Zentrum für
wesensgemäße Bienenhaltung
Centre for
Ecological Apiculture
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Qualität der Bienenprodukte
III
Honig- und Propolisverfälschungen
in China und Türkei; Ramsch aus den Vereinigten Arabischen Emiraten
und der Türkei, insbesondere aus Ankara, der "Hauptstadt der Honigfälscher";
Dubai-Schokolade enthält krebserregende Stoffe, Schimmelpilzgifte
und Fettschadstoffe; wesensgemäße Bienenhaltung statt bienenwidrige,
barbarische Behandlung des Biens und gefährliche Honigprodukte mit
potenzsteigernder Wirkung; PFAS und TFA
Quality
Of Products From Bee Colonies III
Abstract: Honey-
and propolisadulteration in China and Turkey; Dubai-Chokolate from Turkey
and the United Arab Emirates contains toxic and cancerogen substances;
PFAS and TFA
1. EU-weite Untersuchung
von Honigimporten kommt zu erschreckenden Ergebnissen: Fast die Hälfte
ist verdächtig, gar kein Honig zu sein; Honig- und Propolisverfälschungen
in China und Türkei
In "Qualität der
Bienenprodukte II" wurde schon berichtet, dass die meisten Honige für
die Bienentherapie ungeeignet sind, weil sie verfälscht sind. Man
hat britische Supermärkte untersucht, denn, nach Aussagen der Tester
"Wir haben uns diesen Markt vorgenommen, weil Großbritannien der
größte Importeur von verfälschtem Honig ist... Wir hielten
es für strategisch am besten, dort anzufangen, um den Umfang des Betrugs
auf dem Honigmarkt zu zeigen. Mexiko, Argentinien und Brasilien haben ursprünglich
viel Honig nach Großbritannien exportiert, doch jetzt wird er durch
extrem billigen verfälschten Honig aus China verdrängt." Das
Ergebnis der Tester: "Alle Honige zeigten in mindestens einem Test Anzeichen
von Verfälschungen." Gegenüber dem Jahr 2018 habe sich nichts
geändert, "auch damals entsprach keine Honigprobe den gesetzlichen
Vorgaben." Auch 2023 stammen die meisten verdächtigen Proben aus China.
"Insgesamt waren 74 % der beprobten chinesischen Honiglieferungen auffällig...
Den höchsten Anteil an verfälschten Proben (93 %) wiesen die
Lieferungen aus der Türkei auf - Veranstalterin der beiden letzten
europäischen Apimondia-Kongresse und Honigproduzentin mit steigenden
Exportmengen in die EU. Zwar waren die Importe aus dem Vereinigten Königreich
sogar zu 100 % verfälscht, aber das lag wohl am Verschnitt mit zuvor
dorthin importierten Honig aus anderen Ländern," vor allem Türkei
und China. Schon frühere Untersuchungen hatten gezeigt, dass sämtliche
Mischungen aus Importhonigen in britischen Supermärkten verdächtig
waren. Ähnliches trifft allerdings auch auf deutsche Supermärkte
zu. Besonders verdächtig ist, wenn das Ursprungsland nicht angegeben
ist sondern nur von "Nicht-EU-Ländern" die Rede ist, was in der Regel
auf China oder die Türkei hindeutet. [1]
Zu den aufgedeckten
Betrugsarten lässt sich sagen, "neben dem Verschnitt mit Zuckersirup
wurden bei der Aktion auch Fälle mit absichtlich falschen Herkunftsangeben
und der Zugabe von Farbstoffen aufgedeckt. Zudem gabe es zumindest einen
Fall, in dem im Mitgliedstaat Honig mit billigem Zuckersitup vermischt
und Pollen aus importiertem Honig entfernt worden war, um dessen wahre
geografische und botanische Herkunft zu verschleiern. Die Berichte führen
zudem Fälle auf, in denen die Beteiligten im Vorfeld Honig-Zucker-Nischungen
an akkredidierte Labore geschickt hatten, um ihre Produkt so weit anzupassen,
dass es bei einer Standardanalyse während der Einführ nicht auffallen
würde." [2]
Chinesische Firmen
bieten offensiv Sirupe zur "sicheren" Verfälschung von Honigen an.
So bietet z.B. die chinesische Firma Wuhu Haoyikuai Food Co. auf dem Internetportal
OKCHEM Sirupe an, die den Test auf C3- und C4-Zucker sowie weitere gängige
Tests auf Honigverfälschungen, unbemerkt "passieren" können.
