Wissenschaftsbriefe / Science Review Letters

1432. Brief
22. Mai 2023


Mehr Ernährungskrisen und Hunger in der Welt durch grüne Gentechnik IV

Weltweite Abkehr von Dinosaurier-Technologien wie der grünen Gentechnik mit ihrem bekanntesten Werkzeug des Genome Editing, der Genschere Crispr-Cas9, der industriellen Landwirtschaft mit gefährlichen Pestiziden; Biotech-Tomaten

Turning away from Dinosaur-Technologies such as "green Biotechnology", Crispr-Cas9, Agro Genetic Engineering, Factory Farming and Dangerous Pesticides

Man sollte glauben, dass inzwischen eine weltweite Abkehr von Dinosaurier-Technologien wie der grünen Gentechnik und der industriellen, klimaschädlichen Landwirtschaft mit gefährlichen Pestiziden stattgefunden hat. Viele Wissenschaftler und Politiker haben eingesehen, dass mit der grünen Gentechnik und dem bekanntesten Werkzeug des Genome Editing, der Genschere Crispr-Cas9, nichts erreicht werden kann, was man als nachhaltig bezeichnen könnte. Nur das Thünen-Institut für Forstgenetik in Großhansdorf scheint es nicht einzusehen, denn dort erforscht Tobias Brügmann, "wie der Wald der Zukunft aussehen könnte. Genauer: Ob Genveränderungen dabei helfen können, den Wald an den Klimawandel anzupassen." [1]

Forscher wie Brügmann und Pflanzengenetiker Nicolaus von Wirén vom Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung "wollen mit moderner Gentechnik das Erbgut von Pflanzen gezielt so verändern, dass sie den Herausforderungen des Klimawandels standhalten." Die Biotech-Trottel der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina schwören darauf seit Jahren. Dank der EU-Freisetzungsrichtlinie für die Grüne Gentechnik aus dem Jahr 2001 dürfen Biotech-Pflanzen aber nicht freigesetzt werden, denn die Methoden von damals haben mit der modernen Biotechnologie immer noch viel gemein. "Bei der klassischen Gentechnik wird genetisches Material mithilfe eines Bakteriums oder eines Virus in die Zellen eingeschleust und baut sich dort mehr oder weniger zufällig ins Erbgut der Pflanze ein. Bei den neuen Editier-Methoden können sogar in kürzerer Zeit noch mehr Biotech-Sorten die Umwelt verseuchen, deshalb fallen die Pflanzen in der EU unter die alten Gentechnikregeln. Wer sie im Feld anpflanzen will, muss sich das aufwendig genehmigen lassen und die Pflanzen bei Anbau und Verkauf kennzeichnen. De facto kommt das einem Anbauverbot gleich, einem Stubenarrest für gefährliche Biotech-Pflanzen. Wirén darf also seine ekelige Biotech-Gerste zum Glück nicht freisetzen und damit das Bier verseuchen. Das gleiche gilt für Brügmanns Biotech-Bäume; "Sein Doktorand hat gerade mit der Crispr-Methode Pappeln genetisch so verändert, dass sie hoffentlich der Trockenheit besser trotzen"; hoffen kann er ja, Tatsache ist jedoch, „die Grüne Gentechnik steht stellvertretend für die industrialisierte und modernisierte Landwirtschaft ... und die will man in Deutschland nicht.“  [2]

In Japan wurde gerade eine Tomate von Sanatech Seeds, einem Start-up der University of Tsukuba, entwickelt. "Die Früchte sollen hohe Konzentrationen an Gammaaminobuttersäure, kurz GABA, enthalten. Der Stoff wirkt im menschlichen Gehirn als Neurotransmitter, er soll beruhigen und den Blutdruck senken. In Japan glaubten viele an eine gesundheitsfördernde Wirkung von GABA, sagte Hiroshi Ezura, Sanatechs Chefwissenschaftler, gegenüber der Zeitschrift Nature, es seien dort bereits mehr als 400 mit GABA angereicherte Lebensmittel auf dem Markt. Also habe man eine geneditierte Tomate in Angriff genommen. Mithilfe der Genschere Crispr-Cas9 regulierten die Forscher einen Gen-Regler für die GABA-Erzeugung herunter. Entsprechend schoss die Konzentration des Stoffs in den Tomaten in die Höhe. Früchte von „Sicilian Rouge“, so Ezura, enthalten fünfmal mehr von dem Neurotransmitter als unveränderte Tomaten... im Dezember kam „Sicilian Rouge“ in die Supermärkte. Die Cripsr-Tomate ist damit weltweit das erste kommerziell angebotene – und nachgefragte – genomeditierte Lebensmittel. In Japan steht die nächste genomeditierte Tomate kurz vor der Markteinführung, sie soll süßer sein als andere. In Großbritannien wird ein Weizen angebaut, der weniger Asparagin enthält – beim Backen, Rösten oder Toasten von Brot entsteht dadurch weniger krebsverdächtiges Acrylamid. In Amerika wachsen genomeditierte Sojabohnen, die weniger ungesunde gesättigte und mehr gesunde ungesättigte Fettsäuren enthalten." Ob durch den Verzehr dieser genomeditierten Pflanzen, dem sogenannten "Teufelszeug", Menschen zu Schaden kommen, wird noch untersucht, "für eine nachhaltige Zukunft" taugen sie auf jedenfall nicht.  [3]

Der Wunsch der Genforscher, "Genomeditierte Pflanzen sollen viele Probleme des Klimawandels lösen, gesündere Früchte haben und sogar die Umwelt schützen" hat sich bisher nicht erfüllt. Auch in anderen Ländern sind kaum solche Pflanzen auf den Äckern, denn die Technik bringt nichts, wenn man die Landwirtschaft nachhaltig machen will. Das geben die Genforscher auch zu: "Die Genomeditierung ist kein Allheilmittel." [4]

Anmerkungen und Aktualisierte Fassung vgl. Zentrum für wesensgemaesse Bienenhaltung / Centre for Natural Apitherapy 2023: Mehr Ernährungskrisen und Hunger in der Welt durch grüne Gentechnik IV, Presse-Mitteilung
 
 





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