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Briefe zur wesensgerechten Bienenhaltung - Teil I

(Auswahl)

Erster Brief
27. November 2000


(...) Wie kommt es, daß es in den Gegenden der Erde, in denen es naturgemäß eine savannenartige Baumlandschaft gibt mit intakter Vogel- und Insektenwelt, besonders gut für die Landwirtschaft und Bienenzucht geeignet ist? Gewiß, Bäume üben eine ästhetische Wirkung auf den Menschen aus, binden Haus und Hof in die Landschaft ein, vermitteln zwischen Siedlung und Flur; es gibt Hausbäume, Wetterbäume, die mit ihren Blättern Kohlendioxid und Staubpartikel binden, regulierend auf die Luftfeuchtigkeit und Temperatur wirken; sie sind Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Totholz dient den Wildbienen und nachdem größere Tiere wie der Marder eine genügend große Höhle im Holz hinterlassen hat, der Honigbiene als Wohnung. Aber welche tieferen Zusammenhänge gibt es noch, welche Wechselwirkungen bestehen zwischen der Vogel-, der Insektenwelt, den Bäumen und der Landwirtschaft? Lassen wir Lehrer jener oben erwähnten, besseren Harmonie zu Wort kommen:

"Darüber macht sich heute die Menschheit noch nicht richtige Begriffe, welchen Einfluß die Vertreibung gewisser Vogelarten aus gewissen Gegenden durch die modernen Lebensverhältnisse für alles landwirtschaftliche und forstmäßige Leben eigentlich hat. In diese Dinge muß wiederum durch ... eine makrokosmische Betrachtung hineingeleuchtet werden. ... so daß also, wenn die Erde keine Bäume hätte, auf der Erde überhaupt keine Insekten wären. Denn die Bäume bereiten den Insekten die Möglichkeit zu sein. ... Das gehört zusammen: Fluggetier und dasjenige, was aus der Erde in die Luft hineinwächst. Eins ist ohne das andere letzten Endes gar nicht denkbar. Daher müßte innerhalb der Landwirtschaft auch ein Auge darauf geworfen werden, in der richtigen Art Insekten und Vögel herumflattern zu lassen. Der Landwirt selber müßte auch etwas von Insektenzucht und Vogelzucht zu gleicher Zeit verstehen. ... Dasjenige, was der Wald tut in seiner weiten Nachbarschaft - die Dinge wirken auf sehr weite Flächen hin - nach dieser Richtung hin, das muß durch ganz andere Dinge getan werden da, wo waldleere Gegenden sind. Und man sollte verstehen, daß eigentlich das Bodenwachstum in Gegenden, wo Wald und Feldflächen und Wiesen abwechseln, ganz anderen Gesetzen unterliegt, als in weithin waldlosen Ländern.

Es gibt ja nun gewisse Gegenden der Erde, bei denen man von vornherein sieht, daß sie waldreich gemacht worden sind, als der Mensch noch nichts dazu tat - denn in gewissen Dingen ist die Natur noch immer gescheiter als der Mensch -, und man kann schon annehmen, wenn naturhaft der Wald in einer gewissen Landesgegend da ist, so hat er seinen Nutzen für die umliegende Landwirtschaft, die umliegende krautartige und halmartige Vegetation. Man sollte daher die Einsicht haben, in solchen Gegenden den Wald ja nicht auszurotten, sondern ihn gut zu pflegen. Und da die Erde aber auch durch allerlei klimatische und kosmische Einflüsse sich nach und nach verändert, sollte man das Herz dazu haben, dann, wenn man erblickt, die Vegetation wird kümmerlich, nicht allerlei Experimente bloß auf den Feldern und für die Felder zu machen, sondern die Waldflächen in der Nähe etwas zu vermehren. ... und man tut daher gut, zur Aufbesserung seines Säugetierwesens in einer Landschaft strauchartige Gewächse anzupflanzen. Einfach schon dadurch, daß die strauchartigen Gewächse da sind, üben sie einen günstigen Einfluß aus. Denn in der Natur steht alles in Wechselwirkung.

Aber man gehe weiter. Die Tiere sind ja nicht so töricht wie die Menschen, die merken nämlich sehr bald, daß diese Verwandtschaft da ist. Und wenn sie merken, daß sie die Sträucher lieben, daß ihnen die Liebe dazu angeboren ist, dann bekommen sie auch diese Sträucher zum fressen gern, und sie fangen an, das Nötige zu fressen, was ungeheuer regulierend wirkt auf das andere Futter...