Indische und türkische Abfüller panschen den Honig offensichtlich
selbst, "mit Hilfe chinesischer Firmen". In den vergangenen Jahren sei
relativ viel Sirup, der sich zum Verschneiden von Honigen eignet, aus China
nach Indien importiert worden. "Diesen bewerben die chinesischen Firmen
auf Internetportalen wie Alibaba, OKCHEM oder TradeWheel recht ungeniert
damit, dass er bei herkömmlichen Analysen nicht auffalle." Manche
Firmen versprechen, "dass selbst ein Verschnitt von bis zu 80 % Sirup unentdeckt
bleibe." In der Türkei wird vor allem versucht, den giftigen "türkischen
Wildhonig" oder "Tollhonig" ("miel fou") mit anderen Honigen zu vermischen.
Manche türkischen Honige können zwar z.T. für 700 Euro pro
Kilogramm verkauft werden, weil mit denen auch schon osmanische Sultane
gefüttert wurden oder der heutige türkische Präsident, was
ihre Verrücktheit erklärt. Einen besonderen Heilwert haben türkische
Honige nicht, ganz im Gegenteil, aus vielen Regionen der Türkei stammen
Honige, die pflanzliche Giftstoffe enthalten und so eine bienentherapeutische
Wirkung unmöglich machen; auch entsprechen die Haltungsbedingungen
nicht den Erfordernissen für die Bienentherapie. Hatten die Sultane
diesen Honig genommen, weil sie sich eine gesteigerte sexuelle Aktivität
erhofften damit sie ihren "Pflichten" als Oberzuhälter im Serail nachkommen
konnten, werden heute in der Türkei die Bevölkerungen ganzer
Dörfer wegen Vergiftungserscheinungen in Krankenhäuser eingeliefert.
[3]
Das Land aus dem
die krasseste Honigverfälschung stammt, ist die Türkei. "Europol
und Interpol sind in einer weltweiten Aktion speziell Honigverfälschungen
nachgegangen. Die USA planen Anti-Dumping-Zölle auf billige Honigimporte
und die Labore rüsten gegen Honigverfälschungen auf." Neuerdings
werden Honig- und Pollenprodukte unter klangvollen Namen wie "Black Horse
Honey" oder "Jaguar-Power" als Aphrodisiaka für Männer angeboten
und über das Internet oder soziale Netzwerke verkauft. Obwohl sie
als Naturprodukte beworben werden, handelt es sich nicht um Honig sondern
um Zuckersirupe die "in Wirklichkeit arzneilich wirksame Substanzen enthalten,
die im Zutatenverzeichnis nicht aufgeführt werden. Diese Wirkstoffe
dürfen nur in verschreibungspflichtigen Medikamenten wie Viagra und
Cialis eingesetzt werden, womit die vermeintlichen Honig- und Pollenprodukte
illegal sind. Zudem können sie unerwünschte Nebenwirkungen auslösen.
So gingen laut Angaben von Behörden in den letzten Monaten zahlreiche
Meldungen von Krämpfen, Lungenblutungen, Hirnödemen und schwerem
akutem Nierenversagen in Zusammenhang mit den angeblichen Naturprodukten
ein. Die Behörden rufen daher die Käufer dieser Produkte auf,
diese nicht zu verbrauchen, sondern zu entsorgen." Die Produkte werden
nicht nur an türkische Politiker verkauft, sondern auch nach Europa
und USA. "In den letzten Monaten meldeten zudem US-Grenzbehörden mehrfach
den Fund des Produkts "Leopard Miracle Honey" bei Zollkontrollen. Dieser
'Wunderhonig' wartet mit denselben Versprechen wie die oben genannten Produkte
auf, enthält jedoch ebenfalls den nicht weiter deklarierten Wirkstoff
von Viagra. Darüber hinaus stellten die US-Behörden fest, dass
der 'Wunderhonig' nicht einmal mehr Honig, sondern lediglich Zuckersirup
enthält. Das Produkt sollte jeweils unter falscher Deklaration in
Sendungen aus der Türkei ins Land geschmuggelt werden." [4]
In einigen Ländern
wie Frankreich und Italien ist der Schriftzug aus "Nicht-EU-Ländern"
verboten, die Herkunftsländer müssen einzeln aufgezählt
werden. Einige Abfüller in Frankreich versuchen nun, die Herkunft
chinesischen Honigs in ihren Supermarkt-Mischungen möglichst nauffällig
auf den Gläsern anzubringen. Sie benutzen dazu das Kürzel "RPC"
für "Volksrepublik China", während sie die Namen aller übrigen
Herkunftsländer ausschreiben. [5]
2. Kunsthonig bzw. "vegane
Honigalternative"
Oft wird Kunsthonig,
also die "vegane Honigalternative" mit Hilfe gentechnisch veränderter
Mikroorganismen hergestellt. Firmen wie "MeliBio", "Bee-io", "Fooditive",
"Dash Vegan" nehmen an Messen teil und erhalten sogar Preise, wie die US-Firma
"MelBio" auf dem Food Innivation & Investment Summit 2023 in San Francisco,
einer Messe für Start-ups in der Lebensmittelbranche. Neben dem Honigaroma
sind eine ganze Reihe von mehr oder weniger gefährlichen Zusatzstoffen
enthalten. Das niederländische Unternehmen "Fooditive" und das israelische
Unternehmen "Bee-io" verwenden gentechnisch veränderte Mikroorganismen.
