Science Review Letters
(Kritische Wissenschaftsbriefe)

383. Brief
31. Januar 2011

Saatgut, das die Bienen fördert statt gentechnisch verändertes Saatgut, das die Bienen tötet

Konventionelles Saatgut wird oft mit Neonicotinoiden behandelt, sprich gebeizt. Diese Wirkstoffe gelten als eine der Ursachen für das weltweite Bienensterben. Denn sie können aus dem Boden und dem Samen bis in den Pollen gelangen. Die minimalen Konzentrationen genügen, um die Bienen zu schwächen oder zu verwirren. So mancher Öko-Bauer sät leider noch konventionellen Futtermais von KWS, Monsanto und Pioneer auf seine Felder. Offiziell zählt die CMS-Technik nicht zur Agro-Gentechnik und ist nach der EU-Öko-Verordnung erlaubt. Kennzeichnen müssen die Züchter CMS-Hybriden nicht. Herkömmliche F1-Hybriden erlauben auch die Anbauverbände wie Bioland, Naturland usw. Lediglich Demeter hat bei Getreide, außer Mais, Hybridsaatgut verboten.
 

Als die Menschheit vor 10 000 Jahren sesshaft wurde und mit dem Ackerbau begann, waren zuerst die Priester die Hüter des Saatguts. So hoch wurde damals der Wert dieser neuen Kulturtechnik eingeschätzt. Später übernahmen die Bauern und Gärtner diese Rolle. Sie suchten interessante Wildpflanzen aus, kreuzten besonders ertragreiche Exemplare und züchteten neue Sorten. Im Laufe der Jahrtausende entstand so eine weltweite Vielfalt von 5 000 Nutzpflanzenarten mit zwei Millionen unterschiedlichen Sorten, angepasst an Boden und Klima vor Ort. Wir leben heute von diesem Geschenk der Vergangenheit. Neue Wildpflanzen zu Kulturpflanzen zu machen, dauert in der Regel Jahrhunderte.

Anfang des 20. Jahrhunderts bemächtigte sich die Naturwissenschaft der Pflanzenzüchtung. Die im 19. Jahrhundert von dem Augustinermönch Gregor Mendel beschriebenen Vererbungsregeln wurden neu entdeckt, Chromosomen und Gene als Träger der Erbinformation identifiziert. Die Genetik als Zweig der Biologie etablierte sich. 1923 brachte der spätere US-Landwirtschaftsminister Henry A. Wallace den ersten Hybridmais auf den Markt und gründete Pioneer HiBred. Heute teilen sich Pioneer, Monsanto und einige andere Agrarkonzerne zwei Drittel des auf 22 Milliarden US-Dollar geschätzten Weltmarkts an Saatgut - legal. Das hat Folgen: Bei der kommerziellen Züchtung stehen nicht die Pflanze und der Mensch, der sie später verzehrt, im Vordergrund, sondern der Profit.

Die Idee, aus Samen Geld zu machen, ist relativ neu. Bis vor wenigen Jahrzehnten war es üblich, dass ein Bauer aus der Ernte Saatgut zurückbehielt und es im nächsten Jahr wieder aussäte. Man tauschte mit den Nachbarn, probierte mal eine neue Sorte aus und war unabhängig von Lieferanten. Die neuen, von Unternehmen mit Profitinteresse gezüchteten Sorten versprachen höhere Erträge, kosteten aber Geld. Denn die Züchter wollten ihren Aufwand, ihr Wissen und ihr eingesetztes Kapital bezahlt haben. Am liebsten mehrfach. Ein Bauer, der nur einmal Saatgut kauft und danach Samen aus der Ernte behält und neu aussät, ist als Kunde verloren. Deshalb versuchen die Agrarkonzerne, ihr Saatgut vor solchem Nachbau zu schützen. Denn nur dann können sie die Landwirte jedes Jahr zur Kasse bitten.
 

Saatgut, das Bienen tötet

Konventionelles Saatgut wird oft mit Neonicotinoiden behandelt, sprich gebeizt. Diese Wirkstoffe gelten als eine der Ursachen für das weltweite Bienensterben. Denn sie können aus dem Boden und dem Samen bis in den Pollen gelangen. Die minimalen Konzentrationen genügen, um die Bienen zu schwächen oder zu verwirren. Zudem gelangt das Gift mit den Pollen in die Bienenstöcke und schädigt dort den Nachwuchs. Tödlich können diese Beizmittel sein, wenn sie als Abrieb beim Aussäen direkt in die Umwelt gelangen. In Deutschland starben 2008 deshalb am Oberrhein und in einigen anderen Regionen Millionen von Bienen.