So wie der Nadelwald eine intime Beziehung zu den Vögeln hat, die Sträucher eine intime Beziehung zu den Säugetieren haben, so hat wiederum alles Pilzige eine intime Beziehung zu der niederen Tierwelt, zu Bakterien und ähnlichem Getier, zu den schädlichen Parasiten nämlich. ... Bringen wir es aber dahin, nicht nur Wälder zu haben, sondern Auen in entsprechender Nachbarschaft der Landwirtschaft, so werden diese Auen dadurch ganz besonders wirksam werden für die Landwirtschaft, daß in ihnen ein guter Boden vorhanden ist für Pilze. Und man sollte darauf sehen, daß die Auen besetzt sind in ihrem Boden mit Pilzen. Und da wird man das merkwürdige erleben, daß, wo eine Aue, eine pilzreiche Aue, wenn auch vielleicht gar nicht von starker Größe, in der Nähe einer Landwirtschaft ist, daß da dann diese Pilze nun durch ihre Verwandschaft mit den Bakterien und dem anderen parasitäen Getier dieses Getier abhalten von dem anderen. Denn die Pilze halten mehr zusammen mit dem Getier, als das die anderen Pflanzen tun. Neben solchen Dingen, wie ich sie angeführt habe zur Bekämpfung solcher Pflanzenschädlinge, besteht auch noch die Möglichkeit, durch Anlegung von Auen das schädliche Kleingetier, das schädliche Kleinviehzeug von der Landwirtschaft abzuhalten. In der richtigen Verteilung von Wald, Obstanlagen, Strauchwerk, Auen mit einer gewissen natürlichen Pilzkultur liegt so sehr das Wesen einer günstigen Landwirtschaft, daß man wirklich mehr erreicht für die Landwirtschaft, wenn man sogar die nutzbaren Flächen des landwirtschaftlichen Bodens etwas verringern müßte. Jedenfalls übt man keine ökonomische Wirtschaft aus, wenn man die Fläche des Erdbodens so weit ausnutzt, daß alles das hinschwindet, wovon ich gesprochen habe, und man darauf spekuliert, daß man dadurch mehr anbauen kann. Das, was man da mehr anbauen kann, wird eben in einem höheren Grade schlechter, als dasjenige beträgt, was man durch die Vergrößerung der Flächen auf Kosten der anderen Dinge erreichen kann" (5).

So gesehen kann man die Savanne als Urbild der Kulturlandschaft ansehen (6); sie ist sozusagen Urheimat des Menschen. In mittelalterlichen Paradiesdarstellungen erscheint das stilisierte Paradies als eine Art Savanne. Im Wesentlichen gibt es Natur- und Kultursavannen. Sie stimmen darin überein, daß sie dasselbe, von keiner anderen Landschaftsform erreichte hohe Niveau des Artenreichtums von Pflanzen und Tieren darstellen, in das der Mensch integriert ist. Früher trug der Mensch ein archetypisches Bild dieser Landschaft in sich. Heute hat er die Erinnerung daran allerdings fast vergessen. Denn die modernen Monokulturen in den flurbereinigten, baumlosen Landschaften entsprechen artenarmen, aber individuenreichen Grenzregionen, in denen die Savanne über die Grassteppe in die Wüste übergeht. Hier wie dort ist natürliche Bienenzucht nicht mehr möglich.
Die beste Voraussetzung für die natürliche Bienenzucht bietet die Natursavanne wie sie zum Beispiel in weiten Teilen Afrikas und Argentiniens noch vorkommt. In diesen Gegenden der Erde können noch Bienenschwärme auf natürliche Weise gewonnen werden, indem sie einfach eingefangen werden; die Völker können in der Landschaft überleben und sind nicht auf Bienenwohnungen angewiesen, die ihnen der Mensch zur Verfügung stellt, wie dies in Mitteleuropa der Fall ist. Wie andere Insekten auch, leben die Honigbienen hier noch in freier Wildbahn sozusagen. Der Mensch braucht sich nur auf harmonische Weise - wie dies ja auch einst von Dionysos gelehrt wurde - in dieses Zusammenspiel einzuklinken. Es ist wirklich noch ein Paradies für Bienen; in solchen Savannen wimmelt es von Bienenschwärmen und man muß sich vorsehen, daß ein Schwarm nicht versehentlich durchs offene Autofenster hindurch saust. Die Bienen finden fast das ganze Jahr über Pollen und Nektar, und das in großen Mengen, da nicht nur die Bodenvegetation zur Verfügung steht sondern vor allem die Bäume. In Argentinien zum Beispiel sorgen Bäume und Sträucher wie Algarobbo (Prosopis sp.), Chilca (Vernonia-, Eupatorium-, Baccharis- und Tessariaarten), und viele mehr durch ihren Blütenreichtum für eine ausreichende Pollen- und Nektarversorgung. So ist für Mensch und Natur beides gleichermaßen garantiert, gute Honigerträge und für die Bienen eine natürliche Haltungsform ohne künstliche Bienenzucht. Zu Mißernten kann es nur kommen, wenn durch starke Regenfälle und Überschwemmungen die Straßen und Zufahrtswege zu den Bienenständen so aufgeweicht sind, daß sie mit Fahrzeugen nicht passiert werden können und der Imker keine Möglichkeit hat den Honig zu ernten.