"Bee-io hat sogar eine Maschine entwickelt, mit der sie eigenen Angaben
zufolge drei Tonnen Honigersatz mithilfe gentechnisch modifizierter Mikroorganismen
pro Woche herstellen kann." Logisch, dass solche Schrott-Produkte weder
nachhaltig noch für die Bienentherapie geeignet sind. [6]
3. Ramsch aus China
Europa wird nicht nur
mit verfälschten Honigprodukten und verseuchten Lebensmitteln wie
Milchpulver aus China überflutet, sondern auch mit anderen Ramsch-Produkten
wie E-Autos, die in der Garage explodieren, schrottigen Elektrogeräten
und Plastik-Kleidung. "Speiseöl im Tanklaster" ist dort keine Seltenheit,
Ein Lebensmittelskandal nach dem anderen erschüttert immer wieder
China. "In Fachkreisen sei das schon lange ein „offenes Geheimnis“: Tanklastwagen,
die Kraftstoffe wie Paraffin transportieren, werden aus Kostengründen
auch für den Transport von Speiseölen eingesetzt – und das ohne
eine richtige Reinigung zwischendrin, um weitere Kosten zu sparen. Mit
diesem Bericht rief die Zeitung „Beijing News“ vor einigen Tagen Empörung
hervor. So verfolgten die Reporter, wie ein Tanklaster am 21.Mai in der
Stadt Yanjiao in der Nähe von Peking 30 Tonnen Sojaöl aufnahm,
nachdem derselbe Tanklastwagen nur drei Tage zuvor Industrieöl von
Ningxia nach Qinhuangdao transportiert hatte. Der Bericht dokumentiert
eine ganze Reihe ähnlicher Fahrten. Die Vorwürfe treffen auch
eine Tochtergesellschaft des staatlichen Getreideunternehmens Sinograin.
Daher ordneten Sinograin, der Staatsrat und andere Regierungsbehörden
diese Woche offizielle Untersuchungen an, auch andere Staatsmedien berichteten
darüber. Eine seit 2014 geltende nationale Norm für die Transportbranche
schreibt vor, dass Speiseöle in speziellen Behältern transportiert
werden müssen. Offenbar wird sie nicht immer durchgesetzt. Das Staatsfernsehen
sprach von einer Sparmaßnahme, die einer „Vergiftung“ gleichkomme.