Durch Panschereien mit Chemikalien werden chemisch-synthetische Gifte entwickelt, die dann von sogenannten "Phytomedizinern" als Pflanzenschutzmittel bezeichnet und in der Regel bei Sicherheitsprüfungen als harmlos durchgewunken werden. Die führenden fünf Unternehmen verkaufen große Mengen hoch gefährlicher Pestizide. Die meisten Pestizid-Portfolios von BASF, Bayer Crop Science, Union Carbide (Bhopal-Katastrophe) / Dow Agro-Science, Monsanto und Syngenta sind so giftig, daß sie verboten werden müßten. Insektizide mit bienengefährlichen Inhaltsstoffen wie Imidachloprid (Gaucho), Clothianidin (Poncho), fipronil (Regent), thiamethoxam (Cruiser), deltamethrine (Decis), methiocarb (Mesurol), sind zum Teil 6000 bis 7000 mal toxischer sind als DDT, und werden zum Beispiel bei Mais, Raps und Sonnenblume eingesetzt. Wie kommt es, daß diese Pestizide überhaupt zugelassen werden? Zu diesem Zweck wurde nicht nur von den "Phytomedizinern" eine neue Art der Wissenschaft gegründet, die sogenannte groteske oder Schrott - Wissenschaft. Diese Wissenschaft hat unbemerkt den Platz der eigentlichen, unabhängigen Wissenschaft eingenommen und liefert die passenden Ergebnisse sowohl für die Pestizid- als auch für die Biotech-Portfolios. Glücklicherweise gibt es aber auch noch unabhängige Wissenschaftler. Diese haben herausgefunden, dass die Blattguttationstropfen aller Maispflanzen, die aus mit Neonikotinoiden gebeiztem Samen gekeimt sind, Mengen des Insektizids enthalten, die bis zu 200mg/l betragen können. Die Konzentration der Neonikotinoide (Imidachloprid, Clothianidin, Thiamethoxam)  in Guttationstropfen bekommt damit Werte, wie sie bei der Anwendung von Wirstoffen als Spritzung zur Schädlingsbekämpfung üblich sind; oder sie gehen sogar noch darüber hinaus. Wenn die Bienen Guttationstropfen aufnehmen, die von Pflanzen stammen, welche aus Samen gewachsen sind, die mit Neonikotinoiden gebeizt wurden, sterben sie innerhalb weniger Minuten.
 

Patentierte Lebewesen

Das wichtigste rechtliche Instrument der Konzerne sind Patente und daraus resultierende Lizenzzahlungen. Seit Jahren versuchen die
Konzerne, neben ihrem Gentech-Saatgut auch herkömmliche Pflanzen und Tiere patentieren zu lassen. Solche Patente beruhen auf sogenannten Marker-Technologien. Damit kann man Gen-Sequenzen feststellen, die zum Beispiel eine Pflanze besonders viel eines wertvollen Inhaltsstoffes produzieren lassen. Doch die Patente umfassen nicht nur das Marker-Verfahren. Ein Beispiel dafür ist das von Monsanto angemeldete Patent WO2008021413. Darin erklärt der Konzern auf mehr als 1000 Seiten die verschiedensten Genvariationen von Mais und Soja als seine Erfindungen. Er beansprucht alle Mais- und Sojapflanzen, die diese Gene natürlicherweise enthalten. Weiterhin soll das Patent für alle Futter- und Lebensmittel sowie Biomasse gelten, die aus diesen Pflanzen erzeugt werden.

Das wichtigste biologische Instrument der Züchter sind Hybridsorten. Bei Hybriden zwingt der Züchter die Elternlinien über Generationen hinweg zur Selbstbefruchtung, bis bestimmte erwünschte Eigenschaften wie Fruchtfarbe oder Resistenz reinerbig und damit sicher auf die nächste Generation übertragen werden. Durch die Kreuzung zweier solcher Inzuchtlinien gewinnt man Hybridsaatgut. Das wächst nicht nur zu Pflanzen heran, die die positiven Eigenschaften beider Elternlinien vereinen.
 

Hybriden und Gentechnik auch bei Ökos

Durch den sogenannten Heterosiseffekt liefern diese, oft als F1 bezeichneten Hybride, besonders hohe Erträge und vom Aussehen her einheitliche Pflanzen, die sich gut vermarkten lassen. Doch schon in der nächsten Generation, also bei den Samen dieser Hybridpflanzen, verlieren sich die Eigenschaften. Sie taugen deshalb nicht für eine Aussaat im nächsten Jahr. Hybridsaatgut müssen Bauern und Gärtner jedes Jahr neu einkaufen. Wegen der hohen Erträge tun es die meisten. Der größte Teil unseres Gemüses, Sonnenblumen, Mais und ein Teil von Raps und Roggen stammen von Hybriden - auch im Öko-Landbau.