Die Kultursavanne, die wir in Europa noch antreffen können bietet auch gute Voraussetzungen für die natürliche Bienenhaltung. Kultursavannen in Europa sind meist kleinparzellierte Kulturlandschaften, insbesondere Streuobstwiesen, in Südeuropa mediterane Savannen wie zum Beispiel in Griechenland die Maccia; hier bildet der Thymian die Haupttracht - dieser Honig gilt in Griechenland als der wertvollste; er wird auf den Inseln z.B. auf Amorgos, Naxos und Kreta gewonnen - , die Nadelbäume sind von untergeordneter Bedeutung. In Mitteleuropa sind die Obstbäume der Streuobstwiese eine ideale Bienenweide. Durch das Pflanzen verschiedener Sorten konnte die Blütezeit verlängert werden und die Bienenstände länger in den Obstwiesen verbleiben. Solch eine Streuobstwiese konnte unter Umständen 70-80 Kräuterarten aufweisen (Zur Erhaltung war nur eine Mahd einmal im Jahr notwendig), ca. 1000 Gliederfüßerarten (Insekten und Spinnen), die Biomasse der Regenwürmer bis zu 2000 kg/ha betragen.

Warum hat der Mensch die Erinnerung an sein Urbild der Landschaft vergessen? Interessiert er sich einfach zuwenig zum Beispiel für die griechische Mythologie, für große Zusammenhänge, für das Geistige in der Natur?

Von heutigen Bienenwisseschaftlern wird die Savanne allerdings kaum gewürdigt; ja die Bedeutung verkannt. So zum Beispiel bei R. Kirsch in seinen Untersuchungen (7). Lauter Wind, wenn Herr Kirsch versichert, "die Ergebnisse zeigen eindrucksvoll, daß sich aller Aufwand gelohnt hat." Er nennt seine Arbeit ungemein entscheidend ("Einiges sehen wir nun klarer"), und sie entscheidet schlechterdings nichts, außer daß für ihn "weitere gewinnbringende Arbeiten folgen werden." - da der Staat seine Finanzierung übernommen hat, wird er auch nicht müde darauf hinzuweisen: "dies fordert natürlich zu weiteren und vor allem längerfristigen Untersuchungen heraus." Aber auf die unglaublichen Ergebnisse zurückzukommen: so weiß ich nicht, welches die größere Armseligkeit ist, die Uruguay-Biene eine bisher unbemerkte Biene zu nennen, oder in ihr eine züchterisch verwertbare Varroatose-Toleranz finden zu wollen. Hat man jemals gehört, daß eine Biene mit Varroatose-Toleranz, diese ihre Toleranz nicht sehr bald wieder verliert, wenn das gesamte Umfeld fehlt? Kein Wort (8). Und wie schielend heißt es sich ausdrücken, das, wodurch eine Sache wirklich wird zu einer Folge dieser Sache zu machen? Doch das Schielende ist der eigentliche Charakter des Kirsch'schen Stils, und es steht in keines Menschen Macht, von einer Sache, der er nicht versteht, anders als schielend zu sprechen. Wenn er nur bescheiden spricht, im Fall er sich gezwungen sieht, von einer solchen Sache zu sprechen! Aber zugleich den Ton eines Mannes annehmen, von dem man neue Entdeckungen darin erwarten darf, ungefähr wie dieser: "Der Toleranzmechanismus ist bislang lediglich in Ansätzen zu verstehen." Oder: "gleicht Uruguay noch einer Oase für die Produktion von unbelastetem Honig, von Propolis und Wachs - und einem Eldorado für Bienenwissenschaftler" (7). Als ob es der einzige Ort auf der Erde wäre. Wie wir oben ausgeführt hatten, gibt es deren aber unzählige, sowohl in Südamerika, als auch in Afrika, Osteuropa, Rußland, Asien. Uruguay ist sogar eher ein untypischer Ort für wesensgerechte Bienenhaltung; denn wir finden dort weder natürliche Wälder noch ausgedehnte Savannen, sondern nur kahle Weiden: "Die im ein- oder mehrjährigen Rhythmus immer wieder neu angelegten Viehweiden bilden die ergiebigste Nektarquelle, Rot- und Weiß- sowie Hornklee" und unnatürliche Eukalyptus-Plantagen: "Von Februar bis Mai, gegen Ende der Saison blüht der Eucalyptus grandis. Wegen des hohen Brandrisikos sind Aufstellungsgenehmigungen in den Plantagen schwer zu bekommen. Die riesigen Anpflanzungen bieten in normalen Jahren soviel Nektar und Pollen, daß die Völker innerhalb weniger Tage hoffnungslos verhonigen" (7). Also alles Andere als natürlich; von "Oase" kann da wirklich nicht die Rede sein, und für wesensgerechte Bienenhaltung dürfte das Land nur bedingt tauglich sein.
 