Lebensmittelskandale sind in China keine Seltenheit, gelangten in den vergangenen
Jahren jedoch weniger an die Öffentlichkeit, was auch an der immer
umfangreicheren Pressezensur liegt. International bekannt wurde 2008 der
Fall von chemisch verunreinigtem Milchpulver, das unter Säuglingen
zu mehreren Todesfällen und Hunderttausenden Erkrankungen geführt
hatte. Das Wirtschaftsblatt „Caixin“ berichtet nun, dass Drittanbieter
Aufträge von Händlern entgegennehmen, die Speiseöl in großen
Mengen von den Herstellern kaufen. Dieses Öl packen sie dann für
den Einzelhandel ab oder verkaufen es an Restaurants weiter. Diese Zwischenhändler
würden demnach entscheiden, ob ein Tankwagen für den Transport
von Speiseöl eingesetzt wird oder ob ein Chemie-Transporter dafür
erst gereinigt werden soll. Die Dampfreinigung des Tanks dauere vier bis
fünf Stunden und koste rund 40 Euro. Händler in China berichten
schon, dass die Nachfrage nach ausländischem Speiseöl etwa aus
Japan gerade zunimmt. Die Verfolgung von Lastwagen ist für Bürger
indes schwerer geworden. Bislang sind Lastwagen in China mit einem Satellitenverfolgungssystem
ausgestattet, so- dass man im Internet etwa auf der Plattform Fahuobang
zumindest vergangene Fahrten oft nachverfolgen konnte. Neuerdings ist das
System wegen „Wartungsarbeiten“ offline. Auch in den sozialen Medien werden
Beiträge dazu mittlerweile zensiert, nachdem man der Empörung
zunächst noch einen gewissen freien Lauf gelassen hatte. Das Thema
ist auch für die Staatsführung sensibel. „Ob wir den Menschen
eine zufriedenstellende Erklärung zur Lebensmittelsicherheit geben
können oder nicht, ist ein wichtiger Test für unsere Regierungsfähigkeit“,
sagte Staats- und Parteichef Xi Jinping schon vor zehn Jahren." Geändert
hat sich aber nichts. [7]
4. Ramsch aus den Vereinigten
Arabischen Emiraten, China, Malaysia, Tunesien und der Türkei, insbesondere
aus Ankara, der "Hauptstadt der Honigfälscher"; Dubai-Schokolade enthält
krebserregende Stoffe, Schimmelpilzgifte und Fettschadstoffe; wesensgemäße
Bienenhaltung statt bienenwidrige, barbarische Behandlung des Biens und
gefährliche Honigprodukte mit potenzsteigernder Wirkung
Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt
(CVUA) Stuttgart hat Dubai-Schokolade untersucht – und teilweise gefährliche
Mängel festgestellt. "Fünf der insgesamt acht Proben stammten
von unterschiedlichen Chargen vom selben Hersteller aus den Vereinigten
Arabischen Emiraten, drei Proben von verschiedenen Herstellern aus der
Türkei. Deutliche Mängel fanden die Forscher in Bezug auf zwei
Stoffe: 3-Monochlorpropandiol-(3-MCPD-) und Glycidyl-Fettsäureester.
Diese werden nach Angaben des CVUA bei der Raffination von pflanzlichen
Fetten und Ölen gebildet. In fünf der acht untersuchten Proben
lagen die Anteile oberhalb des Höchstwertes. Den Höchstwert für
Glycidyl-Fettsäureester überschritten die fünf Proben sogar
um fast das Doppelte. Damit sei der Anteil eines „wahrscheinlich krebserregenden“
Stoffes „unzumutbar hoch“, so die Forscher. Sie stuften die betreffenden
Schokoladen als „nicht sicher“ ein. Bei fünf der Proben hält
das CVUA die Bezeichnung „Schokolade“ für „irreführend“. Laut
der deutschen Kakaoverordnung muss Schokolade Kakaobutter als pflanzlichen
Fettbestandteil enthalten. Nach dieser Definition bestehen fünf der
Proben nicht aus Schokolade." [8]
Also ist das Versprechen
von luxuriösem Genuss, vor allem was die Dubai-Schokolade betrifft,
hinfällig, außer vielleicht in der islamischen Welt. "Nun fällt
die Stiftung Warentest ein ernüchterndes Urteil. Getestet wurden sechs
Dubai-Schokoladen, unter anderen von Lindt, Chocovia sowie Fex Dessert.
Einen einzigartigen Geschmack oder herausragende Qualität fanden die
Tester nicht. Vier Tafeln – bis auf Lindt und Fex – waren irreführend
gekennzeichnet. Zum Teil wurden Zusatzstoffe nicht genannt, und es fehlten
Hinweise für Allergiker. Zutatenlisten und Nährwertangaben waren
nicht korrekt. Die beiden Schokoladen aus Dubai waren mit Schimmelpilzgiften
und Fettschadstoffen belastet."
In Italien wurde
in Vicenza bei einem Imkerei- und Abfüllunternehmen tonnenweise Honig
beschlagnahmt, der nicht zu seinen Ursprüngen zurückverfolgt
werden konnte. Die Ware stammt vor allem aus der Türkei und China.
"Zudem wurden 3,5 t Zucker aus konventionellem Anbau konfisziert, die das
Unternehmen in seiner angeblichen Bioimkerei illegal einsetzte. Außerdem
wird dem Imker vorgeworfen, er habe den Zucker nicht nur zur Einwinterung
sondern auch während der Trachtsaison als Sirup an die Bienen verfüttert.
... Die Polizeiaktion fand im Rahmen der Operation 'Miele 2023' statt,
die Produkte mit italienischer Herkunftsangabe schützen und Fälschungen
im Agrar- und Lebensmittelsektor bekämpfen soll."
