung des Leibes zu seiner Bestattung in die Erde sich selbst wieder die Bewegung gibt. Nicht die Seele ist es, die stirbt, sondern der Leib, infolge seiner Loslösung von ihr. Wenn nun auch sie vom Leibe die Bewegung erhielte, so müsste sie selbst sterben, wenn der Beweger entweicht. Bewegt aber die Seele auch den Leib, so muss sie vorab sich selbst die Bewegung geben. Bewegt sie sich aber von selbst, dann muss sie auch nach dem Tode des Leibes fortleben. Die Bewegung der Seele ist ja nichts anderes als ihr Leben, so wie wir ja auch vom Leibe sagen, er lebe, wenn er in Bewegung ist, und dann seinen Tod konstatieren, wenn die Bewegung aufhört. Indes kann man dies auch deutlich genug aus ihrer allgemeinen Wirksamkeit im Leibe wahrnehmen. Denn auch wenn sie sich im Leibe niedergelassen hat und an ihn gefesselt ist, so lässt sie sich doch nicht auf den Raum des Leibes einengen und abgrenzen. "Vielmehr weiß sie, mag auch der Leib im Bette liegen und sich nicht regen, sondern wie im Tode ruhen, aus eigener Kraft zu wachen und über die Natur des Leibes sich zu erheben, und gleichsam los vom Leibe und doch in ihm verbleibend denkt und betrachtet sie das Überirdische; ja oft tritt sie gar mit Heiligen und Engeln in Verbindung, die ausserhalb der irdischen Körperwelt stehen, und sie schwingt sich zu ihnen empor im Vertrauen auf die Reinheit des Geistes. Wie, wird sie dann nicht noch weit mehr nach ihrer Trennung vom Leibe, wenn es Gott gefällt, der sie daran gebunden, die Unsterblichkeit in hellerem Lichte schauen? Denn, lebt sie schon in Verbindung mit dem Leibe ein Leben ausserhalb des Körpers, so wird sie weit eher auch nach dem Tode des Leibes weiter leben und nicht aufhören zu leben, dank der Gnade Gottes, der sie so erschaffen durch seinen Logos, unseren Herrn Jesus Christus. Deshalb denkt und sinnt sie auch über Unsterbliches und Ewiges nach, da sie ja auch unsterblich ist. Wie der sterbliche Leib und seine Sinne Vergängliches wahrnehmen, so muss die Seele, die Unsterbliches betrachtet und erwägt, selbst unsterblich sein und immerfort leben. Denn die Begriffe und Gedanken von der Unsterblichkeit verlassen sie nie, sondern verbleiben in ihr gleichsam als Funke zum Unterpfand der Unsterblichkeit. Deshalb hat sie auch die Gottesidee und wird ihr eigener Weg, indem sie nicht von aussen, sondern in sich selbst die Kenntnis und den Begriff vom Logos Gottes schöpft."  [41] 

Wir behaupten demnach, wie bereits früher gesagt, dass diejenigen, die Gott leugneten und unbeseelte Dinge verehren, ebensowenig an eine vernünftige Seele glauben und eben damit für ihre Torheit büßen müssen, dass sie sich unter die vernunftlosen Geschöpfe zählen. Und deshalb muss man sie, die gleichsam selbst unbeseelt mit unbeseelten Wesen abergläubischen Kult treiben, bedauern und an der Hand führen. Wenn sie aber glauben, eine Seele zu haben und mit Recht auf ihre Vernünftigkeit stolz sind, warum erlauben sie sich denn so Vernunftwidriges, als hätten sie keine Seele, und denken nicht, wie es sich gehört, sondern stellen sich über das Göttliche? Denn obschon sie eine unsterbliche und unsichtbare Seele haben, so stellen sie doch Gott in sichtbaren und vergänglichen Dingen bildlich dar. Oder warum nehmen sie jetzt nicht wieder ihre Zuflucht zu Gott, wie sie von ihm abgefallen sind? "Denn wie sie sich mit ihren Herzen von Gott abwandten und nicht-seiende Dinge als Götter sich einbildeten, so können sie mit ihrer vernünftigen Seele sich wieder erheben und wieder zu Gott zurückkehren. Das können sie aber nur, wenn sie allen Schmutz der Begierlichkeit, mit dem sie sich bedeckt haben, ablegen und so lange sich reinigen, bis sie jeden Fremdkörper aus der Seele entfernt haben und sie in ihrer ursprünglichen Reinheit herstellen, damit sie so in ihr den Logos des Vaters, nach dessen Bild sie im Anfang geschaffen, schauen könnten. Denn nach Gottes Bild und Gleichnis ist sie erschaffen, wie auch die göttliche Schrift anzeigt, die in der Person Gottes spricht: "Laßt uns den Menschen machen nach unserem Bild und Gleichnis" (Gen. 1, 26). Daher schaut sie auch, wenn sie allen angehäuften Unrats der Sünde sich entledigt und nur das reine Abbild bewahrt, ganz natürlich, wenn dieses wieder aufleuchtet, wie in einem Spiegel den Logos, das Bild des Vaters, und erkennt in ihm den Vater, dessen Bild der Erlöser ist. Oder wenn dieser Aufschluss die Seele nicht befriedigt, weil Dinge von außen her ihr Urteil trüben, und sie so das Bessere nicht sieht, so kann man wieder durch die Erscheinungswelt zur Erkenntnis Gottes gelangen, da die Schöpfung Schriftzügen gleich durch ihre Ordnung und Harmonie ihren Herrn und Schöpfer anzeigt und laut verkündet." [42] 

Hat doch der gütige und menschenfreundliche Gott, der sich um die von ihm erschaffenen Seelen kümmert, der, weil unsichtbar und unbegreiflich von Natur, erhaben ist über jede geschaffene Substanz, weshalb ja das Menschengeschlecht zur Erkenntnis seiner nicht gelangen könnte, denn es stammt aus dem Nichtseienden, er aber ist ungeworden, hat er doch eben deshalb durch seinen Logos die Schöpfung so eingerichtet, dass er, von Natur ja unsichtbar, wenigstens aus den Werken für die Menschen erkennbar würde. "Denn aus den Werken wird der Künstler oftmals erkannt, wenn er auch nicht sichtbar ist." So erzählt man vom Bildhauer Phidias, Sohn des Charmides aus Athen, nach der Anschauung der Alten der größte Bildhauer des Altertums, dass seine Schöpfungen durch ihre Symmetrie und ihre Proportionalität den Beschauern den Phidias verrieten, obschon er nicht zugegen war. "Ebenso muss man auch aus der Ordnung der Welt Gott, ihren Schöpfer und Baumeister, erkennen, wenn schon man ihn mit dem leiblichen Auge nicht sieht. Denn Gott hat seine unsichtbare Natur nicht missbraucht, komme doch niemand mit dieser Ausrede, und sich etwa den Menschen gänzlich unbezeugt gelassen, sondern er hat, wie bereits gesagt, die Schöpfung so eingerichtet, dass er, wenn schon unsichtbar von Natur, gleichwohl aus den Werken erkannt würde. Und das sage ich nicht aus mir selbst, sondern ich schöpfte es aus den Äusserungen der Theologen, zu denen Paulus gehört, der an die Römer also schreibt: "Denn das Unsichtbare an ihm wird seit Erschaffung der Welt aus seinen Werken erkannt und geschaut" (Röm. 1, 20). Die Lykaonier redet er in aller Offenheit an: "Auch wir sind Menschen, Leiden unterworfen wie ihr, und predigen euch, dass ihr euch bekehren sollt vom Eitlen zum lebendigen Gott, der den Himmel erschaffen und die Erde und das Meer und alles, was darin ist; der in den vergangenen Zeiten alle Völker ihre Wege wandeln ließ. Doch hat er sich nicht unbezeugt gelassen, indem er Wohltaten spendete, vom Himmel herab uns Regen gab und fruchtbare Zeiten und unsere Herzen sättigte mit Nahrung und Freude" (Apg. 14, 14-16). Wer sähe denn den Kreis des Himmels, den Lauf der Sonne und des Mondes, die Stellungen und Bahnen der übrigen Gestirne, die zwar entgegengesetzt und verschieden sind, aber bei aller Divergenz die einheitliche Ordnung bewahren, ohne bei sich selbst zu bedenken, dass sie sich nicht selbst lenken, sondern ein anderer es ist, der sie ordnet und leitet, ihr Schöpfer?"  [43] 

Wenn also im Weltall nicht Regellosigkeit, sondern Regelmäßigkeit, nicht Mangel an Ebenmaß, sondern Symmetrie, nicht ein Chaos, sondern Ordnung herrscht und durchgängige Harmonie im Weltganzen, so müssen wir vernünftigerweise auf den Gedanken kommen, dass ein Herr existiert, von dem diese Verbindung und dieses Gefüge herrührt und der ihre Harmonie zuwege bringt. Denn wenn er auch für das Auge unsichtbar bleibt, so kann doch aus der Ordnung und dem Einklang der Gegensätze ihr Herr, Ordner und König erschlossen werden. Denn wenn wir z. B. ein Staatsgebilde aus vielen und verschiedentlichen Menschen, aus Kleinen und Großen, Reichen und Armen, aus Greisen und Jünglingen, aus Männern und Frauen trefflich regiert und in ihm die verschiedenen Elemente einmütig zusammenleben sähen, also die Reichen nicht im Kampf gegen die Armen, die Großen nicht im Gegensatz zu den Kleinen, die Jünglinge nicht im Widerspruch mit den Greisen, sondern alle in gleich friedlicher Eintracht, wenn wir, sage ich, dies sähen, so kämen wir sicher auf den Gedanken, dass hier ein Regent da ist, der für die Eintracht sorgt, auch wenn wir ihn nicht sähen. Die Unordnung verrät die Anarchie, die Ordnung weist auf einen Herrscher. Und wenn wir die Glieder am Leibe in harmonischer Zusammenarbeit sehen, das Auge also nicht in Opposition zum Gehör und die Hand nicht im Streit mit dem Fuß, sondern jedes Glied in widerspruchsloser Erfüllung seiner Aufgabe, so schließen wir daraus mit Sicherheit, dass dem Leibe eine Seele innewohnt, welche die Glieder meistert, auch wenn wir sie nicht sehen. Gerade so muss man in der Regelmäßigkeit und Harmonie des Weltalls den Lenker der Welt, Gott, erkennen. Wo kein Herrscher mehr ist, muss die Unordnung eintreten. Anderseits weist die Ordnung und Eintracht unter den vielen und verschiedenartigen Teilen auf einen Herrscher. Wenn z. B. einer eine viel- und verschiedensaitige Leier von ferne hört und sich wundert ob des harmonischen Zusammenklangs der Saiten, weil nicht die tiefe oder hohe oder mittlere Saite allein den Ton gibt, sondern alle miteinander zu einem gemeinsamen Akkord ertönen, so schließt er daraus jedenfalls nicht, dass die Leier sich selbst in Schwingung bringt oder etwa von vielen geschlagen werde, vielmehr, dass nur ein Musiker den Ton einer jeden Saite zu einem harmonischen Akkord virtuos verbinde, vermag er auch diesen nicht zu sehen. Gerade so folgt auch aus der allharmonischen Ordnung im Weltganzen, aus der Tatsache, dass das Obere nicht gegen das Untere, noch das Untere gegen das Obere sich kehrt, vielmehr alles auf eine Ordnung abzielt, dass man sich einen als Regenten und König der gesamten Schöpfung denken darf, der mit seinem Lichte alles erleuchtet und bewegt.  [44] 

Als Logos ist er aber, wie gesagt, nicht dem menschlichen Worte gleich aus Silben zusammengesetzt, sondern das unveränderte Bild seines Vaters. Der Menschen Wort ist ja freilich zusammengesetzt und auflösbar, da sie selbst aus Teilen bestehen und aus dem Nichtseienden entstanden sind. Gott aber ist ein seiender und nicht zusammengesetzt. Daher ist auch sein Logos ein seiender und nicht zusammengesetzt; vielmehr ist er ein einziger und eingeborener Gott, der aus dem Vater wie aus einer guten Quelle gut hervorgeht, alles anordnet und zusammenhält. Der Grund aber, weshalb der Logos, der Logos Gottes, sich zu den Dingen herabgelassen hat, ist wahrhaft wunderbar und lässt erkennen, dass die Dinge nicht anders als so werden durften, wie sie wirklich sind. Denn weil aus dem Nichts hervorgegangen, ist die Natur der geschaffenen Welt, für sich betrachtet, hinfällig, ohnmächtig und sterblich; der Gott des Weltalls aber ist gut von Natur und erhaben schön. Deshalb ist er auch menschenfreundlich. Dem Guten liegt ja doch aller Neid fern. Daher beneidet er auch niemand um sein Dasein, sondern will es für alle, um auch seine Menschenliebe bezeugen zu können. Ganz ähnlichen Gedanken begegnet man bei Plato in seinem Timäus und Phädrus. Nun sah er, dass die ganze geschaffene Natur nach ihrer eigenen Anlage hinfällig und auflösbar wäre. "Um dies zu verhüten und einer Wiederauflösung der Welt in das Nichts vorzubeugen, hat er, der ja eben deshalb die Welt durch seinen eigenen und ewigen Logos geschaffen und der Kreatur das Dasein gegeben hatte, sie nicht dem Drängen und Stürmen ihrer eigenen Natur überantwortet, damit sie nicht riskieren muss, ins Nichts zurückzusinken. Nein, in seiner Güte lenkt und erhält er durch seinen Logos und Gott die ganze Schöpfung, damit sie im Lichte der Führung, Vorsehung und ordnenden Weisheit des Logos unerschütterlich bestehen könnte, in Gemeinschaft mit dem wahrhaftigen Logos des Vaters und dank seines Beistands zu ihrem dauernden Sein. So sollte ihr fernbleiben, was ihr sonst widerfahren wäre, ich meine das Nichtsein, wenn nicht der Logos sie erhielt, "der da ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene der ganzen Schöpfung; denn durch ihn und in ihm besteht alles, das Sichtbare und Unsichtbare, und er ist das Haupt der Kirche" (Kol. 1, 15-18), wie die Diener der Wahrheit in den heiligen Schriften lehren." Und es ist natürlich selbstverständlich, dass die "Diener der Wahrheit" nicht Moslems sein können und der Koran nicht zu "den heiligen Schriften" gehört.  [45] 
 

11. Weltschöpfer; heidnischer Götzenwahn und Aberglauben 

Im vorausgehenden hat Athanasius aus der Menge der Fragen bezüglich des heidnischen Götzenwahnes und Aberglaubens einige wenige zur Genüge erörtert, so die Frage, "wie man im Anfang auf diese Verirrungen kam und wie die Menschen aus ihrer Bosheit heraus sich ihren Götzenkult ersannen." Nun geht es um folgendes: "Nun wohlan, Glücklicher und wahrer Christusjünger", im folgenden sollen die Fragen von der Menschwerdung des Logos behandelt werden. [46] 

Die Gründung der Welt und die Erschaffung aller Dinge haben viele verschieden aufgefasst, und ein jeder hat nach seinem Kopf eine Erklärung gegeben. Die einen behaupten, alles sei von selbst und durch Zufall entstanden, so die Epikureer. Epikur, Stifter einer philosophischen Schule (geb. 842 v. Chr.) ließ die Welt aus Atomen entstanden sein und lehrte, dass die Götter auf ihre Erschaffung oder Erhaltung oder auf die Geschicke der Menschen keinerlei bestimmenden Einfluß hatten - "in direktem Widerspruch mit der hellen, augenscheinlichen Wahrheit". Wäre nämlich alles durch sich selbst ohne Vorsehung entstanden, wie sie meinen, dann hätte alles einfach entstehen müssen, sich gleich, nicht verschieden. Wie in einem Körper müsste alles notwendig Sonne oder Mond sein, und bei den Menschen müsste das Ganze Hand oder Auge oder Fuß sein. Nun ist es aber nicht so. Wir sehen vielmehr da Sonne, da Mond, da Erde, und so wieder bei den menschlichen Körpern da Fuß, da Hand, da Haupt. Solche Ordnung aber zeigt, dass sie nicht von selbst entstanden, weist vielmehr auf eine vorausliegende Ursache für diese Dinge hin, aus der man auf Gott, der alles angeordnet und geschaffen hat, schließen kann. Andere hingegen, zu denen auch der große Grieche Plato zählt (Im Timäus hat Plato seine Anschauung über die Weltschöpfung niedergelegt), behaupten, aus einer bereits vorliegenden, unerschaffenen Materie hätte Gott das Weltall geschaffen. Gott hätte ja nichts machen können, wenn die Materie nicht bereits vorgelegen hätte, so wie auch dem Zimmermann das Holz zur Verfügung stehen muss, um etwas verfertigen zu können. Doch die so reden, merken nicht, dass sie Gott eine Schwäche beilegen. Ist er nämlich nicht auch Urheber der Materie, schafft er vielmehr überhaupt alle bestehenden Dinge aus einer bereits vorhandenen Materie, so erweist er sich schwach, weil außerstande, ohne die Materie auch nur ein Ding zu schaffen, wie es selbstverständlich auch ein Unvermögen des Zimmermanns verrät, wenn er ohne Holz keinen der unentbehrlichen Gegenstände fertigen kann. Nach dieser Annahme hätte also Gott nichts fertigen können, wenn keine Materie vorgelegen hätte. Wie könnte man ihn dann noch Schöpfer und Baumeister nennen, wenn er einem dritten, der Materie, seine schöpferische Macht verdankt? In diesem Falle wird aber nach ihrer Ansicht Gott nur mehr ein Handwerker sein, nicht mehr eigentlich Schöpfer, wenn er ja nur den vorliegenden Stoff bearbeitet, nicht aber auch dem Stoff das Dasein gibt. Er kann überhaupt nicht Schöpfer genannt werden, wenn er nicht auch den Stoff schafft, aus dem das Geschaffene geworden ist, Die Häretiker wie die die Gnostiker, Manichäer und später die Mohammedaner "träumen sich freilich einen anderen Weltschöpfer als den Vater unseres Herrn Jesu Christi und verraten in ihren Worten eine arge Verblendung." Wenn Johannes zusammenfassend sagt: "Alles ist durch ihn geworden, und ohne ihn ward nichts"(Joh. 1, 3), wie könnte es denn neben dem Vater Christi einen anderen Schöpfer geben? [47] 
 

12. Lehranstalt für "für die Erkenntnis Gottes und das Leben der Seele"; Siegeszeichen

Genügt hätte ja schon die Gnade unserer Ebenbildlichkeit, um Gott den Logos und durch ihn den Vater zu erkennen. Da aber Gott die Ohnmacht der Menschen kannte, traf er schon zum voraus auch für deren Gleichgültigkeit Vorsorge, damit sie im Falle ihrer Lässigkeit, von sich aus Gott zu erkennen, Gelegenheit hätten, aus den Werken der Schöpfung den Schöpfer zu erkennen. Da aber die Interesselosigkeit der Menschen immer mehr zu Schlimmerem ausartete, so hatte Gott auch für diese ihre Schwäche vorgesehen und ihnen ein Gesetz gegeben und bekannte Propheten, damit sie bei ihrer Lethargie, zum Himmel aufzublicken und den Schöpfer kennen zu lernen, aus ihrer nächsten Umgebung sich die Belehrung holen könnten. Denn Menschen können leichter von ihresgleichen über höhere Probleme Aufschluss erhalten. So war es ihnen wohl möglich, im Aufblick zur Größe des Himmels und in der Betrachtung der in der Schöpfung waltenden Harmonie ihren Regenten, den Logos des Vaters, zu erkennen, der mit seiner allesumfassenden Fürsorge allen den Vater offenbart und eben deshalb allem die Bewegung gibt, damit durch ihn alle zur Erkenntnis Gottes gelangten. War aber das den Menschen beschwerlich, so konnten sie sich doch an die Heiligen wenden und durch sie Gott als den Schöpfer der Welt und den Vater Christi kennen lernen und einsehen, dass ihr "Götzenkult Atheismus und aller Gottlosigkeit voll ist", was auch dann zutrifft wenn nur ein Götze verehrt wird wie bei den heutigen Mohammedanern. Nicht allein der Juden wegen war das Gesetz da, und nicht bloß ihretwegen wurden die Propheten gesandt. Sie wurden wohl zu den Juden gesandt und von den Juden verfolgt, waren aber für den ganzen Erdkreis eine heilige Lehranstalt für "für die Erkenntnis Gottes und das Leben der Seele". So groß also die Güte und Menschenliebe Gottes war, so haben die Menschen, teilweise bis heute, zumindest was die Mohammedaner betrifft, gleichwohl im Banne "der Vorspiegelungen und Trugbilder der Dämonen" sich nicht zur Wahrheit bekannt, sondern sich neuen Sünden und Missetaten überantwortet, "so dass sie nicht mehr vernünftig erschienen, sondern - nach ihrem Wandel zu schließen - unvernünftig waren," und bei ihnen "der teuflische Trug überallhin seinen Schatten geworfen und die Erkenntnis des wahren Gottes verfinstert hatte." [48] 

Folgerichtig schreibt Athanasius: "Wenn nun die Menschen so den vernunftlosen Tieren gleichgeworden waren, wenn der teuflische Trug überallhin seinen Schatten geworfen und die Erkenntnis des wahren Gottes verfinstert hatte, was hätte da Gott tun sollen? Hätte er zu solch schrecklichem Zustand schweigen, die Menschen der Verführungskunst der Dämonen überlassen und ihnen die Erkenntnis Gottes entziehen sollen? Wozu wäre aber dann der Mensch im Anfange nach dem Bilde Gottes erschaffen worden? Er hätte ja dann einfach als unvernünftiges Geschöpf erschaffen werden sollen, oder aber, wenn vernünftig geschaffen, durfte er nicht leben wie das unvernünftige Tier. Was hätte es ihm überhaupt genützt, im Anfang eine Vorstellung von Gott gehabt zu haben? Wenn er nämlich auch jetzt einer solchen nicht gewürdigt werden kann, dann hätte sie ihm auch im Anfang nicht gegeben werden sollen. Was aber würde es Gott dem Schöpfer an Nutzen oder Ehre eintragen, wenn die von ihm erschaffenen Menschen nicht ihn anbeten, sondern andere als ihre Schöpfer wähnen? Gott scheint dann für andere, nicht für sich die Menschen erschaffen zu haben. Sodann lässt auch ein König, wenn schon nur ein Mensch, die von ihm gegründeten Städte nicht in fremde Hand und Herrschaft kommen noch auch zu anderen übergehen, vielmehr gibt er ihnen brieflich Mahnungen, nicht selten stellt er sie auch durch Freunde zu und erscheint, wenn nötig, persönlich, um sie dann durch seine Gegenwart anders zu stimmen, damit sie ja nicht unter die Herrschaft anderer geraten und so sein Werk vereitelt würde. Wird nicht noch viel mehr Gott seine Geschöpfe davor bewahren, dass sie nicht von ihm abirren und nichtseienden Dingen dienen, zumal da eine solche Verirrung ihr Verderben und ihr Ende wäre? Es sollte aber das, was einmal mit dem Bilde Gottes in Gemeinschaft stand, nicht verloren gehen. Was hatte nun Gott zu tun? Oder was anders hatte zu geschehen, als wieder eine Erneuerung nach dem Ebenbilde vorzunehmen, damit die Menschen ihn darin wieder erkennen könnten? Wie hätte aber dies geschehen können, wenn nicht das Ebenbild Gottes selbst, unser Heiland Jesus Christus, erschien? Durch Menschen war dies unmöglich, da ja auch sie nach dem Bilde geschaffen sind, aber auch nicht durch Engel, - sie sind ja keine Ebenbilder. Deshalb kam der Logos persönlich zu uns, um als Bild des Vaters den ebenbildlich erschaffenen Menschen wiederherzustellen. Dies hätte aber wieder nicht anders vor sich gehen können, wenn nicht Tod und Verwesung beseitigt wurden. Daher nahm er natürlich einen sterblichen Leib an, damit nunmehr der Tod in ihm vernichtet werden könnte und die ebenbildlich erschaffenen Menschen wieder erneuert würden. So war also niemand anders dieser Aufgabe gewachsen als nur das Bild des Vaters." [49] 