Fünfer Brief
7. Dezember 2000

Was glauben Sie, was ich für einen Brief bekommen habe? Ich bekomme ja viele Zuschriften, positive sowie negative, aber dieser ist wirklich beachtlich. Herr B. schreibt: "Ich bin entsetzt" und wirft mir unter anderem vor ich hätte verschiedene Personen verleumdet. Ich antworte ihm: "Es ist nicht Ihr Ernst, Herr B., Sie scheinen "derartige Tiraden" ja gewohnt zu sein, so daß es Ihnen weit leichter wird, eine Verleumdung aus der Luft zu greifen, als usw... Und wer will denn gern verleumdet sein?" Er faselt etwas von "Dummheit", "Haß" und "Halbbildung" und beginnt mit einer Art Selbstdarstellung.
Ich denk, wir lassen ihn so weiter plaudern; derweil fahren wir in unserer Untersuchung fort, das heißt mit der Untersuchung, wozu unsere Art der Kritik gut sein könnte und was sie auszeichnet. Ich will es einmal so formulieren:
Was wir untersuchen, wird vorher einer strengen Prüfung unterzogen; Ausgangspunkt sind immer Veröffentlichungen, nicht irgendwelche persönlichen Angelegenheiten. Es mag sein, daß wir nicht immer höflich sind - schließlich ist eine höfliche Kritik keine Kritik sondern nichts anderes als ein schlichtes Komplimente verteilen. Dieser Komplimentierton ist gerade in der Ökobewegung vorherrschend. Nicht nur Herr B. scheint sich daran schon gewöhnt zu haben. Etwas anderes ist es, Personen zu verunglimpfen, anstatt sich auf die Texte zu konzentrieren. Wir gehen lediglich von den Texten aus und begründen unsere Aussagen; jeder Tadel oder Spott ist erlaubt. Aber von "Haß" zu reden (um den Ausdruck des Herrn B. zu verwenden), wo nur Spott zu finden ist, zeugt nur von Unvermögen dies zu unterscheiden.