In der Türkei
werden fast alle Lebensmittel gefälscht und falls sie nicht exportiert
werden, landen sie wohl als Proviant in den Flugzeugen von Turkish Airlines,
Qatar Aiways, Etihad usw. In der Türkei hat das zuständige
Ministerium "zahlreiche Fälle von Lebensmittelbetrug veröffentlicht,
darunter auch Honigverfälschung. In der im Oktober 2024 begonnenen
Liste fanden sich bis Ende Februar 60 Einträge beanstandeter Honigchargen.
Da die meisten auffälligen Proben in Ankara gezogen wurden, gilt diese
in den Medien nun als 'Hauptstadt der Honigfälscher'. Die Proben wurden
von Imkereibetrieben, Abfüllern, in Supermärkten und von LKW-Ladungen
genommen. Grundsätzlich waren auch bekannte türkische Marken
betroffen. Unter der gefälschten Ware befand sich zudem Anzer-Honig,
der als einer der teuersten Honige der Welt gilt. ... Probleme mit gefälschtem
türkischem Honig sind allerdings seit Langem bekannt. ... Während
der EU-Aktion 'from the hives' wurden 14 von 15 untersuchten Importhonigen
aus der Türkei als 'verdächtig' eingestuft." [9]
Wenn irgendwo Ramsch
beschlagnahmt wird, stammt er in der Regel aus China, Malaysia, Tunesien
oder der Türkei, so auch bei illegalen Einführen von Honigprodukten
mit potenzsteigernder Wirkung. "So wurden allein im November im Hafen von
Marseille 13 t beschlagnahmt. Die Produkte stammten hauptsächlich
aus Malaysia, der Türkei, Tunesien und Thailand. Der Zoll warnt, dass
die Produkte aufgrund der zugesetzten Substanzen potentiell gesundheitsschädlich
sind." [10]
Auch wenn Mittelwände,
also künstliche Wabenteile, die die meisten Imkereien verwenden, untersucht
werden, zeigt sich in der Regel eine starke Verunreinigung des Bienenwachs
mit Paraffin. Eine Untersuchung der Universität Belgrad zeigte: "Der
Paraffingehalt betrug zwischen 20 und 86 %. Einige Mittelwände wurden
nicht gut von Bienenvölkern angenommen," weshalb ja auch die Imkereien
des Zentrums für wesensgemäße Bienenhaltung ohne Mittelwände
arbeiten. [11]
Und überhaupt
sollte man sich mehr um die wesensgemäße Bienenhaltung kümmern,
als deren Vordenker Ferdinand Gerstung (1860-1925) und Rudolf Steiner (1861-1925)
gelten. Gerstung richtete sich gegen die ältere, von Johann Dzieron
(1811-1906) und August von Berlepsch (1815-1877) geprägte Imkerschule.
Er warf ihnen ein unnatürliches, mechanisches Verständnis der
Imkerei vor. Rähmchen seien zwar praktisch, sie verführten aber
dazu, das Bienenvolk ständig umzubauen und den Organismus zu zerstören.
Gerstung war ein Kämpfer. Mit zweitem Vornamen hatten ihn seine Eltern
nach dem heiligen Georg benannt, der leider durch Russland etwas in Verruf
geraten ist. Doch seit dem Mittelalter galt dieser als jemand, der es mutig
mit übermächtigen Feinden aufnahm - im Drachen versinnbildlicht.
Gerstungs Gegner
nannten seine reformerische Sichtweise eine "phantastische Spekulation".
Doch in Wirklichkeit fehlte seinen Gegnern die Einsicht in die "Lebensordnung"
des Bienenvolkes. Er hoffe, dass die "groß- und Altmeister aus der
Schule Dzierons" bald ausgestorben seien und "mit ihnen auch die bienenwidrige,
barbarische Behandlung des Biens und seines Brutnestes". Leider hat sich
daran bis heute nichts geändert, der meiste Honig stammt aus der "bienenwidrigen,
barbarischen Behandlung des Biens", die Bio-Imkerei eingeschlossen.
[12]
5. PFAS und TFA aus
neuartigen Pestiziden, Autoklimaanlagen und Medikamenten, Abnehmspritzen,
Covid-Medikament Paxlovid
Wesensgemäße
Bienenhaltung außerhalb der konventionellen Landwirtschaft und Bio-Weinbau
ist eine wichtige Voraussetzung um diese Chemikalien zu reduzieren. "Michael
Müller bestimmt im Wein die Konzentration von Trifluoracetat, dem
Salz der Trifluoressigsäure, im Fachjargon als TFA abgekürzt.