Wenn z. B. eine auf Holz gemalte Figur durch den Schmutz von außen unkenntlich geworden ist, so muss derjenige, der in der Figur dargestellt ist, wieder zugegen sein, wenn das Bild in demselben Holz erneuert werden soll; wegen des Bildes wird nämlich eben das Material selbst, auf dem gemalt worden, nicht weggeworfen, vielmehr auf ihm die Figur nachgezeichnet. Ebenso hat auch der allheilige Sohn des Vaters als Bild des Vaters an unseren Stätten sich eingefunden, um den nach ihm erschaffenen Menschen zu erneuern und ihn, der verloren war, durch die Sündennachlassung wieder zu finden, wie er ja auch selbst in den Evangelien sagt: "Ich bin gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren war" (Luk. 19, 10). Daher sagte er auch zu den Juden: "Wenn jemand nicht wiedergeboren wird" (Joh. 3, 5). Er verstand das nicht von der Geburt aus einem Weibe, wie jene vermuteten, sondern meinte die Seele, die in der Verähnlichung mit ihm eine Wiedergeburt und Erneuerung erfährt. "Wenn nun der Götzenwahn und der Atheismus den Erdkreis im Banne hielt und die Erkenntnis Gottes verschwunden war, wer hätte da die Welt über den Vater belehren sollen? Ein Mensch - könnte etwa einer sagen. Doch Menschen waren nicht imstande, den ganzen Erdkreis zu durchwandern, noch hatten sie von Natur die Kraft zu solchem Laufe. Auch hätten sie nicht mit der nötigen Autorität für ihre Lehre einstehen können, noch auch hätten sie von sich aus dem Trug- und Gaukelspiel der Dämonen zu widerstehen vermocht. Wenn doch alle vom teuflischen Trug und Götzenwahn beschlagnahmt und verwirrt waren, - wie hätte da ein Mensch Herz und Sinn der Menschen umstimmen können, wo sie doch diese nicht einmal sehen konnten? Was man aber nicht sieht, wie vermag man das umzubilden? Doch vielleicht möchte einer sagen, die Schöpfung hätte dazu genügt. Doch wenn die Schöpfung genügt hätte, wären keine solche Übel eingetreten. Die Schöpfung war ja wirklich da; und doch blieben die Menschen in demselben Irrwahn über Gott befangen. Wer also hätte helfen können, außer dem Logos Gottes, der Weg und Sinn durchschaut, allen Dingen in der Schöpfung Bewegung gibt und durch sie den Vater offenbart. Denn dem, der durch seine Vorsehung und Anordnung aller Dinge über den Vater Aufschluss gibt, dem kam es auch zu, eben diese Lehre wiederaufzufrischen. Wie hätte nun dies geschehen sollen? Vielleicht möchte einer antworten, dass es eben durch die nämlichen Mittel möglich gewesen wäre, so dass also wieder durch die Werke der Schöpfung der Aufschluß über den Vater erfolgt wäre. Aber das hätte keine Sicherheit mehr geboten. Durchaus nicht! Denn eben das haben ja zuvor die Menschen unbeachtet gelassen und ihr Auge nicht mehr aufwärts, sondern abwärts gewandt. Deshalb kommt er, der den Menschen nützen wollte - nämlich durch die Werke des Leibes -, natürlich wie ein Mensch zu uns, nimmt einen Leib an, der dem jener gleich ist und von unten stammt, damit die, welche ihn nicht aus seiner allumfassenden Vorsehung und Herrschaft erkennen wollten, wenigstens aus den Werken seines Leibes den im Leibe befindlichen Logos Gottes erkannten und durch ihn den Vater." [50] 

Wie nämlich ein guter Lehrer, dem etwas an seinen Schülern liegt, für die, die dem höheren Lehrgang nicht mit Nutzen folgen können, sicher zu einem leichter fasslichen sich herablässt und sie so unterrichtet, so hält es auch der Logos Gottes, wie auch Paulus sagt: ,,Weil die Welt mit ihrer Weisheit Gott in seiner Weisheit nicht erkannte, hat es Gott gefallen, durch die Torheit der Predigt diejenigen selig zu machen, welche glauben"(1 Kor. 1, 21). Da sich nämlich die Menschen von der Betrachtung Gottes abgekehrt hatten und, wie im Abgrund versunken, ihre Augen abwärts kehrten und Gott in der Natur und den sinnlichen Dingen aufsuchten und (schließlich) sterbliche Menschen und Dämonen als Götter sich vorstellten2, deshalb nimmt der menschenfreundliche und allen gemeinsame Erlöser, der Logos Gottes, einen Leib an und verkehrt wie ein Mensch unter Menschen, nimmt die Empfindungen aller Menschen an, damit die, die Gott in körperlichen Gestalten wähnen, aus den Werken, die der Herr durch die Werke des Leibes vollbringt, die Wahrheit einsehen und durch ihn den Vater erkennen möchten. [51] 

"Wenn also die Gottesgelehrten, die hiervon handeln, behaupten, dass er aß, trank, geboren ward, so wisse, dass zwar der Leib als Leib geboren und mit den entsprechenden Speisen genährt wurde, dass aber Gott der Logos selbst, der mit dem Leibe zusammen war, dadurch, dass er alles anordnete und durch die Werke, die er im Leibe vollbrachte, sich nicht als Mensch, sondern als Gott-Logos offenbarte." Wohl sagt man diese Zuständlichkeit von ihm aus, weil eben auch der Leib, der aß, geboren ward und litt, nicht einem anderen, sondern dem Herrn gehörte, und weil man nach seiner Menschwerdung dieses von ihm wie von einem Menschen mit Fug und Recht sagte, damit er in Wirklichkeit und nicht in der Einbildung mit einem Leibe erscheine, wie die Doketen behaupteten. Doch wie man hieraus auf seine leibliche Gegenwart schloss, so gab er sich durch die Werke, die er durch seinen Leib vollbrachte, als Gottes Sohn zu erkennen. Deshalb rief er auch den ungläubigen Juden die Worte zu: "Wenn ich nicht die Werke meines Vaters tue, so glaubt mir nicht! Tue ich sie aber, so glaubt, wenn ihr mir auch nicht glauben wollt, meinen Werken, damit ihr erkennet und wisset, dass der Vater in mir ist und ich in dem Vater" (Joh. 10, 87). Denn wie er, an sich unsichtbar, aus den Werken der Schöpfung erkannt wird, so sollte, nachdem er Mensch geworden und in einem Leibe verborgen ist, aus den Werken erkannt werden, dass es nicht ein Mensch, sondern Gottes Kraft und Logos ist, der dies vollbringt. Denn wenn er Teufeln gebietet und sie austreibt, so ist das kein menschliches, sondern ein göttliches Werk. Und wenn man ihn Krankheiten heilen sieht, an denen das Menschengeschlecht leidet, wer möchte ihn da noch für einen Menschen und nicht für Gott halten? [52] 

Was ist der einzigartige Vorteil des Christentums und was unterscheidet Christen von Moslems beispielsweise? "Gewiß, da der gemeinsame Heiland aller für uns gestorben ist, so brauchen wir, die wir in Christus gläubig sind, jetzt nicht mehr des Todes zu sterben, wie ehedem das Gesetz laut drohte; aufgehoben ist ja dies Urteil. Vielmehr werden wir jetzt, da die Verwesung in der Gnade der Auferstehung beseitigt und gehoben ist, nur mehr entsprechend unserem sterblichen Leib eine Zeitlang aufgelöst, wie es Gott einem jeden festgesetzt hat, um zu einer besseren Auferstehung gelangen zu können. Denn nach Art der in die Erde gesenkten Samen gehen wir bei der Auflösung nicht zugrunde, sondern Saatkörnern gleich werden wir auferstehen, da der Tod in Kraft der Gnade des Heilandes überwunden ist. Deshalb sagt ja auch der selige Paulus, der allen ein Bürge der Auferstehung geworden ist: "Dies Verwesliche muss die Unverweslichkeit anziehen und dies Sterbliche die Unsterblichkeit. Wenn aber dies Verwesliche die Unverweslichkeit und dies Sterbliche die Unsterblichkeit angezogen hat, dann wird das Wort der Schrift sich erfüllen: Verschlungen ist der Tod im Sieg! Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg?" (1 Kor. 15, 53-55) Man könnte nun einwenden: Wenn er für alle seinen Leib dem Tod überantworten musste, warum hat er ihn dann nicht wie ein Mensch in natürlicher Weise abgelegt, sondern ließ es bis zur Kreuzigung kommen? Er wäre es seiner Ehre doch eher schuldig gewesen, von sich aus den Leib abzulegen als mit Schmach einen solchen Tod erleiden. Doch habt acht, ob dieser Einwand nicht menschlich ist! Nein, wahrhaft göttlich war, was der Heiland vollbrachte, und von vielen Gesichtspunkten aus seiner Gottheit würdig: Fürs erste tritt der Tod, der über die Menschen kommt, ein infolge der Schwäche ihrer Natur. Nicht imstande, auf die Länge zu bestehen, gehen sie mit der Zeit ihrer Auflösung entgegen. Deshalb kommen auch die Krankheiten über sie, und sie sterben an Entkräftung. Der Herr aber ist nicht schwach, sondern Gottes Kraft und Gottes Logos und das Leben selbst. Hätte er also irgendwie auf natürliche Weise und nach dem gewöhnlichen Lauf des Menschenlebens seinen Leib in einem Bette abgelegt, so hätte man auch ihm diese Leiden als Schwäche seiner Natur ausgelegt und ihn mit den anderen Geschöpfen auf die gleiche Linie gestellt. Da er aber das Leben und Gottes Logos war, und anderseits der Tod bei allen eintreten musste, so teilte er als das Leben und die Kraft in seiner Person die Kraft mit dem Leibe, holte aber, um dem Tod seinen Tribut zu zahlen, nicht bei sich, sondern bei anderen die Veranlassung zur Vollbringung des Opfers; durfte ja doch auch der Herr nicht krank werden, er, der die Krankheiten anderer heilte. Auch kein Kräfteverfall durfte über seinen Leib kommen, in dem er ja auch die Schwäche der anderen in Stärke umwandelte. Warum wehrte er dann nicht auch dem Tod wie der Krankheit? Weil er eben darum den Leib trug und es untunlich war, den Tod zu verhindern, weil damit auch die Auferstehung hintangehalten worden wäre. Ebensowenig ging es andererseits an, dass dem Tod eine Krankheit vorausging, damit man nicht den im Leib Befindlichen schwach wähne. Hat ihn aber nicht gehungert? Freilich, es hungerte ihn entsprechend dem Bedürfnis des Leibes; allein weil der Herr ihn trug, erlag er dem Hunger nicht. Daher sah er auch die Verwesung nicht, obschon er zur Sühne für alle starb. Unversehrt stand er ja wieder auf, da es nicht der Leib des nächsten Besten, sondern des Lebens selbst war." [53] 

Das Kreuz wurde zum Siegeszeichen. "Auch die etwaigen Äußerungen von anderer Seite müssen wir vorausgreifend widerlegen. Es könnte nämlich vielleicht einer auch mit folgender Behauptung kommen: Musste sein Tod vor aller Augen und vor Zeugen eintreten, damit die Botschaft von seiner Auferstehung Glauben fände, so hätte er sich doch einen Tod in Ehren ausdenken sollen, um wenigstens der Schmach des Kreuzes zu entgehen. Allein damit hätte er gegen sich den Verdacht wachgerufen, als ob er nicht über jeden Tod Macht hätte, sondern nur über den von ihm erwählten. Und so hätte man gleichwohl wieder eine Ausrede für seinen Unglauben gegenüber der Auferstehung gehabt. Deshalb erfolgte der Tod seines Leibes nicht nach eigener Wahl, sondern auf einen Anschlag hin, damit der Heiland eben den Tod, den sie ihm bereiteten, vernichte, Ein hochgemuter Kämpfer, groß durch Einsicht wie durch Tapferkeit, wählt sich seine Gegner auch nicht selbst, um nicht bei einigen in den Verdacht der Furchtsamkeit zu kommen, sondern überlässt dies dem Belieben der Zuschauer, zumal wenn es seine Feinde sind, um den nächsten Besten, den sie ihm gegenüberstellen, niederzuschmettern und sich so als den allen Überlegenen zu bewähren. Geradeso hat auch das Leben aller, unser Herr und Heiland Jesus Christus, nicht selbst eine Todesart für seinen Leib erdacht, um nicht den Anschein zu erwecken, als bange ihm vor einer anderen. Vielmehr ließ er sich dazu herbei, den Tod, den ihm andere, und zwar gerade seine Feinde als schrecklichen, ehrlosen und furchtbaren ersannen, den Tod am Kreuze, auf sich zu nehmen und zu erdulden, damit er gerade durch dessen Überwindung selbst als das Leben beglaubigt und die Macht des Todes endgültig gebrochen würde. Etwas ganz Wunderbares und Auffallendes ist damit geschehen: Der Tod der Unehre, den sie ihm beizubringen wähnten, der ward zum Siegeszeichen über den Tod selbst. Deshalb litt er auch nicht den Tod des Johannes durch Enthauptung noch wurde er zersägt wie Isaias, damit er auch im Tode den Leib ungeteilt und ganz bewahre und denen keinen Vorwand biete, welche die Kirche spalten wollen." [54] 
 

13. Beweis für Tod und Auferstehung Christi und Folgen für die Götzen und Götzendiener; Wo das Christentum ist, wird man immer "die falschen Götter, die von den Ungläubigen für lebend ausgegeben werden" wie z.B. Allah, "austreiben, verfolgen und vernichten," da schwindet aller Götzendienst, aller Trug der bösen Geister kommt ans Licht und Millionen Muslime konvertieren zum Christentum (zumindest in Afrika und Asien), "ja kein Dämon verträgt seinen Namen, sondern flieht in alle Weite, wenn er diesen nur hört," weshalb Moslems auch so allergisch auf christliche Symbole reagieren und sogar von Bischöfen verlangen ihr Kreuz abzulegen, wenn sie ihre Götzentempel (Moscheen) besichtigen möchten

Dazu sagt Athanasius, "dass aber die nunmehrige unsterbliche Auferstehung des Leibes von Christus, dem gemeinsamen Weltheiland und Leben, bewirkt worden, dafür spricht denen, die noch einen offenen, ungetrübten Blick haben, der Augenschein deutlicher, als es Worte vermögen. Denn wenn der Tod, wie die Erörterung gezeigt hat, vernichtet ist, und um Christi willen ihn alle mit Füßen treten, so hat doch noch weit eher zuerst er selbst ihn mit seinem Leibe niedergetreten und ihm die Macht genommen. Wenn aber der Tod von ihm getötet war, was anders hätte dann geschehen sollen, als dass der Leib auferstand und als Zeichen des Sieges über ihn sich offenbarte? Oder wie wäre die Vernichtung des Todes offenbar geworden, wenn nicht der Leib des Herrn auferstanden wäre? Wenn aber einem dieser Beweis für seine Auferstehung nicht hinreichend scheint, so glaube er dem Gesagten wenigstens auf den Augenschein hin. Denn wenn ein Verstorbener nichts mehr wirken kann, vielmehr die Gunst ihn nur bis ans Grab geleitet und dann aufhört - denn nur den Lebenden sind Handlungen eigen und ein Bestimmungsvermögen auf die Menschen, - dann soll der nächste Beste zusehen und auf den Augenschein hin urteilen und dann die Wahrheit bekennen. Wenn nämlich der Heiland unter den Menschen so Großes vollbringt und tagtäglich von allen Seiten, im Lande der Griechen wie der Barbaren, eine solche Menge unbemerkt für seinen Glauben gewinnt und alle seiner Lehre gefügig macht, kann man da noch zweifeln in seinem Herzen, ob die Auferstehung des Heilandes wirklich erfolgt sei und ob Christus lebe oder vielmehr das Leben selbst sei? Könnte etwa ein Toter die Herzen der Menschen erschüttern, dass sie den Satzungen ihrer Väter abschwören und dafür der Lehre Christi huldigen? Oder wie, wenn er selbst untätig ist - das ist ja beim Toten der Fall, - könnte er der Wirksamkeit der Tätigen und Lebenden wehren, so dass der Ehebrecher die Ehe nicht mehr bricht, der Mörder nicht mehr mordet, der Ungerechte nicht mehr der Habsucht frönt, der Gottlose fortan gottesfürchtig ist? Wie kann er auch, wenn er nicht auferstand, sondern noch tot ist, die falschen Götter, die von den Ungläubigen für lebend ausgegeben werden, und die bösen Geister, die sie verehren, austreiben, verfolgen und vernichten? Denn wo Christus und der Glaube an ihn bekannt wird, da schwindet aller Götzendienst, aller Trug der bösen Geister kommt ans Licht, ja kein Dämon verträgt seinen Namen, sondern flieht in alle Weite, wenn er diesen nur hört. Das ist aber nicht das Werk eines Toten, sondern eines Lebenden und vorab Gottes. Übrigens wäre es lächerlich, von den Dämonen, die von ihm verfolgt, und den Götzen, die von ihm vernichtet wurden, zu behaupten, sie hätten ein Leben, von dem aber, der sie vertrieb und in seiner Macht sie auf Nimmerwiederkehr verstieß, ja der sogar von diesen selbst als Sohn Gottes bekannt wurde, zu sagen, er sei tot." Wo das Christentum ist, wird man immer "die falschen Götter, die von den Ungläubigen für lebend ausgegeben werden" wie z.B. Al-lah, "austreiben, verfolgen und vernichten," da schwindet aller Götzendienst, aller Trug der bösen Geister kommt ans Licht und Millionen Muslime konvertieren zum Christentum (zumindest in Afrika und Asien), "ja kein Dämon verträgt seinen Namen, sondern flieht in alle Weite, wenn er diesen nur hört," weshalb Moslems auch so allergisch auf christliche Symbole reagieren und sogar von Bischöfen verlangen ihr Kreuz abzulegen, wenn sie ihre Götzentempel (Moscheen) besichtigen möchten.  [55] 

Vor dem Siegeszeichen sind Pseudogötter und Dämonen wie der leichengleiche Götze Al-lah nur leere, eitle Trugbilder, die "mit der Gegenwart Christi tot umsinken." Ein gewichtiger Beweis, mit dem die, welche nicht an die Auferstehung glauben wie die Moslems, wider sich selbst operieren, "liegt darin, dass alle Dämonen und die von ihnen angebeteten Götter den von ihnen totgesagten Christus nicht verfolgen, sondern im Gegenteil Christus diese als tot erweist. Denn wenn es wahr ist, dass der Tote nichts mehr leistet, der Heiland aber tagtäglich soviel fertig bringt, zum Glauben führt, zur Tugend beredet, die Unsterblichkeit lehrt, zur Sehnsucht nach himmlischen Gütern anspornt, die Erkenntnis seines Vaters offenbart, die (nötige) Kraft gegen den Tod einflößt, einem jeden sich zu erkennen gibt, die Gottlosigkeit des Götzenkultes beseitigt, während die Götter und Dämonen der Ungläubigen von alledem nichts vermögen, sondern vielmehr mit der Gegenwart Christi tot umsinken, da sie ja nur ein leeres, eitles Trugbild bieten, wenn vor dem Zeichen des Kreuzes jegliche Zauberei weichen muss und kein Zaubermittel mehr wirken will, alle Götzen vereinsamt und verlassen werden, wenn alle tierische Lustbarkeit ein Ende nimmt und ein jeder von der Erde zum Himmel aufschaut, - wen könnte man da wohl totsprechen? Etwa Christum, der so Großes vollbringt? Aber es liegt doch nicht in der Macht des Toten, eine Wirksamkeit zu entfalten. Oder den, der überhaupt nichts leistet, sondern wie leblos daliegt, wie dies der Fall ist bei den leichengleichen Dämonen und Götzen? Denn der Sohn Gottes, der lebt und tätig ist, wirkt tagtäglich und wirkt das Heil aller. Der Tod aber verrät sich selbst Tag für Tag in seiner Ohnmacht, und die Götzen und Dämonen sieht man geradezu aussterben. So kann also daraufhin niemand mehr an der Auferstehung seines Leibes zweifeln. Wer aber an die Auferstehung des Leibes des Herrn nicht glaubt, der scheint die Macht des Logos und der Weisheit Gottes nicht zu kennen." [56] 

Wenn schon die "bösen Geister" Christus erkennen, können doch die "Widerspruchsgeister" wie die Moslems, auch wenn sie, augenblicklich blind für die Wahrheit, noch im Unglauben verharren, doch wenigstens angesichts des Starkmuts der anderen, die gläubig sind, die Gottheit Christi und die von ihm  verwirklichte Auferstehung nicht bestreiten. Wenn aber seine Auferstehung deshalb keinen Glauben findet, weil man ihn nicht sieht, dann müssen die Ungläubigen auch natürliche Vorgänge leugnen. Denn, wie bereits weiter oben gesagt worden, gehört es zum Wesen Gottes, nicht gesehen, wohl aber aus den Werken erkannt zu werden. Wenn nun keine Werke vorliegen, so versagen sie mit gutem Grund dem den Glauben, der sich nicht kundgibt. "Wenn aber die Werke laut ihre Stimme erheben und klares Zeugnis geben, warum leugnen sie denn geflissentlich das so offenkundige Leben der Auferstehung? Wenn sie ja auch geistig verblendet sind, so könnten sie doch mit ihren äußeren Sinnen die unbestreitbare Macht und Gottheit Christi sehen. Denn auch ein Blinder, der zwar die Sonne nicht sieht, doch die von ihr ausgehende Wärme spürt, weiß, dass eine Sonne über der Erde strahlt. So sollen auch die Widerspruchsgeister, auch wenn sie, augenblicklich blind für die Wahrheit, noch im Unglauben verharren, doch wenigstens angesichts des Starkmuts der anderen, die gläubig sind, die Gottheit Christi und die von ihm  verwirklichte Auferstehung nicht bestreiten. Es ist doch ganz klar, dass ein toter Christus die Dämonen nicht verjagte und den Götzen keine Beute abnähme; einem Toten hätten die bösen Geister nicht gehorcht. Wenn sie aber augenscheinlich schon beim Aussprechen seines Namens die Flucht ergreifen, dann ist er doch wohl offenbar nicht tot, zumal ja die bösen Geister, die auch das den Menschen Verborgene schauen, in der Lage waren, sich zu überzeugen, ob Christus tot, und ihm dann überhaupt den Gehorsam zu verweigern. Nun aber sehen die bösen Geister das, was die Gottlosen nicht glauben, dass er nämlich Gott ist, und darum fliehen sie, fallen vor ihm nieder und bezeugen, was sie schon bekannten, als er noch im Leibe war: "Wir wissen, wer Du bist; Du bist der Heilige Gottes" (1 Luk. 4, 34), und: "Lass doch, was haben wir mit Dir zu schaffen, Sohn Gottes? Ich bitte Dich, quäle mich nicht!" (Mark. 5, 7). Wenn also die bösen Geister solches Bekenntnis und tagtäglich die Werke ihr Zeugnis ablegen, so ist doch wohl offenbar - und niemand wage doch, der Wahrheit keck zu trotzen -, dass der Heiland seinen eigenen Leib auferweckt hat, und dass er der wahrhaftige Sohn Gottes ist, aus dem er als des Vaters eigener Logos, Weisheit und Kraft (1 Kor. 1,24), stammt, der später in der Zeit zum Heil der Welt einen Leib annahm und dem Erdkreis Aufschluss gab über den Vater, den Tod vernichtete und alle mit der Unverweslichkeit begnadigte mit der Verheißung der Auferstehung, als deren Erstlingsfrucht er seinen eigenen Leib erweckte und im Zeichen des Kreuzes das Siegeszeichen über den Tod und dessen Verwesung aufpflanzte." [57] 

Die Juden finden nach Athanasius ihre Widerlegung in den Schriften, die sie selber lesen. Erhebt doch die ganze von Gott inspirierte Schrift von vorne bis hinten ihre Stimme laut dafür, wie auch die Einzelworte selbst ganz klar sind. So kündigten schon in alten Zeiten die Propheten das Wunder von der Jungfrau und ihrer Geburt an in den Worten: "Siehe, die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären, und man wird seinen Namen Emmanuel, d.h. Gott mit uns nennen" ( Is. 7, 14; Mt. 1, 23). Auch Moses, der wirklich große Mann, der auch ihnen Autorität für die Wahrheit ist, hat das Wort über die Menschwerdung des Heilandes grandios gefunden und die erkannte Wahrheit in den Worten niedergelegt: "Aufgehen wird ein Stern aus Jakob und ein Mann aus Israel und zerschmettern wird er den Fürsten Moabs" (Num. 24, 17). Und wieder: "Wie schön sind deine Wohnungen, Jakob, deine Zelte, Israel, wie schattige Täler und wie Gärten an Strömen, und wie Zelte, die der Herr aufgeschlagen hat, wie Zedern am Wasser. Hervorgehen wird ein Mensch aus seinem Samen und wird herrschen über viele Völker" (Num. 24, 5 und 6). Und wieder sagt Isaias: "Ehe das Knäblein Vater- oder Mutternamen nennen kann, wird es die Stärke von Damaskus nehmen und die Beute von Samaria vor dem Angesichte des Königs der Assyrer" (Is. 8, 4). dass also ein Mensch erscheinen werde, wird damit angekündigt. Und dass der, der kommen soll, Herr der Welt ist, geben wieder folgende Worte zum voraus zu verstehen: "Siehe, der Herr thront auf einer lichten Wolke, und er wird nach Ägypten kommen, und erbeben werden die von Menschenhand erschaffenen Gebilde Ägyptens" (Is. 19, 1). Von da ruft ihn auch der Vater zurück, wenn er sagt: "Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen" ( Os. 11, 1). [58] 