Notwehr schützt vor Eigenlob, deshalb möchte ich Ihnen zum Vergleich einen Brief von dem Wissenschaftler Thomas S. aus den USA nicht vorenthalten. "Dear Michael", schreibt er "Mir gefallen Deine Briefe fast noch besser als Deine Kurse, obwohl die Kurse natürlich weit mehr Details zur wesensgerechten Bienenhaltung enthalten. Ich mag Deinen Stil und ich schätze es wenn Du sagst, was gesagt werden muß. Du schreibst ohne zu beschönigen oder zu vertuschen, auch ein Bemühen um Vernebelung oder das Brauen angenehmer Beruhigungsmittel wie es bei Kritikern durchaus üblich ist, kann ich bei Dir nicht finden. Aber meinst Du nicht auch, daß Du uns Amerikaner nicht zu einseitig kritisierst? Ich erinnere nur an den zweiten und dritten Brief, zum Beispiel wenn Du sagst: 'QAI ist nicht schlimmer als all die andern; und wenn in Gesellschaft unsinnig sein, den Unsinn entschuldigt, so ist QAI angemessen entschuldigt'; obwohl Du die Gründe dafür angibst, gibt es denn nicht auch ökologische Zertifizierer in Deutschland? Haben die nicht auch ihre eigene 'Gesellschaft'? Ich weiß, daß Du es weißt, aber Du vergißt es mit Absicht".

Die Wahrheit ist, ich rede nicht gern über Zertifizierer, denn es ist eine langweilige Angelegenheit und ich möchte auch nicht, daß Sie wieder beim lesen einschlafen. Also nur ein Wort.

Die Gesellschaft der ökologischen Zertifizierer in Deutschland ist nicht wesentlich anders als die in den USA. Alle diese Firmen - ich kann sie gar nicht aufzählen - sind in ihrer Unparteilichkeit soweit gegangen, daß sie einer einzigen Verordnung, der Bio-Verordnung, mehr Inhalt, deren Verfassern weit mehr Einsicht beilegen, weit mehr Gründe in den Mund geben, als sie jemals gezeigt haben, und sie ihre schlechte Sache weit besser verteidigen lassen, als es von ihnen selbst zu erwarten steht.

Insbesondere Herr Grosch ist es, der plötzlich mit einem Einfalle aufgezogen kommt, der pedantisch genug klingt, um gründlich sein zu können. Ein anderer würde ihn bloß lächerlich machen: ich will ihn prüfen.

Herr Grosch hat die Idee, Honig und Bienenerzeugnisse lediglich nach der Bio-Verordnung zu zertifizieren. Die ökologischen Kriterien der Bio-Verordnung werden ja eingehalten, wie uns sein "Öko-Garantie" - Label versichern will. An schönen Worten fehlt es nicht; aber seine Worte und Redensarten zur ökologischen Bienenzucht hat er aus der Verordnung entwendet. Der Sinn darin war ihm zu schwer; den konnte er nicht mitnehmen, den ließ er wo er war. Das soll sich gleich zeigen.

Doch ich habe gesagt, daß ich den Einfall nicht bloß lächerlich machen, sondern prüfen will. - Es wäre denn, wie ich fast befürchte, daß dieses auf jenes hinausliefe. - Aber das wäre ja meine Schuld wohl nicht. Also zur Sache: Was steht in der Bio-Verordnung zu den Methoden der Bienenzucht?

Unter Buchstabe C. "Bienenhaltung und Imkereierzeugnisse" schreibt die Verordnung (EWG) Nr. 2092/91 des Rates vom 24. Juni 1991 über den ökologischen Landbau und die entsprechende Kennzeichnung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse und Lebensmittel (Amtsblatt Nr. L189 22.07.1991 S.1) geändert unter u.a. durch Nr. 1804/99 (Abl. L 222 24.08.1999), zuletzt geändert durch Nr. 2020/00 (Abl. L 241 26.09.2000) schreibt sie folgendes vor: " --- ". Wie? Das ist alles? Aber vielleicht finden wir etwas in Bezug auf wesensgerechte Bienenhaltung: " --- ". Nichts? weiter nichts? Aber in Bezug auf Inhaltsstoffe den Honigs: "---".

Was soll ich von einer so klaren Sache viel Worte machen? - Es sei denn, ich hieße Herr Grosch. Dann würde es mir nicht schwer fallen, von dieser Kleinigkeit auf die übrige Bienenzucht zu schließen. Ja, wenn Sie so schließen wollen, wie Herr Grosch oder Herr L. schließt! Dieser Herr L. mag sein, wer er will. Ihn näher kennenzulernen verlange ich gar nicht.

Aber lassen Sie uns weitergehen, damit ich gelegentlich auf etwas komme, das erörtert zu werden verdient; zum Beispiel wie es sich mit der wesensgerechten Bienenhaltung nun verhält. Im ersten Brief hatten wir damit begonnen und wollen im nächsten Brief fortfahren.
 
Ihr M.T. Teil II 

 


Vollständige Version der Briefe Teil I-III

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