Diese Substanz gehört chemisch gesehen zu den PFAS, zu den polyfluorierten
Alkylsubstanzen. Sie werden Ewigkeitschemikalien genannt, weil sie extrem
stabil sind. Auf natürliche Weise bauen sie sich nicht ab. Viele kennen
sie als Problemstoffe in Regenjacken, Feuerwehrhosen oder Teflonpfannen.
Müller fokussiert sich auf TFA, weil es ein besonders kleiner Vertreter
dieser ewig haltbaren Chemikalien ist, der sich sehr gut in Wasser löst
und sich schnell und ungehindert in der Umwelt verbreitet. Das Beispiel
des Stoffs zeigt, dass trotz des Umweltbewusstseins ungehindert große
Mengen persistenter und potentiell schädlicher Substanzen in die Natur
und die Nahrungskette gelangen – ohne dass Entscheidungsträger bereit
sind, Konsequenzen zu ziehen. TFA galt lange Zeit als unbedenklich, es
war schwierig zu messen und wurde in Studien deshalb häufig übersehen.
Doch vor zwei Wochen haben das Umweltbundesamt und das Bundesinstitut für
Risikobewertung (BfR) TFA als reproduktionstoxisch bewertet: Es kann das
Kind im Mutterleib schädigen und die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.
Das BfR nennt eine Schwelle von 50 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht,
die dafür überschritten sein muss. Mitte Mai schlugen die Wasserwerke
am Oberrhein Alarm: Seit dem Jahr 2016, als es dort zum ersten Mal im Wasser
nachgewiesen wurde, haben sich die TFA-Konzentrationen im Rhein verdoppelt.
Die Mengen sind zwar winzig, sie liegen unter einem Mikrogramm, also Millionstel
Gramm pro Liter. In Deutschland müssten die Behörden eigentlich
erst bei einer Konzentration von 60 Mikrogramm pro Liter aktiv werden.
Aber Sorge bereitet den Wasserchemikern zwischen Basel und Karlsruhe die
Tendenz: Die Werte steigen. Für die Wasserversorger gibt es noch einen
anderen Grund, besorgt zu sein: Wenn TFA im Rhein nachweisbar ist, gelangt
es auch ins Trinkwasser. Etwa 30 Millionen Menschen, die rund um den Fluss
wohnen, trinken Uferfiltrat, Rheinwasser, das monatelang durch Erd- und
Kiesschichten gesickert ist. Normalerweise bleiben Chemikalien und andere
Schadstoffe dabei im Boden hängen, werden rausgefiltert. Aber bei
TFA funktioniert das nicht. Es rutscht durch sämtliche Filter. Das
kann Thorsten Reemtsma bestätigen: Der Spezialist für analytische
Chemie hat am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig Grundwasserproben
aus Sachsen untersucht und ebenfalls TFA gefunden, in den gleichen Mengen
wie im Oberflächengewässern. Ein ähnliches Phänomen
wie im Rhein sieht Michael Müller in seinen Weinen: In den älteren
Exemplaren bis in die Siebzigerjahre taucht TFA nicht auf. Seit Anfang
der Achtzigerjahre aber findet sich das Molekül im Getränk. Erst
lagen die Konzentrationen im niedrigen Mikrogramm-pro-Liter-Bereich, seit
etwa 2015 aber geht die Kurve immer steiler nach oben. In den letzten Jahren
fand Müller teilweise fast 300 Mikrogramm pro Liter in Weiß-
wie in Rotwein. Noch im April beschwichtigte das BfR: Erst wenn ein Mensch
neun Liter Wein am Tag trinke, sei mit einer schädlichen Wirkung des
TFA zu rechnen, das wahre Gift sei der Alkohol. Und den sollen Schwangere
sowieso nicht trinken, möchte man ergänzen. Für Michael
Müller geht die Aussage der Behörde am Problem vorbei. „Dieser
Anstieg in den letzten 15 Jahren, der ist erschreckend“, sagt er. Denn
wenn TFA im Wein ist – dann ist es überall, auch in der Umwelt. Und
überall steigen die Konzentrationen. Woher das kommt? Eine Quelle
sind Pflanzenschutzmittel. In den vergangenen Jahren sind mehr Pestizide
auf den Markt gekommen, die zu TFA abgebaut werden. Und Landwirte greifen
bei diesen neuen Produkten gern zu. Die verkauften Mengen sind stark gestiegen,
da die fluorhaltigen Mittel oft schon in geringeren Dosierungen als herkömmliche
Pestizide und länger wirken. Ein fluorhaltiges Pestizid tötet
beispielsweise die Schilfglasflügelzikade, die derzeit die Ernte der
Rübenbauern bedroht. Ein anderes hilft gegen den Ackerfuchsschwanz,
ein Unkraut, das auf Feldern die Erträge von Raps oder Mais um 20,
30 Prozent verringern kann – und das gegen andere Unkrautvernichter resistent
ist. Nicht nur Landwirte setzen auf die neuen Schädlingsvernichter:
Auch wer seinen Hund oder seine Katze gegen Flöhe oder Milben behandelt,
hat dafür mit großer Wahrscheinlichkeit ein Mittel benutzt,
das dann zu TFA abgebaut wurde und nun für immer im Wasserkreislauf
kursiert. Sogar in den Ökoweinen von Winzern, die sich umweltfreundlichen
Anbau auf die Fahne geschrieben haben, hat Michael Müller TFA gefunden.