Auch sein Tod ist nicht vergessen worden, sondern er wird sogar recht deutlich in den göttlichen Schriften angekündigt. Ja, auch die Ursache des Todes, dass er ihn nämlich nicht seinetwegen, sondern um der Unsterblichkeit und des Heiles aller willen erduldet, damit niemand die künftigen Geschehnisse ausser acht lasse und in Irrtum gerate. Sie sagen nämlich: "Ein Mensch, der verwundet ist und die Schwachheit tragen kann, weil sein Antlitz abgewandt ist. Er wurde entehrt und nicht beachtet. Er trägt unsere Sünden und leidet für uns.... Er ward verwundet um unserer Missetaten willen, und um unserer Sünden willen ist er zerschlagen. Unseres Friedens wegen liegt die Züchtigung auf ihm, und durch seine Wunden werden wir geheilt" (Is. 53, 3-5). Staune ob der Liebe des Logos zu den Menschen, da er unsertwegen sich Entehrung gefallen lässt, damit wir zu Ehren gelangen. "Denn wir alle", heisst es, "sind wie Schafe in die Irre gegangen; der Mensch ist von seinem Wege abgekommen; und der Herr hat ihn unseren Sünden überliefert. Obschon misshandelt, öffnet er seinen Mund nicht. Wie ein Schaf ward er zur Schlachtbank geführt und stumm wie ein Lamm vor dem, der es schert, öffnet er seinen Mund nicht. In seiner Erniedrigung wurde sein Urteil aufgehoben" (Is. 53, 7. 8; Apg. 8, 32.33). Dann aber kommt die Schrift, um zu verhüten, dass man wegen seines Leidens ihn für einen gewöhnlichen Menschen halte, den Meinungen der Menschen zuvor und erinnert an seine erhabene Macht und seine uns ungleiche Natur mit den Worten: "Wer wird seine Geburt erklären. Denn sein Leben wird von der Erde hinweggenommen. Für die Ungerechtigkeiten des Volkes wurde er in den Tod geführt. Und ich will ihm die Bösewichte für sein Begräbnis geben und die Reichen für seinen Tod. Denn er hat keine Missetat begangen, und kein Trug ward gefunden in seinem Munde, Und der Herr will ihn reinigen von seiner Wunde" (Is. 53, 8-10). [59] 

Nach diesen Prophezeiungen über seinen Tod schildert Athanasius die Andeutungen über seinen Tod zu. Denn auch darüber herrscht nicht Schweigen, vielmehr haben wir darüber von den Heiligen ganz deutliche Offenbarungen. So verkündet als erster Moses ganz laut die Botschaft: "Ihr werdet euer Leben vor euren Augen hängen sehen und nicht glauben" (Deut. 28, 66). Auch andere Propheten nach ihm bezeugen wieder dasselbe mit den Worten: "Wie ein unschuldiges Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, erkannte ich es nicht. Sie ersannen wider mich einen schlimmen Anschlag und sprachen: Kommt und lasst uns Holz unter sein Brot mengen und ihn vertilgen aus dem Lande der Lebendigen" (Jer. 11, 19). Und wiederum: "Sie haben meine Hände und Füße durchbohrt; alle meine Gebeine haben sie gezählt, meine Kleider unter sich geteilt und das Los geworfen über mein Gewand" (Ps. 21, 17-19). Der Tod in der Luft und am Holz kann kein anderer sein als die Kreuzigung. Auch werden bei keiner anderen Todesart Hände und Füße durchbohrt als nur beim Kreuzestode. Weil aber mit der Ankunft des Heilandes auch bei allen Heidenvölkern allüberall die Erkenntnis Gottes aufleuchtete, so haben sie auch das nicht unerwähnt gelassen, vielmehr auch hiervon in den heiligen Schriften Erwähnung getan. "Denn", so sagt sie, "es werden sein die Wurzel Jesses und der sich erhebt, zu herrschen über die Völker; auf ihn werden die Heidenvölker hoffen" (Is. 11, 10; Röm 15, 12). Diese wenigen Zeugnisse seien angeführt zur Bestätigung dessen, was sich verwirklicht hat. Doch ist die ganze Schrift voll solcher Stellen zur Widerlegung  des Unglaubens, heute vor allem der Moslems . Wo fände sich denn je unter den in den göttlichen Schriften genannten Gerechten, heiligen Propheten und Patriarchen der Mann, der sein leibliches Leben bloß aus einer Jungfrau erhalten hätte? Oder wo wäre ein Weib gewesen, die auch ohne einen Mann Menschen das Dasein hätte geben können? Hatte nicht ein jeder einen Vater zum Urheber seiner Geburt? Wer ist nun aus einer Jungfrau allein geboren worden? Dem Propheten lag ja sehr viel daran, diesen Umstand anzuführen. Wessen Geburt ging ein Stern am Himmel voraus und verkündete den Neugeborenen dem Erdkreis? Moses wurde ja bei seiner Geburt von den Eltern versteckt. Von der Geburt Davids bekamen nicht einmal die Nachbarn zu hören, kannte ihn ja doch nicht einmal der große Samuel, musste er vielmehr erst fragen, ob Isai noch einen weiteren Sohn habe. Auch Abraham wurde, erst groß geworden, seiner Umgebung bekannt. Für die Geburt Christi aber ward nicht ein Mensch Zeuge, sondern ein leuchtender Stern stand am Himmel, von wo er auch herniedergestiegen war. [60] 

Wo wäre sodann je der König gewesen, der, noch nicht imstande, Vater oder Mutter zu rufen, schon regiert und im Kampf gegen seine Feinde Trophäen erbeutet hätte? Ist nicht David im dreißigsten Lebensjahre König geworden und Salomo im Jünglingsalter? Hat nicht Joas mit sieben Jahren die Herrschaft angetreten (2. Kön. 11, 21) und der noch spätere Josias mit etwa sieben Jahren die Regierung übernommen? (2. Kön. 22, 1) Doch gleichwohl konnten auch sie mit diesem Alter Vater und Mutter rufen. Wer ist also der, der fast schon vor seiner Geburt herrscht und den Feinden die Beute abnimmt? Wo ist ein solcher König in Israel und Juda aufgestanden, auf den alle Völker ihre Hoffnung gesetzt und Frieden gefunden haben? Fanden jene nicht vielmehr überall ihren Gegner? Denn solange Jerusalem stand, lag es in ständigem Krieg mit ihnen, und alle kämpften wider Israel: Die Assyrer bedrängten sie, die Ägypter verfolgten sie, und die Babylonier griffen sie an. Ja, ganz auffallend hatten sie sogar die Syrer in der Nachbarschaft zu ihren Feinden. Oder hat nicht David die Moabiter bekriegt und die Syrer geschlagen? (2 Kön. 8, 2-3) musste nicht Josias vor den Nachbarn auf der Hut sein (2 Kön. 23, 29), und hatte nicht Ezechias die Brutalität des Senacherib zu fürchten? (2 Kön. c. 19) Ist nicht gegen Moses Amalek ins Feld gerückt (Exod. c. 17), und haben nicht die Amorrhäer sich gegen ihn gestellt? (Num. 21, 21-24) Haben nicht die Einwohner von Jericho gegen Josue, den Sohn des Nave, gekämpft? (Jos. c. 6) Und haben jemals die Heidenvölker eine freundschaftliche Stellung Israel gegenüber eingenommen? Wer nun der ist, auf den die Völker ihre Hoffnung gesetzt haben, das muss man nachsehen. Da muss er sein, da ja der Prophet unmöglich lügen kann. Wo hat aber je einer der heiligen Propheten oder alten Patriarchen zum Heil der Welt den Kreuzestod erduldet, oder wurde verwundet und hinweggerafft zur Genesung aller? Wann ging ein Gerechter oder König hinab nach Ägypten, und stürzten bei dessen Ankunft die Götzen der Ägypter zusammen? Abraham ging hinab; aber der Götzendienst blieb über all nach wie vor. Moses ist dort geboren worden, und trotzdem "verblieben die Verirrten dort bei ihrem Götzenkult"; auch heute wird sogar trotz Christentum von einigen Verirrten wie den Moslems am Götzenkult festgehalten. [61] 

Wo liest man in der Schrift von einem bezeugt, dass er an Händen und Füßen durchbohrt worden, oder dass er überhaupt am Holze gehangen und am Kreuze zum Heile aller verstorben sei? Abraham starb an Naturnachlaß im Bette; auch Isaak und Jakob streckten ihre Füße und verschieden im Bette. Moses und Aaron starben auf dem Berge, David zu Hause, ohne einem Anschlag der Völker zum Opfer gefallen zu sein. Denn obschon Saul ihm nach dem Leben trachtete, entrann er doch mit heiler Haut. Isaias ward zwar zersägt, aber er hing nicht am Holze; Jeremias wurde mit Schmach überhäuft, starb aber nicht auf einen Richterspruch hin. Ezechiel musste leiden, aber nicht für das Volk, sondern weil er ungünstige Prophezeiungen über das Volk machte. Sodann waren alle diese Leidensheroen Menschen wie alle anderen - vermöge ihrer gleichen Natur. Der aber in den Schriften als Dulder für alle gemeint ist, wird nicht einfach Mensch, sondern Leben aller genannt, auch wenn er der Natur nach den Menschen ähnlich war. "Denn ihr werdet", heißt es, "euer Leben vor euren Augen hängen sehen", und: "Wer wird seinen Stammbaum verfolgen?" (Is. 53, 8) Bei allen Heiligen kann man nämlich den Stammbaum erfahren und ihn zurück bis zum Ursprung verfolgen. Bei dem aber, der das Leben ist, lässt sich laut den göttlichen Aussprüchen der Stammbaum nicht angeben. Wer ist es nun, von dem die göttlichen Schriften solches berichten? Oder wer ist so erhaben, dass auch die Propheten über ihn so Großes vorhersagen? Ja fürwahr, kein anderer lässt sich ausfindig machen in den Schriften als der gemeinsame Heiland aller, Gott der Logos, unser Herr Jesus Christus. Er ist es ja, der aus einer Jungfrau hervorgegangen und als Mensch auf Erden erschienen ist, und dessen fleischliche Geburt sich nicht verfolgen lässt. Niemand kann nämlich seinen leiblichen Vater nennen, da sein Leib nicht von einem Mann, sondern nur von einer Jungfrau stammt. So also, wie man ein Stammregister von David, Moses und all den Patriarchen aufstellen kann, lässt sich die fleischliche Abstammung des Heilands aus einem Mann nicht verfolgen. [62] 

"Er ist es auch, der die Geburt seines Leibes durch einen Stern anzeigen ließ. Es musste doch der Logos, der vom Himmel herabkam, auch vom Himmel her ein Zeichen geben; es musste der König in dem Augenblick, da er hervortrat, von der ganzen Schöpfung deutlich erkannt werden. Gewiss ward er in Judäa geboren, und aus Persien kamen sie, um ihn anzubeten. Er ist es, der auch schon vor seiner Erscheinung im Leibe den Sieg über seine Widersacher, die Dämonen, errang und über den Götzendienst triumphierte. So schwören denn auch überall alle Völker der Vätersitte und der Gottlosigkeit des Götzendienstes ab und setzen nunmehr ihre Hoffnung auf Christus und verschreiben sich ihm, wie man solches mit eigenen Augen sehen kann. Denn erst damals hat die Gottlosigkeit der Ägypter ein Ende genommen, als der Herr aller Dinge wie auf einer Wolke schwebend im Leibe dorthin kam, den Götzenwahn aufhob und alle zu sich und durch sich zum Vater bekehrte. Er ist es, der gekreuzigt worden im Angesichte der Sonne, der Schöpfung und derer, die an ihm das Todesurteil vollstreckten. Und durch seinen Tod ist für alle das Heil gekommen und ist die ganze Natur erlöst worden. Er ist das Leben aller, der wie ein Schaf zum Heile aller seinen Leib als Entgelt dem Tode überantwortete." - St. Athanasius, de incarnatione verbi 37

14. Platon; Der ganze Erdkreis von der Erkenntnis Gottes angefüllt; manche "trotzen ganz ausgeschämt offenkundigen Wahrheiten"; So kann man damit und mit noch weiteren Beweisen aus den göttlichen Schriften die "Ausgeschämtesten" bzw. die "verpestenden Lehren" der Mohammedaner (Muslime) schlagend widerlegen; auch die Logik scheint nicht ihre Sache zu sein 

Doch vielleicht sehen sie sich jetzt selbst ausserstande, wider so offenbare Wahrheiten zu kämpfen und wollen das nicht bestreiten, was geschrieben steht, behaupten aber, dass sie darauf noch warten und dass Gott der Logos noch nicht erschienen sei. Denn das sagen sie ja immer und immer wieder und "trotzen ganz ausgeschämt offenkundigen Wahrheiten". Doch auch hierin, ja hierin vor allem sollen sie ihre Widerlegung finden, nicht von uns, sondern von dem hochweisen Daniel, der den Zeitpunkt wie die göttliche Ankunft des Heilandes ankündigte mit den Worten: "Siebzig Wochen sind bemessen für dein Volk und für die heilige Stadt, um zu vollenden die Schuld und zu besiegeln die Sünden, zu beendigen die Ungerechtigkeiten und zu sühnen die Missetaten, zu bringen ewige Gerechtigkeit und zu besiegeln das Gesicht und die Propheten und zu salben den Heiligen der Heiligen. Du sollst wissen und merken: Von der Zeit an, da der Ausspruch erfolgt, dass Jerusalem wieder aufgebaut werden soll, bis dass der Gesalbte als Führer kommt" (Dan. 9, 24-25). Vielleicht können sie wenigstens für die anderen Stellen Ausreden finden und die Schriftworte für eine erst kommende Zeit gelten lassen. "Was aber können sie auf die Stelle sagen oder wie ihr begegnen, in der ja der Gesalbte vorausgesagt wird und der, welcher gesalbt werden soll, nicht einfach als Mensch, sondern als der Heilige der Heiligen verkündet wird, und wonach bis zu seiner Ankunft Jerusalem bestellt und dann Prophet und Gesicht in Israel ein Ende nehmen? Gesalbt wurden einst David, Salomo und Ezechias; aber anderseits blieb auch Jerusalem und die Stätte bestehen und die Propheten prophezeiten weiter: Gad, Asaph, Nathan und nach ihnen Isaias, Osee, Amos und andere. Dann wurden auch die Gesalbten selbst heilige Männer genannt, nicht aber Heilige der Heiligen. Wenn sie aber auf die Gefangenschaft verweisen und sagen, dass ihr zufolge kein Jerusalem mehr bestehe, was wollen sie dann von den Propheten sagen? Denn als vor Zeiten das Volk nach Babylon hinabzog, waren daselbst Daniel und Jeremias, und es prophezeiten Ezechiel, Aggäus und Zacharias." [63] 

Wann verschwand denn Prophet und Gesicht aus Israel, wenn nicht damals, als Christus, der Heilige der Heiligen, kam? Ein Zeichen und ein ganz wichtiger Beweis für die Ankunft Gottes des Logos ist doch die Tatsache, dass "kein Prophet mehr erweckt, noch auch solchen ein Gesicht zuteil wird" (Mohammed gilt als Pseudoprophet, vom Götzen Allah inspiriert) und ganz mit Recht. "Wenn ja der Angekündigte da ist, wozu dann noch solche, die ihn anzeigen? Und wenn die Wahrheit da ist, wozu dann noch der Schatten? Eben deshalb prophezeiten sie ja auch, bis der kam, der die Gerechtigkeit selber ist und die Sünden aller tilgt." Deshalb stand auch Jerusalem so lange, damit sie dort zuvor die Typen der Wahrheit studieren könnten. Als dann der Heilige der Heiligen ankam, da wurde dann mit Recht auch Gesicht und Prophetie besiegelt und nahm die Herrschaft Jerusalems ein Ende. Denn nur so lange wurden bei ihnen Könige gesalbt, bis der Heilige der Heiligen gesalbt wurde. Auch Jakob weissagt, dass das Königtum der Juden bis auf ihn bestehen bleibe, wenn er sagt: "Nicht wird der Herrscher aus Juda weichen und der Führer aus seinen Lenden, bis kommen wird, was ihm hinterlegt ist; und er ist die Erwartung der Völker" (Gen. 49, 10). Daher hat auch der Heiland selbst laut verkündet: "Das Gesetz und die Propheten bis auf Johannes haben geweissagt" (Matth. 11, 13). Wenn die Heidenvölker einen anderen Gott verehrten als den Gott Abrahams, Isaaks, Jakobs und Mosis, dann könnten sie wenigstens wieder mit Recht mit der Ausrede kommen, Gott sei nicht gekommen. Wenn sie aber den Gott verehren, der dem Moses das Gesetz gegeben und dem Abraham die Verheißung gegeben hat, und dessen Logos heute die Moslems schmählich verunehren, die Heiden aber verehren, warum sollen sie nicht zur Einsicht kommen, oder vielmehr warum wollen sie es geflissentlich übersehen, dass der von den Schriften geweissagte Herr den Erdkreis erleuchtet hat und ihm leiblich erschienen ist? So hat ja die Schrift gesagt: "Gott der Herr ist uns erschienen" (Ps. 117, 27), und wiederum: "Er sandte seinen Logos und heilte sie" (Ps. 106,20), und abermals: "Nicht ein Bote, nicht ein Engel, sondern der Herr selbst hat sie errettet" (Is. 63, 9). Es geht ihnen aber ähnlich wie einem geistig Verrückten, der die von der Sonne beleuchtete Erde sieht, die sie erhellende Sonne aber wegstreitet. Was hätte denn auch der, den sie erwarten, nach seiner Ankunft noch mehr zu tun? Die Heidenvölker berufen? Doch sie sind schon berufen. Oder dem Propheten, dem König und dem Gesicht ein Ende setzen? Auch das ist schon geschehen. Oder die Gottlosigkeit des Götzenkultes bloßstellen? Sie ist aber bereits widerlegt und gerichtet. Aber den Tod ohnmächtig machen? Das ist aber bereits geschehen. Was ist also noch nicht geschehen, was Christus tun musste? Oder was bleibt noch übrig und ist noch nicht in Erfüllung gegangen, dass z.B. die Moslems sich darob erfreuen und im Unglauben verharren könnten? "Denn wenn sie, wie wir sehen, weder einen König, noch einen Propheten, noch ein Jerusalem, noch ein Opfer, noch ein Gesicht haben, vielmehr der ganze Erdkreis von der Erkenntnis Gottes angefüllt ist und auch die Heiden von ihrer Gottlosigkeit weg zum Gott Abrahams sich bekehren durch den Logos, unseren Herrn Jesum Christum, so muss es selbst den Ausgeschämtesten klar sein, dass Christus bereits gekommen ist, dass er alle ohne Ausnahme mit seinem Lichte erleuchtet und die wahre und göttliche Lehre über seinen Vater gebracht hat." So kann man damit und mit noch weiteren Beweisen aus den göttlichen Schriften die "Ausgeschämtesten" bzw. die "verpestenden Lehren" der Moslems schlagend widerlegen; auch die Logik scheint nicht Sache der Moslems zu sein wie folgendes Zitat zeigt:: [64] 