Immer mehr Öko-Gärtner und -Bauern sehen das mit Unbehagen. Nicht nur, weil durch die Konzentration auf wenige Elternlinien die Artenvielfalt leidet. Die Elternlinien der Hybridsorten sind mehr oder weniger schwachwüchsige Inzuchtpflanzen. Eingriffe in die Biologie der Pflanze beeinflussen deren Vitalität und Ernährungsqualität negativ. Besonders drastisch sind die Eingriffe bei den sogenannten CMS-Hybriden. CMS steht für Cytoplasmatische Pollensterilität und meint Folgendes: Beim Herstellen von Hybridsaatgut dürfen sich die Elternlinien nicht selbst befruchten. Der Züchter muss deshalb bei einer Linie die Staubbeutel entfernen - mit Pinzette und Schere. Das ist aufwendig. Deshalb versuchen große Züchtungsunternehmen, im Labor in eine Linie Pollensterilität einzuschleusen. Diese Eigenschaft kommt natürlicherweise bei japanischem Rettich oder Sonnenblumen vor. Um sie auf andere Arten zu übertragen, wird im Labor eine Zelle, deren Erbgut nur diese Eigenschaft enthält (jedoch keinen Zellkern mehr), mit einer Zelle der zu sterilisierenden Sorte verschmolzen. Das klingt ziemlich gentechnisch - und ist es auch.

Doch offiziell zählt die CMS-Technik nicht zur Agro-Gentechnik und ist nach der EU-Öko-Verordnung erlaubt. Die Bio-Anbauverbände haben sie in den letzten Jahren verboten und führen Schwarze Listen mit Hybridsorten, bei denen die Elternlinien mit CMS in Berührung gekommen sind. Vor allem bei Kohl ist das häufig der Fall. Kennzeichnen müssen die Züchter CMS-Hybriden nicht. Herkömmliche F1-Hybriden erlauben auch die Anbauverbände. Lediglich Demeter hat bei Getreide, außer Mais, Hybridsaatgut verboten.

Die Alternative zu F1-Hybriden sind samenfeste Sorten wie der Paprika Sweet Dreams, den Ute Kirchgaesser in zwei langen Reihen in einem ihrer Foliengewächshäuser anbaut. Sie erntet die Schoten, wenn sie dunkelrot und fast schon überreif sind. Mit der Hand werden sie aufgeschnitten und die weißen Samenkörner entnommen. Die Lebensgemeinschaft Bingenheim liefert die Samen an die Bingenheimer Saatgut AG gleich nebenan. Dort werden sie getrocknet, gereinigt, auf Keimfähigkeit und andere Eigenschaften getestet und schließlich in Tüten verpackt, als Saatgut für Berufs- und Kleingärtner. Saatgutvermehrung nennt sich dieser Teil der Arbeit in Bingenheim.
 
 

Saatgut ist Kulturgut

Bei Jannis hat es neun Jahre gedauert. Jannis ist eine runde, früh reifende Rote Bete mit mild aromatischem Geschmack. 1999 hatte Ute Kirchgaesser auf einem norddeutschen Standort mit der Züchtung begonnen und 2001 in Bingenheim fortgesetzt. 2008 wurde die Sorte beim Bundessortenamt angemeldet und knapp zwei Jahre später zugelassen. Seither darf das Saatgut verkauft werden. Profitorientierte Züchter hätten ab diesem Zeitpunkt versucht, mit der Sorte Geld zu verdienen. Bei Jannis geht das nicht. Denn Jannis gehört allen.

Saatgut ist Kulturgut, sagt Petra Boie. Sie ist Vorstand bei der Bingenheimer Saatgut AG. Das Unternehmen verkauft samenfestes Öko-Saatgut, darunter auch Jannis und 39 andere biologisch-dynamische Gemüseneuzüchtungen. Deren Besitzer ist der Verein Kultursaat. "Wir alle sind Teil eines Netzwerkes", erklärt Petra Boie. Das entstand in den 80-er-Jahren, als sich einige Demeter-Gärtner zu einem Initiativkreis zusammenschlossen, um noch erhaltene samenfeste Gemüsesorten biologisch zu vermehren. 2001 entstand daraus die Bingenheimer Saatgut AG. Für die Züchtung neuer Sorten speziell für den Öko-Landbau gründeten die Gärtner 1994 den Verein Kultursaat.