Zwar in geringeren Mengen als in den Weinen aus konventionell angebauten
Trauben – aber die Analysen sind eindeutig: Der Stoff ist überall,
vermeiden kann man ihn nicht. Nur Landwirtschaft und Tierhalter dafür
verantwortlich zu machen, wäre falsch. Denn es gibt eine noch größere
Quelle: Klimaanlagen. In ihnen wird das fluorierte Gas R1234yf als Kältemittel
eingesetzt. In Autos nicht nur der Oberklasse sorgt es auch bei Sommerhitze
für angenehme Kühle. Aus den Kühlanlagen gelangt fünfmal
mehr TFA in die Umwelt als durch die Landwirtschaft. Thorsten Reemtsma
ärgert das. Denn es gibt, sagt der Leipziger Umweltanalytiker, eine
ungefährliche Alternative: Kohlendioxid. „Es wäre leicht gewesen,
sich von den fluorierten Kältemitteln zu verabschieden.“ Dennoch steckt
R1234yf in den meisten Autoklimaanlagen, und da diese nie ganz dicht sind,
entweicht das Gas, und mit dem Regen kommt TFA auf die Erde zurück.
„Wenn das Regenwasser belastet ist, dann nehmen auch die Pflanzen TFA auf“,
erklärt Reemtsma. Und so gelangt der Stoff in die Nahrungskette. Auch
das hat Reemtsma untersucht: Das Material dafür bekam er aus der Umweltprobenbank
des Bundes in Schmallenberg im Sauerland. Dort liegen Tausende Tierproben
in den Kühltruhen. Institutionen wie die Tierärztliche Hochschule
in Hannover und Jäger lieferten weitere Tiere. Reemtsma und seine
Mitarbeiter haben Muskelfleisch und Lebern von Pflanzenfressern wie Hasen,
Rehen oder Wildschweinen untersucht sowie von Fleischfressern wie Wildkatzen,
Fischottern oder Seehunden. Das Ergebnis: In allen war TFA enthalten, in
Pflanzenfressern teilweise eine Größenordnung mehr als in Fleischfressern.
Und im Menschen? Dazu gibt es nur wenige Untersuchungen. In einer Studie
aus den USA fanden Forscher bei 80 Prozent der 84 Teilnehmer TFA im Blut.
Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis die Konzentrationen steigen so
wie in den jüngeren Weinflaschen aus dem Weinkeller von Chemiker Michael
Müller. Aus Klimaanlagen und Pestiziden könnte man TFA vielleicht
noch verbannen. Aber die Ewigkeitschemikalie gelangt auch aus einer Quelle
in Menschen, die sie nicht so einfach meiden können: aus Medikamenten.
Inzwischen sind 30 Prozent aller Wirkstoffe, die auf den Markt kommen,
mehrfach fluoriert. Das Antidepressivum Prozac ebenso wie das Diabetesmittel
Sitaglibtin, Flecainid gegen Herzrhythmusstörungen, das Antibiotikum
Ciprofloxacin, Narkosegase, Schmerzmittel und das Covid-Medikament Paxlovid.
Aus 100 Tonnen, die verkauft wurden, stammen rein rechnerisch 81 Tonnen
TFA. „Es kann nicht sein“, sagt Müller, „dass wir für alle Erkrankungen
polyfluorierte Substanzen benötigen.“ Diese Medikamente werden im
Körper langsamer abgebaut, können daher geringer dosiert werden
und gelten dadurch als verträglicher. Aber für die Wirkung brauche
man sie nicht. Nicht nur die Wirkstoffe selbst sind Quellen für TFA
in der Umwelt. Auch bei ihrer Herstellung wird es verwendet, etwa bei der
Produktion der modernen Abnehmspritzen. Über das Abwasser oder die
Abluft der Pharmafabriken gelangt es in die Atmosphäre und in Flüsse.