"Da wir aber um Beweise für unsere Behauptung gar nicht verlegen sind, wohlan, so wollen wir auch diese Heiden mit guten Gründen zuschanden machen, vornehmlich mit Berufung darauf, was wir selber sehen. Was gäbe es denn bei uns Ungereimtes oder Lächerliches als äußersten Falles unsere Behauptung, der Logos sei im Leibe erschienen? Doch werden sie wohl auch selbst zugestehen, dass das nicht in widersinniger Weise vor sich gegangen ist, falls sie es wirklich mit der Wahrheit ernst nehmen. Wenn sie nun überhaupt das Dasein eines Logos Gottes leugnen, dann tun sie etwas Überflüssiges, wenn sie über das spotten, wovon sie nichts wissen. Geben sie aber einen Logos Gottes zu und bekennen sie, dass er der Lenker des Alls ist, dass in ihm der Vater die Schöpfung zustande gebracht hat, dass durch seine Vorsehung alles erleuchtet und belebt wird und besteht, und dass er über alles herrscht, so dass er selbst aus den Werken seiner Vorsehung erkannt wird und durch ihn der Vater, so sieh doch, bitte, ob sie nicht, ohne es zu wissen, sich selbst lächerlich machen. Die Welt erklären die griechischen Philosophen für einen großen Körper und sagen damit eine Wahrheit. Wir sehen ja, wie sie und ihre Teile in die Sinne fallen. Wenn also der Logos in der Welt wie in einem Körper ist, und wenn er in das Ganze und in all die Einzelteile eingegangen ist, wie soll es dann sonderbar oder ungereimt sein, wenn wir sagen, dass er auch in einen Menschen eingegangen ist? Denn wenn es ungereimt klingt, dass er überhaupt in einem Körper wohnt, so wäre es auch ungereimt, wenn er im Weltall Wohnung genommen hätte und alles durch seine Vorsehung erleuchtete und bewegte; denn ein Körper ist auch das Weltall. Wenn es aber angeht, dass er in die Welt kommt, und dass er im Ganzen sich zu erkennen gibt, so wird es auch angehen, wenn er auch in einem menschlichen Körper sich offenbart und dieser von ihm erleuchtet wird und seine Wirksamkeit erhält. Ein Teil des Ganzen ist ja auch das Menschengeschlecht. Und wenn es nicht angeht, dass ein Teil sein Medium für die Erkenntnis Gottes wird, dann geht es wohl erst recht nicht an, dass er durch die ganze Welt sich zu erkennen gibt." - St. Athanasius, de incarnatione verbi 41
"Wie einer angesichts der Tatsache, dass der ganze Körper vom Menschen in Bewegung gesetzt und beleuchtet wird, mit seiner Behauptung, es sei ungereimt, die Kraft des Menschen auch in der Fußzehe anzunehmen, wohl für unverständig erachtet würde, da er trotz seines Zugeständnisses, dass er den ganzen Körper durchdringt und bewegt, ihn nicht im Einzelteile sein ließe, so sollte auch der, der gläubig zugibt, dass der Logos Gottes im Weltall ist und das Weltall von ihm beleuchtet und bewegt wird, es nicht ungereimt finden, wenn ein menschlicher Körper von ihm bewegt und erleuchtet wird. Wenn sie aber deshalb, weil das Menschengeschlecht kreatürlich und aus dem Nichts entstanden ist, es nicht für passend finden, dass wir von einer Erscheinung des Heilandes in einem Menschen reden, so müssen sie ihn auch von der ganzen Schöpfung ausschließen; denn auch sie ist durch den Logos aus dem Nichts ins Dasein getreten. Wenn es aber nicht ungereimt klingt, dass der Logos in der Welt weilt trotz ihrer Kreatürlichkeit, dann ist es doch auch nicht ungereimt, wenn er in einem Menschen sich befindet. Denn was sie vom Ganzen denken wollten, das müssen sie auch vom Teile annehmen; ein Teil vom Ganzen ist ja, wie ich vorhin sagte, auch der Mensch. So ist es also durchaus nicht ungehörig, wenn der Logos sich in einem Menschen befindet und alles von ihm und durch ihn Licht, Bewegung und Leben erhält, wie auch ihre Schriftsteller sagen: "In ihm leben wir, bewegen wir uns und sind wir" (Apg. 17, 28). Was sagen wir also Lächerliches, wenn tatsächlich der Logos das, worin er weilt, als Werkzeug benützt, um sich zu offenbaren. Wäre er nicht in ihm gewesen, so hätte er sich seiner auch nicht bedienen können. Wenn wir sodann bereits zugegeben haben, dass er im Ganzen und in den Einzelteilen ist, wie sollte es unglaublich sein, wenn er sich in dem, worin er weilt, auch sichtbar macht. Denn wenn er mit seinen Kräften ganz in die Einzelteile wie ins Ganze eingeht und alles reichlich versieht mit Kraft, und wenn er durch die Sonne oder den Mond oder den Himmel oder die Erde oder das Wasser oder Feuer sich offenbaren wollte, so würde es wohl niemand beanstanden, wenn er sich auf diese Weise vernehmen ließe und sich und seinen Vater zu erkennen gäbe; er schließt ja alles in einem Akt in sich zusammen und ist mit allem und in jedem Einzelteile zugegen und offenbart sich, ohne gesehen zu werden. Geradeso ist es wohl auch nicht ungereimt, wenn er, der alles ordnet und das Ganze belebt und den Menschen sich kundgeben wollte, sich eines menschlichen Leibes als eines Werkzeuges zur Mitteilung der Wahrheit und zur Offenbarung des Vaters bedient hat. Ein Teil vom Ganzen ist ja auch die Menschheit. Und wie der Verstand, der den ganzen Menschen durchwaltet, durch ein Glied des Leibes, die Zunge, sich offenbart, und dabei doch wohl niemand behauptet, dadurch verliere das Wesen des Verstandes, so erscheint es doch wohl auch nicht unpassend, wenn der Logos, der in allem ist, einen Menschen als Werkzeug benützt hat. Denn wenn es, wie vorhin gesagt, unziemlich war, dass er einen Leib zum Werkzeug nahm, dann gehörte es sich auch nicht, dass er im Weltall weilt." - St. Athanasius, de incarnatione verbi 42 
Wenn sie nun sagen: Warum erschien er denn nicht in anderen schöneren Teilen der Schöpfung, und warum hat er sich denn nicht eines herrlicheren Werkzeuges, etwa der Sonne, des Mondes, der Sterne, des Feuers oder des Äthers bedient, sondern nur eines Menschen? - so mögen sie wissen, dass der Herr nicht herniederkam, um zu prunken, sondern um die Leidenden zu heilen und zu lehren. Denn es wäre Ostentation gewesen, nur zu erscheinen und die Augenzeugen perplex zu machen. Wer aber heilen und lehren will, hat nicht einfach zu kommen, sondern auf das Wohl der Notleidenden bedacht zu sein und sich bei der Ankunft nach ihrem Bedürfnis und Befinden zu richten, um nicht durch überflüssigen Aufwand für die Notleidenden eben die Bedürftigen zu verwirren, und ihnen so die Erscheinung Gottes unnütz würde. Nun gab es unter den Kreaturen keine, die sich in ihrem Denken über Gott verirrt hatte als allein der Mensch. Sonne, Mond, Himmel, Sterne, Wasser, Äther waren doch wahrhaftig nicht von der Ordnung abgewichen, sondern dank ihrer Erkenntnis des Logos, ihres Schöpfers und Königs, verblieben sie, wie sie geschaffen worden sind. Nur die Menschen kehrten sich vom Guten ab, bildeten sich dann das Nichtseiende ein anstatt der Wahrheit und übertrugen die Gott gebührende Ehre und den Begriff von ihm auf Dämonen wie Al-lah und Menschen in Steinfiguren. Da es nun der Güte Gottes nicht entsprach, solch schwere Verirrung ruhig mitanzusehen, anderseits aber auch die Menschen ihn als Ordner und Lenker im Weltall nicht erkennen konnten, deshalb nimmt er billig einen Teil vom Ganzen als Werkzeug an, den menschlichen Leib, geht in ihn ein, damit die Menschen ihn, den sie im Ganzen nicht hätten erkennen können, wenigstens im Teile erkannten, und damit sie ihn, dessen unsichtbare Macht sie nicht schauen konnten, wenigstens aus Gleichartigem erschließen und erkennen könnten. Denn als Menschen werden sie durch einen dem ihrigen gleichen Körper und durch die in ihm gewirkten Werke rascher und sicherer der Erkenntnis seines Vaters näherkommen können, wenn sie einsehen, dass seine Taten nicht Menschen-, sondern Gotteswerke sind. Wenn sie sodann die Möglichkeit für ungereimt halten, durch die im Leibe vollbrachten Werke den Logos zu erkennen, dann wäre es wieder ungereimt, ihn aus den Werken des Alls zu erschließen. Denn wie er mitten in der kreatürlichen Welt nichts von der Kreatur annimmt, vielmehr allen Dingen von seiner Macht mitteilt, so nahm er auch, wenn er den Leib als Werkzeug benützte, nicht an den Zuständlichkeiten des Leibes teil, heiligte vielmehr selbst den Leib. Denn wenn selbst auch der von den Griechen vielbewunderte Plato sagt, dass der Schöpfer der Welt, wenn er sie in Sturmesdrang sieht und in der Gefahr, in das Reich des Chaos zu versinken, an das Steuerruder der Seele sich setzt und Hilfe bringt und alle Schäden ausbessert, was liegt dann Unglaubliches darin, dass wir sagen, der Logos habe, nachdem die Menschheit sich verirrt hatte, in ihr sich niedergelassen und sei als Mensch erschienen, um sie aus ihrer Bedrängnis durch seine Steuerung und Güte zu erretten? [65] 
"Darum nimmt Gott, der den Kosmos erschaffen, auch schon dann, wenn er ihn gefährdet sieht und besorgt sein muss, er möchte vom Sturm erfasst und infolge der Erschütterung zerklüftet in das grenzenlose Reich des Chaos versinken, wieder an seinem Steuerruder Platz, bessert die Schäden und Risse dieser seiner früheren Zeit aus, stellt seine Schönheit und Ordnung wieder her und gibt ihm unvergängliches, nie alterndes Dasein." - Platon, Politicus c. 15
So hat also der Logos Gottes folgerichtig einen Leib angenommen und sich eines menschlichen Werkzeuges bedient, um auch den Leib zu beleben und um in gleicher Weise, wie er in der Schöpfung durch die Werke sich offenbart, auch im Menschen sich zu betätigen und sich überall zu zeigen, ohne auch nur eine Stätte gegen seine Gottheit und Erkenntnis abzumessen. "Ich sage hier noch einmal, woran ich schon früher erinnert habe: Der Heiland hat dies getan, um, wie er alles ringsum mit seiner Gegenwart erfüllt, so auch alles mit seiner Erkenntnis zu erfüllen, wie auch die göttliche Schrift sagt: "Die ganze Welt ward erfüllt mit der Erkenntnis des Herrn" (Is. 11, 9). Denn mag man zum Himmel aufschauen, man sieht dessen Ordnung; oder man mag, wenn das nicht möglich, nur auf den Menschen sein Augenmerk richten, so gewahrt man aus den Werken seine übermenschliche Macht und erkennt, dass er allein unter den Menschen der Logos Gottes ist. Oder wer sich in die Dämonenwelt verirrt hat und für sie eingenommen ist, der sieht, wie er diese verjagt, und erkennt ihn daraus als ihren Herrn. Oder wer in das Element des Wassers sich versenkt hat und dieses für Gott hält, wie die Ägypter, die das Wasser verehren, der sieht, wie dieses von ihm verwandelt wird und folgert daraus, dass der Herr sein Schöpfer ist. Ja, stiege einer gar in die Unterwelt hinab, und staunte er die Heroen, die dorthin hinabgestiegen sind, als Götter an, so sieht er auch da seine Auferstehung und seinen Sieg über den Tod und schließt daraus, dass auch unter ihnen Christus allein wahrer Herr und Gott ist. Alle Teile der Schöpfung hat ja der Herr berührt, und aller Kreatur die Erlösung und Überzeugung von allem Trug gebracht, wie Paulus sagt: "Er hat die Herrschaften und Gewalten entwaffnet und über sie triumphiert am Kreuz" (Kol. 2, 15), damit niemand mehr betrogen werden könnte, vielmehr jeder überall den wahren Logos Gottes fände. Denn wenn so überall ringsumschlossen der Mensch die Gottheit des Logos überall, d. h. im Himmel, in der Unterwelt, im Menschen, auf der Erde walten sieht, so kann er sich nicht mehr über Gott täuschen, betet nur ihn an und erkennt durch ihn recht gut den Vater. Damit werden hoffentlich auch die Heiden sich von uns geschlagen wissen, und zwar mit guten Gründen. Wenn sie aber die Gründe zu ihrer Beschämung nicht hinreichend finden, so mögen sie aus dem, was vor aller Welt sich abspielt, sich vom Gesagten überzeugen lassen." [66] 
 

15. Wann haben die Orakel bei den Griechen und allerorts ein Ende genommen und sind verstummt?

Wann begannen denn die Menschen, den Götzenkult aufzugeben, wenn nicht von dem Augenblick ab, da Gott, der wahre Logos Gottes, unter den Menschen aufgetreten ist? Wann haben denn die Orakel bei den Griechen und allerorts ein Ende genommen und sind verstummt, wenn nicht mit dem Augenblick, da der Heiland erschienen ist? Wann erwachte die Erkenntnis, dass die sogenannten Götter und Heroen bei den Dichtern einfach nur sterbliche Menschen sind, wenn nicht damals, als der Herr seinen Triumph über den Tod feierte und den Leib, den er angenommen, in der Unverweslichkeit bewahrt hat, da er ihn von den Toten erweckte? Wann sagte man sich los vom Dämonentrug und -wahn, wenn nicht eben damals, als der Logos, die Kraft Gottes, aller und auch ihr Gebieter, um der Ohnmacht der Menschen willen herabgestiegen und auf Erden erschienen ist? Wann begann man, über Zauberkunst und Zauberlehre hinwegzugehen, wenn nicht eben damals, als die Theophanie des Logos unter den Menschen Wirklichkeit geworden ist? Wann hat sich überhaupt die Weisheit der Heiden als Torheit erwiesen, wenn nicht damals, als die wahre Weisheit Gottes auf Erden sich offenbarte? Ehedem war der ganze Erdkreis und jeder Ort im Wahne des Götzenkultes befangen, und nur in den Götzen wähnten die Menschen ihre Götter. Jetzt aber geben die Menschen auf dem ganzen Erdkreis ihren abergläubischen Götzenwahn auf, flüchten sich zu Christus, beten ihn als Gott an und lernen durch ihn auch den Vater erkennen, den sie zuvor nicht kannten. Und wie wunderbar! Es gab verschiedene und abertausend Religionen, und jeder Ort hatte seinen eigenen Götzen; aber keiner ihrer sogenannten Götzen vermochte auch nur im nächsten Nachbarbereich Eingang zu finden, so dass er auch die Nachbarn zu seiner Anbetung bewogen hätte; vielmehr fand er kaum bei seinen Eigenen die gebührende Verehrung, - denn niemand verehrte den Gott des Nachbars, sondern ein jeder hielt seinen eigenen Götzen im Wahne, dieser wäre aller Herr. - Nur Christus wird von allen und überall als ein und derselbe angebetet. Und was der Ohnmacht der Götzen nicht gelungen ist (auch nicht des Götzen Al-lahs), wenigstens die nächsten Anwohner zu gewinnen, das hat Christus fertiggebracht, indem er nicht nur Nachbarn, sondern einfach die ganze Erde dahin brachte, einen und denselben Herrn anzubeten und durch ihn Gott, seinen Vater. [67] 

Auch war ehedem alles voll vom Truge der Orakel, und die Orakel in Delphi, das berühmte Orakel des Apollo in Phokis am Fuße des Parnaß. Pythia ward Apollo’s Priesterin, welche die Orakel erteilte; Dodona, Ein uralter Orakelsitz des Zeus in Epirus, in der Nähe des Sees von Jannina. Die Orakel wurden hier entweder nach dem Rauschen der heiligen Eiche oder nach dem Flug der hl. Tauben erteilt; Böotien war vor Zeiten nach Plutarchs Angaben die Heimat mehrerer Orakelstätten; Lycien, zu Patara, einer Seestadt Lyciens in Kleinasien, existierte ein Orakel des Apollo, Libyen, Ägypten, bei den Kabiren, die besonders auf Samothrake und Lemnos in den sog. samothrakischen Mysterien verehrt wurden,   fesselten die Phantasie der Menschen. Jetzt aber, seitdem Christus überall verkündet wird, hat auch dieser Wahn ein Ende genommen, und es gibt bei ihnen keinen Wahrsager mehr. Einst täuschten die Dämonen mit ihrem Blendwerk die Menschen, ließen sich vornehmlich nieder an Quellen oder Flüssen, im Holz oder Stein und schreckten so mit ihren Gaukeleien die Einfältigen. Jetzt aber, nach der göttlichen Erscheinung des Logos, hat dieser Spuk aufgehört. Mit dem bloßen Kreuzeszeichen verscheucht der Mensch ihren Trug. Ehedem hielten die Menschen die bei den Dichtern erwähnten Götter Zeus, Kronos, Apollo und die Heroen für wirkliche Götter und verehrten sie in ihrem Wahne. Kaum aber war der Heiland unter den Menschen erschienen, da wurden jene bloßgestellt als sterbliche Menschen, und Christus allein ward unter den Menschen als wahrer Gott erkannt, als Gott der Logos Gottes. Was soll man aber von ihrer so hochgehaltenen  Zauberkunst sagen? Ehe der Logos erschienen war, spielte sie eine große Rolle bei den Ägyptern, Chaldäern und Indern und setzte die Zuschauer in Staunen. Doch mit der Ankunft der Wahrheit und der Erscheinung des Logos ward auch sie gerichtet und zum Tod verurteilt. Was aber die heidnische Weisheit und das Wortgepränge der Philosophen anlangt, so glaube ich, dass wir darob kein Wort zu verlieren brauchen, liegt doch das Wunder offen da, dass die heidnischen Philosophen mit all ihren Schriften nicht einmal ein paar Leute aus ihrer nächsten Umgebung von der Unsterblichkeit zu überzeugen und zu einem Tugendleben zu führen vermochten, während Christus in einfachen Worten und mit Leuten, die nicht redegewandt waren, den ganzen Erdkreis bevölkerte mit Gemeinden und sie dahinbrachte, den Tod zu verachten, an das Unsterbliche zu denken, über das Zeitliche wegzusehen, auf das Ewige es abzusehen. [68] 

Wer das vorhin Gesagte auf seine Wahrheit prüfen will, der komme doch und mache über den Dämonenspuk, den Orakeltrug und über die Gaukeleien der Zauberkunst das Zeichen des von ihnen geschmähten Kreuzes und spreche den Namen Christi nur aus, dann wird er sehen, wie vor ihm die Dämonen fliehen, die Orakel verstummen, alle Zauberei und Beschwörung abgetan ist. Wer ist also dieser Christus und wie groß ist er, wenn er schon mit seinem Namen und seiner Gegenwart überall alles in Schatten stellt und beseitigt und allein mächtiger ist als alle und den ganzen Erdkreis mit seiner Lehre erfüllt? Sie sollen doch Rede stehen, die Heiden, die gar so sehr spotten, ohne zu erröten! Denn ist er ein Mensch, wie konnte ein Mensch die Macht aller ihrer Götter überbieten und deren Nichts mit seiner Kraft erweisen? Nennen sie ihn aber einen Zauberer, wie ist es möglich, dass von einem Zauberer alle Zauberei gebrochen und nicht vielmehr befestigt wird? Hätte er nur den einen und anderen menschlichen Zauberer besiegt oder nur über einen obgesiegt, dann hätten sie wohl mit Recht ihn nur den anderen dank einer größeren Geschicklichkeit überlegen gehalten. Hat aber sein Kreuz über alle Zauberei überhaupt und gar über ihren Namen den Sieg davongetragen, dann ist doch wohl offenbar der Heiland kein Zauberer, da ja auch die von anderen Zauberern angerufenen Dämonen vor ihm wie einem Herrn fliehen. Wer er nun ist, das sollen uns die Heiden sagen, die sich nur aufs Spotten verlegen. Möglich, dass sie sagen, er sei selbst auch ein Dämon gewesen und besitze deshalb solche Kraft. Doch bei solcher Ausrede werden sie für den Spott sicher nicht zu sorgen haben, und schon die obigen Beweise können sie wieder zuschanden machen. Wie kann denn der ein Dämon sein, der die Dämonen vertreibt? Hätte er einfach nur Dämonen ausgetrieben, dann hätte man ganz wohl annehmen können, dass er im obersten der Dämonen die niedrigeren seine Macht fühlen lässt, wie ja ähnlich auch die Juden ihm höhnisch vorwerfen wollten (Matth. 12, 24). Wenn aber der ganze Dämonenwahn vor seinem Namen weicht und flieht, dann sind sie offenbar auch hierin im Irrtum befangen, und unser Herr und Heiland Christus ist nicht, wie sie meinen, eine dämonische Macht. Wenn also der Heiland weder ein einfacher Mensch, noch ein Zauberer, noch ein Dämon ist, wenn er vielmehr die Gebilde der Dichter, den Dämonenwahn und die Weisheit der Dichter mit seiner Gottheit überwunden und in den Schatten gestellt hat, so liegt doch wohl klar am Tage und muss von allen zugestanden werden, dass er in Wahrheit der Sohn Gottes ist als der Logos, die Weisheit und die Kraft des Vaters (1 Kor. 1, 24). Deshalb sind auch seine Werke nicht menschlich, sondern übermenschlich. dass sie in der Tat Gottes Werke sind, ergibt sich schon aus dem Augenschein und aus der Vergleichung mit denen der Menschen. [69] 
 

16. Vermochten Magier, der teuflische Götzenwahn, heidnische Philosophen einen Erfolg aufzuweisen wie das Kreuz Christi?

Der Könige und Beherrscher der Erde hat es vor ihm viele gegeben; von vielen Weisen und Magiern bei den Chaldäern, Ägyptern und Indern weiß die Geschichte zu berichten. Welcher von diesen hat nun je - ich sage nicht: nach dem Tode, sondern noch bei Lebzeiten - eine solche Macht entfaltet, dass er die ganze Erde mit seiner Lehre erfüllte und eine solche Menge vom teuflischen Götzenwahn abbrachte, wie unser Heiland von den Götzen weg zu sich bekehrte? Die heidnischen Philosophen haben vieles mit überzeugender Kraft und in kunstvoller Darstellung geschrieben. Vermochten sie einen Erfolg aufzuweisen wie das Kreuz Christi? Bis zu ihrem Lebensende fanden ihre Sophismen Glauben. Nein, noch zu ihren Lebzeiten wurde das, was ihnen sicher schien, Gegenstand wechselseitiger Kontroverse, und sie verlegten sich auf eine gegenseitige Bekämpfung. Aber ganz auffallend lehrte der Logos Gottes in einer mehr als einfachen Sprache und stellte doch damit die ersten Sophisten in Schatten, verdrängte ihre Lehren, zog alle an sich und füllte seine Kirchen. Und es ist gewiß wunderbar, dass er die Großsprecherei der Weisen über die Götzen damit zum Verstummen brachte, dass er als Mensch in den Tod ging. Wessen Tod vertrieb denn je die Dämonen? Oder wessen Tod fürchteten denn die Dämonen je so wie den Tod Christi? Wo immer der Name des Heilandes genannt wird, da weicht auch jeglicher böse Geist. Wer hat die Menschen von den Leidenschaften des Herzens so freigemacht, dass die Unkeuschen jetzt keusch leben, die Mörder nicht mehr zum Mordstahl greifen, und die männlich stark werden, die zuvor im Banne feiger Furcht standen? Und wer hat überhaupt die Barbaren- und Heidenvölker überall so weit gebracht, dass sie ihre Wildheit ablegten und friedliche Gesinnung annahmen, wenn nicht der Glaube an Christus und das Zeichen des Kreuzes? Wer anders hat die Menschen im Glauben an die Unsterblichkeit so sehr bestärkt wie das Kreuz Christi und die Auferstehung seines Leibes? Denn obschon die Heiden alle möglichen Lügen fertigbrachten, so konnten sie eine Auferstehung ihrer Götzen sich doch nicht einbilden, da sie überhaupt nicht mit der Möglichkeit rechneten, dass der Leib nach dem Tod noch fortbestehen könne. Und hierin möchte man ihnen am ehesten rechtgeben, insofern sie in einer solchen Schlussfolgerung die Ohnmacht ihres Götzenkultes bewiesen, dagegen Christus die Macht zugestanden, so dass alle auch daraufhin ihn als Gottes Sohn erkennen könnten. [70] 
 

17. "Beleg ist für die Ohnmacht und Nichtigkeit der Dämonen und Götzen"; Barbaren, die "widereinander wüten und keine Stunde ohne das Schwert sein können"; islamischer Religionsunterricht als Antichristentum

Wer hat nun solches fertiggebracht, oder wer hat die im Frieden geeint, die zuvor sich hassten, wenn nicht eben der geliebte Sohn des Vaters, der gemeinsame Heiland aller, Jesus Christus, der in seiner Liebe um unseres Heiles willen alles ertragen hat? Schon vor Zeiten war der Friede, der mit ihm anbrechen sollte, geweissagt in den Worten der Schrift: "Ihre Schwerter werden sie zu Pflugscharen umschmieden und ihre Lanzen zu Sicheln; nicht mehr wird Volk gegen Volk zum Schwerte greifen, und sie werden nicht mehr auf den Krieg sich einüben" (Is. 2, 4). Und es klingt dies doch recht glaubwürdig, wenn noch jetzt die "roh gesitteten Barbaren", solange sie eben die Götzen bzw. den einen Götzen Al-lah anbeten, "widereinander wüten und keine Stunde ohne das Schwert sein können", sobald sie aber von der Lehre Christi hören, alsbald vom Krieg zum Feldbau übergehen und die Hand, anstatt mit dem Schwert sie zu bewaffnen, zum Gebet erheben. Ja, ganz allgemein waffnen sie sich jetzt, anstatt zu kriegen gegen ihresgleichen, gegen den Teufel und die bösen Geister, um sie in Keuschheit und Seelenstärke niederzuringen. Das ist aber doch ein sichtlicher Beweis für die Gottheit des Heilandes, wenn die Menschen das, was sie von den Götzen nicht lernen konnten, von ihm gelernt haben, wie es anderseits nicht unwesentlicher "Beleg ist für die Ohnmacht und Nichtigkeit der Dämonen und Götzen". Die Dämonen waren sich ja ihrer Ohnmacht wohl bewusst; deshalb hetzten sie ehedem die Menschen zum Krieg gegeneinander, damit sie nicht vom Hader unter sich abließen und dann gegen die Dämonen den Kampf aufnähmen. Wahrhaftig, die Jünger Christi befehden nicht sich gegenseitig, sondern setzen sich mit ihren guten Sitten und einem tugendhaften Wandel gegen die Dämonen zur Wehr, "verjagen sie", indem sie keine Zeichen oder "verpestende Lehren" z.B. im Koran der Moslems und in ihren Moscheen zulassen, "schlagen selbst den obersten, den Teufel" oder Antichrist bzw. Allah, halten stand in den Versuchungen, harren aus in den Mühsalen, erdulden Misshandlungen und sind Geistes-Streiter für Christus. [71] 

Und um noch einen, und zwar ganz auffallenden Beweis für die Gottheit des Heilandes anzuführen: Wann hat denn je ein bloßer Mensch oder Zauberer oder Herrscher oder König für sich allein mit so vielen sich zu messen vermocht und zu kämpfen wider den ganzen Götzenkult, gegen das ganze Heer der Dämonen, gegen alle Zauberei und alle Weisheit der Heiden, da sie noch soviel galten und auf dem Höhepunkt waren und alle Welt in Staunen setzten, und mit einem Schlag allen gegenüberzutreten wie "unser Herr, der wahre Logos Gottes, der unsichtbar einen jeden über seinen Götzenwahn aufklärt und allein alle Menschen allen Götzen abwendig macht, so dass die, die zuvor vor den Götzen auf die Erde sich niederwarfen, diese nunmehr mit Füßen treten", nur in den Moscheen werfen sich die Moslems vor dem Götzen Allah nieder und praktizieren z.B. in Europa ihr Antichristentum und werden auch nicht daran gehindert ihre "verpestende Lehren" im islamischen Religionsunterricht an staatlichen Schulen zu verbreiten, was von den Oberen der katholischen Kirche unterstützt wird, statt dass sie diesen Spuk "durch das Kreuzeszeichen" verscheuchen. [72] 

Athanasius sagt daher: "Folgendes verdient also nach dem Gesagten besonders deine Beachtung und muss für die vorausgegangene Erörterung gleichsam die Grundlage bilden und gar sehr Erstaunen erregen, dass nämlich mit der Ankunft des Heilandes der Götzendienst nicht mehr zunahm, sondern der bereits bestehende abnimmt und allmählich verschwindet, dass die heidnische Weisheit keine Fortschritte mehr macht, im Gegenteil die noch vollends aufhört, die da ist, die Dämonen mit Gaukelei, Wahrsagerei und Zauberei nicht mehr betören, sondern schon beim ersten kecken Versuch dazu durch das Kreuzeszeichen zuschanden werden. Und um es kurz zu sagen: Betrachte nur, wie die Lehre des Heilandes überall neue Anhänger findet, aller Götzendienst aber und alles, was dem christlichen Glauben zuwiderläuft, von Tag zu Tag abnimmt, ohnmächtig wird und zusammenfällt! Bei solcher Betrachtung bete den Weltheiland an, den mächtigen Gott-Logos, verwirf das, was vor ihm weichen und verschwinden muss! Denn wie beim Sonnenschein die Finsternis keine Macht mehr hat, vielmehr vor ihm noch der letzte Rest von Finsternis verschwinden muss, so hat seit der göttlichen Erscheinung  des Gott-Logos die Finsternis der Götzen keine Macht mehr; vielmehr stehen jetzt überall alle Teile des Erdkreises im Lichte seiner Lehre. Und wie oftmals einige Aufrührer in einem Lande, in dem ein König ist, der sich aber in der Öffentlichkeit nicht zeigt, sondern innerhalb seines Palastes bleibt, unter Benützung dieser seiner Zurückgezogenheit sich selbst proklamieren lassen, und der einzelne verkleidet den Einfältigen gegenüber sich als König ausgibt, und die Leute sich so durch den Namen irreleiten lassen, da sie wohl von einem Könige hören, aber ihn nicht sehen, zumal sie ja auch nicht in seinen Palast gelangen können, dann aber, wenn der wirkliche König sich zeigt und öffentlich auftritt und dann die betrügerischen Aufrührer mit seiner Gegenwart entlarvt werden, die Leute angesichts des rechten Königs ihre früheren Verführer verlassen, so haben ehedem auch die Dämonen die Menschen betrogen, als sie sich göttliche Würde anmaßten. Seitdem aber der Logos Gottes im Leibe erschienen ist und uns seinen Vater zu erkennen gegeben, da schwindet der Trug der Dämonen und hört gänzlich auf; die Menschen aber schauen auf den wahrhaftigen Gott-Logos des Vaters, lassen ab von den Götzen und anerkennen nunmehr den wahren Gott. Das ist aber ein Beweis, dass Christus Gott der Logos und Gottes Kraft ist. Denn wenn das Menschliche aufhört, das Wort Christi aber bleibt, so ist doch allen klar, dass das, was ein Ende hat, augenblicklich ist, der aber, der bleibt, Gott und wahrer Sohn Gottes und der eingeborene Logos ist." [73] 
 