Der Verein koordiniert und finanziert die Erhaltung bestehender sowie die Züchtung neuer Sorten. Knapp 20 Demeter-Züchter aus verschiedenen Regionen Deutschlands sowie den Niederlanden und der Schweiz arbeiten daran. Noch vor der Sortenanmeldung testen die Gärtner die Neuentwicklungen in der Praxis und unter regionalen Anbaubedingungen. Die Erfahrungen fließen in die Vermarktung ein.

Ein ähnliches, 20 Jahre altes Netzwerk bilden 14 Gärtnereien, die verschiedenen Anbauverbänden angehören. Unter dem Namen Dreschflegel vermehren und vermarkten sie das Saatgut von rund 650 verschiedenen Sorten. Viele davon sind alte, vernachlässigte regionale Arten und Sorten, die von den Dreschflegel-Betrieben züchterisch bearbeitet werden. Weil zahlreiche Sorten nicht mehr zugelassen sind, dürfen sie nur zur nicht-gewerblichen Nutzung, also an Kleingärtner, verkauft werden. Um den Erhalt solcher alten Sorten kümmern sich noch andere Organisationen.
 

Beste Backqualität

Karl-Josef Müller leitet die Getreidezüchtungsforschung Darzau. Er züchtet seit Jahren Getreide unter biologisch-dynamischen Anbaubedingungen, die vor allem für die leichten Böden im Norden und Osten Deutschlands geeignet sind. In Darzau sind mehrere neue Einkornsorten entstanden, die Speisegerste Lawina oder der Goldblumenweizen. Dieser Winterweizen bringt zwar weniger Ertrag als Sorten aus konventioneller Züchtung, liefert aber Körner mit hervorragender Backqualität und wächst gut auf mageren, trockenen Standorten. Neu ist auch der Lichtkornroggen, der seinen Namen den für Roggen ungewöhnlich hellen Körnern verdankt. Aus ihm lassen sich hellere Roggenbrote mit milderem Geschmack backen.

Ein Problem, das die Bio-Getreidezüchter umtreibt, sind Pilzerkrankungen wie Weizenstinkbrand oder Haferflugbrand. Diese werden, wenn die Saatkörner von Sporen infiziert sind, auf die neue Aussaat übertragen. In der konventionellen Landwirtschaft wird das Saatgut deshalb mit bedenklichen Chemikalien gebeizt.

Im Öko-Landbau darf das Saatgut nur kurz in heißem Wasser und in Pflanzenschutzmitteln auf der Basis von Senfmehl oder Mikroorganismen baden. Solche Maßnahmen wirken nicht 100-prozentig. Deshalb brauchen die Öko-Bauern möglichst brandresistente Sorten. Daran arbeiten Karl-Josef Müller und Züchterkollegen wie Peter Kunz in der Schweiz oder Hartmut Spieß auf dem Dottenfelder Hof in Hessen mit Hochdruck. Dabei sind sie weit erfolgreicher als die Gentechniker der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich. Deren stinkbrandresistenter Genweizen floppte im Feldversuch. Die Sorte Butaro vom Dottenfelder Hof dagegen wurde 2009 zugelassen. Sie widersteht nicht nur dem Stinkbrand, sondern auch mehreren anderen Pilzkrankheiten.
 

Saatgut: Da muss Bio besser werden

Die Anforderungen der EU-Öko-Verordnung an Saatgut sind nicht sehr hoch. Das bringt Probleme mit sich. Saatgut muss nach der Öko-Verordnung grundsätzlich öko sein. Dafür genügt es jedoch, wenn die Saat während einer Generation nach den Vorschriften der EU-Öko-Verordnung erzeugt wurde. Es reicht also, wenn konventionelles Saatgut zur Vermehrung auf einem Öko-Betrieb angebaut wurde. Auch ist es möglich, konventionell gezogene Elternlinien auf einem Bio-Hof zu kreuzen und das dabei entstehende F1-Hybridsaatgut als öko zu verkaufen.

Selbst diese geringen Vorgaben werden durch Ausnahmen umgangen. Zwar listet in jedem EU-Staat eine Datenbank das in Öko-Qualität verfügbare Saatgut und die Pflanzkartoffeln sowie deren Anbieter auf. Doch wer andere als die verfügbaren Sorten anbauen will, kann eine Ausnahmegenehmigung beantragen. In einigen Fällen, etwa bei Blumenkohl oder Lagermöhren, genügt sogar eine einfache Meldung an die Kontrollstelle, um konventionelles Saatgut einsetzen zu dürfen (solange es nur ungebeizt und gentechnikfrei ist). Die Statistik für 2009 listet für Deutschland 8147 solcher Ausnahmegenehmigungen auf. Die Details zeigen: So mancher Öko-Bauer sät leider noch konventionellen Futtermais von KWS, Monsanto und Pioneer auf seine Felder.