TFA in den Betrieben selbst aus Abwässern aufzufangen, ist extrem
aufwendig und teuer. Dennoch kann es nicht sein, dass das Molekül
weiterhin ungebremst in die Umwelt gelangt. „Man muss die Emissionen reduzieren“,
sagt Thorsten Reemtsma. Denn es sei völlig unklar, wie lange es dauert,
bis die Pestizide, Kältemittel und Medikamentenwirkstoffe, die heute
in Wasser und Luft gelangen, zu TFA umgewandelt werden. ... Das Problembewusstsein
scheint noch nicht so groß zu sein: Die BASF preist gerade ein neues
Fungizid als innovativ an, das wegen einer perfluorierten Gruppe ziemlich
sicher eine weitere Quelle für TFA ist. Das HIV-Medikament Lenacapavir,
das ebenfalls perfluorierte Teile enthält, wurde im letzten Jahr als
wissenschaftlicher Durchbruch gefeiert – dabei gäbe es einen analogen
Wirkstoff mit weniger Fluor. Und das Chemieunternehmen Solvay darf in Bad
Wimpfen noch jahrelang jede Stunde ein Kilogramm TFA in den Neckar einleiten,
auch wenn jetzt schon klar ist, dass diese Mengen nie wieder aus der Umwelt
verschwinden werden. Müller vergleicht TFA mit den Fluorchlorkohlenwasserstoffen.
In den Siebziger- und Achtzigerjahren bezeichneten die Hersteller von Kühlschränken,
Sprays und Schaumstoff sie als unverzichtbar. Im Jahr 1987 wurden sie mit
dem Montreal-Protokoll verboten – zum Schutz der Ozonschicht. Ein Meilenstein
im Umweltschutz. Heute heißt es, auf die Ewigkeitschemikalien könne
man unmöglich verzichten. Landwirtschaft, Industrie und Medizin kämen
nicht ohne sie aus. ... Im Januar 2023 haben mehrere EU-Länder, darunter
Deutschland, bei der Europäischen Chemikalienbehörde ECHA ein
Verbot der PFAS beantragt. Das würde auch TFA betreffen. Im Moment
liegen dort über 5600 Kommentare vor allem aus der Industrie vor,
die gesichtet und bearbeitet werden müssen, bevor die EU-Kommission
darüber entscheiden kann. Das Verfahren zieht sich." [13]
Anmerkungen
[1] Api Review Letters
2023, 22, Nr. 1401 und Dbj 31 (5), (6); Zentrum für
wesensgemaesse Bienenhaltung 2024:Qualität
der Bienenprodukte I-II , Pressemitteilung; Ders. 2025: Qualität
der Bienenprodukte III, Pressemitteilung; Zentrum für soziale
Medizin und natürliche Bienentherapie 2025:
Zweisemestrige
Ausbildung / Fortbildung Bienentherapeut/in / Apitherapeut/in.Pressemitteilung;
Zentrum für natürliche Bienentherapie 2025: Bienenhaltung
mit Naturbau ohne Mittelwände. Pressemitteilung; zur Propolis-Ernte
und Zertifizierung vgl. Zentrum für wesensgemaesse Bienenhaltung 2025:
Kurs Nr.
48 . Ib.
[2] Ib.
[3] Ib.
[4] Ib.
[5] Ib.
[6] Api Review Letters
2023, 22, Nr. 1427 und Dbj 31 (11); vgl. auch Anm. 1
[7] Api Review Letters
2024, 23, Nr. 1464 und FAZ 2024, Nr. 161
[8] Api Review Letters
2024, 23, Nr. 1489 und FAZ 2024, Nr. 298
[9] Api Review Letters
2025, 24, Nr. 1496 und FAZ 2025, Nr. 66; Dbj 33 (3-4)
[10] Ib.
[11] Ib.; zur wesensgemäßen
Imkerei ohne Mittelwände vgl. Anm. 1
[12] Ib.
[13] Api Review
Letters 2025, 24, Nr. 1511 und FAS 2025, Nr. 13; Frauke Zbikowski
2025: Kleines Gift, ewige Wirkung. Die Substanz TFA ist extrem stabil und
potentiell gefährlich für Menschen. Dennoch gelangt sie durch
Kältemittel, Pestizide und Arzneistoffe ständig in die Umwelt.
Wie kann das sein?



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Bearbeitung:10.06.2025