18. Aus dem Leben des Hl. Antonius; als Ägypten noch christlich war

Antonius war ein Ägypter, zu einer Zeit als Ägypten noch überwiegend christlich war. E stammte "von edlen Eltern ab, die ein auskömmliches Vermögen besaßen; da sie selbst Christen waren, wurde auch er christlich erzogen. Als Kind wuchs er bei den Eltern auf und kannte nichts anderes als sie und das elterliche Haus." [74] 

Einmal erschien ein überaus großer Dämon in einem Trugbild, quasi als Vorbote des späteren Mohammed, und wagte zu sagen: "Ich bin die Kraft Gottes; und ich bin die Vorsehung. Was willst du, dass ich dir schenke? Ich aber hauchte da gegen ihn im Namen Christi und versuchte ihn zu schlagen. Und es schien mir, als hätte ich ihn getroffen, und sogleich verschwand er mit all seinen Dämonen im Namen Christi. Als ich einst fastete, da kam der Arglistige auch als Mönch mit Broten in Truggestalt; er riet mir und sprach: Iss und höre auf mit deinen vielen Mühen! Auch du bist nur ein Mensch und wirst schwach werden. Ich aber merkte seine Hinterlist, stand auf und betete. Das hielt er nicht aus, er verschwand, und es schien, als gehe er durch die Türe wie Rauch. Wie oft ließ er mir in der Wüste Gold erscheinen, damit ich es nur nähme und besehe! Ich aber sang einen Psalm gegen ihn, und er schwand dahin. Oft peinigten sie mich mit Schlägen, ich aber sagte: "Nichts wird mich trennen von der Liebe zu Christus". Dann schlugen sie sich gegenseitig. Aber nicht ich war es, der sie bändigte und niederrang, sondern der Herr, der da spricht: "Ich schaute den Satan, der wie ein Blitz vom Himmel fiel". (Lk 10,18) [75] 

Die folgende Stelle ist von hohem Interesse; sie zeigt, dass der nahe Osten, also dem heutigen Ägypten, Syrien, Türkei, Libanon, Lybien, Tunesien überwiegend von Christen besiedelt war. Der Feind der Christen ist verzweifelt, weil sie sich immer weiter ausbreiten und noch kein antichristlicher Mohammed in Sicht ist:. "Es klopfte einmal im Kloster jemand an meine Türe; ich trat heraus und sah eine große, hohe Erscheinung. Als ich nun fragte: Wer bist du? erwiderte er; Ich bin Satan. Da sagte ich: Wozu bist du hier? Er aber entgegnete: Weshalb tadeln mich die Mönche und alle anderen Christen ohne Grund? Warum fluchen sie mir stündlich? Als ich ihm antwortete: Warum belästigst du sie denn? sprach er: Nicht ich bin es, der ihnen beschwerlich fällt, sondern sie selbst verwirren sich; denn ich bin schwach. Oder haben sie nicht gelesen: "Des Feindes Schwerter sind endlich verschwunden, und du zerstörtest die Städte". (Ps 9,7.) - Ich habe keinen Platz mehr, keine Waffe, keine Stadt. Überall sind Christen, und jetzt ist auch die Wüste mit Mönchen erfüllt. Sie sollen sich selbst behüten und nicht mich ohne Grund verwünschen. Da bewunderte ich die Gnade des Herrn und sprach zu ihm: Obgleich du immer lügst und niemals die Wahrheit sprichst, hast du doch jetzt, wenn auch wider Willen, wahr gesprochen. Denn Christus hat durch seine Ankunft dich zur Ohnmacht verdammt, er hat dich niedergeworfen und entwaffnet. Als jener aber den Namen des Heilandes hörte und seine Glut nicht ertragen konnte, wurde er unsichtbar." [76] 

Mit diese Haltung hätte man auch später die Muslim-Horden, die wie Heuschreckenschwärme das Land verpesten sollten,  vertreiben können und das "Getändel der Dämonen ansehen wie Rauch, wir werden wahrnehmen, wie sie nicht verfolgen, sondern fliehen". Dazu Athanasius: "Wenn also der Teufel sogar selbst zugibt, dass er nichts vermag, müssen wir ihn und seine Dämonen gänzlich verachten. Zwar hat der Feind mit seinen Hunden so viele Listen, wir aber können ihn verachten, da wir seine Schwäche kennen gelernt haben. Lasst uns also in Gedanken nicht fallen, lasst uns in der Seele nicht an Furcht denken, wollen wir uns nicht selbst Angst einjagen, indem wir sagen: Wenn nur kein Dämon kommt und mich zur Umkehr zwingt. Wenn er mich nur nicht ergreift und niederwirft oder plötzlich herankommt und mich in Verwirrung bringt! Wir wollen durchaus nicht an etwas Derartiges denken, wir wollen auch nicht trauern, als ob wir zugrunde gingen; wir wollen vielmehr Mut fassen und uns immer freuen, dass wir gerettet werden. Wir wollen in unserem Inneren erwägen, dass der Herr mit uns ist, der sie verscheuchte und niederwarf. Wir wollen überlegen und immer beherzigen, dass die Feinde uns nichts tun werden, da der Herr mit uns ist. Denn wenn sie erscheinen, verhalten sie sich selbst so gegen uns, wie sie uns antreffen, und nach den Gedanken, die sie in uns finden, gestalten sie auch ihre Trugbilder. Wenn sie uns nun feige und in Verwirrung finden, dann eilen sie sogleich herbei wie Räuber, die einen Platz ohne Bewachung treffen; und was wir von uns selbst denken, das vergrößern sie noch obendrein. Wenn sie uns furchtsam und feige sehen, dann vermehren sie die Mutlosigkeit durch ihre Erscheinungen und Drohungen, und die arme Seele wird damit gefoltert. Wenn sie uns dagegen freudig im Herrn finden, wie wir überdenken die zukünftigen Güter, die Gaben des Herrn, wie wir erwägen, dass alles in der Hand des Herrn liegt, dass ein Dämon nichts gegen einen Christen vermag, dass er überhaupt keine Macht hat gegen jemand: wenn sie nur die Seele durch solche Gedanken behütet sehen, dann wenden sie sich beschämt ab. So wich der Feind von Job zurück, als er ihn geschirmt fand. Den Judas aber, den er entblößt von all diesem traf, brachte er in seine Gewalt. Wenn wir also den Feind verachten wollen, mögen wir immer an die Gnaden des Herrn denken, und die Seele soll sich beständig freuen in froher Hoffnung. Dann werden wir das Getändel der Dämonen ansehen wie Rauch, wir werden wahrnehmen, wie sie nicht verfolgen, sondern fliehen. Denn wie ich vorher sagte, sind sie gar feig, da sie immer das ihnen bereitete Feuer erwarten." [77] 

Athanasius meint in diesem Zusammenhang, auch folgendes solle noch "in euch ein Zeichen der Furchtlosigkeit vor ihnen sein: Wenn eine Erscheinung geschieht, so falle nicht nieder in Feigheit, sondern frage zuerst mutig, von welcher Art sie auch sei: Wer bist du und woher kommst du? Und wenn es ein Gesicht von Heiligen ist, dann geben sie dir Sicherheit und wandeln deine Furcht in Freude, Wenn die Erscheinung aber eine teuflische ist, dann wird sie sogleich kraftlos, wenn sie den Geist stark sieht; denn es ist ein Zeichen von Seelenruhe, wenn man einfach fragt: Wer bist du und woher kommst du? So fragte der Sohn Naves und kam zur Erkenntnis, (Jos 5,13) und es blieb der Feind dem Daniel nicht verborgen, der ihn ausforschte.(Dan 10,11.18.19)" [78] 
 

19. Der Zustand der Klöster des Hl. Antonius; Heilung der Jungfrau Polykratia durch Antonius

Es ging um die "Erkenntnis der Geister", falsche Propheten zu durchschauen statt ihnen auf den Leim zu gehen wie es heute einigen Politikern und Kirchenoberen passiert; ausserdem wusste man nichts von dem "gehässigen Treiben der Steuereinnehmer", die die Irrlehren heute finanziell unterstützen, indem sie islamische Moscheevereine als gemeinnützig anerkennen und christlichen Organisationen die Gemeinnützigkeit absprechen. Alle freuten sich über die Unterweisung des Antonius; bei den einen wuchs die Liebe zur Tugend, bei den anderen verschwand die Nachlässigkeit, bei den dritten hörte die Einbildung auf. "Alle ließen sich überreden, die dämonische Nachstellung zu verachten, und sie bewunderten die dem Antonius vom Herrn verliehene Gnade der Erkenntnis der Geister. In dem Gebirge lagen die Klöster wie Zelte voll göttlicher Chöre, die Psalmen sangen und sich der Lesung der Schrift befleißigten, die fasteten und beteten, die sich freuten über die Hoffnung auf die Zukunft, die arbeiteten am Werke der Barmherzigkeit, die Liebe und Eintracht pflegten untereinander. Es war das alles in Wahrheit anzusehen wie ein Reich für sich, voll Gottesfurcht und Gerechtigkeit. Hier gab es niemand, der Unrecht tat oder litt, man wusste nichts von dem gehässigen Treiben der Steuereinnehmer; es war eine Schar von Asketen, und die Gedanken aller waren auf eines allein gerichtet, auf die Tugend. Wenn einer die Klöster sah und die Haltung der Mönche, dann musste er ausrufen und sagen: "Wie schön sind deine Häuser, Jakob, und deine Zelte, Israel! Wie schattige Täler und wie ein Lustgarten am Flusse, wie Zelte, die aufgestellt hat der Herr, und wie Zedern am Wasser". (Num 24,5.6) [79] 

Wie er sich nun so zurückzog, setzte er sich eine gewisse Frist, während der er selbst nicht erschien, aber auch keinen anderen zu sich ließ. Da kam ein gewisser Martinianus, ein Offizier, und fiel dem Antonius beschwerlich; er hatte nämlich eine Tochter, die von einem Dämon gequält wurde. Der klopfte nun lange an die Türe und bat ihn, er möge herauskommen und zu Gott wegen des Kindes beten. Antonius brachte es nicht über sich, zu öffnen, sondern er beugte sich von oben herab und sagte: "Mann, warum schreist du nach mir? Auch ich bin nur ein Mensch wie du. Wenn du aber an Christus glaubst, dem ich diene, dann entferne dich, bete zu Gott, wie es dein Glaube dich heißt, und es wird sich erfüllen." Jener glaubte sogleich, rief Christus an, und als er weggegangen, war seine Tochter von dem Dämon befreit. Vieles andere noch wirkte der Herr durch ihn, der da spricht: "Bittet und es wird euch gegeben werden".(Lk 11,9) Denn sehr viele von den Leidenden schliefen, ohne dass er nur die Türe öffnete, außerhalb des Klosters, und sie wurden gereinigt durch den Glauben und aufrichtiges Gebet. [80] 

Als jedoch Antonius sah, dass er von vielen belästigt werde und dass man ihn nicht nach Absicht, wie er es doch wünschte, in Einsamkeit leben lasse, "da ging er mit sich zu Rate und brach eilig auf nach Oberthebais zu Menschen, die ihn nicht kannten; denn er war auf seiner Hut, sich nicht wegen der Dinge, die der Herr durch ihn wirkte, zu überheben, auch wollte er nicht, dass ein anderer ihn deshalb über Gebühr schätze. Er nahm von den Brüdern Brote an und setzte sich dann an das Flussufer, um zu sehen, ob ein Schiff vorbeikäme, mit dem er flußaufwärts fahren könne. Während er noch in Gedanken dabei verweilte, erscholl eine Stimme von oben zu ihm: ,,Antonius, wohin gehst du und weshalb?" Er aber geriet nicht in Verwirrung, sondern wie wenn er es gewohnt wäre, oft so gerufen zu werden, hörte er zu, antwortete und sprach: "Da mir die vielen Menschen nicht erlauben, in der Einsamkeit zu leben, deshalb will ich hinauf nach Oberthebais, wegen der vielen Belästigungen, die daraus für mich entspringen, besonders aber, weil ich von ihnen um Dinge gebeten werde, die über meine Kräfte gehen." Die Stimme aber sprach zu ihm: "Wenn du auch nach Oberthebais gehst und selbst wenn du, wie du es vorhast, zu den Weideplätzen entweichst, ich sage dir, du wirst noch eine größere, ja die zweifache Mühe zu ertragen haben. Wenn du wirklich für dich leben willst, dann gehe jetzt hinauf in die innere Wüste." Antonius aber entgegnete: "Und wer wird mir den Weg weisen; denn ich kenne ihn nicht!" Da zeigte ihm die Stimme sogleich Sarazenen, die den Weg ziehen wollten. Antonius ging zu ihnen hin, näherte sich ihnen und bat sie, dass er mit ihnen in die Wüste wandern dürfe. Sie aber nahmen ihn, wie auf einen Befehl der Vorsehung hin, freundlich auf. Er wanderte drei Tage und drei Nächte mit ihnen und gelangte an einen sehr hohen Berg. (Dieser Kolzim ist der eigentliche Antoniusberg) Am Fuße des Berges floß überaus klares Wasser, das süß und sehr kalt war. Weiter draußen aber war eine Ebene und einige dürftige Dattelpalmen." Auch in vorislamischer Zeit gabe es den Begriff Sarazenen, es waren diejenigen , die das Juden- und Christentum nicht angenommen hatten; durch den Islam wurden sie allerdings weiter radikalisiert; hier sind es Araber,  die ihrer Handelsgeschäfte wegen nach Ägypten zu kommen pflegten. [81] 

Zur Heilung der Jungfrau Polykratia durch Antonius schreibt Athanasius: "Auch der Komes Archelaus fand ihn einmal auf dem äußeren Berge und bat ihn nur, er möge beten für Polykratia, die bewundernswerte, Christus im Herzen tragende Jungfrau in Laodicäa. Sie litt an einer schweren Magenkrankheit und an Seitenstechen infolge der übermäßigen Askese und war schwach am ganzen Körper. Antonius betete, der Komes aber merkte sich den Tag, an dem das Gebet geschehen war, er kehrte nach Laodicäa zurück und fand die Jungfrau gesund. Er erkundigte sich, wann und an welchem Tage sie von ihrer Schwäche befreit worden sei, und zog sein Notizbuch hervor, in das er die Zeit des Gebetes geschrieben hatte. Als er sich vergewissert, zeigte er sogleich die Aufzeichnung in dem Buche her; und alle wunderten sich, als sie erkannten, dass der Herr sie zur gleichen Zeit von ihren Leiden befreite, als Antonius im Gebete war und die Güte des Heilandes für sie anrief." [82] 
 

20. Visionen des Hl. Antonius, Heiterkeit der Seele

vieles andere der Art, was er wirkte, haben übereinstimmend und gleichmäßig sehr viele von den Mönchen über ihn berichtet. "Das alles ist aber nicht so bewundernswert, anderes erscheint noch merkwürdiger. Als er einmal um die neunte Stunde (von 6 Uhr morgens an gerechnet, also um 3 Uhr nachmittags) essen wollte und aufstand, um zu beten, da fühlte er sich im Geiste entrückt; und - wie seltsam - er stand da und sah sich außer sich selbst, wie wenn er von einigen Wesen in die Luft entführt werde; dann erblickte er einige widerwärtige und schreckliche Gestalten im Luftraum, die ihn hindern wollten, hindurchzugehen. Seine Führer widerstanden, jene aber verlangten Rechenschaft, ob er ihnen nicht untertänig sei. Wie sie nun eine Prüfung von seiner Geburt an anstellen wollten, da verhinderten dies die, welche den Antonius geleiteten, indem sie zu jenen sagten: "Die Schuld von seiner Geburt her hat der Herr ausgelöscht; von der Zeit an aber, wo er Mönch geworden ist und sich Gott versprochen hat, soll es euch erlaubt sein, Rechenschaft zu nehmen." Da erhoben jene die Anklage, konnten aber den Beweis nicht führen, und so erhielt er freie und ungehinderte Bahn. Und sogleich sah er sich wieder in Bewegung, zu sich selbst hintreten, und er war wieder ganz Antonius. Da vergaß er das Essen und verharrte den Rest des Tages und die ganze Nacht hindurch in Seufzen und Gebet. Denn er erstaunte, als er sah, gegen wie viele Feinde wir kämpfen müssen und mit wie vielen Mühen man die Luft durchwandern muss. Er erinnerte sich, dass eben dies gemeint sei, was der Apostel verkündete: "Nach dem Herrn, der Macht hat über die Luft". (Eph 2,2) Denn darin hat der Feind die Macht, zu kämpfen, und zu versuchen, die zu hindern, welche hindurchgehen. Deshalb mahnte der Apostel ganz besonders: "Nehmet auf die Rüstung Gottes, damit ihr widerstehen könnt an jenem schrecklichen Tage", (Eph 6,13) damit der Feind "beschämt wird, wenn er nichts Schlimmes über euch sagen kann".(Tit 2,8) Wir aber, die wir das gelernt haben, wollen uns erinnern des Ausspruches des Apostels: "Sei es im Körper, ich weiß es nicht; sei es außerhalb des Körpers, ich weiß es nicht; Gott aber weiß es". (2Kor 12,2) Paulus wurde bis zum dritten Himmel entrückt und kam zurück, nachdem er "geheimnisvolle Worte" gehört hatte. Antonius aber sah sich bis in die Luft kommen und kämpfen, bis er frei wurde." [83] 

Auch eine andere Vision des Antonius vom Hinübergang der Seelen nach dem Tode wurde von Athanasius beschrieben: "Er besaß auch folgende Gnadengabe. Wenn er allein auf dem Berge saß, etwas bei sich suchte und unsicher war, dann wurde ihm dies auf sein Gebet von der Vorsehung enthüllt; der Selige stand, wie es in der Schrift heißt, in göttlicher Unterweisung. Er hatte hierauf einmal eine Unterredung mit einigen, die zu ihm kamen, über den Zustand der Seele und darüber, welcher Ort ihr nach diesem Leben bestimmt sei. In der folgenden Nacht rief ihn jemand von oben an und sagte: ,,Antonius, stehe auf, gehe hinaus und sieh!" Er ging hinaus, denn er wußte, welchen man gehorchen müsse, blickte auf und sah eine große Gestalt, missgeformt und furchtbar, die dastand und bis zu den Wolken reichte; auch sah er Wesen, welche aufwärts stiegen, wie wenn sie Flügel hätten. Und der Riese streckte die Arme aus; die einen hielt er ab, die anderen aber flogen darüber und wurden dann, nachdem sie durchgekommen waren, sicher emporgetragen. Über solche nun knirschte der Riese mit den Zähnen, über die aber, welche herunterfielen, freute er sich. Und sogleich richtete sich an Antonius eine Stimme: "Verstehe, was du siehst!" Der Verstand wurde ihm aufgetan, und er begriff, dass dies der Hinübergang der Seelen sei und der dastehende Riese der Feind, der auf die Gläubigen voll Neid ist; und wie er die, welche ihm verfallen sind, ergreift und hindert hindurchzukommen, während er die, welche ihm nicht gefolgt haben, nicht fassen kann, da sie über ihn weggehen. Als er dies wieder gesehen hatte, kämpfte er in der Erinnerung daran nur noch mehr, um täglich vollkommener zu werden. Er hat das Erlebnis nicht aus freien Stücken erzählt; während er aber im Gebet verweilte und in Staunen versunken war, fragten ihn einige aus seiner Umgebung und drängten ihn, und so wurde er genötigt, zu sprechen, da er es als Vater seinen Kindern nicht verbergen konnte." [84]

Über die Verehrung des Antonius gegenüber Bischöfen und Priestern und sein Äußeres schreibt er: "In seinem Wesen war er langmütig im Ertragen von Unrecht und demütig in seiner Seele; in dieser Gesinnung ehrte er den Kanon der Kirche über die Maßen und wünschte, dass jeder Kleriker an Ehre vor ihm käme; vor den Bischöfen und Presbytern sich zu verneigen, nahm er keinen Anstand, und wenn einmal ein Diakon der Erbauung wegen zu ihm kam, dann sprach er mit ihm über das, was nützlich war; im Gebete aber gab er ihm den Vortritt, da er gerne selbst lernte. Er fragte oft und wollte von seiner Umgebung etwas hören; und er gestand, dass es ihm nützlich sei, wenn jemand etwas Treffliches gesagt habe. Sein Angesicht strahlte in reicher und seltener Anmut. Auch diese Gnade besaß er vom Heiland. Wenn er sich nämlich unter der Schar der Mönche befand und es wollte ihn jemand sehen, der ihn noch nicht kannte, dann trat er sogleich hinzu, überging die anderen und eilte zu ihm, gleichsam angezogen von seinen Augen. Aber nicht durch Größe oder kräftige Gestalt unterschied er sich von den übrigen, sondern durch die Art seines Wesens und die Reinheit der Seele. Denn da sie voll Ruhe war, waren auch seine äußeren Sinne im Gleichgewicht; die Heiterkeit der Seele drückte auch seinem Gesicht den Stempel der Freude auf und umgekehrt, aus den Bewegungen seines Körpers merkte und ersah man die Verfassung der Seele nach dem Worte der Schrift: "Wenn das Herz sich freut, strahlt das Antlitz. Wenn es aber traurig ist, sieht es finster aus". (Prov 15,13) So merkte Jakob, wie Laban ihm Böses zufügen wollte und sagte zu den Frauen: "Das Gesicht eures Vaters ist nicht wie gestern und vorgestern". (Gen 31,5) So erkannte Samuel den David; denn er hatte freundliche Augen und Zähne weiß wie Milch. (1Kön 16,12) So erkannte man auch den Antonius; denn er war niemals in Unruhe, da seine Seele voll heiteren Friedens war; niemals wurde er finster, da sein Geist sich freute." [85]
 

21. Widerlegung der Häretiker; Verfassung der Seele

Der hl. Antonius ist in bewundernswerter Weise für die Verbreitung des Christentums eingetreten, schließlich war seinerzeit der nahe Osten überwiegend christlich. Wie funktionierte das? Er hatte niemals Gemeinschaft mit den Schismatikern, so wie man heute keine Gemeinschaft mit den Mohammedanern haben dürfte, "da er ihre Schlechtigkeit von Anbeginn und ihren Abfall kannte. Auch mit den Manichäern oder irgendwelchen anderen Häretikern sprach er nicht freundschaftlich, außer wenn er sie ermahnte, zur wahren Frömmigkeit zurückzukehren. Denn er glaubte und sagte es auch offen, dass ihre Freundschaft und ihr Umgang der Seele schädlich und verderblich sei. So verabscheute er auch die Häresie der Arianer und verbot allen, ihnen zu nahen und ihren schlechten Glauben anzunehmen. Als einmal einige von denen, die vom Wahn des Arius besessen waren, zu ihm kamen, da erforschte und erkannte er ihre Gottlosigkeit und verjagte sie vom Berge, indem er erklärte, ihre Reden seien schlimmer als Schlangengift." Der Hl. Antonius hätte die Muslime aus christlichen Gebieten vertrieben, so wie er es mit den Arianern getan hatte und er sagte offen, "dass ihre Freundschaft und ihr Umgang der Seele schädlich sei", weil - wie die Reden der türkischen Imame in den Moscheen -  ihre Reden schlimmer sind als "Schlangengift": daher verbot er allen, "ihnen zu nahen und ihren schlechten Glauben anzunehmen." [86]