Selbst manches Öko-Saatgut kommt von einem der großen Konzerne. So hat die durch ihre  Gentechnik-Zuckerrüben bekannte deutsche Firma KWS, weltweit die Nummer sieben auf dem Saatgutmarkt, auch eine Öko-Abteilung für Saatgutvermehrung. Die niederländischen Firmen Rijk Zwaan und Enza Zaden gehören zwar nicht zu den Top Ten, versuchen aber auch, mit Patenten auf konventionelle Züchtungen die Natur zu privatisieren.

Problematisch ist Bio-Saatgut, das anonym durch viele Hände geht. Im Frühjahr 2009 etwa fand eine große Handelskette in jedem dritten Tütchen ihres Bio-Saatguts für die Hobbygärtner Pestizide. Der Lieferant der Tütchen hatte sich auf seine Saatgut-Lieferanten und die sich wiederum auf die Zertifikate von Erzeugern verlassen. Gemessen hatte allerdings keiner. Am besten ist immer noch biologisch-dynamisches Saatgut. Auf keinen Fall sollte man Bio-Saatgut von der KWS verwenden, denn die KWS züchtet hauptsächlich gentechnisch verändertes konventionelles als auch Bio-Saatgut. [1][2]

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[1] Frühschütz, L. 2011: Saatgut für alle. Große Agrarkonzerne wie Monsanto wollen sich die Macht über das Saatgut sichern. Bio-Züchter halten dagegen: Ihre Sorten sind gemeinnützig. Doch Bio-Saatgut ist längst noch nicht etabliert. S&K 2 / 2011
[2] Zentrum für wesensgemäße Bienenhaltung 2011: Alte Traditionen in Imkerei und Weinbau Pressemitteilung

Infos und Kampagnen
avenirsem.ch <http://www.avenirsem.ch> gemeinsam mit anderen Zukunft säen
biopiraterie.de <http://www.biopiraterie.de> Kampagne gegen Bio-Piraten
ig-nachbau.de <http://www.ig-nachbau.de> Bauern kämpfen gegen Nachbaugebühren
no-patents-on-seeds.org <http://www.no-patents-on-seeds.org> gegen Patente auf Leben
saatgutkampagne.org <http://www.saatgutkampagne.org> für sicheres Saatgut
saveourseeds.org <http://www.saveourseeds.org> fördert Bio-Saatgut
seedwarriors.org <http://www.seedwarriors.org> Dokumentarfilm über eine Genbank im ewigen Eis
urbanacker.net <http://www.urbanacker.net> gemeinsames Gärtnern

Züchter und Erhalter
arche-noah.at <http://www.arche-noah.at> österreichischer Verein; für Nutzpflanzenvielfalt
bingenheimersaatgut.de <http://www.bingenheimersaatgut.de> Homepage der Bingenheimer Saatgut AG
dreschflegel-saatgut.de <http://www.dreschflegel-saatgut.de> Höfe-Verbund; züchtet Öko-Saatgut
darzau.de <http://www.darzau.de> Getreidezüchtungsforschung Darzau
gentechnikfreie-saat.de <http://www.gentechnikfreie-saat.de> für gentechnikfreies Saatgut
http://gz.peter-kunz.ch/ schweizer Getreidezüchter
kartoffelvielfalt.de <http://www.kartoffelvielfalt.de> Bio-Hof mit 100 Kartoffelsorten
kultursaat.org <http://www.kultursaat.org> Züchtungsforschung & Kulturpflanzenerhaltung
nutzpflanzenvielfalt.de <http://www.nutzpflanzenvielfalt.de> Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt
organicxseeds.com <http://www.organicxseeds.com> Datenbank für Öko-Saatgut
prospecierara.ch <http://www.prospecierara.ch> schweizer Verein; für seltene Arten
saatgutfonds.de <http://www.saatgutfonds.de> unterstützt Öko-Züchter
saatgut-forschung.de <http://www.saatgut-forschung.de> Keyserlingk-Institut züchtet Getreide am Bodensee
sativa-rheinau.ch <http://www.sativa-rheinau.ch> Züchter und Anbieter von Öko-Saatgut
 
 

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Die Gesamtausgabe der Wissenschaftsbriefe erscheint als Supplement in der Fachzeitschrift "Naturwissenschaft"

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