Antonius geht in den Jahren 326-335 sogar auf Bitten der Bischöfe nach Alexandria, um die Arianer zu widerlegen. "Als einmal die Arianer die Lüge ausstreuten, er denke ebenso wie sie, da war er unwillig und zornig über sie. Er wurde dann von den Bischöfen und allen Brüdern gerufen, kam herunter von dem Berge, ging nach Alexandria und verdammte die Arianer". Er belehrte auch das Volk, der Sohn Gottes sei kein Geschöpf, noch sei er aus dem Nichtseienden geworden, sondern das Wort und die Weisheit seien ewig vom Wesen des Vaters. Deshalb ist es auch gottlos zu sagen: Es gab eine Zeit, da er nicht war; denn das Wort war immer zugleich mit dem Vater. "Daher habt nicht die geringste Gemeinschaft mit den allergottlosesten Arianern."  Sie "unterscheiden sich in nichts von den Heiden", heute also den Moslems, die sogar in Europa vor allem von der evangelischen Kirche gefördert werden; finanziert durch Kirchensteuern schleppen sie Muslime in eigenen Schiffen nach Europa. Diesen Wahnsinn nennen sie auch noch christlich. [87]

Die Christen nun freuten sich alle, "wie sie von einem solchen Manne die christusfeindliche Häresie bekämpfen hörten; die ganze Stadt lief zusammen, den Antonius zu sehen. Die Heiden und ihre sogenannten Priester kamen zur Kirche und sagten: "Wir wollen den Mann Gottes sehen." Denn alle nannten ihn so. Und auch dort reinigte der Herr durch ihn viele von Dämonen und machte Geisteskranke gesund. Sogar viele Heiden wünschten den Greis wenn auch nur zu berühren, da sie glaubten, Gewinn davon zu haben. Und in der Tat, in jenen wenigen Tagen wurden so viele Christen, wie man es sonst kaum in einem Jahre sah. Da einige glaubten, er werde von den Massen beunruhigt, trieben sie alle von ihm zurück; er aber sagte in voller Ruhe, es seien alle diese nicht zahlreicher als die Dämonen, mit denen wir auf dem Berge kämpfen." [88]

Als sie in ihrer Verlegenheit sich hin- und herwandten, da lächelte Antonius und sagte wieder durch seinen Dolmetscher: "Dies ist schon, wenn man nur zusieht, Beweises genug! Ihr stützt euch aber doch auf eure Fertigkeit in Beweisreden; ihr habt diese Kunst, und deshalb wollt ihr, dass auch wir Gott nicht ohne den Wortbeweis verehren. Sagt ihr nun zuerst: Wie lassen sich die Dinge und besonders die Gotteserkenntnis genau erfassen, durch Beweisreden oder durch tätigen Glauben? Was ist zuerst vorhanden, der wirksame Glaube oder der Wortbeweis?" Als sie antworteten, das Ursprünglichere sei der Glaube, der sich im Handeln äußert, und dies sei genaue Erkenntnis, bemerkte Antonius: "Ihr habt wohl gesprochen. Denn der Glaube kommt aus einer bestimmten Verfassung der Seele, die Dialektik aber geht aus der Kunst ihrer Urheber hervor. Die also, welche den wirksamen Glauben haben, brauchen den Wortbeweis nicht, er ist vielmehr sogar überflüssig. Was wir aus dem Glauben wissen, das versucht ihr durch Worte aufzubauen; oft könnt ihr aber gar nicht sagen, was wir meinen. Die Tat durch den Glauben ist daher besser und kräftiger als eure sophistischen Syllogismen." [89]

Athanasius führt weiter aus zur Bedeutung, die das "Zeichen des Kreuzes" auf die Menschen hat , das allerdings Muslime fliehen wie der Teufel das Weihwasser: "Das Geheimnis von uns Christen liegt also nicht beschlossen in der Weisheit heidnischer Vernünfteleien, sondern in der Kraft des Glaubens, der uns von Gott durch Jesus Christus gewährt worden ist. Und dass die Verkündigung wahr ist, sehet jetzt, wir glauben an Gott, obwohl wir keine Bildung haben, indem wir aus seinen Werken seine Fürsorge für alles erkennen. Und dass unser Glaube wirksam ist, sehet jetzt, wir stützen uns auf den Glauben an Christus, ihr aber auf eure sophistischen Wortstreitigkeiten. Eure Scheinbilder der Götter werden vernichtet, unser Glaube aber breitet sich überall aus. Ihr könnt trotz eurer Syllogismen und Sophismen nicht vom Christentum zum Heidentum bekehren; wir aber, die wir den Glauben an Christus lehren, wir nehmen auch die Götterfurcht, da alle erkennen, dass Christus Gott und der Sohn Gottes ist. Ihr hindert durch eure Schönrednerei die Lehre Christi nicht; wir aber verfolgen im Namen des gekreuzigten Christus alle Dämonen, die ihr wie Götter fürchtet. Wo das Zeichen des Kreuzes aufgerichtet wird, da schwindet der Zauber, und die Geheimmittel haben keine Kraft mehr." [90]

Athanasius sagt, "wo das Kreuz Christi erschien" sei die Welt eine bessere geworden: "Saget doch, wo sind jetzt eure Orakel, wo die Zaubergesänge der Ägypter, wo die Trugbilder der Zauberer? Wann hat dies alles aufgehört und ist zugrunde gegangen, wenn nicht seit der Zeit, wo das Kreuz Christi erschien? Ist dies nun des Spottes wert oder vielmehr das, was von ihm unwirksam gemacht und seiner Ohnmacht überführt worden ist? Merkwürdig ist auch dies: euer Glaube wurde niemals verfolgt, im Gegenteil, er wird von den Menschen in jeder Stadt geehrt. Die Anhänger Christi werden dagegen bedrängt, und doch blüht unser Glaube mehr als der eurige und nimmt zu. Eure Lehren werden gelobt und gepriesen und gehen zugrunde. Der Glaube und die Lehre Christi, sie wird zwar von euch verspottet, von den Kaisern oft verfolgt, sie hat aber die Welt erfüllt. Denn wann hat je so die Erkenntnis Gottes emporgeleuchtet? Wann hat sich so stark die Mäßigkeit und jungfräuliche Tugend gezeigt? Wann wurde jemals der Tod so verachtet als seit der Zeit, wo das Kreuz Christi erschien? Niemand zweifelt daran, der auf die Märtyrer hinsieht, die um Christi willen den Tod verachteten, der die Jungfrauen der Kirche betrachtet, die um Christi willen ihren Leib rein und unbefleckt bewahrten." [91]
 

22. Kaiser Konstantinus und seine Söhne schreiben an Antonius; Vision über die Arianer

Der Ruf des Antonius kam sogar bis zu den Kaisern. Denn als sie dies vernommen hatten, schrieben sie, Konstantinus Augustus (Konstantinus I. der Große, Alleinherrscher 324-337. Seine Nachfolger Konsta(n)s und Konstantius I., Alleinherrscher 353-361) und seine Söhne, Konstantius und Konstans die Augusti, an ihn wie an einen Vater und wünschten, ein Antwortschreiben von ihm zu erhalten. Er aber legte dem kaiserlichen Schreiben keinerlei besonderen Wert bei, er freute sich auch nicht über die Briefe, sondern er war ganz der nämliche wie vor der Zeit, wo ihm die Kaiser schrieben. Als ihm die Schriftstücke gebracht wurden, rief er die Mönche zusammen und sagte: "Wundert euch nicht, dass der Kaiser uns schreibt; denn auch er ist ein Mensch. Wundert euch vielmehr darüber, dass Gott den Menschen das Gesetz aufzeichnete und uns durch seinen eigenen Sohn verkündigte". Er wollte die Briefe nicht annehmen, weil er, wie er sagte, nicht wisse, wie man darauf antworte. "Die Mönche aber bestimmten ihn dazu mit dem Hinweis darauf, dass die Kaiser Christen seien und dass sie vielleicht Ärgernis nähmen, als ob sie geringschätzig behandelt würden, und so erlaubte er, sie vorzulesen. Und er schrieb zurück und lobte sie, weil sie Christus verehrten; auch gab er ihnen nützlichen Rat: die gegenwärtigen Güter nicht für etwas Großes zu halten, sondern vielmehr des zukünftigen Gerichtes zu gedenken und zu beherzigen, dass Christus allein der wahre und ewige Kaiser ist. Er bat sie, menschlich zu sein und für das Recht und die Armen zu sorgen. Die Kaiser freuten sich beim Empfang des Schreibens. So war er bei allen beliebt, und alle wünschten ihn zum Vater zu haben." [92]

Die Vision (im Jahre 339) des Antonius über die Verwüstung der Kirchen durch die Arianer trat 341 ein. Nachdem er so in seiner Art sich zu erkennen gegeben und seinen Besuchern geantwortet hatte, kehrte er wieder zurück auf den inneren Berg. "Er trieb seine gewohnte Askese; oft wenn er mit seinen Gästen da saß oder umherwandelte, verstummte er, wie im Daniel geschrieben steht. (Dan 4,16) Nach einigen Stunden erst setzte er das Gespräch mit den Brüdern, die bei ihm waren, fort; seine Umgebung merkte dann, dass er ein Gesicht habe. Wenn er auf dem Berge war, erblickte er oftmals das, was in Ägypten vorging und erzählte es dem Bischof Sarapion, der bei ihm innen war und beobachtete, wie Antonius in dem Gesicht versunken war. Wie er einmal dasaß und arbeitete, da geriet er in Ekstase und seufzte tief bei dem Gesichte. Nach einer Stunde wandte er sich zu seiner Umgebung, seufzte und geriet in Zittern, betete und beugte die Knie und blieb lange so. Dann stand der Greis auf und begann zu weinen. Jetzt erbebten auch seine Genossen, sie fürchteten sich sehr und wollten von ihm den Grund erfahren; und sie setzten ihm so lange zu, bis er nachgab und erzählte. Mit einem tiefen Seufzer sprach er also: "Meine Kinder, es wäre besser zu sterben, ehe das eintritt, was ich in dem Gesichte gesehen." Als sie wieder baten, sprach er unter Tränen: "Über die Kirche wird Zorn kommen und sie wird Menschen überantwortet werden, die gleich unvernünftigen Tieren sind. Denn ich sah den Altartisch der Kirche, und um ihn standen im Kreise auf allen Seiten Maulesel, und sie stießen mit den Hufen nach innen, wie es ohne Ordnung springendes Getier macht. Jedenfalls", fuhr er fort, "habt ihr gemerkt, wie ich aufseufzte; denn ich hörte eine Stimme, die sprach: 'Verunreinigt wird werden mein Altar.'" Dies sah der Greis. Und nach zwei Jahren erfolgte der Angriff der Arianer, den wir jetzt erleben, und die Beraubung der Kirchen, als sie die heiligen Geräte mit Gewalt fortnahmen und durch Heiden wegtragen ließen; als sie sogar die Heiden von ihren Werkstätten wegholten und sie zwangen, an ihren Versammlungen teilzunehmen; und mit ihnen taten sie auf dem heiligen Tische, was sie wollten. Da erkannten wir alle, dass die Hufstöße der Maulesel all das dem Antonius verkündet hatten, was jetzt die Arianer unvernünftig tun wie die Tiere. Nach diesem Gesicht tröstete er seine Genossen mit folgenden Worten: "Seid nicht mutlos, meine Kinder! Denn wie der Herr erzürnte, so wird er auch wieder heilen. Und gar bald wird die Kirche wieder ihre alte Ordnung annehmen, und sie wird erstrahlen wie vorher. Ihr werdet sehen, wie die Verfolgten wieder eingesetzt werden, wie sich die Gottlosigkeit wieder zurückzieht in ihre Schlupfwinkel, wie der fromme Glaube überall in voller Freiheit bekannt wird. Beflecket euch nur nicht mit den  Arianern. Denn das ist nicht die Lehre der Apostel, sondern der Dämonen und ihres Vaters, des Teufels. Sie ist vielmehr unfruchtbar und unvernünftig und ohne rechten Verstand wie die Unvernunft der Maulesel." Damals hatten die Christen mit den Arianern zu kämpfen, heute sind es vor allem die verkappten und unverkappten Moslems, die Kirchen und Vorstädte verwüsten. Das Christentum wird heute weniger von den Arianern als von den Moslems verdrängt, weshalb das Wort des Antonius beherzigt werden sollte: Beflecket euch nur nicht mit den Arianern bzw. Moslems. "Denn das ist nicht die Lehre der Apostel, sondern der Dämonen und ihres Vaters, des Teufels." Bischöfe wie Bedford-Strohm verneigen sich vor den Moslems, legen ihr Kreuz ab, lassen Moscheen bauen, fördern islamischen Religionsunterricht, schleusen Moslems nach Europa, damit auch in Europa das Christentum durch den dusseligen Islam ersetzt wird wie es in Ägypten, Syrien und der Türkei passiert ist. Es ist quasi das passiert, was der Hl. Antonius vorausgesehen hatte: die Kirche "wird Menschen überantwortet werden, die gleich unvernünftigen Tieren sind. Denn ich sah den Altartisch der Kirche, und um ihn standen im Kreise auf allen Seiten Maulesel, und sie stießen mit den Hufen nach innen, wie es ohne Ordnung springendes Getier macht." [93]

Antonius sagte auch den Tod von antichristlichen Generälen voraus. Ein General, namens Balakius (Balakius war dux von Ägypten 340-345, auf ihn folgte Nestorius), verfolgte die Christen heftig, "da er den verfluchten Arianern anhing. Da er so roh war, dass er sogar Jungfrauen schlagen und Mönche entkleiden und geißeln ließ, sandte Antonius zu ihm und schrieb ihm einen Brief folgenden Inhalts: "Ich sehe, wie Zorn gegen dich herankommt, höre also auf, die Christen zu verfolgen, damit der Zorn dich nicht ergreife; denn er will schon gegen dich heran." Balakius aber lachte, warf den Brief zu Boden, spuckte darauf, misshandelte die Überbringer und befahl, dem Antonius folgendes zu sagen: "Da du dich um die Mönche kümmerst, werde ich nunmehr auch zu dir kommen." Noch waren nicht fünf Tage vergangen und das Gericht kam über ihn. Denn Balakius selbst und Nestorius, der Eparchus von Ägypten, begaben sich zum ersten Einkehrhaus Alexandrias, dem sogenannten Chaireu (Stadt in Unterägypten) hinaus, und sie waren beritten. Die Pferde gehörten dem Balakius und waren ruhiger als alle, die bei ihm gehalten wurden. Sie waren noch nicht an den Ort gekommen, da begannen die Tiere, wie sie es oft machen, miteinander zu spielen, und plötzlich warf das sanftere, auf dem Nestorius ritt, den Balakius durch einen Biss herunter und fiel ihn an. Es zerfleischte ihm mit seinen Zähnen den Schenkel derart, dass er sogleich in die Stadt weggetragen werden musste und nach drei Tagen starb. Und alle wunderten sich, dass die Vorhersagung des Antonius so rasch in Erfüllung gegangen war." [94]
 

23. Antonius war wie ein Arzt, den Gott dem Lande Ägypten geschenkt hatte

So warnte er wilde Gemüter; die anderen aber, die zu ihm kamen, mahnte er so eindringlich, dass sie sogleich ihre Händel vergaßen und die selig priesen, welche sich aus diesem Leben zurückziehen könnten. "Die Misshandelten schützte er so, dass man glauben konnte, nicht die anderen, sondern er selbst sei der Leidende. So sehr war er für alle ein Vermittler des Heiles, dass viele Soldaten und reiche Leute die Bürde des weltlichen Lebens von sich warfen und dann Mönche wurden. In der Tat, er war wie ein Arzt, den Gott dem Lande Ägypten geschenkt hatte. Denn wer kam traurig zu ihm und kehrte nicht voll Freude heim? Wer kam weinend wegen seiner Verstorbenen und vergaß nicht sogleich sein Leid? Wer kam im Zorn, ohne dass er zur Freundschaft umgestimmt wurde? Wer kam arm und mutlos und verachtete nicht, nachdem er ihn gehört und gesehen, den Reichtum und tröstete sich in seiner Armut? Wenn ein Mönch nachlässig gewesen war und zu ihm ging, wurde der nicht noch ausdauernder? Welcher junge Mensch kam auf den Berg und verleugnete nicht sogleich, nachdem er den Antonius gesehen, die Vergnügungen und liebte die Mäßigung? Wer kam zu ihm, der von einem Dämon geplagt wurde, ohne dass er Ruhe fand? Wer ging von Zweifeln gepeinigt und wurde nicht ruhig in seiner Seele?" [95]

Auch das war groß an Antonius, dass er, die "Gnade der Unterscheidung der Geister" besaß und ihre Regungen erkannte; auch darauf verstand er sich trefflich, worauf jedes einzelnen Eifer und Drang besonders gerichtet war. "Und nicht allein wurde er selbst nicht von ihnen zum besten gehalten, er tröstete auch die von Gedankenzweifeln Gepeinigten und belehrte sie, wie sie die Nachstellungen der Dämonen unwirksam machen könnten, indem er die Schwächen und Listen der Besessenheit wirkenden Geister klarlegte. Jeder kehrte dann heim, gleichsam gesalbt von ihm und voll guten Mutes gegen die Anschläge des Teufels und seiner Dämonen. Wie viele Jungfrauen, die schon einen Freier hatten, blieben Jungfrauen Christi, wenn sie den Antonius auch nur von ferne sahen. Die Leute kamen aber auch von den außerägyptischen Landschaften zu ihm. Sie nahmen mit allen teil an der Erbauung und kehrten zurück, entlassen wie von einem Vater. In der Tat, nach seinem Tode trösteten sich alle, wie Waisen, die ihren Vater verloren, allein durch das Gedächtnis an ihn und hielten zugleich seine Ermahnungen und Tröstungen fest." [96]

Wie sein Lebensende war, das ist wert, dass es erzählt wird, denn auch darin ist er nachahmenswert. Nach seiner Gewohnheit besuchte er die Mönche auf dem äußeren Berg, und da er von der Vorsehung über sein Lebensende belehrt worden war, sprach er zu den Brüdern: "Das ist der letzte Besuch, den ich euch mache, und es soll mich wundern, wenn wir uns in diesem Leben noch einmal sehen. Denn es ist Zeit, dass auch ich nunmehr scheide; denn ich bin fast einhundertundfünf Jahre alt." Nachdem die Mönche diese Worte vernommen, brachen sie in Tränen aus und umarmten und küssten den Greis. Er aber, wie wenn er aus einer fremden in seine Heimatstadt weggehe, sprach mit ihnen voll Freude. Er ermahnte sie, in den Mühen nicht lässig zu werden, sondern zu leben, als ob sie jeden Tag sterben könnten; und, sich zu bemühen, die Seele vor unreinen Gedanken zu bewahren; den Heiligen nachzueifern und den schismatischen Meletianern nicht zu nahen; denn ihr kennt ihre schlechte, "Christus bekämpfende" und "unheilige Sekte", weshalb man keine Gemeinschaft halten soll mit den Arianern und den heutigen Moslems. "Denn auch ihre Gottlosigkeit ist allen wohlbekannt. Lasset euch nicht beirren, wenn ihr auch seht, dass sie die Richter beschützen; denn es wird verschwinden, und vergänglich und nichtig ist ihre Erscheinung. Bewahret euch vielmehr rein vor ihnen und behütet das Erbe der Väter und besonders den frommen Glauben an unseren Herrn Jesus Christus, den ihr aus der Heiligen Schrift kennen gelernt habt, und an den ihr von mir oft erinnert worden seid." [97]

Er kannte diesen Brauch und fürchtete, sie möchten auch seinen Körper so behandeln; deshalb beeilte er sich, Abschied zu nehmen von den Mönchen auf dem äußeren Berge; er begab sich dann auf den inneren Berg, wo er sich aufzuhalten pflegte; hier erkrankte er nach einigen Monaten. Er rief seine Genossen - es waren dies zwei Männer, die auch auf dem inneren Berg geblieben waren, die sich fünfzehn Jahre der Askese unterwarfen und dem Antonius dienten mit Rücksicht auf sein Alter - und sprach zu ihnen: "Ich wandere, wie geschrieben steht, (Jos 23,14) den Weg der Väter; denn ich merke, wie mich der Herr ruft. Ihr aber seid wachsam und vereitelt nicht eure lange Askese, sondern bemüht euch, wie wenn ihr jetzt erst anfinget, euren Eifer zu bewahren. Ihr kennt die Nachstellungen der Dämonen, ihr wisst, wie wild sie sind, aber auch wie schwach in ihrer Gewalt. Fürchtet sie also nicht, atmet vielmehr immer in Christus und glaubet an ihn. Lebt, wie wenn ihr jeden Tag sterben solltet, achtet auf euch und erinnert euch der Ermahnungen, die ihr von mir gehört habt. Ihr sollt keine Gemeinschaft haben mit den Schismatikern, besonders aber nicht mit den häretischen Arianern. Denn ihr wisst ja, wie ich sie gemieden habe wegen ihrer Christus bekämpfenden und andersgläubigen Häresie. Bemühet euch dagegen, euch immer anzuschließen vor allem an den Herrn, dann aber auch an die Heiligen, damit auch sie euch nach dem Tode in ihre ewigen Wohnungen aufnehmen wie Freunde und Bekannte. Das erwäget, daran denket! Wenn ich euch lieb bin und wenn ihr euch an mich wie an einen Vater erinnert, dann lasst sie nicht meinen Leichnam nach Ägypten bringen, damit sie ihn nicht in den Häusern aufbewahren; denn deshalb bin ich auf den Berg gegangen und kam hierher. Ihr wisst auch, wie ich immer die, welche dies taten, gerügt habe und befohlen, mit dieser Gewohnheit aufzuhören. Bestattet meinen Leichnam und bergt ihn unter der Erde. Mein Gebot soll von euch beachtet werden, so dass niemand den Ort kennt außer ihr allein. Denn ich werde bei der Auferstehung der Toten vom Heiland einen unvergänglichen Körper erhalten. Verteilet meine Kleider; dem Bischof Athanasius gebt das eine Schaffell und den Mantel, den ich darunter anzog; er hat ihn mir neu gegeben, von mir aber ist er abgenützt worden. Dem Bischof Sarapion gebt das andere Schaffell, Ihr behaltet das härene Gewand. Und nun lebt wohl, Kinder; denn Antonius geht hinüber und ist nicht mehr mit euch." [98]

Athanasius sagt zum Schluss an Christen und Heiden gewandt: "Dies leset nun den anderen Brüdern vor, damit sie erfahren, wie das Leben der Mönche sein muss, damit sie sich überzeugen, dass unser Herr und Heiland Jesus Christus die rühmt, welche ihn preisen, und die, welche ihm dienen bis zum Ende, nicht allein in das Himmelreich führt, sondern auch schon hier auf Erden wegen ihrer Tugend und zum Nutzen der anderen überall offenbar und bekannt macht, wenn sie sich auch selbst verbergen und bemüht sind, ihr Leben einsam zu verbringen. Wenn es notwendig wird, so leset dies auch den Heiden vor, damit sie erkennen, dass unser Herr Jesus Christus nicht allein Gott und Sohn Gottes ist, sondern dass auch die, welche ihm wahrhaft dienen und fromm an ihn glauben, dass die Christen von den Dämonen, welche die Heiden selbst für Götter halten, klar erkennen, dass sie keine Götter sind, ja dass sie diese sogar bezwingen (Lk 10,19) und verfolgen als Betrüger und Verführer der Menschen in Christus Jesus, unserem Herrn, dem ist Ruhm von Ewigkeit zu Ewigkeit." [99]
 
 
 

Anmerkungen

[1] Athanasius, Orationes contra Arianos I, 1 ff.; Science Review Letters 2021, 20, Nr. 1217
[2] Ib.; zu: Doch wohl kein Christ könnte dies mitanhören, "noch auch würde man den, der solche Sprache zu führen sich erdreistete, für geistig gesund halten", weshalb auch heute Moslems oder Islamisten in Europa oft als psychisch krank bezeichnet werden. Denn an Stelle von Christus haben sie den Arius, wie die Mohammedaner den Mohammed, wie die Manichäer den Manichäus (Manichäus, so bei den Lateinern genannt, bei den Griechen Manes, bei den Persern Mani, war ein Irrlehrer des dritten Jahrhunderts, dessen Lehrsystem sich aus chaldäischen, persischen, buddhistischen und christlichen Elementen zusammensetzt.) ... "so dass die, welche der Irrlehre anheimfallen, sinnverwirrt und unverständig werden, den Namen des Herrn der Herrlichkeit mit der Ähnlichkeit eines Bildes von einem vergänglichen Menschen vertauschen" und anstatt Christen sich fortan Arianer bzw. Moslems nennen und "damit ihre Gottlosigkeit kennzeichnen, vgl. Kurse Nr. 609 St. Athanasius der Große, Nr. 564 St. Ambrosius, Nr. 601 St. Augustinus II, Nr. 544 Staats- und Rechtslehre, Akademie der Kunst und Philosophie
[3] Ib.; zu: So wurde, während wir alle nach Christus Christen sind und heißen, die Irrlehrer nach dem Stifter der Sekte genannt, wie die Mohammedaner nach Mohammed ..Die sich den Irrlehrern anschließen wie die Molsems, "tragen, wenn sie auch Tausende zu Nachfolgern haben, doch jedenfalls den Namen des Stifters der Irrlehre. So wurden, als nach dem Tode des Arius viele von den Seinigen ihm folgten, gleichwohl die Gesinnungsgenossen des Arius nach ihm benannt und Arianer geheißen. Ein auffallender Beweis hierfür ist ja doch auch folgende Tatsache: Die Heiden, die auch jetzt noch in die Kirche eintreten und den Aberglauben an ihre Götzenbilder aufgeben, nehmen nicht den Namen ihrer Katecheten an, sondern den des Erlösers, und statt Heiden heißen sie von nun an Christen. Die aber zu jenen übertreten oder überhaupt alle, die von der Kirche zur Irrlehre überspringen, geben den Namen Christi auf" und heißen nunmehr Arianer oder Moslems, da sie ja nicht mehr den Glauben Christi besitzen, sondern Erben des muslimischen oder "arianischen Wahnsinns" geworden sind, vgl. Anm. 2 und Kurse Nr. 605 St. Irenaeus von Lyon, Nr. 545 Sittenlehre. Ib. 
[4] Ib.; zu: Wie sind also sie Christen, wenn sie doch keine Christen, sondern Ariomaniten sind (Ariomianiten, d.h. Ariusnarren ist bei den Alexandrinern und besonders bei Athanasius stehende Bezeichnung und äußerst beliebtes Wort für die Arianer, wie heute Mohammed-Narren, Moslem-Narren, "Verrückte, Dorftrottel, Moslems", "Cat-Stevens-Trottelpartei" für Anhänger der Mohammedaner, insbesondere wenn sie die Fatwa gegen Rushdie befürworten)? Oder wie gehören die zur katholischen Kirche, die den katholischen Glauben abgeschüttelt und schlimme Neuerungen ausgeheckt haben, welche die Aussprüche der göttlichen Schriften unbeachtet lassen, dafür aber die Thalien des Arius oder den Koran eine neue Weisheit nennen? Vgl. Anm. 3
[5] Ib.
[6] Ib.; zu: Das sind Auszüge aus den "Hirngespinsten", die in der "lächerlichen Schrift" des Arius sich finden, wie später Cusanus, Petrus Venerabilis und Damaszenus ähnliche "Hirngespinsten" in der "lächerlichen Schrift" des Koran aufzeigen, vgl. Kurse Nr. 568 Nicolaus Cusanus - Renaissance Philosopher I, Nr. 600 St. Johannes von Damaskus, Nr. 599 St. Petrus Venerabilis, Ib.
[7] Ib.; zu: Auch fürderhin betrachtete man die Verirrung des Arius und später des Mohammed als Häresie, weshalb sie auch als "christusfeindlich" und als "Vorläuferin des Antichrist" angesehen wurde. Ein so gewichtiges Urteil über die gottlose Häresie genügt nun vollauf, um alle zur Flucht vor ihr zu bestimmen. Doch da einige von den sogenannten Christen, wie bereits früher bemerkt, entweder aus Unwissenheit oder aus Verstellung meinen, dass die Häresie der Wahrheit gleichgültig gegenüberstehe, wie man heute gerne den Islam dem Christentum als gleichwertig gegenüberstellt, und Leute von solcher Gesinnung sich noch Christen nennen, so wollen wir die "Tücke der Häresie" aufdecken, vgl. Anm. 6 und Kurs Nr. 500 Thomas von Aquin: Summa contra Gentiles, Ib.
[8] Ib.; zu: Und wenn sie etwa auch die Manichäer einige Abschnitte aus den Evangelien verlesen hören, so werden sie mit ihnen das Gesetz und die Propheten zurückweisen müssen (Faustus anerkannte die Evangelien, doch nur mit Auswahl, z. B. ohne die Genealogien, ohne die Berichte über Jesu Geburt, Beschneidung u. a.. Er bestritt auch die traditionelle Autorschaft der Evangelien)."Wenn sie aber aus Unwissenheit sich so erhitzen und derlei Zeug schwatzen, so mögen sie aus der Schrift lernen, dass auch der Teufel, der Erfinder der Irrlehren, wegen des der Bosheit eigenen üblen Geruchs Stellen aus der Schrift verwertet, um, durch sie gedeckt, sein Gift auszusäen und die Arglosen zu hintergehen." So schuf er auch die andern Häresien. So riet er auch jetzt dem Arius und später dem Mohammed, "gegen die Häresien zu reden und sich wohl in die Brust zu werfen, um so seine eigene Häresie unbemerkt einzuschmuggeln... Die Arianer und auch die Mohammedaner haben, um Anhang zu gewinnen, an Bestechung es nicht fehlen lassen. Der hl. Hilarius schreibt [contra Const. imp. c 10] von der Bestechung, die Konstantius den Arianen zubilligte. Die "bestechlichen Schmeichler" waren wohl solche, die zwar nicht offen zum Arianismus sich bekannten, aber durch Geschenke sich soweit dir ihn gewinnen ließen, dass sie ihn wenigstens nicht, verurteilen... "Was wäre das anderes als was der selige Paulus vorausgesagt hat: "In den späteren Zeiten werden manche vom gesunden Glauben abfallen, indem sie irreführenden Geistern und Lehren der Dämonen Gehör schenken, solchen, die in Heuchelei Lügen reden, die in ihrem Gewissen gebrandmarkt sind und die Wahrheit von sich weisen" vgl. Anm. 3 ff. und Augustinus, contra Faust. lib. 11 c. 1 sowie Kurs Nr. 570 Hilarius von Poitiers, Nr. 601 St. Augustinus II, Ib.
[9] Ib.
[10] Ib.
[11] Ib.;
[12] Ib.
[13] Orationes contra Arianos I, 23 ff.
[14] Ib.
[15] Ib.; zu: Auf vermeintliche Gottesfurcht pochen und damit ihre Opposition gegen die Kirche rechtfertigen, war geläufige Manier der Häretiker, der Mohammedaner eingeschlossen, die heute sogar die evangelische und katholische Kirche dazu  gebracht haben, dass sie "fromme" Muslime als Gläubige bzw Gottesfürchtige bezeichnen. "Törichte und gottlose Äugst, ungläubige Furcht vor Gott!" gab solchen Hilarius [de trinitate lib. IV c. 6] zur Antwort, vgl. Anm. 2 ff, 8 ff und Kurse Nr. 570 Hilarius von Poitiers, Nr. 599 St. Petrus Venerabilis, Ib. 
[16] Ib. 
[17] Ib. 
[18] Orationes contra Arianos I, 56
[19] Orationes contra Arianos II
[20] Athanasius, contra Gentes 1 ff.; vgl. Anm. 4 ff., 15 und Kurse Nr. 600 St. Johannes von Damaskus, Nr. 625 Theodorus Abucara, Nr. 624 Byzantinische Philosophie, Nr. 612 St. Johannes Chrysostomos, Nr. 564 St. Ambrosius, Nr. 545 Sittenlehre, Nr. 544 Staats- und Rechtslehre, Ib.
[21] Ib.
[22] Ib.
[23] Ib.
[24] Ib.; zu: Athanasius hätte sich wohl kaum für islamischen Religionsunterricht eingesetzt, stattdessen sagt er zu denen, die sich über das Christentum und das Heidentum (Islam) informieren wollen: "Zur Erkenntnis der rechten Gottesverehrung und der Wahrheit überhaupt bedarf es nicht so fast eines Unterrichtes durch die Menschen, als ja vielmehr eine solche unmittelbar sich gewinnen lässt. Fast Tag für Tag erhebt sie in den Werken laut ihre Stimme, und sonnenklar offenbart sie sich in der Lehre Christi. Doch gleichwohl möchtest du von ihr reden hören. Nun gut, du Glücklicher, soweit wir dazu imstande sind, wollen wir über einige wenige Fragen aus dem christlichen Glauben uns auseinandersetzen. Wohl kannst du diesen Glauben auch aus den göttlichen Schriften schöpfen, hörst aber doch recht gern auch andere an. Es genügen ja die heiligen und inspirierten Schriften zur Verkündigung der Wahrheit; doch gibt es daneben auch viele Kommentare, die unsere seligen Lehrer dazu verfasst haben. ...ich meine nämlich den Glauben an Christus den Erlöser, damit man nicht die bei uns vorgetragene Lehre geringschätze noch auch den Glauben an Christus für unvernünftig halte, wie etwa die Heiden", d.h. heute vor allem die Moslems die mit "verleumderischer Zunge spotten und offen über uns lachen, obschon sie uns immer nur das Kreuz Christi vorzuhalten wissen. Und doch gerade daraufhin möchte man ihren Stumpfsinn am meisten betrauern, weil sie, die Spötter des Kreuzes, nicht sehen, wie seine Kraft die ganze Welt erfüllte, und wie durch das Kreuz die Werke der göttlichen Erkenntnis allen offenbar geworden sind. Denn wenn auch sie Leute wären mit einem geraden Sinn und Blick für seine Gottheit, dann würden sie über etwas so Grandioses nicht spotten. Nein, vielmehr müssten auch sie ihn als Weltheiland anerkennen und einsehen, dass das Kreuz der Kreatur nicht zum Verderben, sondern zum Heile geworden ist. Denn wenn mit dem Eintritt des Kreuzes in die Welt aller Götzendienst ein Ende nahm, wenn alles Gaukelspiel der Dämonen diesem Zeichen weichen muss und nur mehr Christus angebetet und durch ihn der Vater erkannt wird, wenn die Widersacher zuschanden werden, er aber täglich die Herzen derer, die ihm widersprechen, im stillen umstimmt, wie kann man da noch, man darf sie wohl mit Recht so fragen, an ein Menschenwerk denken, anstatt zu bekennen, dass es der Logos Gottes und der Heiland der Welt ist, der das Kreuz bestiegen hat? Mit diesen Leuten scheint es ähnlich zu stehen wie mit einem Menschen, der auf die Sonne schmähte, die hinter den Wolken sich verbirgt, und doch ihr Licht bewunderte, weil er sieht, wie die ganze Schöpfung von ihr beleuchtet wird. Denn wie das Licht schön ist und schöner noch die Sonne als Quelle des Lichtes, so muss auch, da die Erfüllung des ganzen Erdkreises mit der Erkenntnis Gottes eine göttliche Tat ist, der Schöpfer und Lenker eines solchen Wunderwerkes Gott und Gottes Logos sein. Wir wollen also von der Sache reden, so gut wir es vermögen." Zunächst soll den Mohammedanern beispielsweise, also "den Ungläubigen ihre Unwissenheit" nachgewiesen werden, damit dann auf die "Widerlegung ihrer Lügen hin die Wahrheit von selbst leuchte," vgl. Anm. 20
[25] contra Gentes 6 ff ; vgl. Kurs Nr. 531 Plato. Ib.
[26] Ib.; zu den Gnostiker und Manichäern vgl. Anm. 8 und Kurs Nr. 601 St. Augustinus II, Ib.
[27] Ib
[28] Ib; zu: Zur Entstehung des Götzendienstes, zu dem auch der Dienst an Al-Lah gehört, schreibt Athanasius: "Nicht genug daran, die Bosheit ersonnen zu haben, begann die menschliche Seele, nach und nach in noch Schlechterem sich auszuwirken... Dafür zeugt auch die göttliche Schrift, wenn sie sagt: "Wenn der Gottlose in den Abgrund der Bösen gerät, dann achtet er es nicht" (Prov.. 18, 3)." Auch für den heutigen Islam gibt,  voraus geht dem "Götzendienst als dessen Quelle die Bosheit". Sarazenen oder Mohammedaner sind "verlustig gegangen ihres Gottesbegriffes und Gottesglaubens, ihrer verfinsterten Vernunft oder vielmehr Unvernunft folgend" und kamen so, was auch die Eroberungen der christlichen Gebiete betrifft, "in den schändlichsten Dingen immer weiter". Heutige Moslems und ihre europäischen Verteidiger erkennen diese Unvernunft nicht, und sehen nicht, wie sie immer weiter in den Abgrund geraten, vgl. Anm. 24
[29] Ib; Auch bezüglich des Islams gibt es Beweise und Zeugnisse dafür, "dass eben alle Idololatrie bei den Menschen nicht anderswie aufkam als auf dem Wege der Begierlichkeit auf seiten derer, die sie gestalteten, wie auch schon die Weisheit Gottes bezeugt: "Der Anfang der Unzucht ist die Erfindung der Götzen", vgl. Anm. 28, 48 ff. und Kurse Nr. 545 Sittenlehre, Nr. 500 Thomas von Aquin: Summa contra Gentiles, Ib. 
[30] Ib.; vgl. Anm. 25
[31] Ib. 
[32] Ib. 
[33] Ib.; zur Mythologie vgl. Kurse Nr. 513 Schelling: Philosophie der Mythologie, Nr. 510 Schelling - Philosophie der Offenbarung, Ib 
[34] 18 ff.
[35] Ib. 
[36] Ib.; zu: "Und überhaupt ist der Glaube und die Verehrung aller im Götzenwahn befangener Völker verschieden; ja man trifft nicht bei denselben das gleiche. Das geschieht ihnen recht. Denn da sie von der Erkenntnis des einen Gottes abfielen, so verfielen sie auf viele und verschiedene Dinge; und weil sie sich vom wahrhaftigen Logos des Vaters, dem Weltheiland Christus, abkehrten, so trieben sich ihre Gedanken natürlich bei vielem herum. Wie die, die von der Sonne sich abkehren und an finsteren Orten weilen, auf vielen unwegsamen Pfaden herumirren, die Anwesenden nicht sehen, die Abwesenden aber als anwesend sich einbilden und sehend doch nicht sehen, genau so lassen auch die, welche von Gott sich abgewandt haben und deren Seele verfinstert ist, ihren Geist umhertreiben und stellen sich Dinge vor, die nicht existieren, wie Trunkene und Blinde." Mohammed hat aus den mehreren Hundert arabischen Götzen zwar einen, nämlich Al-Lah, ausgewählt, mit anderen Worten, sie  "wetteifern miteinander in der Schlechtigkeit", dennoch hat er sich "vom wahrhaftigen Logos des Vaters, dem Weltheiland Christus" abgekehrt und ist so zusammen mit seinen Mohammedanern weiterhin "im Götzenwahn" und damit Atheismus befangen, vgl. Anm. 20, 28, 36 ff
[37] Ib. 
[38] Ib. 
[39] Ib. 
[40] 29 ff; zu: Wie oben gezeigt ist auch ihre Verehrung und Vergötterung des Al-lah im Islam "nicht ein Weg zur wahren Gottesverehrung, sondern ein Weg zum Atheismus und jeglicher Gottlosigkeit und ein Beweis einer großen Abirrung von der Erkenntnis des einzigen und allein wahren Gottes, nämlich des Vaters Christi," vgl. Anm. 36 ff
[41] Ib.; zur Unsterblichleit der Seele vgl. Platon, Phädrus c. 24 und de legibus X sowie Kurse Nr. 533 Aristoteles, Nr. 531 Plato. Ib.
[42] Ib.
[43] Ib.
[44] Ib.
[45] Ib.; zu: "So sollte ihr fernbleiben, was ihr sonst widerfahren wäre, ich meine das Nichtsein, wenn nicht der Logos sie erhielt, "der da ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene der ganzen Schöpfung; denn durch ihn und in ihm besteht alles, das Sichtbare und Unsichtbare, und er ist das Haupt der Kirche" (Kol. 1, 15-18), wie die Diener der Wahrheit in den heiligen Schriften lehren." Und es ist natürlich selbstverständlich, dass die "Diener der Wahrheit" nicht Moslems sein können und der Koran nicht zu "den heiligen Schriften" gehört, vgl. Kurse Nr. 568 Nicolaus Cusanus - Renaissance Philosopher I, Nr. 599 St. Petrus Venerabilis, Ib.
[46] St. Athanasius, de incarnatione verbi 1 ff. 
[47] Ib. 
[48] 12 ff.; zu: War aber das den Menschen beschwerlich, so konnten sie sich doch an die Heiligen wenden und durch sie Gott als den Schöpfer der Welt und den Vater Christi kennen lernen und einsehen, dass ihr "Götzenkult Atheismus und aller Gottlosigkeit voll ist", was auch dann zutrifft wenn nur ein Götze verehrt wird wie bei den heutigen Mohammedanern. Nicht allein der Juden wegen war das Gesetz da, und nicht bloß ihretwegen wurden die Propheten gesandt. Sie wurden wohl zu den Juden gesandt und von den Juden verfolgt, waren aber für den ganzen Erdkreis eine heilige Lehranstalt für "für die Erkenntnis Gottes und das Leben der Seele". So groß also die Güte und Menschenliebe Gottes war, so haben die Menschen, teilweise bis heute, zumindest was die Mohammedaner betrifft, gleichwohl im Banne "der Vorspiegelungen und Trugbilder der Dämonen" sich nicht zur Wahrheit bekannt, sondern sich neuen Sünden und Missetaten überantwortet, "so dass sie nicht mehr vernünftig erschienen, sondern - nach ihrem Wandel zu schließen - unvernünftig waren," und bei ihnen "der teuflische Trug überallhin seinen Schatten geworfen und die Erkenntnis des wahren Gottes verfinstert hatte," vgl. Anm. 45
[49] Ib.
[50] Ib.
[51] Ib.
[52] Ib.
[53] Ib.
[54] Ib.; zu: das Kreuz als Siegeszeichen, vgl. Anm. 55 ff und Kurse Nr. 320 Romanische Kunst und Architektur, Nr. 601 St. Augustinus II, Ib.
[55] 30 ff.; zu: "Wie kann er auch, wenn er nicht auferstand, sondern noch tot ist, die falschen Götter, die von den Ungläubigen für lebend ausgegeben werden, und die bösen Geister, die sie verehren, austreiben, verfolgen und vernichten? Denn wo Christus und der Glaube an ihn bekannt wird, da schwindet aller Götzendienst, aller Trug der bösen Geister kommt ans Licht, ja kein Dämon verträgt seinen Namen, sondern flieht in alle Weite, wenn er diesen nur hört. Das ist aber nicht das Werk eines Toten, sondern eines Lebenden und vorab Gottes. Übrigens wäre es lächerlich, von den Dämonen, die von ihm verfolgt, und den Götzen, die von ihm vernichtet wurden, zu behaupten, sie hätten ein Leben, von dem aber, der sie vertrieb und in seiner Macht sie auf Nimmerwiederkehr verstieß, ja der sogar von diesen selbst als Sohn Gottes bekannt wurde, zu sagen, er sei tot." Wo das Christentum ist, wird man immer "die falschen Götter, die von den Ungläubigen für lebend ausgegeben werden" wie z.B. Al-lah, "austreiben, verfolgen und vernichten," da schwindet aller Götzendienst, aller Trug der bösen Geister kommt ans Licht und Millionen Muslime konvertieren zum Christentum (zumindest in Afrika und Asien), "ja kein Dämon verträgt seinen Namen, sondern flieht in alle Weite, wenn er diesen nur hört," weshalb Moslems auch so allergisch auf christliche Symbole reagieren und sogar von Bischöfen verlangen ihr Kreuz abzulegen, wenn sie ihre Götzentempel (Moscheen) besichtigen möchten, vgl. Anm. 24, 28, 36 ff. und Kurse Nr. 545 Sittenlehre, Nr. 601 St. Augustinus II, Ib.
[56] Ib.; zu: Vor dem Siegeszeichen sind Pseudogötter und Dämonen wie der leichengleiche Götze Al-lah nur leere, eitle Trugbilder, die "mit der Gegenwart Christi tot umsinken," vgl. Anm. 54 ff.
[57] Ib.; zu: Wenn schon die "bösen Geister" Christus erkennen, können doch die "Widerspruchsgeister" wie die Moslems, auch wenn sie, augenblicklich blind für die Wahrheit, noch im Unglauben verharren, doch wenigstens angesichts des Starkmuts der anderen, die gläubig sind, die Gottheit Christi und die von ihm  verwirklichte Auferstehung nicht bestreiten, vgl. Anm.  55 ff.
[58] Ib.
[59] Ib.
[60] Ib.
[61] Ib.; zu: Wann ging ein Gerechter oder König hinab nach Ägypten, und stürzten bei dessen Ankunft die Götzen der Ägypter zusammen? Abraham ging hinab; aber der Götzendienst blieb über all nach wie vor. Moses ist dort geboren worden, und trotzdem "verblieben die Verirrten dort bei ihrem Götzenkult"; auch heute wird sogar trotz Christentum von einigen Verirrten wie den Moslems am Götzenkult festgehalten, vgl. Anm. 36 ff., 45 ff., 55 ff.
[62] Ib.
[63] 39 ff.
[64] Ib.; zu: "Ein Zeichen und ein ganz wichtiger Beweis für die Ankunft Gottes des Logos ist doch die Tatsache, dass "kein Prophet mehr erweckt, noch auch solchen ein Gesicht zuteil wird" (Mohammed gilt als Pseudoprophet, vom Götzen Allah inspiriert) und ganz mit Recht. "Wenn ja der Angekündigte da ist, wozu dann noch solche, die ihn anzeigen? Und wenn die Wahrheit da ist, wozu dann noch der Schatten? Eben deshalb prophezeiten sie ja auch, bis der kam, der die Gerechtigkeit selber ist und die Sünden aller tilgt." ... Daher hat auch der Heiland selbst laut verkündet: "Das Gesetz und die Propheten bis auf Johannes haben geweissagt" (Matth. 11, 13). Wenn die Heidenvölker einen anderen Gott verehrten als den Gott Abrahams, Isaaks, Jakobs und Mosis, dann könnten sie wenigstens wieder mit Recht mit der Ausrede kommen, Gott sei nicht gekommen. Wenn sie aber den Gott verehren, der dem Moses das Gesetz gegeben und dem Abraham die Verheißung gegeben hat, und dessen Logos heute die Moslems schmählich verunehren, die Heiden aber verehren, warum sollen sie nicht zur Einsicht kommen, oder vielmehr warum wollen sie es geflissentlich übersehen, dass der von den Schriften geweissagte Herr den Erdkreis erleuchtet hat und ihm leiblich erschienen ist?... "Denn wenn sie, wie wir sehen, weder einen König, noch einen Propheten, noch ein Jerusalem, noch ein Opfer, noch ein Gesicht haben, vielmehr der ganze Erdkreis von der Erkenntnis Gottes angefüllt ist und auch die Heiden von ihrer Gottlosigkeit weg zum Gott Abrahams sich bekehren durch den Logos, unseren Herrn Jesum Christum, so muss es selbst den Ausgeschämtesten klar sein, dass Christus bereits gekommen ist, dass er alle ohne Ausnahme mit seinem Lichte erleuchtet und die wahre und göttliche Lehre über seinen Vater gebracht hat." So kann man damit und mit noch weiteren Beweisen aus den göttlichen Schriften die "Ausgeschämtesten" bzw. die "verpestenden Lehren" der Moslems schlagend widerlegen, vgl. Anm. 61 ff. und Kurse Nr. 625 Theodorus Abucara, Nr. 624 Byzantinische Philosophie, Nr. 611 St. Johannes Cassianus, Ib.
[65] Ib.; zu: Plato über den Schöpfer der Welt vgl. Kurs Nr. 531 Plato. Ib.
[66] Ib.
[67] Ib.
[68] Ib.
[69] Ib.
[70] 50 ff.
[71] Ib.; zu: Und es klingt dies doch recht glaubwürdig, wenn noch jetzt die "roh gesitteten Barbaren", solange sie eben die Götzen bzw. den einen Götzen Al-lah anbeten, "widereinander wüten und keine Stunde ohne das Schwert sein können", sobald sie aber von der Lehre Christi hören, alsbald vom Krieg zum Feldbau übergehen und die Hand, anstatt mit dem Schwert sie zu bewaffnen, zum Gebet erheben. ... Das ist aber doch ein sichtlicher Beweis für die Gottheit des Heilandes, wenn die Menschen das, was sie von den Götzen nicht lernen konnten, von ihm gelernt haben, wie es anderseits nicht unwesentlicher "Beleg ist für die Ohnmacht und Nichtigkeit der Dämonen und Götzen". Die Dämonen waren sich ja ihrer Ohnmacht wohl bewusst; deshalb hetzten sie ehedem die Menschen zum Krieg gegeneinander, damit sie nicht vom Hader unter sich abließen und dann gegen die Dämonen den Kampf aufnähmen. Wahrhaftig, die Jünger Christi befehden nicht sich gegenseitig, sondern setzen sich mit ihren guten Sitten und einem tugendhaften Wandel gegen die Dämonen zur Wehr, "verjagen sie", indem sie keine Zeichen oder "verpestende Lehren" z.B. im Koran der Moslems und in ihren Moscheen zulassen, "schlagen selbst den obersten, den Teufel" oder Antichrist bzw. Al-lah, halten stand in den Versuchungen, harren aus in den Mühsalen, erdulden Misshandlungen und sind Geistes-Streiter für Christus, vgl. Anm. 36 ff., 64 ff. und Kurse Nr. 625 Theodorus Abucara, Nr. 624 Byzantinische Philosophie, Nr. 611 St. Johannes Cassianus, Ib.
[72] Ib.; zu: "unser Herr, der wahre Logos Gottes, der unsichtbar einen jeden über seinen Götzenwahn aufklärt und allein alle Menschen allen Götzen abwendig macht, so dass die, die zuvor vor den Götzen auf die Erde sich niederwarfen, diese nunmehr mit Füßen treten", nur in den Moscheen werfen sich die Moslems vor dem Götzen Al-lah nieder und praktizieren z.B. in Europa ihr Antichristentum und werden auch nicht daran gehindert ihre "verpestende Lehren" im islamischen Religionsunterricht an staatlichen Schulen zu verbreiten, was von den Oberen der katholischen Kirche unterstützt wird, statt dass sie diesen Spuk "durch das Kreuzeszeichen" verscheuchen, vgl. Anm. 20 und 24 sowie Kurse Nr. 625 Theodorus Abucara, Nr. 624 Byzantinische Philosophie, Nr. 544 Staats- und Rechtslehre II, Nr. 611 St. Johannes Cassianus, Ib.
[73] Ib.
[74] Athanasius, Leben des heiligen Antonius (Vita Antonii)
[75] Ib.
[76] Ib.; zu: Die folgende Stelle ist von hohem Interesse; sie zeigt, dass der nahe Osten, also das heutige Ägypten, Syrien, Türkei, Libanon, Lybien, Tunesien überwiegend von Christen besiedelt war. Der Feind der Christen ist verzweifelt, weil sie sich immer weiter ausbreiten und noch kein antichristlicher Mohammed in Sicht ist:. "Es klopfte einmal im Kloster jemand an meine Türe; ich trat heraus und sah eine große, hohe Erscheinung. Als ich nun fragte: Wer bist du? erwiderte er; Ich bin Satan. Da sagte ich: Wozu bist du hier? Er aber entgegnete: Weshalb tadeln mich die Mönche und alle anderen Christen ohne Grund? Warum fluchen sie mir stündlich? Als ich ihm antwortete: Warum belästigst du sie denn? sprach er: Nicht ich bin es, der ihnen beschwerlich fällt, sondern sie selbst verwirren sich; denn ich bin schwach. Oder haben sie nicht gelesen: "Des Feindes Schwerter sind endlich verschwunden, und du zerstörtest die Städte". (Ps 9,7.) - Ich habe keinen Platz mehr, keine Waffe, keine Stadt. Überall sind Christen, und jetzt ist auch die Wüste mit Mönchen erfüllt. Sie sollen sich selbst behüten und nicht mich ohne Grund verwünschen. Da bewunderte ich die Gnade des Herrn und sprach zu ihm: Obgleich du immer lügst und niemals die Wahrheit sprichst, hast du doch jetzt, wenn auch wider Willen, wahr gesprochen. Denn Christus hat durch seine Ankunft dich zur Ohnmacht verdammt, er hat dich niedergeworfen und entwaffnet. Als jener aber den Namen des Heilandes hörte und seine Glut nicht ertragen konnte, wurde er unsichtbar." Vgl. Kurse Nr. 600 St. Johannes von Damaskus, Nr. 625 Theodorus Abucara, Nr. 624 Byzantinische Philosophie, Ib.
[77] Ib.; zu: Mit diese Haltung hätte man auch später die Muslim-Horden, die wie Heuschreckenschwärme das Land verpesten sollten,  vertreiben können und das "Getändel der Dämonen ansehen wie Rauch, wir werden wahrnehmen, wie sie nicht verfolgen, sondern fliehen", vgl. Anm. 76 ff. und Kurse Nr. 623 Johann Ludwig Wilhelm Müller, Johann Wolfgang von Goethe I-II, Nr. 554 Friedrich Hölderlin I-II, Nr. 622 Victor Hugo, Nr. 621 Lord Byron, Nr. 550 Fjodor M. Dostojewskij I-II, Nr. 506 Wladimir Solowjew , Nr. 562 Dante Alighieri, Nr. 557 Ludovico Ariosto, Nr. 556 Torquato Tasso, Nr. 552 William Shakespeare II, Nr. 320 Romanische Kunst und Architektur, Ib.
[78] Ib.
[79] Ib.; zu: Es ging um die "Erkenntnis der Geister", falsche Propheten zu durchschauen statt ihnen auf den Leim zu gehen wie es heute einigen Politikern und Kirchenoberen passiert; ausserdem wusste man nichts von dem "gehässigen Treiben der Steuereinnehmer", die die Irrlehren heute finanziell unterstützen, indem sie islamische Moscheevereine als gemeinnützig anerkennen und christlichen Organisationen die Gemeinnützigkeit absprechen. vgl. Anm. 76 ff. und kurse Nr. 564 St. Ambrosius, Nr. 544 Staats- und Rechtslehre II, Ib.
[80] Ib.
[81] Ib.; zu: Auch in vorislamischer Zeit gabe es den Begriff Sarazenen, es waren diejenigen , die das Juden- und Christentum nicht angenommen hatten; durch den Islam wurden sie allerdings weiter radikalisiert; hier sind es Araber, die ihrer Handelsgeschäfte wegen nach Ägypten zu kommen pflegten, vgl. Kurse Nr. 625 Theodorus Abucara, Nr. 624 Byzantinische Philosophie, Ib.
[82] Ib.
[83] Ib.
[84] Ib.
[85] Ib.
[86] Ib.; zu: Der hl. Antonius ist in bewundernswerter Weise für die Verbreitung des Christentums eingetreten, schließlich war seinerzeit der nahe Osten überwiegend christlich. Wie funktionierte das? Er hatte niemals Gemeinschaft mit den Schismatikern, so wie man heute keine Gemeinschaft mit den Mohammedanern haben dürfte, "da er ihre Schlechtigkeit von Anbeginn und ihren Abfall kannte. Auch mit den Manichäern oder irgendwelchen anderen Häretikern sprach er nicht freundschaftlich, außer wenn er sie ermahnte, zur wahren Frömmigkeit zurückzukehren. Denn er glaubte und sagte es auch offen, dass ihre Freundschaft und ihr Umgang der Seele schädlich und verderblich sei. So verabscheute er auch die Häresie der Arianer und verbot allen, ihnen zu nahen und ihren schlechten Glauben anzunehmen. Als einmal einige von denen, die vom Wahn des Arius besessen waren, zu ihm kamen, da erforschte und erkannte er ihre Gottlosigkeit und verjagte sie vom Berge, indem er erklärte, ihre Reden seien schlimmer als Schlangengift." Der Hl. Antonius hätte die Muslime aus christlichen Gebieten vertrieben, so wie er es mit den Arianern getan hatte und er sagte offen, "dass ihre Freundschaft und ihr Umgang der Seele schädlich sei", weil - wie die Reden der türkischen Imame in den Moscheen -  ihre Reden schlimmer sind als "Schlangengift": daher verbot er allen, "ihnen zu nahen und ihren schlechten Glauben anzunehmen." Vgl. Anm. 76 ff.und Kurse Nr. 599 St. Petrus Venerabilis, Nr. 568 Nicolaus Cusanus I, Ib.
[87] Ib.; zu: "Daher habt nicht die geringste Gemeinschaft mit den allergottlosesten Arianern."  Sie "unterscheiden sich in nichts von den Heiden", heute also den Moslems, die sogar in Europa vor allem von der evangelischen Kirche gefördert werden; finanziert durch Kirchensteuern schleppen sie Muslime in eigenen Schiffen nach Europa. Diesen Wahnsinn nennen sie auch noch christlich, vgl. Anm. 86 ff.
[88] Ib.
[89] Ib.
[90] Ib.; zu Athanasius führt weiter aus zur Bedeutung, die das "Zeichen des Kreuzes" auf die Menschen hat , das allerdings Muslime fliehen wie der Teufel das Weihwasser, vgl. Anm. Anm. 72 ff.
[91] Ib.
[92] Ib.
[93] Ib.; zu: Damals hatten die Christen mit den Arianern zu kämpfen, heute sind es vor allem die verkappten und unverkappten Moslems, die Kirchen und Vorstädte verwüsten. Das Christentum wird heute weniger von den Arianern als von den Moslems verdrängt, weshalb das Wort des Hl. Antonius beherzigt werden sollte: Beflecket euch nur nicht mit den Arianern bzw. Moslems. "Denn das ist nicht die Lehre der Apostel, sondern der Dämonen und ihres Vaters, des Teufels." Bischöfe wie Bedford-Strohm verneigen sich vor den Moslems, legen ihr Kreuz ab, lassen Moscheen bauen, fördern islamischen Religionsunterricht, schleusen Moslems nach Europa, damit auch in Europa das Christentum durch den dusseligen Islam ersetzt wird wie es in Ägypten, Syrien und der Türkei passiert ist. Es ist quasi das passiert, was der Hl. Antonius vorausgesehen hatte: die Kirche "wird Menschen überantwortet werden, die gleich unvernünftigen Tieren sind. Denn ich sah den Altartisch der Kirche, und um ihn standen im Kreise auf allen Seiten Maulesel, und sie stießen mit den Hufen nach innen, wie es ohne Ordnung springendes Getier macht." Vgl. Anm. 86 ff. und Kurse Nr. 625 Theodorus Abucara, Nr. 624 Byzantinische Philosophie, Nr. 623 Johann Ludwig Wilhelm Müller, Nr. 622 Victor Hugo, Nr. 621 Lord Byron, Ib.
[94] Ib.
[95] Ib.
[96] Ib.
[97] Ib.; zu: Er ermahnte sie, in den Mühen nicht lässig zu werden, sondern zu leben, als ob sie jeden Tag sterben könnten; und, sich zu bemühen, die Seele vor unreinen Gedanken zu bewahren; den Heiligen nachzueifern und den schismatischen Meletianern nicht zu nahen; denn ihr kennt ihre schlechte, "Christus bekämpfende" und "unheilige Sekte", weshalb man keine Gemeinschaft halten soll mit den Arianern und den heutigen Moslems. "Denn auch ihre Gottlosigkeit ist allen wohlbekannt. Lasset euch nicht beirren, wenn ihr auch seht, dass sie die Richter beschützen; denn es wird verschwinden, und vergänglich und nichtig ist ihre Erscheinung. Bewahret euch vielmehr rein vor ihnen und behütet das Erbe der Väter und besonders den frommen Glauben an unseren Herrn Jesus Christus, den ihr aus der Heiligen Schrift kennen gelernt habt, und an den ihr von mir oft erinnert worden seid."  Vgl. Anm. 93 ff., 98 f. und Kurs Nr. 601 St. Augustinus II, Ib.
[98] Ib.
[99] Ib.
 
 


Saint Athanasius statue on the south side of Lichfield Cathedral, Staffordshire, England, UK
 
 


Luca Signorelli, Madonna col Bambino, la Trinità, sant'Agostino e sant'Atanasio d'Alessandria e arcangeli

Athanasius wurde um 295 in Alexandrien / Ägypten geboren, er nahm 325 als Diakon am 1. Konzil von Nicäa teil. 328 wurde er zum Patriarchen von Alexandrien ernannt. Er verteidigte das Christentum vehement gegen die Lehre des Arianismus und nannte die Arianer "Ariusnarren", so wie man heute die Mohammedaner "Mohammednarren" nennen könnte. Da der Staat damals die arianische Lehre vertrat, musste er 17 Jahre im Exil verbringen, und lebte unter anderem in Trier (335 - 337) und Rom (339 - 345). Er verfasste zahlreiche Schriften gegen den Arianismus, viele Briefe, exegetische und pastorale Werke. Athanasius, auch der Große, Doktor Kirche, oder "Vater der Orthodoxie" genannt, starb am 2. Mai 373 in Alexandria und wurde 1568 zum Kirchenlehrer erhoben. Auch die orthodoxe Kirche ehrt ihn als Kirchenvater. Viele Künstler wie Luca Signorelli oder Rubens verewigten St. Athanasius den Großen. Peter Paul Rubens malte sein berühmtes Bild: St Athanasius of Alexandria Defeating Arius.

Die Verirrung des Arius und später des Mohammed, ist "christusfeindlich" und wurde als "Vorläuferin des Antichrist" angesehen, die Lehren sind ungereimt und "offenbar mit der Wahrheit im Widerspruch", "unsinniges und törichtes Zeug", wenn aber ihre Worte ungeprüft bleiben, so glaubt man, sie hätten etwas Vernünftiges gesagt: "Wenn man sie aber logisch untersucht, so wird es sich herausstellen, dass sie bittern Spott und Hohn verdienen" (Orationes contra Arianos I)

Das zweiteilige Jugendwerk des hl. Athanasius "Gegen die Heiden" (contra gentes) und "Über die Menschwerdung des Logos und dessen leibliche Erscheinung unter uns"  (de incarnatione Verbi) ist eine Apologie des Christentums gegen das Heidentum bzw. Islam und Judentum. In der ersten Schrift wird das Heidentum in seiner Verkommenheit und Torheit bloßgestellt und verurteilt und dem heidnischen Götzenwahn, der im Islam in verdeckter Form auftritt, gegenüber dem Christentum als allein vernünftig und heilsnotwendig begründet. Im zweiten Teilwerk wird das christliche Mysterium des Heils in der "Menschwerdung des Logos" erläutert, als vernunftgerecht dargelegt und gegen heidnische, also auch islamische Einwände verteidigt. Die beiden Schriften als ein Werk anzusprechen und zu behandeln, dazu berechtigen ihre gegenseitigen formellen und inhaltlichen Beziehungen: "Über die Menschwerdung" stellt im ersten Kapitel ausdrücklich die Überleitung vom ersten zum zweiten Buch her und gibt außerdem wiederholt ähnliche Rückverweisungen zu lesen. Der Autor der ersten Schrift "Gegen die Heiden" kündigt aber gleich in seiner Einleitung auch eine Abhandlung über ein speziell christologisches Thema an, die er tatsächlich erst im zweiten Buch liefert. Daraus erhellt, dass die beiden Schriften von Anfang an auch inhaltlich aufeinander angelegt sind. Eine Apologie des Christentums im strengen Sinn stellt das Werk dar, insofern es einmal die charakteristische Zweiteilung der Apologie enthält: den Angriff auf die gegnerische Position und die Verteidigung der eigenen, sodann auch die doppelte Bestimmung hat, einem bereits christlichen Leserkreis eine noch notwendige weitere Belehrung zu geben, wie auch dem Christentum noch Fernstehende über die Wahrheit aufzuklären und für Christus zu gewinnen - eine Methode, die heute in einem Europa, das islamischen satt christlichen Religionsunterricht anbietet, zunehmend in Vergessenheit gerat. Die zwei Abhandlungen sind an einen christlichen Leserkreis, der allerdings noch einer Unterweisung und Befestigung im Glauben bedarf: Die Angaben des Athanasius über den Zweck seines Schreibens (im Schlussabschnitt von contra gentes c. 1 sowie in de incarnatione c.1) stellen außer jeden Zweifel, dass der Leser desselben sich bereits zum Christentum bekehrt hat. Anderseits sollte das Werk wohl auch einem noch aussenstehenden Leserpublikum zugänglich werden, so wie es heute Muslimen verabreicht werden könnte statt sie kommentarlos dubiosen Moscheegemeinden oder einem staatlichen islamischen Religionsunterricht zu überlassen. Zu solcher Annahme rieten schon die Bloßstellung des Götzendienstes, was genau genommen den Islam einschließt, und die wiederholte Aufforderung zum Schriftstudium. Zunächst soll den Irrgläubigen, also den Mohammedanern beispielsweise, "den Ungläubigen ihre Unwissenheit" nachgewiesen werden, damit dann auf die "Widerlegung ihrer Lügen hin die Wahrheit von selbst leuchte." 

Athanasius konnte zeigen, dass die Verehrung und Vergötterung der Götzen, abstrakte Götzen eingeschlossen, wie der islamische Allah zusammen mit seinem Werkzeug Mohammed, nicht das sind für das sie gewöhnlich gehalten werden, also "nicht ein Weg zur wahren Gottesverehrung, sondern ein Weg zum Atheismus und jeglicher Gottlosigkeit und ein Beweis einer großen Abirrung von der Erkenntnis des einzigen und allein wahren Gottes, nämlich des Vaters Christi." (Athanasius, contra Gentes 29)

Wo das Christentum ist, wird man immer "die falschen Götter, die von den Ungläubigen für lebend ausgegeben werden" wie z.B. Allah, "austreiben, verfolgen und vernichten," da schwindet aller Götzendienst, aller Trug der bösen Geister kommt ans Licht und Millionen Muslime konvertieren zum Christentum (zumindest in Afrika und Asien), "ja kein Dämon verträgt seinen Namen, sondern flieht in alle Weite, wenn er diesen nur hört," weshalb Moslems auch so allergisch auf christliche Symbole reagieren und sogar von Bischöfen verlangen ihr Kreuz abzulegen, wenn sie ihre Götzentempel (Moscheen) besichtigen möchten. (Athanasius, de incarnatione verbi 30 ff.)

So kann man damit und mit noch weiteren Beweisen aus den göttlichen Schriften die "Ausgeschämtesten" bzw. die "verpestenden Lehren" der Mohammedaner (Muslime) schlagend widerlegen; auch die Logik scheint nicht ihre Sache zu sein wie folgendes Zitat zeigt:: 

"Da wir aber um Beweise für unsere Behauptung gar nicht verlegen sind, wohlan, so wollen wir auch diese Heiden mit guten Gründen zuschanden machen, vornehmlich mit Berufung darauf, was wir selber sehen. Was gäbe es denn bei uns Ungereimtes oder Lächerliches als äußersten Falles unsere Behauptung, der Logos sei im Leibe erschienen? Doch werden sie wohl auch selbst zugestehen, dass das nicht in widersinniger Weise vor sich gegangen ist, falls sie es wirklich mit der Wahrheit ernst nehmen. Wenn sie nun überhaupt das Dasein eines Logos Gottes leugnen, dann tun sie etwas Überflüssiges, wenn sie über das spotten, wovon sie nichts wissen. Geben sie aber einen Logos Gottes zu und bekennen sie, dass er der Lenker des Alls ist, dass in ihm der Vater die Schöpfung zustande gebracht hat, dass durch seine Vorsehung alles erleuchtet und belebt wird und besteht, und dass er über alles herrscht, so dass er selbst aus den Werken seiner Vorsehung erkannt wird und durch ihn der Vater, so sieh doch, bitte, ob sie nicht, ohne es zu wissen, sich selbst lächerlich machen. Die Welt erklären die griechischen Philosophen für einen großen Körper und sagen damit eine Wahrheit. Wir sehen ja, wie sie und ihre Teile in die Sinne fallen. Wenn also der Logos in der Welt wie in einem Körper ist, und wenn er in das Ganze und in all die Einzelteile eingegangen ist, wie soll es dann sonderbar oder ungereimt sein, wenn wir sagen, dass er auch in einen Menschen eingegangen ist? Denn wenn es ungereimt klingt, dass er überhaupt in einem Körper wohnt, so wäre es auch ungereimt, wenn er im Weltall Wohnung genommen hätte und alles durch seine Vorsehung erleuchtete und bewegte; denn ein Körper ist auch das Weltall. Wenn es aber angeht, dass er in die Welt kommt, und dass er im Ganzen sich zu erkennen gibt, so wird es auch angehen, wenn er auch in einem menschlichen Körper sich offenbart und dieser von ihm erleuchtet wird und seine Wirksamkeit erhält. Ein Teil des Ganzen ist ja auch das Menschengeschlecht. Und wenn es nicht angeht, dass ein Teil sein Medium für die Erkenntnis Gottes wird, dann geht es wohl erst recht nicht an, dass er durch die ganze Welt sich zu erkennen gibt." - St. Athanasius, de incarnatione verbi 41
Und um noch einen, und zwar ganz auffallenden Beweis für die Gottheit des Heilandes anzuführen: Wann hat denn je ein bloßer Mensch oder Zauberer oder Herrscher oder König für sich allein mit so vielen sich zu messen vermocht und zu kämpfen wider den ganzen Götzenkult, gegen das ganze Heer der Dämonen, gegen alle Zauberei und alle Weisheit der Heiden, da sie noch soviel galten und auf dem Höhepunkt waren und alle Welt in Staunen setzten, und mit einem Schlag allen gegenüberzutreten wie "unser Herr, der wahre Logos Gottes, der unsichtbar einen jeden über seinen Götzenwahn aufklärt und allein alle Menschen allen Götzen abwendig macht, so dass die, die zuvor vor den Götzen auf die Erde sich niederwarfen, diese nunmehr mit Füßen treten", nur in den Moscheen werfen sich die Moslems vor dem Götzen Allah nieder und praktizieren z.B. in Europa ihr Antichristentum und werden auch nicht daran gehindert ihre "verpestende Lehren" im islamischen Religionsunterricht an staatlichen Schulen zu verbreiten, was von den Oberen der katholischen Kirche unterstützt wird, statt dass sie diesen Spuk "durch das Kreuzeszeichen" verscheuchen. Zur Politik, die so etwas unterstützt, lässt Calderón in seiner Komödie "La aurora en Copacabana" die zum Christentum konvertierte Amerikanerin sagen: "que digo yo que es tonto...es política muy necia" (Was soll ich sagen, das ist töricht, dusselig und schwachköpfig ...Es ist eine sehr dumme Politik). Vgl. Kurse Nr. 626 Luca Signorelli, Nr. 609 St. Athanasius der Große, Nr. 650 Calderón de la Barca IV, Nr. 600 St. Johannes von Damaskus, Nr. 625 Theodorus Abucara, Nr. 624 Byzantinische Philosophie, Nr. 612 St. Johannes Chrysostomos, Nr. 564 St. Ambrosius, Nr. 644 Staats- und Rechtslehre IV, Akademie der Kunst und Philosophie
 
 



Nach Peter Paul Rubens, St Athanasius of Alexandria Defeating Arius

After Peter Paul Rubens (1577 – 1640) famous painting "St. Athanasius of Alexandria Defeating Arius"; St. Athanasius, also known as Athanasius the Great and Athanasius the Confessor, was a bishop and doctor of the church. He is called the "Father of Orthodoxy," the "Pillar of the Church" and "Champion of Christ's Divinity." Athanasius became one of the most dedicated opponents of the heresy of Arianism. Much of his life was a testimony to the divinity of Jesus Christ.
 
 
 


Saint Athanasius trampling down Heresy, on the ceiling on Santa Maria sopra Minerva in Rome
 
 


Luca Signorelli, Santi Eligio e Antonio
 


Luca Signorelli, Vergine in Trono e Santi (sant'Atanasio d'Alessandria e sant' Antonio), Volterra
 


Vatikanische Museen, Appartamento Borgia, Sala dei Misteri della Fede, Annunciation by Pinturicchio
 
 


Michelangelo, Temptation of Saint Anthony, 1487-88,  Kimbell Art Museum, Texas
 
 


Fra Angelico, San Antonio abate tentato dall' oro, Houston
 
 


Giovanni Domenico Tiepolo, Heiliger Antonius mit dem Christuskind
 
 
 

St. Athanasius der Große
Akademie der Kunst und Philosophie / Academy of Arts and Philosophy
DI. M. Thiele, President and international Coordinator
Beetherapy / Academy of Sciences

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Nr. 320 Romanische Kunst und Architektur, Nr. 350 Byzantinische Kunst und Architektur, Nr. 325 Kunst und Architektur der Gothik, Nr. 326 Kunst und Architektur der Renaissance, Nr. 586 Tizian, Nr. 591 Paolo Veronese, Nr. 597 Correggio, Nr. 670 Annibale Carracci, Nr. 520 Rembrandt, Nr. 598 El Greco, Nr. 620 Giovanni Battista Tiepolo, Nr. 590 Giovanni Bellini, Nr. 656 Andrea Solari, Nr. 657 Bernadino Luini, Nr. 587 Andrea Mantegna, Nr. 595 Jan van Eyck, Nr. 635 Rogier van der Weyden, Nr. 640 Stefan Lochner, Nr. 646 Michael Pacher, Nr. 647 Peter Paul Rubens, Nr. 649 Giotto di Bondone, Nr. 626 Luca Signorelli, Nr. 610 Piero della Francesca, Nr. 596 Perugino, Nr. 522 Raffael (Raffaello Sanzio), Nr. 523 Sandro Botticelli, Nr. 602 Benozzo Gozzoli, Nr. 606 Fra Angelico, Nr. 607 Pinturicchio, Nr. 608 Domenico Ghirlandaio, Nr. 593 Filippo Lippi, Nr. 594 Filippino Lippi, Nr. 589 Albrecht Dürer, Nr. 603 Bernard van Orley, Nr. 615 Ambrogio da Fossano detto il Bergognone, Nr. 636 Eugène Delacroix, Nr. 639 Bartolomé Esteban Murillo, Akademie der Kunst und Philosophie



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Letzte Bearbeitung:25.01.2022